polsterwechsel - aber wie??

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von fabi-sax, 12.August.2006.

  1. daskli

    daskli Ist fast schon zuhause hier

    Hi Bernd,

    das geht mir ganz genauso! Ich suche eine Beziehung zu meinen Instrumenten, die finde ich besonders dann, wenn ich mit meinen Mitteln etwas repariere.

    Ich möchte dir einfach gratulieren zu der refolgreichen Reparatur! - Mit Muffe oder ohne!

    Herzlich
    daskli
     
  2. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, Ihr (potentiellen) Saxophonreparateure,

    nachdem ich mir das hier durchgelesen habe, dachte ich, das ist ja ganz gut und schön, hilft aber dem Anfänger nicht so wirklich. Eine Angst des Anfängers ist doch, dass er es nicht schafft, alles wieder richtig montiert zu bekommen, die andere, die neu gepolsterten Klappen nicht dicht zu bekommen. Also reduzieren wir mal die Ängste auf eine. Wenn man das Sax demontiert und mit den alten Polstern wieder montiert, ist es dicht! (Wenn man nicht irgendwo Gewalt angewendet hat, z. B. eine Klappe verbogen o. ä.)
    Also zum Üben: Demontage (zunächst mal nur zum Teil?), Montage:

    1) Ich habe Nummern (von einem Videocassettenlabel) auf die Hauptklappen von oben nach unten geklebt. Das hilft sehr, beim Zusammenbau die Klappen zu identifizieren.

    2) Ich habe mir drei Schuhkartons hingestellt für die Klappen: Die Seitenklappen (von oben bis unten) kommen in den ersten. Die Identifizierung ist kein Problem wegen der unterschiedlichen Klappengröße. Ich empfehle, auch mal beim Putzen nur die Seitenklappen ab- und wieder anzubauen, das ist nicht so schwer, und man bekommt eine Vorstellung. Zu diesen Klappen gehören auch die, die mit den kleinen Fingern betätigt werden, also die tief Es- und C-Klappe und die Klappen, die vom Tisch auf der linken Seite aus betätigt werden (Hebelwerk für die Gis-Klappe, Cis, tief-H und tief-B). Die kleinen Spitzschrauben gleich wieder reindrehen, damit sie ja nicht verloren gehen!

    In den zweiten Karton kommen die Klappen für die linke Hand. Wenn man die lange Achse herausschraubt und mit einer Flach- oder Kombizange vorsichtig herauszieht (wenn sie nicht ganz leicht herausgeht, vorsichtig immer ein bisschen links und rechts drehen), fallen einem die Klappen entgegen. Aber bitte nicht schnell alle auf einmal, sondern langsam Stück für Stück und gucken, wie sie miteinander in Verbindung stehen.

    In den dritten Karton kommen schließlich die Klappen für die rechte Hand. Die sind auch alle auf einer langen Achse aufgereiht. Wenn man keine Nummern draufgeklebt hat (würde ich dem Anfänger dringend empfehlen), kann man sie anhand der Perlmuttknöpfe identifizieren: Gucke vor der Demontage, welche Klappen einen Perlmuttknopf haben und wo der sitzt: Die F-Klappe hat einen, der sitzt weiter unten. Die E-Klappe hat einen, der sitzt in der Mitte, die D-Klappe hat einen, der sitzt weiter oben.

    Die Federn sorgen dafür, dass die Klappen unter Spannung sind. Das kann bei der Demontage stören. Man kann sie vorher mit einem entsprechenden Werkzeug, notfalls mit einer Häkelnadel aushängen.

    Manche Federn sitzen auch mit der Spitze in einem kleinen Loch im Stiel der Klappe. Die kann man nicht vorher aushängen und muss sie so auch wieder zusammenbauen. Man kann nicht die Klappe einbauen und dann die Feder einhängen! Also darauf achten, ob das Saxophon solche Federn hat.

    Wenn die Polster nicht erneuert werden, ist es in der Regel auch nicht nötig, sie beim Zusammenbau neu zu justieren, sie sollten so wieder passen. Das Risiko ist also nicht so hoch. Wenn man neue Polster einbaut, ist die Justage die wichtigste und kniffeligste Arbeit! Am besten, nicht gleich Polster wechseln, sondern so die Demontage und Montage üben.

    Noch eins: Ich habe zwei Saxophone mit nagelneuen Polstern bei Ebay billig ersteigert. Die vormaligen Besitzer hatten aufgegeben. Also so ganz einfach ist das Polstern doch nicht!

    Viel Spaß und viel Erfolg!

    Fumi
    (PS: Nicht dass ihr denkt, ich hätte diesen Text abgeschrieben. Doch, habe ich, bei mir selber. Ich habe diesen Text auch schon auf einer anderen Saxophonseite gepostet)
     
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