Passendes Mundstück zum Dearman Alto Sax

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von tesheep, 20.Juli.2020.

  1. tesheep

    tesheep Schaut nur mal vorbei

    Also - erst einmal "er" ist eine SIE ;) ...
    Und dann mal kurz zu meinem "Saxophonverlauf" - ich habe vor drei Jahren bei einem Lehrer, der mir ein Kohlert "57 aufgebaut hat, angefangen zu lernen. Mit allem Zipp und Zapp - Noten, Takt und Etüden rauf und runter. Ging dann aber eher die Richtung Klassik und Jazz. Das war nicht das, wo ich hin wollte. Das war aber von Anfang eine klare Ansage von mir, denn mein Mann hat mit zwei Kumpels eine kleine Band gegründet. Da wollte ich gern hin und wieder mal mit spielen. Das war immer meine bevorzugte Richtung Rock/Pop/Blues. Deshalb habe ich bei diesem Lehrer im Moment keinen Unterricht mehr. Schließlich ist die Lehrer/Schüler-Beziehung eine sensible Sache.

    Beim Kohlert "57 war ein LaFleur-Mundstück dabei, was sehr Anfänger freundlich ist. Allerdings in den oberen Registern für mich nicht einfach zu spielen. Ich hatte das Gefühl, dass das mit dem Kohlert nicht so passt und hatte "einfach mal bei eK" geschaut. Da war stand dann das Dearman für kleines Geld (generalüberholt) zum Verkauf und ich konnte es glücklicherweise anspielen. Ich war total begeistert. Für mich total leicht spielbar von "oben bis unten"; ALLE Töne habe ich sofort anspielen können. :happy:

    Und Anfängerin ist sicherlich eine Interpretationssache, denn ich bin, was meine Person betrifft, sehr anspruchsvoll. Und natürlich versuche ich mindestens 4 bis 5 Mal die Woche zu üben, was mir aus momentanen, persönlichen Gründen leider nicht immer gelingt. Ich habe jetzt einen Lehrer gefunden, der mit ein wenig das Improvisieren bzw. Spielen nach Gehör beibringt, allerdings hat uns kurz darauf Corona voll erwischt. Da habe ich übrigens sein Yamaha mal testen können - ist irgenwie nicht meins. Hört sich komisch an, aber ich finde ein Instrument hat Seele. Und wo früher die Maschinen an die Saxophone angepasst wurden, bzw. viel Handarbeit notwendig war, werden heute die Instrumente an die Maschinen angepasst. Ich werde jetzt wahrscheinlich wieder viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiele verärgerte Antworten erhalten, aber das ist MEINE Meinung.

    So, genug zu meiner Person - ich hatte nur einfach das Gefühl, dass ich das Dearman ein wenig aufwerten kann. Von daher schon mal herzlichen Dank für die -jetzt schon- vielen Tipps. Ich denke, ich werde jetzt noch genauer nach dem einen oder anderen MPC -was hier empfohlen wurde- schauen.
     
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  2. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Ja, da haben wir den Beweis: Yamaha hat seine Seele verkauft! ;)

    Aber Spaß beiseite: Soul sollte vom Spieler kommen und nicht vom Instrument. Es ist ja auch nicht der Laufschuh verantwortlich, wenn der Läufer nicht gewinnt.
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Aber der Schuh sollte schon gut zum Läufer passen, sonst gewinnt letzterer nämlich auch nicht.
     
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  4. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Wobei kein Schuh auf Anhieb passt. Auch ein Schuh muss eingelaufen werden. Ähnlich beim Saxophon: Ich könnte nicht auf Anhieb ein fremdes Saxophon zum Klingen bringen, aber mit etwas Übung und Einspielzeit sieht das wahrscheinlich anders aus.
     
  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wie @Feuerstreuer schon schrieb, würde ich mich bei der Mundstücksuche nicht so auf die Einordnung modern-alt einlassen. Es sind so viele Parameter, die miteinander in Beziehung stehen, dass es Unsinn ist, einen so hervorzuheben. Ich habe schon Mundstücke gespielt und besessen, welche eine ausgeprägte Stufe mit parallelen Kammerwänden hatten und vom Sound an Otto Link erinnert haben. Insofern sollte man vorurteilsfrei alles was geht ausprobieren und dann wird sich schon was brauchbares finden. Btw. finde ich das Expression auf dem Alto echt super und benutze es selbst.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich habe früher einen super Saxophonisten gehört, der auf Buescher Truetones Berg Larsen 2 SMS spielte. Also nix große Kammer.
     
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  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Alt, oder Tenor?
    Hatte diesbezüglich bisher mehr Probleme beim Tenor, Altos zeigten sich weniger zickig.
    Kann aber auch an meiner Stichprobe liegen- überwiegend Conn. :-?
     
  8. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich möchte noch was zum Thema große Kammer nachsetzen.

    Ich habe bei mir jetzt mit meinem modernen Bariton einen Versuch gestartet und habe mit zwei selbstgegossenen Rohlingen die ideale Größe der Kammer für MEIN Bariton versucht zu ermitteln. Ich habe eines mit einer extrem kleinen Kammer ähnlich einem Sopranmundstück mit Ring zum Schaft gelassen und das andere nach und nach immer weiter ausgeschält bis es nur noch so dünn war, dass es mir jetzt kaputt gegangen ist, weil ich durch die Wand gefräst habe. Es hatte anfänglich noch eine Stufe und diese ist dann auch gesichen. Die Kammer war deutlich größer als alles was ich bis jetzt in den Händen hatte. Zum Schluss etwas einen Innendurchmesse von ca. 2,8cm !!!

    Fazit: MEIN Bariton war in jedem Stadium im Tune spielbar. Natürlich musste das Mundstück immer weiter drauf geschoben werden und der Sound war ab einem Innendurchmesser (noch mit Stufe) von ca. 2,2cm nicht mehr wirklich einer Veränderung ausgesetzt und es wurde so etwas von freiblasend, dass man die Öffnung (bei mir aktuell alles so um die 2,8mm) verringern hätte müssen.

    Das war ein Selbstversuch um das Optimum für meine persönlichen Mundstücke zu ermitteln. Ich habe deshalb auch meine aktuellen Lieblingsmudstücken angeglichen, was bei beiden gute Ergebnisse nach sich gezogen hat. Meine Kammern sind deutlich größer als die aktuellen Otto Link Modelle und passen super auf das Buffen klanglich und auch spieltechnisch vollkommen OK.

    Hin und her: Ich vermute, dass es weniger am Mundstück als am Sax liegt ob es mit verschiedenen Mundstücken spielbar ist - vor allem vermute ich, dass die konische Form von Sax und S-Bogen zum Mundstück passen muss und das es da vereinzelt Saxophone gibt, die zickig sind. Für mein Tenor Keilwerth Toneking und mein Bariton Buffet400 kann ich das nicht bestätigen.

    Ich vermute, dass dieses "alte Sax brauchen große Kammern" - Denken von wenigen sehr Überzeugten immer wieder wiederholt wird. Wenn man sich mal die alten Mundstücke ansieht sind da eher selten welche dabei, die wirklich deutlich große Kammern haben. Da muss man schon ersteinmal welche finden, die so große Kammern haben wie die Bohrung ist. Das wird schon oft als große Kammer gehandelt. Mundstücke zu finden die eine größere Kammer haben als die Bohrung ist sehr aufwändig. Die, die ich persönlich in den Händen hatte waren alle mit einem eher hohen Baffle ausgeleg. Dazu gehörten zwei alte Links bei Duchstein mit sehr langem Rolloverbaffle und zwei nicht sooo alte Dukoff mit langem Stepbaffle (beides Tenor), die ich mir sehr genau angesehen habe. Be aktuellen Mundstücken kenne ich das nur von Theo Wanne und Jody Jazz. Ansonsten ist die Kammer nicht größer als die Bohrung - zumindest was ich kenne.

    Selbst alte Mundstücke haben nach meiner Beobachtung nicht immer die "großen Kammern". Das oben erwähnte ROC Britone hatte ich in der 4 und 5 selber und die Kammer ist eher klein. Klar geht die auf größe der Bohrung auf aber der nachgesetzte Buckel auf dem Baffle und die deutliche STUFE, die dadurch entsteht machen das Kammervolumen zu einer kleinen Kammer.

    Zum Thema:
    https://www.saxophonforum.de/threads/new-super-dearman-altsaxophon.31349/page-2#post-587067


    Hier kann man sich das mal ansehen:

    http://www.doctorsax.biz/musical instruments/mouthpieces/sax/tenor/Britone/6Star/pict12.JPG

    Hier alle Bilder:

    http://doctorsax.biz/Britone_Tenor_Mpc.htm

    Schön zu sehen wie der Backbore-ring noch in die Schaftaufnahnme vergrößert. Der war bei meinem 5er schon nachträglich rausgearbeitet um die Kammer wenigstens auf die Größe der Bohrung zu setzen.


    Nix große Kammer da zu sehen. Das gleiche gilt ffür die ganzen klassischen Selmer und ähnliche Mundstücke mit Hufeisenkammer und Quadratischer Kammer bis hin zur runden Stufe in die Bohrung bei Sopran und Alto. Alles alte Mundstücke mit sehr kleinen Kammern, kurzen Bahnen und engen Öffungen.



    Ich glaube es wurde früher, wie heute viel experimentiert und auch flexibel gehandhabt. Nicht jeder Profi spielt ein 9* mit 4,5er Blättern und riesen Kammer auf einem Conn ...


    Hin und her. Sobald man da mal mit Schieblehre und Kleband mit ml-Becher genauer hinsieht wird das alles schnell relativ.

    Mein Yanagisawa Tenor spielte auch mit jedem Müll im Tune .- damachte das Keilwerth schon gewaltig zicken dagegen. Aber nicht weil es mit kleinen Kammern nicht im Tune war, sondern weil es generell nicht so sauber intonierte - weil einfach mal ier und dort ein paar Cent mehr oder weniger waren. Und as mit jedem Mundstück. Das Yani war immer im Tune, weil einfach gut gemacht.

    Bevor ich den Fehler bei guten funktionieren Mundstücken suchen würde, würde ich da ersteinmal n Saxdoc schauen lassen ob mit S-Bogen etc alles cool ist. Mießes Tuning auf die Kammergröße abzuwälzen halte ich generell für abwägig.

    Natürlich wird es Saxophone geben, die aufgrund ihrer Mensur und ihres S-Bogens ein Mundstück mit großer Kammer fordern um einfach das Innenvolumen konsistent weiter laufen zu lassen. Stichwort s-Bogen zu kurz etc. Das aber generell für alle Saxophone von vor 60Jahren anzunehmen ist doch schon weit hergeholt. Das würde ja bedeuten, das mehrere hundert Jahre Instrumentenbau für Holzbläser in ihren Erfahrungswerten nicht auf Saxophon übertragbar waren oder übertragen wurden ... und so Klarinette spielt auch nicht erst seit 19:20 im Tune ...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Juli.2020
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  9. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Bei Mike Duchstein biste schon bestens aufgehoben...;)

    Meine Erfahrung mit „modernen“ Mundstücken iss erstmal die
    gewesen, das die ohne Veränderung am Hals mit meinem
    Conn New Wonder nicht gut intonierten, von daher hab Ick den
    Hals bei Mike verlängern lassen... Die Aussage bezieht sich aber erstmal nur auf mein Instrument

    Wie schon erwähnt wurde, würd Ick auch MPC von Jody Jazz mal, da großkammerige Klopper, das Jet alleine geht schon richtig gut los....:)

    Nen Mundstückwechsel kann schon zielführend sein, muss es aber nicht!

    Nen Großteil liegt ja erstmal an einem Selbst, wenn das bisherige Mundstück keine Gurke iss...;)

    Und gerade im Anfängerstadium, würd Ick persönlich zu nem Mundstück raten was leicht losgeht, gut kontrollierbar iss, und über die gesamte Bandbreite gut intoniert....
     
  10. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Ick spiel aktuell nen Berg Larsen 2sms Grained Ebonite auf nem alten Conn Barisax...:) Das geht gut los, über die volle Bandbreite , von sehr leise bis bratzig..., iss nen sehr guter Allrounder...!

    Find aber das Jody Jazz Jet auch mehr als spannend, da wa die Werbeanzeige,
    mit ner Flugzeugturbine im Hintergrund nicht fehl am Platz...!
     
  11. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    Es ist ganz gut nicht nur auf de Seite von Theo Wanne zu lesen. Die Schattenwelt der Klarinette birgt ähnlich gute Informationen und diese sind zumindest für die Betrachtung beachtenswert.

    Hier mal ne ganz knappe Zusammenfassung

    https://www.clarinetmouthpiece.com/mouthpiece-nomenclature-guide


    -> Es ist sozusagen möglich ein sich ähnlich spielendes Mundstück mit komplett unterschiedlichen Parametern zu bekommen. Ich hatte Jetzt hier ein Barimundstück mit den Eckdaten

    -große Kammer
    -schmale Rails
    -straight baffle ohne Stufe
    -progressive Bahn
    -Öffnung 1,9mm
    -Bahnlänge 30mm
    -vergleichbar mit Otto Link 4

    Das hat mir so gut gefallen, dass ich mir eine "Kopie" für mich erstellt habe mit den Daten

    -große Kammer
    -schmale Rails
    -straight Baffle ohne Stufe
    -progressive Bahn
    -Öffnung 2,8mm
    -Nahnlänge 32mm
    - vergleichbar mit Otto Link 7

    beide Mundstücke waren mit dem gleichen Blatt (LEgere2.5, Black Bamboo M, La Voz M und Fiberreed Onyx MH) gleich leicht zu spielen, etwa gleich in der Dynamik und sehr ähnlich im Klang. Das offenere (fast einen mm mehr) hatte etwas mehr Rauschen und war dezent lauter im Maximum aber ansonsten waren sie sehr ähnlich.


    Das ist ähnlich wie bei Computern. Die Eckdaten bestimmen leider nicht die Performance, sondern die Abstimmung der Eckdaten miteinander. Ein mit erprobten Komponenten zusammengestellter Rechner vom letzten Jahr schlägt in den meißten Fällen einen wild zusammengewürfelten Komponentenclash der aktuellen Baureihen.

    Bei Mundstücken genau so. Schaust du nur nach den Eckdaten kaufst du auch nur Eckdaten ...

    Ein Freund hatte angefangen Sax zu spielen auf dem Yamaha 4c - Er ist von dort auf ein wirklich tolles Selmer Metall Jazz G umgestiegen und hatte damit überhaupt keine Probleme. Weder sein Lehrer noch er oder sonstirgendjemand konnte eine Verschlechterung feststellen. In der Regel würden dir alle von so einem Wechsel abraten (oder diesen zumindest kritisch sehen), weil viel zu extrem. Das stimmt sicherlich auch aber nicht immer auf den Einzelfall übertragbar. Du bist dein eigener Einzelfall und solltest für dich finden was passt. Das geht nicht über kaufen, sondern über probieren. Frag doch mal ob dir jemand aus dem Forum sein ALtmundstück zum testen zusendet und du sendest es dann wieder zurück -why not?

    Wenn du, wie du selber sagst, soweit fortgeschritten bist es für dich einschätzen zu können ist doch alles klar. Es spricht auch nichts dagen öfter das Equipment einer Probe zu unterziehen - siehe Blattwechsel etc. - du solltest nur nicht dich davon abhängig machen und ständig neue Mundstücke kaufen und eine Dauersuche daraus machen.
    Es gibt viele, die ziehen irgendwann mal ihr "Anfängermundstück" nach einerr jahrelangen Mundstückodyssee raus und sind überwältigt wie gut das klingt ... mal drüber nachdenken.
     
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  12. tesheep

    tesheep Schaut nur mal vorbei

    :-D
    Vielleicht habe ich ja jetzt schon die perfekte Kombination gefunden und weiß es nur noch nicht..... :-?
     
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