Päuschen von 8 Wochen

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Thomas, 22.Januar.2024.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest


    Als Wenigüber bezeichnet sich hier doch eigentlich nur @altblase, der aber seit Kindheit Instrumente spielt und Musikpädagogik studiert hat, wenn ich mich recht entsinne, also abgesehen von technischer Fertigkeit bestimmt auch mit wenig Üben viel auf die Beine stellt.

    Und Manz als Naturtalent, dem es so zufällt? Ich weiß ja nicht.

    Der hat mit 4 Jahren oder so Posaune gespielt, bald darauf Blockflöte, auch früh dann Saxophon. Der Vater ist Musiklehrer und hat ihn gepusht, mit ihm Gehörbildung gepaukt.

    Das soll nicht heißen, Jakob Manz wäre nicht ein unfassbar guter Saxophonist, aber da steckt schon sehr viel langjäjrige Arbeit und Disziplin hinter, nicht nur ein bisschen Üben.

    Da sind wir aber schon bei der Diskussion, was Talent ist.

    Bei einem bin ich mir da persönlich sicher: Talent zu haben, heißt nicht, von Geburt an irgendetwas zu können (Ausnahme vielleicht absolutes Gehör oder "savages"), sondern Charaktereigenschaften und Umwelteinflüsse zu haben, die dafür sorgen, dass man sich sehr früh und sehr intensiv mit Musik beschäftigt, so dass man entsprechend gut wird.
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies Diskussion hatten wir bereits?

    Es sind sehr viele Rahmenbedingungen zu erfüllen, um bestimmte musikalische Leistungsanforderungen zu erfüllen.

    Und was ist ein Wenigüber oder Vielüber? Wenn ich täglich eine Stunde üben würde, was wäre ich dann? Ab wieviel Stunden wäre ich ein Vielüber?
     
  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Vor allen Dingen kommt es doch drauf an was und wie ich übe. Ich kann täglich 3 Stunden immer das gleiche dudeln was ich schon halbwegs kann. Oder ich kann täglich 45 Minuten extrem konzentriert das üben,was ich wirklich verbessern möchte. Das relativiert sich doch das viel oder wenig üben schon irgendwie
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Vielüber ist, wenn auch wenig, über eine Stunde. Wenigüber ist, wenn auch wenig, unter einer Stunde (-:
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Bin mir unsicher, ob ich da mitgehen würde. Ich kenne einige sehr gute Profisaxophonisten, die relativ einfaches Zeug sehr langsam und sehr lange spielen beim Üben. Ich glaube nicht, dass Matthias Schubert es nötig hat, eine Durtonleiter 20 Minuten lang bei 60bpm zu spielen, und er wird schon wissen, warum er das tut. Gefährlich ist es imo eher, wenn man Zeug, was man so "lala" kann, runterspielt, um sich selbst zu gefallen, also z.B. 20 Chorusse über Blues improvisiert bei medium tempo, ohne dabei irgendein Konzept zu verfolgen oder sich selbst zuzuhören.
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Matthias Schubert kommt ursprünglich von der Oboe. Wie ich von früher kenne, legt er sehr viel Wert auf die Tonbildung. Aber frag ihn mal!

    Ich erlebe dies aktuell bei der Bb-Klarinette, wo ich aufgrund meiner gewünschten "Auffrischung" für das symphonische Blasorchester ein paar Stunden Klarinettenunterricht nehme.

    Momentan schaffe ich es nach den Qualitätsansprüchen meines Lehrers (mehr Klassiker) und Dirigent nicht, die C-Dur-Tonleiter gut zu spielen. Es mangelt an einer guten Tonbildung und meiner aktuell fehlenden Sensibilität, die Abweichungen bewusst zu hören.

    Ich sollte aber erwähnen, dass ich im Gegensatz zum Saxofon, Bb-Klarinette autodidaktisch gelernt habe.

    Hinsichtlich der Bb-Klarinette befürchte ich, werde ich mich zum "Vielüber" entwickeln.
     
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  7. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @über-und-unter-Über
    Frage:
    Ist das Üben an sich für euch eher ein Quell der Freude
    oder eine Mühsal, die bewältigt werden muss. ?

    Schlechte Tage wegen angeschlagener Gesundheit oder
    temporär anderer Probleme mal außen vor.

    Ich halt's da mit Sonny Rollins.

    Angesprochen darauf, ob es für ihn einen Unterschied macht,
    ob er zu Hause übt oder vor Publikum spielt ?

    "Nein, ..... die Freude ist gleich groß.
    Es macht aber mehr Spaß, wenn mir jemand zuhört.":)

    VG
     
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  8. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ich hoffe, er verpackt das pädagogisch etwas netter. Ansonsten bewundere ich Dein Durchhaltevermögen :D
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist mein Problem:

    Ich spiele mit oder ohne Publikum gerne, aber übe ungerne. Proben tue ich wiederum gerne.

    Beim Üben bin oft ich zu ungeduldig und bleibe nicht gelassen.
     
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  10. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Bin ich beim Üben nicht gelassen,
    Kann ich es auch gleich ganz lassen.
    ;)
     
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Genau !

    Entspricht meiner bescheidenen Erfahrung
    und hätte ich Schüler, würde ich es ihnen täglich runterbeten. :D

    Ein technisch guter Ton ist nicht alles,
    aber ohne ihn, ist alles nicht !

    VG
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Er ist ein sehr guter Dirigent und Pädagoge. Die zwei ersten Unterrichtsstunden waren sehr motivierend.

    Mein wichtigster Saxofonlehrer hatte damals die positive Eigenschaft, mich auf ein gutes Übezustandslevel zu bekommen: Wenn ich ein gutes Konzert hatte und mich "super gut" fand, dann holte er mich darunter und wenn ich "deprimiert war, baute er mich wieder auf. Mit dem mittleren Übezustandslevel konnte ich gut üben.

    Bei der Bb-Klarinette hatte ich mich besser eingeschätzt, als ich wirklich bin. Es gibt bei mir aber gute Klarinettentechniken, die er bei mir nicht erwartet hätte.

    Wenn ich besonders der Tonbildung mittelfristig besser werden möchte, dann muss ich entsprechend mehr Zeit investieren.
     
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  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    sorry ...
    ich schenke dem -nicht- noch ein -s-

    ....ist alles nichts.

    VG
     
  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Das Üben an sich ist für mich schon eher ein Quell der Freude, ich mache auch gerne mal wochenlang keine Musik und bimse nur Technikkram jeden Tag … und freue mich dann wenn etwas besser wird… nur wenn ich 8 Wochen nicht gespielt habe und merkt dann wie schnell man abbaut ist das haarig.
    Total interessant fand ich hier die völlig verschiedenen Sichtweisen, da bin ich schon nochmal in mich gegangen und hab das von außen angeguckt: Bei mir scheint das Instrumenten abhängig zu sein. Die Saxe oder auch Fagott und Klavier sind schöne Hobbies, hab ich gespielt vorgestern, ging nicht so besonders, war nicht weiter schlimm, ist halt so, wird auch wieder besser und wenn nicht ist auch gut.
    Bei der deutschen Klarinette sehe ich das wohl eher ein wenig verbissen. Das ist mehr als ein schönes Hobby, die Instrumente gehören zu mir, da denke ich mich ausdrücken zu können damit…als ich das erste Mal Leister gehört hab und mir jemand ein Profiinstrument in die Hand gedrückt hat wusste ich: DAS ist es …..Da steckt wohl auch noch der ein oder andere Stachel im Fleisch von früher, das MUSS laufen ( im Rahmen des mir Möglichen). Wozu auch immer das gut ist :)
    LG
    Thomas
     
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  15. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Genau das meinte ich damit eigentlich auch
     
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  16. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Tatsächlich beides. Neues erarbeiten und konzentriert üben ist anstrengend und macht nicht immer Spaß. Wenns dann aber irgendwann wuppt und man es kann ist es Freude pur
     
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  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Da wäre zu fragen:
    Wo liegt die Grenze zwischen -Technikkram- und -Musik- ?

    Eine eindeutige Antwort hab' ich auch nicht.;)

    Aber seit Wochen sind u.a.. "Pocket Practice Idea"
    von Dave O'Higgins Teil meines Übe-Programms.

    Dank an dieser Stelle nochmal an @Juju fürs verlinken !

    In Idea #4 " The Big 3 Scales"
    werden z.B. nur drei Skalen verknüpft:

    -Major- / -melodic minor- / -harmonic minor-

    machen aber (mir jedenfalls) großen Spaß !

    VG
     
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  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Frag meine wesentlich bessere Hälfte, die kann Dir das aufgrund langjähriger leidvoller Erfahrung beantworten :) :)

    LG
    Thomas
     
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  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Schöne Frage als Diskussionsgrundlage und inhaltlich ein typisches @bthebob-Lick! ;)

    Für mich ist üben Luxus, weil es ausschließlich „meins“ ist. Es ist aber auch was besonderes und nichts, was ich täglich einbauen kann. Ich liebe vieles in meinem Leben über alles, beruflich und privat. Wenn einem aber Dinge so wichtig und ernst sind, dann bringen sie Imperative sich, denen man sich nicht widersetzen kann (wenn es einem ernst ist).
    Das Musizieren ist (fast) nur meins. That’s it.

    Früher war das Üben übrigens auch nie Mühsal, denn dann hätte ich es einfach nicht gemacht. Die Market war durch die musikalische Peer Group gesetzt. War jemand besser, war es kein Mühsal, sich da hin zu üben, sondern Motivation. Konnte ich den Ton angeben, gab es wenig Grund sich zum schwitzen zu bringen. Vermutlich hatte ich auch so etwas wie Talent* als Kind, jedenfalls ist mir selten etwas musikalisches schwer gefallen, während ich zum Beispiel sprachliches erarbeiten musste.
    Im Nachhinein tut es mir nur leid, dass ich als Jugendlicher nicht mit Tucker Antell befreundet war. Das wäre die richtige Motivation gewesen um näher dort zu stehen, wo ich heute gerne stünde. :)

    *Das für viele so schmerzliche und verhasste Thema, ob es Talent gibt, will ich gar nicht erneut diskutieren (verhasst vor allem bei den hart arbeitenden und bei den langsam lernenden). Ich finde es aber interessant, was man da aus der (Populär-)Wissenschaft hört.

    Die Didaktiker sehen Arbeit und Übung als einzigen richtigen Weg, die berühmten 10,000 Wiederholungen für eine Sache und die 10,000 Stunden für eine Fertigkeit wie Saxophonspielen. Die Genetiker sehen die Häufung bestimmter Genvarianten und damit vermutlich etwas wie erbliches Talent.

    Ich sehe das relativ entspannt, da ich meine Gene eh nicht im Katalog bestellen und auswechseln kann. Und die Dinge, die mich begeistern, kann ich üben. Und im Laufe der Jahre bekommt man doch mit, dass das mit dem Fortschritt bei manchen Dingen besser und bei anderen schlechter läuft. So ist das halt mit dem Talent…
     
  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Hey, alter Mann - als Jugendlicher wärst selbst Du nicht mit kleinen Kindern befreundet gewesen… :p
     
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