Outsiderfrage: Tonumfang

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Teufelsbratscher, 5.Februar.2011.

  1. Teufelsbratscher

    Teufelsbratscher Schaut nur mal vorbei

    Ich gestehe: Ich bin Outsider (Streicher), spiele kein Sax, meine Blädererfahrung endete mit dem Krummhornspiel im Alte Musik-Projekt zu Hochschulzeiten

    Aber ich arrangiere für diverse Verlage und mache nun ein Projekt Sax-Quartett. Habe mich - so gut es geht - über das Instrument schlau gemacht.

    Habe eine Frage zum Tonumfang: Ist das (notierte) tiefe "h" eigentlich noch ein gut spielbarer Ton (Bariton) oder als Ton im Grenzbereich mit Vorsicht einzusetzen - und "a"?

    Wie ist es beim Sopran: das tiefe "h" und "c/cis" und das das hohe (notierte) e''' noch ok?

    Kann man generalisieren: gut spielbar bei S/T und A/Bar "von - bis", nur mit Vorsicht und nur gelegentlich einzusetzen: "..."?
    Und gibt es wie bei Streichern und Blechbläsern gute Tonarten oder solche, die man besser lässt.

    Ich bitte um Nachsicht!
     
  2. Gast

    Gast Guest

    ich sehe nach :-D

    http://www.lehrklaenge.de/html/saxophone.html

    da hast du alles.


    und noch ein kleiner tipp, bei dir gibt es keine seiten und bei uns keine bläder!
     
  3. Teufelsbratscher

    Teufelsbratscher Schaut nur mal vorbei

    Na ja, die Infos sind so aussagekräftig wie bsp. die über die Streicher. Wenn ein Instrument z.B. laut Info einen tiefsten Ton "X" hat, heißt das nicht unbedingt, dass man ihn permanent benutzen kann oder sollte. Und es ging mir ja darum, die Töne der Grenzbereiche auf leichte, schwere Speilbarkeit zu bewerten. (Dass ich mich über den Umfang generell informiert habe, schien mir selbstverständlich.)
    Von der Blockflöte weiß ich, dass bestimmte tiefe Töne in den Umfangstabellen zwar auftauchen, aber je nach Instrument (Doppelbohrung am Fuß) nicht möglich sind, sie man deshalb beim Arrangieren vermeiden sollte.
    Meine Frage nach Tonarten wird da ja auch nicht beantwortet.
     
  4. saxstall

    saxstall Schaut öfter mal vorbei

    Zur Beliebtheit der Töne:

    Baritoner freuen sich regelrecht über tiefe Töne, die gehen nämlich gut und sind publikumswirksam, die anderen sind nicht unbedingt scharf auf Töne unterm c, nach oben ist auf allen bis e kein Problem, kommt natürlich auch drauf an ob für Anfänger oder Profis (bei letzteren gehts auch über den "normalen" Tonumfang noch weit nach oben raus, nach unten aber natürlich nicht....)
    Tonarten gehen alle, je mehr Vorzeichen desto besser :-D (viele Fenster ist man aber eher gewöhnt als viele Golftaschen)

    viel Spaß beim Arranschieren, wenns schön wird spielen wir das dann mal alle

    saxstall
     
  5. Teufelsbratscher

    Teufelsbratscher Schaut nur mal vorbei

    Ja, danke - das hilft mir!
    Schönes Wochenende
     
  6. rbur

    rbur Mod

    Das kommt wirklich darauf an, für welchen Schwierigkeitsgrad du schreiben willst.

    Ich würd' mal sagen, vom tiefen d bis zum hohen d kannst du als gut spielbar voraussetzen.
    Der Rest liegt am Übungszustand.
    Die höheren Töne kommen zwar auch, klingen aber nicht immer gut und intonieren auch nicht immer gut. Außerdem sind sie nur mit Palmkeys zu greifen und befinden sich deshalb außerhalb der "Blockflötengriffe".
    Hoch fis ist auf älteren Saxophonen nicht unbedingt immer als Klappe vorhanden, aber von geübteren Spielen als Toptone zu erreichen.

    Bei Tenören kommen die tiefen Töne weniger gut als beim Alt.
    Bei (meinem) Sopran kommen die tiefen Töne so easy wie bei einer Klarinette, das mag aber eine Ausnahme sein.

    Ein Stück auf tief H im Piano zu beginnen ist auch für einen geübten Spieler nicht ganz einfach.
    Andererseits ist ein tiefes Brööp im Forte doch eine feine Sache, das ist ja auch das, weshalb man sich ein Bari gekauft hat.

    Mehr als drei Kreuze oder Bs würde ich vermeiden.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    Sopran und Bariton werden ja seltener gespielt, deswegen würde ich davon ausgehen, dass sich diese Leute vielleicht auch intensiver damit beschäftigen.
    Du kannst deshalb den Tonumfang de Quartetts insgesamt schon voll ausnutzen, aber vielleicht bei Alt und Tenor ein Bisschen schummeln.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Ein Anhaltspunkt für den gängigen ensemblekompatiblen Tonumfang bekommst du auch, wenn du Saxophonstimmen/sätze mit Sibelius schreibst: dort erscheinen die tiefen Töne ab C und die hohen über dem D in rot, soll heißen: behutsam benutzen und nur bewusst einsetzen.

    Gruß, Herman
     
  9. Teufelsbratscher

    Teufelsbratscher Schaut nur mal vorbei

    Das war genau der Punkt: Ich arbeite mit Sibelius und die Töne sind rot. Die Griff-Tabellen führen aber darüber hinaus - das hat meine Frage veranlasst.

    Dank allen, die geantwortet haben!
     
  10. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, wenn ich hier was frage, was off topic ist. Aber wenn hier schon gerade mal wer Sibelius nutzt ... Ich bin völlig genervt von Finale (Vollversion), denn das fühlt sich schon seit Generationen wie Beta-Software an, und man hofft praktisch bei jedem Upgrade, dass es endlich mal läuft, wie es sollte. Ich arbeite unter MacOSX, aber eine Freundin sagte mir, dass es unter Windows genauso ist.

    Deshalb meine Frage: Wie ist denn die Arbeit mit Sibelius?
     
  11. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach Teufel,

    wie bereits erwaehnt: kommt drauf an, ob du gefaellig oder musikalisch herausfordernd schreiben willst,
    fuer einen (semi-)professionellen Spieler ist ein piano C' oder kleinen H (engl: B) durchaus machbar (auch im Tenor) - mit oder ohne subtone,
    es gibt auch einen Triller von kl. Bb zum kleinen B am Alt, der mit einem Spezialtrick realisierbar ist,
    notierte Gruesse,
    Dsharlz
     
  12. Teufelsbratscher

    Teufelsbratscher Schaut nur mal vorbei

    Super! Finale rühre ich nur an, wenn es "besondere Umstände" erfordern.
    Arbeite mit Sibelius seit Version 1, mittlerweile 6. Benutzerfreundlich, leistungsstark. (Typisch: Sobald Sibelius ein neues Feature eingebaut hat (z. B. vor einiger Zeit die "dynamischen Stimmen"), zieht Finale nach. Und um spezielle Bugs kümmert man sich offensichtlich nicht - sie bleiben von Version zu Version, höre ich von Verlagsseite.)
     
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Kann ich auch so bestätigen (aber ich habe wohl auch dasselbe Setup wie RBur).

    Kritisch wirds beim Sopran ab c"' aufwärts, nämlich mit der Intonation. Mit einem Könner am Sopran sind das natürlich gerade die Highlights im Sax-Quartett.

    Interessant sind auch die Klangfarben am Sopran. Die tiefe Lage klingt ganz, wie man sichs von einem Saxophon vorstellt, durchaus auch rauh oder nasal. Die hohe Lage kann ganz glockenrein klingen wie eine Flöte, oder schneidend wie eine Trompete, oder etwas quäkend wie eine Oboe.

    Insgesamt würde ich sagen: die unangenehmsten Töne sind tief H und B am Tenor.

    Zu den Tonarten wurde ja schon alles gesagt. Gehen alle grifftechnisch nicht besonders schwer, aber die meisten haben nicht viel Übung beim Lesen von vielen b's. Alt und Bariton sind halt immer ein # mehr gewöhnt.
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Eigentlich wurde ja alles bereits erwähnt, außer, dass auch - tempoabhängig - gewisse Griffkombinationen (vor allem auf den unteren Grenzbereich bezogen) beachtet werden sollten.

    Bb - C# - H - Bb - H oder ähnliches möcht ich nicht als 16tel-Quintole im Tempo 120 da stehn haben! :-D
    Vor allem das Tempo macht mir bei den untersten Tönen Probleme, vermutlich genau deshalb, da es sehr selten gefordert ist und daher nur bedingt geübt wird.
    Im oberen Bereich ist es mE weniger problematisch, da sich die Griffe zwar von den Blockflötengriffen entfernen, die Wechsel der einzelnen Töne aber ohne Rollen/Rutschen erfolgt und man es mMn somit schneller erlernt (Wohlklang mal außenvor gelassen! :-D Das steht auf einem anderen Blatt!).
    Außerdem sind - zumindest meiner Erfahrung nach - notierte Töne von D'' aufwärts eindeutig häufiger in Noten anzufinden, als Töne unterhalb von C (mal abgesehen vom Bari!!), unabhängig vom Musikstil...

    Aber vor allem in Quartett-Arrangements ist ja ein großer Vorteil, dass man die unterschiedlichen Oktavlagen wundervoll ausnutzen kann. Ein Tenor klingt in der mittleren Oktav einfach anders, als ein Alt in den Tiefen.
    Sofern es von der Melodieführung nicht vollkommen absurd ist, würd ich genau diesen Umstand versuchen interessant umzusetzen.

    LG Phi
     
  15. melnick

    melnick Kann einfach nicht wegbleiben

    Wer solls spielen? Welches Klangideal und welcher Musikstil?

    Freunde historischer Saxklänge vor 1900 h-es

    bis ca. 1960 b-f

    danach (Bari A) b-fis

    Viele Baritonisten verzichten aus klanglichen Gründen auf Tief-A Baris. es gibt aber auch ein paar seltene Ensembles die ein Basssax haben und sich über interessante Arrangements freuen. Des weiteren haben Viele Profisaxophonisten (as/ts) ihren Tonraum nach ober um 1-1,5 Oktaven erweitert.
    Wenn dein Stück als Soloeinlage für Bigband Saxer
    wäre hättest Du 2xas,2xts,und ein Bari. Es gibt aber auch einige Saxquintette die Stücke brauchen ss,2as,ts,bs oder ss,as,2ts,bs. Viel Spaß beim Schreiben ...

    Gruß Benno
     
  16. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Der Zusammenhang spielt eine große Rolle. Aus einer absteigenden Linie (muss gar nicht mal legato sein) heraus das h oder b zu erreichen, ist auch einem Anfänger möglich.
    Schwieriger ist es, mit tiefen Tönen neu anzusetzen.

    Gruß
    Joachim
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    ich kann nur für Bari und Sopran sprechen:

    Bari:
    Da habe ich - weil's mein Hauptinstrument unter den Saxen ist - kein Problem, ein tiefes A, oder Bb pianissimo zu spielen. Muss man aber für geübt haben. Ich bekomme auch pianissimo ein f''', besonders lustig, wenn der Tontechniker dann auf der Suche nach der Rückkopplung ist, bis ich aufhöre zu spielen und eine Unschuldsmiene mache, :)

    Sopran:
    Bei meinem Yamaha Sopran sprechen die tiefen h und b nicht so gut an; kann man mit Üben in den Griff kriegen. Mit dem Yanagisawa Sopran ging's leichter und mit besserer Intonation als mit dem Yamaha Sopran. (Ich habe das Yamaha dann genommen, weil ich den Klanf interessanter fand.) Im Höhenregister gibt es tatsächlich Gemeinheiten, wobei ich am Schlimmsten derzeit das c#''' finde.

    Ansonsten:
    Früher hatte ich auch mal Probleme bei bestimmen Quintsprüngen abwärts (a''-> d''?), wenn Start- und Zielton auf der selben Obertonreihe liegen. Muss man, wenn man "leicht" arrangieren will, im Hinterkopf behalten, genau so wie die Problematik des Registerübergangs. Sollte für "Fortgeschrittene" aber kein Problem sein.


    Grüße
    Roland
     
  18. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    @Roland
    Die Probleme mit dem cis''' kenne ich auch. Allerrdings habe ich kürzlich festgestellt, dass sie bei mir zum größten Teil von der Instabilität des geraden Sopranos kommen, denn sobald der Gegendruck vom linken Zeige-, Mittel-, und Ringfinger wegfällt, drückt das Mundstück gegen die Schneidezähne.

    Zum Vergleich habe ich das Sopi am vorderen Ende auf einem Ständer abgelegt, und siehe da: cis und Palmkeytöne kamen mit ungeahnter Leichtigkeit, da der Ansatz gleich bleiben konnte.
    Leider ist diese alphornartige Spielhaltung weder zum Üben noch für die Bühne sonderlich geeignet.

    Gruß
    Joachim
     
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