pro & contra Musikverein

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 27.September.2012.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    unlängst bin ich mit jemanden ins Gespräch gekommen, und im Verlauf des Gespräches stellte sich heraus, dass derjenige Gründungsmitglied eines Musikvereines hier in der Nähe ist.

    Nachdem ich (davor) bischen etwas erzählt hatte, wie lange ich spiele, was ich so übe usw, und auf meine Aufnahmen in der Soundcloud verwiesen hatte, wollte er mich für seinen Musikverein anwerben. So wie ich das verstanden habe, würde ich dort erstmal (vom Verein subventionierten) Unterricht bekommen, um dann im Verein mitspielen zu können.

    Reizen würde es mich irgendwie schon :)

    Mich würde mal das pro und contra der Mitgliedschaft in einem Musikverein interessieren (da ich so etwas bislang nicht aufm Zettel hatte).

    LG, Claudia

     
  2. rbur

    rbur Mod

    contra: Du gehst eine Verpflichtung ein. Es wird erwartet, dass du in die Proben kommst, bei den Auftritten mitspielst und bei eventuellen Arbeitseinsätzen dabei bist.

    pro: alles andere

    Das kann ich dann im weiteren Verlauf des Threads noch etwas ausführen.
    Ich bin da etwas vorbelastet ...
    www.musikverein-windenreute.de
    www.obv-breisgau.de
     
  3. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich finde das mitunter schwer zu sagen. Alles was einer als positiv auslegt, kann ein anderer als negativ auslegen.

    Wenn du weißt, was die da für Musik machen und du die vllt. aucj gut findest, bzw. die Möglichket bestünde, dass du sie gut finden könntest ist eigentlich der Drops gelutscht.

     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    da gibt es viel Pro.
    Ich geh mal von unseren Musikvereinen in AT aus.

    Du kannst im Zusammenspiel viel lernen, auch das Spielen mit einem Dirigenten ist wichtig.
    Neue Kontakte, neue Freundschaften.
    Kontra: Wenn man Dich unterstützt, wird man auch erwarten, dass Du am 1.Mai um 5h früh zum Weckruf erscheinst, oder wenn irgendwo ein ehemaliges Mitglied am Wochenende beerdigt wird.
    Marschieren, Uniform ist nicht jedermanns Sache.
    Du wirst wahrscheinlich auch für das Programm üben müssen, gegebenenfalls Deinen Sound (Equipment) anpassen müssen.
    Regelmäßige Probetermine, die eingehalten werden wollen, Frühschoppen, Bierzelt, Wettbewerbe.....

    Liebe Grüße

     
  5. iwivera

    iwivera Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi,

    ich bin über einen Musikverein an Sax-Spielen gekommen. Der Unterricht war/ist allerdings nicht kostenlos, aber relativ günstig. Dafür ist meine Lehrerin auch studierte Saxophonistin und nicht, wie oft, jemand aus dem Orchester. Auch ist es Einzelunterricht.

    Unbedingt positiv war, dass ich sehr schnell in den Orchesterproben mitspielen durfte, bereits nach einem halben Jahr. Ich hab dann halt mitgespielt, wo ich konnte. Ich habe durch das Zusammenspiel mit den anderen viel gelernt und es macht auch einfach mehr Spaß, gemeinsam zu musizieren.

    Natürlich muss man dann ab und zu auch Stücke spielen, die einem nicht liegen. Bei mir z. B. - zum Glück selten - Märsche etc. Andererseits lernt man auch viele verschiedene Stile kennen.

    Bei manchen Musikvereinen gibt es jedoch auch ziemlichen Leistungsdruck, wie ich finde. Man muss dann bestimmte Prüfungen machen, um nachzuweisen, dass man mithalten kann. Das hätte mich wahrscheinlich abgeschreckt, schließlich merkt man in der Regel ja selbst, wo man Defizite hat und versucht, an diesen zu arbeiten. Öfter nehme ich besonders schwierige Passagen von neuen Stücken mit in den Unterricht und gehe diese mit der Lehrerin durch.

    Nur Musikverein reicht mir aber auf Dauer nicht, da ich dann doch einige Musikrichtungen mag, für die man einfach Mitmusiker mit Nicht-Blasinstrumenten braucht. Insofern schränkt ein reines Blasorchester auch ein.

     
  6. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    Proben sind einmal die Woche, dh da wäre ein Abend futsch.

    Wegen Auftritten sagte dieses Mitglied, dass sie da nicht so arg viele hätten, hauptsächlich vor Weihnachten und im Sommer.

    Ich hab gerade auf der Webseite geguckt - im Dezember sind es fünf Auftritte, an drei Tagen (also an zwei Tagen zwei Auftritte, zB eins davon ist ein Weihnachtskonzert, das an einem Tag ZWEI Male gegeben wird; der einzelne Auftritt ist eine halbe Stunde aufm Weihnachtsmarkt).

    Ist das viel? (sorry für die blöde Frage, aber mir fehlt der Vergleich)

    LG, Claudia

    Tante Edit sagt:

    5 Uhr früh hat mich etwas geschockt :-o , hab grad extra nochmal geguckt wegen der Zeiten. Die für Dezember auf der Vereinsseite genannten Uhrzeiten sind welche, zu denen ich bereits ansprechbar bin (früheste ist 15 Uhr).

    Prüfungen erwähnte dieses Mitglied auch, allerdings als Option, nicht als Pflicht.

    Und er sagte, der große Vorteil DIESES Vereins wäre, dass es dort keine Grüppchenbildung gäbe ...
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... na dann auf geht's!

    nicht so viel überlegen und Pro- und KOntratabellen aufstellen. Du wirst ja selbst sehen, obs Dir Spass macht....
     
  8. iwivera

    iwivera Nicht zu schüchtern zum Reden

    Fünf Auftritte an drei Tagen finde ich persönlich schon viel. Aber wenn das besondere Weihnachtsstücke sind, für die man lange im Orchester geübt hat, will man die auch gerne öfter spielen. Und das geht ja dann halt nur zur Weihnachtszeit.
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Claudia,

    RBur kann da sicher ganz viel aus jahrelanger Erfahrung berichten.

    Von mir als "normalem" Amateurmusiker in unterschiedlichen Ensembles vielleicht nur so viel:

    Ich glaube, die Rolle eines "Musikvereins" hängt auch stark davon ab, ob das eine eher ländlich / provinzielle Gegend ist oder grossstädtisch.

    In eher ländlichen Gegenden, gerade im Süden von Deutschland, haben Musikvereine eine starke Tradition und eine wichtige Rolle. Im Extremfall war und ist das (neben der Feuerwehr) der Träger des "gesellschaftlichen Lebens" und gruppiert einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung (beginnend mit den Jugendlichen) um das Thema Musik. Nicht selten sind Generationen im selben Verein. Meistens sind solche Vereine in jeder Hinsicht recht "konservativ", was sich oft auch im Repertoire ausdrückt. Da solltest Du Dich genau erkundigen. Es gibt nämlich auch sehr ambitionierte Vereine, die Orchester in höchsten Schwierigkeitsstufen betreiben und auch sehr schöne, anspruchsvolle sinfonische Blasmusik machen.

    Wenn in dieser Gegend keine städtische Musikschule existiert, nimmt der Verein dann auch die Ausbildung der Instrumentalisten wahr, normalerweise für einen sehr sozialen Preis. Du solltest aber fragen, wer da unterrichtet. In schlechten Fällen sind das "nur" ältere Musiker aus dem Verein, mit manchmal beschränkter Motivation oder formaler Ausbildung.

    Du solltest Dich auch erkundigen, wie intensiv die "soziale" Komponente in dem Verein ist. Bei manchen steht das anspruchsvolle Musizieren im Orchester im Vordergrund (fragen: wer ist der Dirigent ? was sind die Ziele ? wie viele Konzerte im Jahr ?), bei manchen die Geselligkeit und die Proben sind nicht viel mehr als das wöchentliche "Instrumentenlüften" als Vorstufe zum gepflegten Alkoholgenuss.

    In einer mehr städtischen Umgebung ist meist der "gesellschaftliche" Aspekt weniger wichtig und es geht wahrscheinlich wirklich vorrangig um die Musik.
     
  10. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Nabend Claudia,

    mein erster Tipp:

    Hör Dir erstmal an, welche Literatur die so spielen und auf welcher Leistungsebene der Musikverein unterwegs ist.

    Dann musst Du für Dich entscheiden können, ob Du überhaupt schon soweit bist, da mitzuhalten.

    Der Schwierigkeitsgrad bezügl. Blasmusik wird nämlich gewaltig unterschätzt.

    Weiterer Tipp:

    Geh doch mal unverbindlich in eine Probe, erstmal zum Zuhören und schau den vll. schon verhandenen Saxern über die Schulter in ihre Noten, was da so abgeht.

    Viel Erfolg

    Greets Wuffy

     
  11. rbur

    rbur Mod

    Einmal im Jahr früh aufstehen, das muss drin sein. Das Maiwecken ist Kult.

    Frühschoppenkonzerte um 11 Uhr können öfters mal vorkommen.

    Natürlich kann es Auftrittsmassierungen geben. Der Rest hängt vom Verein ab, da gibt es die unterschiedlichsten Konstellationen. Aber da dir der Terminkalender ja vorliegt (Adresse hier mal posten?), kannst du ja schauen, ob es zu dir passt.
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    So ein Verein muss natürlich auch Einnahmen haben, nicht nur aus Mitgliedsbeiträgen. Also bezahlte Auftritte. Da ist es sehr üblich, besonders auf Weihnachtsmärkten zu spielen. Das ist normal, wenn auch manchmal anstrengend (bei jedem Wetter im Freien).

    Das würde mich nicht abschrecken, ist ein gutes Zeichen.
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    der Musikverein ist in einem Stadtteil der hiesigen Großstadt ansässig (wobei die äußeren Stadtteile teilweise noch ihre "provinziellen" Eigenheiten wahren).

    Hinsichtlich des Repertoires hab ich nachgefragt, das wäre querbeet, dh von Jazz über Klassik bis Volksmusik *urgs*.

    Die Lehrer des Vereins sind wohl ausgebildete Musiker, einmal Jazz-orientiert und einmal Klassik-orientiert.

    LG, Claudia
     
  14. rbur

    rbur Mod

    Volksmusik ist kein Problem. Interessanterweise macht auch das Spielen von Musikstücken Spaß, die man sich nicht unbedingt als CD ins Auto legen würde.

    Einfach hingehen und selber rauskriegen. Und nicht von ersten Tiefpunkt unterkriegen lassen. Ich bin seit 35 Jahren durch viele Höhen und Tiefen immer noch dabei. Die "pro" Teile überwiegen jedenfalls.
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Vielleicht noch kurz meine persönliche Erfahrung, aus eher städtischer Gegend nicht in Süddeutschland.

    Ich war über die Jahre in 4 Blasorchestern, die alle als Verein organisiert sind. Bei allen stand das Musizieren im Vordergrund. 2 davon auch mit sehr viel Anspruch und guten Dirigenten, mit dem Höhepunkt eines Konzerts pro Jahr, auf dem anspruchsvolle sinfonische Stücke gespielt werden. Vorbereitungszeit jeweils viele Monate, zum Schluss hin mit Probewochenenden. Das war für mich eine sehr schöne Erfahrung, man merkt, wie die Musiker zu einem einzigen Organismus zusammenwachsen.

    Seltsamerweise waren in keinem der 4 Orchester "Saufgelage" ein Thema, der soziale Kontakt kam sogar etwas zu kurz. Nur in einem der 4 werden die typischen Walzer / Polka / Marschstücke gespielt (meiner Meinung nach sollte man aber auch so etwas einmal gemacht haben), und auch nur als Zugaben - die aber doch beim Publikum sehr gut ankommen. Oft war das Programm zwar für die Musiker interessant und herausfordernd, aber fürs Publikum etwas zu anstrengend oder abgehoben.
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Da hilft nur anschauen, reinschnuppern und dann anhand der Größe des Urgskoeffizienten entscheiden. Du musst den Verein ja auch nicht heiraten (bis dass der Tod euch scheidet) - nicht mehr hingehen oder gar austreten ist ja immer drin und überhaupt nicht schwierig.

    Herman
     
  17. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Das wäre ja der erste Verein ohne... :sensatio:

    Also: Ich spiele in keinem Verein, aber in einem Saxophon-Ensemble und in einer lockeren Gruppierung mit einer eher ungewöhnlichen Instrumentierung.
    Was ich von vielen Ensemble-Kollegen gehört habe: Musikverein ist zeitaufwendig! z.B. der Verein bei uns im Dorf spielt bei jedem Fest mit... nicht nur musikalisch, dann muss auch bewirtet werden, oder Zelte aufgebaut oder, oder, oder. Das muss man mögen, dass man intensiv eingespannt wird, dann ist es wunderbar.
    Stilistisch finde ich, ist es schwieriger im Musikverein etwas passendes zu finden. Naja, uniformiert zu spielen wäre auch nichts für mich.
    Das Gute am Musikverein: Ja, sicher soziales Miteinander. Und vor allem, dass er da ist. Klingt komisch. Ich meine, ein Musikverein ist auch da, wo sonst kaum ein Saxophon Ensemble, eine Big-Band oder ähnliches zu finden ist. Das bietet schon die Möglichkeit, Erfahrung im Zusammenspiel zu sammeln. Das ist unbestritten wertvoll und kann vielleicht das ganze Drumherum mit Vereinsmeierei und so aufwiegen.

    Grüße,

    Wanze
     
  18. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Claudia,

    ich würde es auf jeden Fall mal ausprobieren.
    Wegbleiben kannst Du immer.

    Wenn es nicht gerade der Verein in Hoffeld ist...von dem hatte meine Schwägerin (Querflöte, hat lange beim Orchester des Liederkranz mitgespielt) keinen so guten Eindruck, dort schien es eher um das Instrumentenlüften zu gehen...

    Gruß

    Rüdiger
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Abend,
    genau.
    Und grad für das Saxophon sind die Anforderungen eigentlich am höchsten.
    Einerseits wird in klassischer Literatur maximale Tonkontrolle verlangt (nix spielst Du Subtone oder mit rauschendem Ton), andererseits nimmt man von einer Saxophonistin automatisch an, dass es auch mal ordentlich swingt oder rockt, wenn es notwendig ist, und dass mal auch ein Chorus oder zwei bei einem Boogie drin ist.
    Interessant wäre auch noch, ob das Orchester z.B. bei Marschauftritten auch mit einem Saxophonsatz spielt (bei uns in AT ist das oft in der traditionellen Marschmusik nicht so verbreitet), oder ob erwartet wird, dass Du auf die Klarinette wechselst.

    Liebe Grüße
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Abend,
    genau.
    Und grad für das Saxophon sind die Anforderungen eigentlich am höchsten.
    Einerseits wird in klassischer Literatur maximale Tonkontrolle verlangt (nix spielst Du Subtone oder mit rauschendem Ton), andererseits nimmt man von einer Saxophonistin automatisch an, dass es auch mal ordentlich swingt oder rockt, wenn es notwendig ist, und dass mal auch ein Chorus oder zwei bei einem Boogie drin ist.
    Interessant wäre auch noch, ob das Orchester z.B. bei Marschauftritten auch mit einem Saxophonsatz spielt (bei uns in AT ist das oft in der traditionellen Marschmusik nicht so verbreitet), oder ob erwartet wird, dass Du auf die Klarinette wechselst.

    Liebe Grüße
     
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