pfeifen

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von tango61, 5.Oktober.2021.

  1. Rick

    Rick Experte

    Ja, denn jedes (gesunde) Kind atmet auf natürliche Weise richtig. Sonst könnten auch Säuglinge nicht extrem laut und lange schreien. :-D

    Doch wenn sie älter werden, bekommen die meisten eben gesagt "Bauch rein, Brust raus" oder so ähnlich, entweder von älteren Verwandten oder von Lehrern oder von Spielkameraden.
    Der "schöne flache Bauch" wird quasi durch eine permanente Anspannung der Bauchmuskeln erzeugt.
    Betrachtet man hingegen Angehörige von "Naturvölkern", so sieht man, dass die ganz natürlich nicht nur "hoch" (Brust), sondern vorwiegend "tief" (Bauch) atmen, sich also nicht nur die Brust, sondern vorwiegend der Bauch bewegt.

    Viele spätere Gesundheitsprobleme können durch die anerzogene "Flachatmung" begünstigt werden, deshalb sollte sich mit "tieferer" Atmung jeder beschäftigen, nicht nur Blasmusiker und Sänger.
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht magst Du es mir mal bei Gelegenheit per PM erklären?

    Überhaupt kein Problem für mich. Vielleicht bringt das alles ja doch irgendjemandem irgendetwas.
    Und ich habe extra nach "Flankenmuskeln" gegoogelt und bin dadurch auf einen interessanten Text eines Sängers zu dem Thema gestoßen, der den Hinweis auf die Stimmkraft der Säuglinge beinhaltete. Also habe ich auf jeden Fall profitiert. :thumbsup:
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab mich ein wenig mit Anatomie, mit Atmung etc. beschäftigt, auch im Rahmen meiner Alexandertechnik-Sessions, wo ich stundenlang mit meiner Trainerin (Tänzerin und Sängerin), sowie mit meinem Skype-Trainer (Alexandertrainer und Saxophonist/Flötist) diskutiert und gelernt habe.
    Ich sag es mal kurz: Nicht alles, was lange tradiert ist, hält genauerer Betrachtung stand.
    Und jetzt bin ich ruhig.
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Deshalb finde ich es wichtig, das Etablierte immer wieder zu hinterfragen. Deshalb freue ich mich, durch Widerspruch etwas lernen zu dürfen, zumal es ja wie erwähnt mit meinem Arbeitsalltag zu tun hat!

    Hier ein Zitat aus dem interessanten Sänger-Aufsatz:

    "Wie aber kommt es, dass ein großer Teil der Erwachsenen das richtige Atmen verlernt hat? Hier können wohl drei Faktoren angeführt werden: Nachlässigkeit, individuell-psychische und kulturelle Einflüsse. Zum Einen führt eine laxe, lasche Haltung im Alltag und besonders bei der Arbeit zu einem unfreien Atmen und zu einer regelrechten Blockade des freien Auf und Abs des Zwerchfell. Wer ständig in eingeknickter Haltung sitzt, kann gar nicht richtig auf die Tiefatmung zurückgreifen und gewöhnt sich zwangsläufig die Hochatmung an. Günstiges Atmen erfordert also auch die Schulung einer freien aufrechten Haltung.

    Aber vielfach ist ein blockiertes Zwerchfell bis zu einem gewissen Maß auch das Produkt psychischer Lasten. Wer frei atmet, spürt intensiver. Wer umgekehrt das freie Fließen des Zwerchfells einschränkt, spürt weniger stark, was oft als Entlastung empfunden wird. Löst sich das Zwerchfell, werden oft zahlreiche Emotionen frei. Das kann dazu führen, dass auch schon einmal ein Gesangsschüler zu weinen beginnt. Das werden wohl die meisten Gesangslehrer schon erlebt haben. Die Arbeit an der Atmung erfordert daher auch ein psychologisch behutsames Vorgehen. Man sollte die Schüler also nicht dazu zwingen, mehr mit ihrem Atem zu tun, als ihre Schamgrenzen im Moment zulassen, und allenfalls auch über dieses Phänomen sprechen."
    Quelle: » Wege zur sängerischen Atemstütze (christiandillig.com)
     
  5. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Für mich iss die Stütze nach wie vor das A&O beim Saxophonspiel, wenn die nicht läuft kann Ick zumindest kpl. einpacken…

    Von daher hab sock da von Anfang an nen Auge drauf gehabt…, der Kompressor läuft und arbeitet sehr zuverlässig aus dem Unterbewusstsein heraus…:)
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Ich kenne das gut, dass die Bauchatmung psychologische Blockaden löst und Schüler anfangen zu weinen. Ich hatte Schüler, denen eine anschließende Therapie gut geholfen hat. Daran erkennt man, dass das alles kein Kinderspiel ist, sondern größte Aufmerksamkeit verlangt. Deshalb auch meine Bitte, hier nicht weiter zu erklären, wie Bauchatmung "richtig" geht.

    Nicht richtig an dem von @Rick zitierten Artikel ist genau das "falsch" und "richtig". Die "laxe, lasche Haltung im Alltag", na ja, wer hat die untersucht und wie ist sie im Vergleich zur Atmung der Models am Set zu bewerten?

    Falsch und richtig gibt es da nicht. Sylvester Stallone mit Bauchatmung ist schlecht vorstellbar und tatsächlich gebraucht eine aggressive Haltung in Kampfbereitschaft die Brustatmung. Der ganze Oberkörper spannt sich dabei, Schultern sowie Brustkorb heben sich und es wird in die obere Lunge geatmet. Die Atmung ist in dieser Situation genauso richtig, wie die Bauchatmung eines Bläsers, wenn er stützt.

    Andere Situationen brauchen eine andere Atmung und gut ist dran, wer unbewusst umschalten kann.

    Eine Schwierigkeit bleibt aber auch dabei bestehen: Hat der Musikschüler z.B. eine Prüfung, ein wichtiges Vorspiel oder ein Konzert, dann kann es sein, dass der Körper ihm einen Streich spielt, Adrenalin ausschüttet und ihn in den Kampfmodus versetzt. Es braucht von daher ein gewisses Training, einen Automatismus, der Saxophonspielen mit der Stütze verbindet.

    Der Körper macht die komischsten Sachen: Damals, Klarinettenprüfung an der Musikhochschule; für mich begleitet mit Dauergähnen und komplettem Speichelverlust. Damit kann man kaum blasen. Ist mir später noch bei Premieren des neuen Programms passiert.

    Neulich hatte ich Sprachaufnahmen für einen Krimi. Hatte ich richtig Bammel vor und plötzlich das Gegenteil: Zu viel Spucke im Mund, die ich dann schon auf der Anreise ständig herunterschlucken musste, was zur Folge hatte, dass ich ständig aufstieß.

    Die Aufforderung, bauchzuatmen, ist ungefähr so wie: "Stoppen sie ihren Speichelfluss jetzt".
     
  7. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    @ppue @Rick
    Erstaunliche Einsicht und Wissen.:)
     
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ach ehrlich? Habe ich noch nie erlebt. Bei den Lehrern, die ich hatte, kam das immer nur dann, wenn es auch angebracht war. Meinen Lehrern konnte ich da voll vertrauen die wussten was sie mir wann vermitteln mussten. Da hattest Du wohl Pech mit deinen Lehrern.

    Den halte ich in vieler Hinsicht für problematisch und null hilfreich für die Stütze.
     
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  9. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem

    Nach meiner Erfahrung ja. Es gibt auch Saxophonisten, die den Wechsel von einem hohen Ton zu einem tiefen so lehren, dass man sich vorstelle, ein ähnliches Intervall in gleicher Richtung zu pfeifen.

    Außerdem sind singen und pfeifen sehr schnell und fast überall machbar und helfen einem dadurch, allgemein eine intensivere Beziehung zur Musik zu pflegen, als wenn man jeden Tag nur von 19 bis 20 Uhr üben würde.

    Dass es einen als Musiker weiterbringt, Musik zu hören, bezweifelt doch auch niemand.
     
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  10. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem

    Ich halte ihn für hilfreich, aber er braucht Übung.
    Für die Stütze speziell empfinde ich ihn auch nicht als sonderlich hilfreich, aber für vieles andere.
    Was sollte an ihm problematisch sein?

    Inzwischen kann ich dank Silencerübungen das, was ich ohne Silencer auf dem Mundstück spielen kann auch mit dem Silencer spielen. Wenn man beim Üben ab und zu ein paar Minuten Tonleitern und Akkordbrechungen auf dem Mundstück spielt, kann das viel für den Ansatz tun, ihn z.B. vor dem Verkrampfen bewahren.

    Zusätzlich kann man mit dem Silencer auch harmonisches Gehörtraining machen, was insofern wichtig ist, als dass man beim Saxophonspielen nicht nur sich selbst, sondern auch das Saxophon hört. Beim Singen hört man nur sich selbst.
     
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  11. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich muss Dir widersprechen. Ich habe da einfach eine andere Meinung zu dem Teil (ich besitze ihn).
    Ich finde, daß der Blaswiderstand mit dem Teil beim Mundstück höher ist, die Intonation anders ist als ohne und auch wie das Mundstück reagiert auf Änderungen im Bereich Hals, Zunge etc. verändert sich. Ich habe so ein Teil selber benutzt und fühlte mich deutlich wohler ohne. Ich bin ein Fan von Mundstückübungen aber man muss schon genau wissen was man damit üben sollte und was nicht. Für Mundstückübungen braucht man keinen Silencer. Und wenn man Anfänger ist, sollte man einen grossen Bogen um Tonleitern oder Akkordbrechungen auf dem Mundstück machen, denn das führt öfters eher zum Beissen, weil die Kontrolle über den Ansatz etc. fehlt. Und wie Du das für ein harmonisches Gehörtraining nutzen willst, ist mir ein Rätsel.
     
  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Doch, für die Nachbarn!:cool:
     
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  14. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem


    Mit Verlaub, du argumentierst nicht gut.
    Mundstückübungen mache ich seit über
    einem Jahr, ich habe mit den Tonleitern nicht gleich angefangen, das mal dazu.

    Eine gute Intonantion erfordert ein gutes Gehör, und einen flexiblen Spieler. Das wird nichts, indem man die eine richtige Art Saxophon zu spielen findet und dann nur noch stumpf reinpustet. Was ist also so schlimm an dem größeren Blaswiderstand des Silencers? Man kann doch durchaus umschalten, wenn man dann "normal" spielt.

    Definitiv beiße ich signifikant weniger, seit ich Mundstückübungen machen. Gerade der größere Blaswiderstand des Silencers spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn wenn du beim Silencer beißt, kommt gar kein Ton raus, oder eben zumindest keine Dezime als Tonumfang (und da geht noch viel mehr!).



    Gehörtraining sieht dann so aus:

    Ich spiele einen Akkord auf dem Klavier, höre dann die Töne einzeln nacheinander, indem ich meine Aufmerksamkeit auf diese konzentriere, solange er noch klingend.


    Dann spiele ich ganz langsam die Akkordtöne rauf und runter mit dem Silencer.


    Oder, noch effektiver: Man spielt einen Akkord und eine passende Skala. Etwa einen übermäßigen Dreiklang und die Ganztonleiter dazu.

    Oder probier mal, A lokrisch über eine A Drone (alles klingend) als Skala rauf und runter zu spielen. Da kommt man schnell durcheinander.


    Alles gute Gehörübungen. Nur zu viel sollte es eben nicht sein, im Verhältnis zum normalen Saxophonspielen.
     
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  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Jetzt stellt sich die Frage, ab wann man diesbezüglich kein Anfänger mehr ist.
    1 Jahr kann viel sein, es kann aber auch genauso gut nichts sein bezogen auf diese Übung.
     
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  16. ppue

    ppue Experte

    Einen Silencer hat man auch, wenn man in die mehr oder weniger geöffnete Faust spielt. Indem man so den Blaswiderstand erhöht, kommt man auch in tiefere Tonbereiche, muss aber den Ansatz extrem fallen lassen und das Voicing anpassen.

    Dass man damit zum Beißer wird, glaube ich auch nicht. Alles, was du auf dem Mundstück ausprobierst, sammelt sich als Erfahrungsschatz.
     
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  17. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem

    Da hast du völlig recht. Aber ich habe es schon regelmäßig und intensiv betrieben (manchma auch zu intensiv, deswegen der letzte Absatz).
     
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  18. Jazznote

    Jazznote Kann einfach nicht wegbleiben

    Wie sind die Erfahrungen mit der Lautstärke. Ist dies wirklich so "nachbarschaftsfreundlich" um es ggf. zu späterer Stunde noch spielen zu können ?

    Ich persönlich finde, dass Internetvideos für mich einen authentischen Geräuschpegel etwas verzerren können.

    Hat jemand Erfahrung mit einem Silencer für´s Bari ?
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Stimmt, ich hatte ganz vergessen, daß das Saxophon ja viel leiser ist als das Mundstück allein.
     
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  20. Paul2002

    Paul2002 Strebt nach Höherem

    Für's Bari nicht. Allgemein kann ich so viel sagen:
    Dass man das Ding im Zug spielen könnte, halte ich für grenzwertig, außer vielleicht, man hat das Abteil für sich allein.

    Man hört es auch im ganzen Haus, wenn ich darauf spiele, es ist aber weniger durchdringend als das Saxophon selbst.
    Bei der reinen Lautstärke ist der Unterschied zwar groß, allerdings weniger für die Nachbarn, sondern vor allem für einen selbst. Da klingeln einem sonst die Ohren.

    Fair enough
     
    Rick und Jazznote gefällt das.
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