Probleme beim Erarbeiten von Stücken nach Noten

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von joechen, 15.Juli.2012.

  1. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,

    ich persönlich halte da aber schon etwas davon.
    Man kann sich schon selbst kontrollieren(Aufnahmen machen), wenn man kritisch ist.

    Ich habe mir das Saxspiel ja bisher auch selbst beigebracht.
    Ich besuche Workshops und gehe regelmäßig in die Orchesterprobe. Spiele bei Auftritten mit. Spiele bei Konzerten und habe auch schon Soloauftritte gehabt.

    Denken wir nur an den guten alten Rick.
    Soviel ich weiß, ist er auch in Sachen Sax ein Autodidakt.

    Ich glaube wir brauchen uns nicht darüber zu "streiten" ob ein Lehrer sinnvoll ist. Davon bin ich absolut überzeugt.

    Der Tag wird kommen, wo ich einen Lehrer haben möchte und dieser Tag ist nicht mehr weit ;-)
    Thema soll sein: "Improvisation, mit Erklärung am Beispiel von Notenschrift. Akkordbeispiele, Scales.
    Das ganze darf sogar ohne Sax sein. Klavier würde mir genügen. Ich erwarte von meinem zukünftigen Lehrer musikalische Impulse. Würde er von Noten keine Ahnung haben, würde ich einen großen Bogen um ihn machen.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, wir sind ein wenig vom Thema abgekommen ;-)

    Viele Grüße

    Saxus

     
  2. Gast

    Gast Guest

    @ Saxhornet

    ""Ich persönlich halte gar nichts davon sich ein Instrument wie das Saxophon autodidaktisch draufzuschaffen, da fehlt die Fehlerkontrolle und es gibt so viel was schief gehen kann.""

    Im GEWISSEN Sinne stimmt das natürlich : ABER - gerade das Sax ist nach meinem Empfinden auch ein Instrument, welches sehr viel Individualität nicht nur ZULÄSST sondern fast schon FOERDERT......und DA kann man autodidaktisch manches mehr erfahren und erforschen, was einem kein Lehrer vermitteln kann.
    Es mag auf die musikalische Vorbildung, das Talent , das Gehör und noch vieles mehr ankommen.....aber Autodidaktik auf dem Sax finde ich durchaus angebracht....zumindest, bis man merkt . OK...hier komme ich nicht weiter....oder : da "klemmt" irgendwas......

    Viele bekannte Saxer spielen einen technisch ziemlich unorthodoxen Stil ....und gerade DAS macht sie gut....und den haben sie bestimmt eher SELBST gelernt.

    >>>> Ich lache ja immer über die Werbeposter , wo irgendwo ein Sax drauf ist......und fast IMMER ist das MPC falschherum montiert ( Mit dem Blatt nach OBEN...oder die Schutzkapsel ist noch drauf) .....
    Ich kenne jedoch auch jemanden, der tatsächlich so spielt...
    und der Mann ist VERDAMMT gut ! >>> Und das nur, weil er sich als Autodidakt einen "EIGENTLICH" falschen Film reingezogen hat....der aber GENAU seinen persönlichen Film trifft.

    Mit Tesfay Mekele ( so heisst der Beispielgebende Herr ) bin ich in Addis Abeba mehrfach aufgetreten und habe selten einen faszinierenderen Saxer erlebt.

    Hätte er von Kleinauf Unterricht genommen, wäre er bestimmt auch ein passabler Tröterich geworden...niemals aber so eine schillernde Persönlichkeit ( im musikalischen Sinne ).

    Also ich finde Autodidakten auf dem Sax durchaus angesagt...
    ( ich bin ja selbst einer ) >>>> und kenne daher auch ein wenig die Tücken....aaaaber eben auch die offenen Tore, für die kein Lehrer einen Schlüssel hat !!

    Es ist ein zweischneidiges Schwert....man kann durch Selberlernen SEHR viel gewinnen......aber auch viel kaputtmachen, WENN man denn nicht der Typ zum Selfmademan ist. Man muss vor allem selbstkritisch sein und wissen, was man will - wohin die Reise gehen soll.

    LG

    CBP
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi Saxus, da kannst Du ja auch gerne was von halten. Es ist mir nur nach den vielen Jahre die ich unterrichte einfach aufgefallen, daß viele Autodidakten häufig mehr oder weniger schwere Mankos haben bei: korrektem Ansatz, korrekter Stütze, Voicingtechniken, Klang (gerade in der Flexibilität), Fingertechnik, Lern- und Übesystematik.
    Leider gibt es natürlich diese Mankos auch bei Schülern von einem schlechten Lehrer.
    Es tut mir nur in der Seele weh wenn so Jemand in meinen Unterricht dann kommt mit unglaublich vielen Problemen und wir das mühselig unter Aufwand von viel Zeit korrigieren müssen (man muss nicht immer alles korrigieren). Der lernt dann vieles zum zweiten Mal weil er es eben beim ersten Mal falsch gelernt hat und es seiner weiteren Entwicklung im Weg steht. Da helfen Dir auch keine Aufnahmen von Dir selbst. Manche haben Glück und es geht gut und manche habe auch Pech mit Lehrern aber ich halte bei einem Instrument von Autodidaktik nichts. Du lernst doch das Autofahren auch nicht einfach dadurch daß Du Dich hinters Steuer setzt und losfährst.Kann gut gehen, kann schief gehen.
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bevor mich Jemand falsch versteht: mir geht es um die Basics:
    Ansatz, Atmung, Stütze, Klangbearbeitung, Lern- und Übesystematiken, Fingertechnik, Blattlesen etc.

    Es geht mir nicht darum den Schülern einen Stil aufzudrücken sondern nur darum daß die Basics stimmen.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    "Bevor mich Jemand falsch versteht: mir geht es um die Basics:
    Ansatz, Atmung, Stütze, Klangbearbeitung, Lern- und Übesystematiken, Fingertechnik, Blattlesen etc."

    Ich finde auch, dass diese Grundlagen mit einem Lehrer einfach schneller und sicherer erlernt werden.

    Nach einem 3/4 Jahr hatte ich den Lehrer gewechselt, weil ich nicht zufrieden war.

    Als erstes durfte ich Ansatz, Stütze, Tonbildung neu üben. :)

    Meinem ersten Lehrer reichte es, dass da überhaupt ein einigermaßen richtiger Ton rauskam. Ein schöner, kräftiger und stabiler Ton war ihm wohl
    ziemlich wurscht.

    LG

    Dreas
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @ Saxhornet

    Lies nochmal ! >>

    Ich schrieb " Viele Saxer haben einen TECHNISCH unorthodoxen Stil"

    >>> Damit meinte ich nicht ihre Musik per se....sondern die Art und Weise, WIE Sie Sax spielen....

    Es ging weniger darum, dass einem ein Lehrer einen gewissen MusikSTIl aufdrückt......sondern dass für den einen ein Bonus sein kann, was für den anderen ein Fluch ist.


    Kurz: Der einer wird sein Ziel besser mit Lehrer erreichen....der andere wird als Autodidakt neue Grenzen erforschen...

    Der eine kann viele Probleme durchlaufen, der andere nie zum Ziel kommen....das ist wohl echt ne Persönlichkeitsfrage.

    LG

    CBP
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Saxhornet,

    Schon klar.

    Ich hatte aber gemeint, dass angehende Instrumentallehrer lernen sollten, wie man Rhythmus und Blattlesen methodisch und didaktisch unterrichtet.


    Das Thema Lernen ohne Lehrer hatten wir hier ja schon in vielen Threads.

    Zumindest sollte man unterscheiden, ob der Lernende vorher schon andere Instrumente mit Lehrer gelernt hatte oder nicht.

    Ich hatte Klarinette gelernt, Noten und Grifftechnik war also kein Problem. Trotzdem hätte ich sehr gern einen *guten* Saxophonlehrer gehabt, aber leider keinen gefunden, der zeitlich flexibel war. Gute Lehrer sind hier in der Provinz leider nicht so dicht gesät ...
     
  8. Mugger

    Mugger Guest


    CBP[/quote]

    Bevor mich Jemand falsch versteht: mir geht es um die Basics:
    Ansatz, Atmung, Stütze, Klangbearbeitung, Lern- und Übesystematiken, Fingertechnik, Blattlesen etc.

    Es geht mir nicht darum den Schülern einen Stil aufzudrücken sondern nur darum daß die Basics stimmen.[/quote]

    Hi,

    Ich denke, dass auch bei fortgeschrittenen Spielern meist Probleme mit den Basics den Fortschritt behindern.
    Deswegen ist ja ein Lehrer, der die richtigen Antworten parat hat, so immens wichtig.
    Grüßle
     
  9. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo CBP, Hallo Saxhornet,

    ich denke Ihr habt in gewisserweise beide recht. Allerdings denke ich, daß ein autodidaktisches Erlernen des Saxophons (oder eines anderen Instruments) nur dann sinnvoll ist, wenn man eine Vorstellung davon hat, was rauskommen soll und in der Lage ist, das selbst Produzierte zu beurteilen und ggf zu korrigieren.
    Wenn ich zB daheim beim Üben eine mir völlig unbekannte Mittelstimme eines mehrstimmigen Satzes vom Blatt spielen möchte, woran erkenne ich dann, ob ich richtig spiele, wenn ich es selbst nicht höre?

    Viele Grüße, Dirk
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry falsch verstanden.
    Unser Didatkiklehrer war sehr bemüht aber leider fehlte es da trotzdem hinten und vorne, allein schon an ausreichend Zeit darüber zu sprechen und wenn Du mich fragst war es auch nicht auf der Höhe der Zeit in punkto Lern- und Hirnforschung.
    Mehr habe ich in unserem Psychologie- und Pädagogikkurs gelernt. Allerdings haben mich am weitesten die Buchempfehlungen der Dozenten weitergebracht und daraus resultierend meine weitere langjährige Beschäftigung mit entsprechender Literatur und der Arbeit mit Schülern unterschiedlichen Alters seit vielen Jahren.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich denke wir sind uns doch alle einig, daß man sich nicht selbst korrigieren kann wenn man nicht weiss daß man etwas falsch macht.
    Im Unterricht kann ich auf Fehler hinweisen, z.B. wenn eine Pause zu kurz oder zu lang ist, wenn dem Schüler das aber zu Hause selber nicht auffällt kann er es nicht korrigieren und glaubt er spielt es richtig.
    Ich kann ihm aber im Unterricht beibringen wie er sich eine Phrase rhythmisch korrekt zu Hause wieder erarbeiten kann wenn er unsicher ist.
    Manchmal spiele ich Schülern Musikstücke ein damit sie sie zu Hause mit mir mitspielen können als Fehlerkontrolle (meist nur wenn sie das Stück für die Schulbigband schnell drauf haben müssen), hier ist aber der Nachteil, daß die sich häufig das Gehörte einprägen und dann nicht mehr wirklich vom Blatt lesen, sondern sich an die Rhythmen von der Aufnahme erinnern.
     
  12. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Schöner kann man es meiner Meinung nach gar nicht ausdrücken.



    @Saxhornet
    sicherlich hast Du Deine Erfahrung mit Schülern gemacht, die sich Dinge angewöhnt haben, die einfach schlecht sind.
    Das habe ich sicherlich auch (Grifftechnik, da bin ich mir nicht immer sicher ob ich es richtig mache)aber, es gibt sicherlich auch Dinge die mir kein Lehrer besser zeigen kann als ich mir selbst, z.B. Ansatz.
    Wenn der Ton so kommt, wie ich ihn haben möchte, hat der Ansatz gestimmt. So einfach ist das.
    Ich kann von einem Lehrer noch sehr, sehr viel lernen.
    Ich wehre mich aber gegen die Aussage, Autodidaktik am Sax würde mehr schaden als es bringt.

    Viele Grüße

    Markus
     
  13. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Jaaaa, gegen diesen Beitrag habe ich nichts einzuwenden ;-)

    VG
    Saxus
     
  14. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ja.....[​IMG]


    HanZZ
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Genau, deshalb findet auch mein "Notenfressen" mit den Schülern ausschließlich im Unterricht statt.
    Wir nehmen uns gezielt kürzere Stücke ohne größere technische Herausforderung vor, z. B. Jazz-Standards oder Pop-Songs, die der Schüler ausdrücklich NICHT kennt, und erarbeiten diese anhand der Noten.
    Ich spiele möglichst nichts vor, sondern helfe nur ein wenig bei der Erarbeitung des Textes, kontrolliere aber äußerst streng, ob der Rhythmus stimmt.

    Auf diese Weise MUSS der Schüler allmählich lernen, die Noten zu lesen, es gibt keine Tricks oder Ausflüchte. :cool:

    ------------------------------------------------------------

    Hallo Claus,

    Du hast die Neuverfilmung von "Karate Kid" mit Jaden Smith und Jackie Chan nicht gesehen, oder? :lol:

    Der Schüler (Jaden) meint, der Lehrer (Chan) wolle ihn bloß disziplinieren oder gar bestrafen durch eine scheinbar unsinnige Übung, die er mehrere Tage stundenlang ausführen muss.
    Später zeigt sich jedoch, dass er mit dieser so stupiden Bewegungsabfolge bereits die wichtigsten Grundfiguren des Kung Fu gelernt hat, und zwar aus einer gewöhnlichen Alltagshandlung heraus.

    Mir ging es nun darum, dass man manchmal Dinge einpauken muss, die unangenehm sind und deren Sinn man zunächst nicht nachvollziehen kann, die einem deshalb lästig und überflüssig vorkommen.

    So hatte ich schon zahlreiche Diskussionen mit Schülern darüber, warum sie denn UNBEDINGT Noten lernen müssten, es ginge doch auch ohne. Die nächsten Streitpunkte sind meistens Long Tones und technische Übungen.
    "Ich will doch nicht Musik studieren!"
    "So virtuos/professionell möchte ich gar nicht werden!"
    "Das geht auch ohne!"

    Grundsätzlich ist bei mir "Der Kunde König", ich dränge niemandem etwas auf.
    Aber dieser Film bietet vielleicht gerade jüngeren Schülern ein nettes Anschauungsobjekt davon, was man durch Disziplin und scheinbar sinnlose Wiederholungen erreichen kann. :-D

    Gut, dann kommt wieder der Einwand:
    "Aber ich möchte gar keinen Wettbewerb gewinnen!" :roll:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Also das (allgemeiner: Luftführung, Voicing, Sound) ist genau das Gebiet, wo ich wahrscheinlich am meisten von einem guten Lehrer profitiert hätte. Da wird das Saxophon wohl am meisten unterschätzt, gerade von den arroganten Klarinettisten, die meinen, Sax ist ja soo viel leichter, weil sie auf Anhieb alle Tonleitern spielen können ...

    Allerdings meine ich, dass ich insgesamt durchs Selbststudium im Internet (gerade auch hier im Forum) mehr darüber gelernt habe, als mir ein durchschnittlicher Lehrer in seiner beschränkten Zeit beigebracht hätte.

    Aber ich bin auch ein Typ, der sich gern neue Dinge selbst beibringt. Mag bei vielen anders sein.
     
  17. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier


    Nee, ein anderer. Ich kenne weder den Make noch den Remake von Karate-Kid, aber ich glaube, verstanden zu haben, was da der Sinn der Übung ist.

    Allein: Ohne Kenntnis der Relevanz bekämst Du einen erwachsenen Saxschüler sicher nicht dazu, einen typischen Bewegungsablauf derart vom Thema losgelöst zu "trainieren".

    Cheers
    HanZZ
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Ich hatte vor längerer Zeit mal eine Anfrage gestartet. sie hieß: " Mit, oder ohne Playalong"?

    Ich hatte große Mühe mir Stücke zu erarbeiten, die ich nicht kannte!

    Ich hab die Playalongs Playalongs sein lassen, hab mir "Schlagzeichen" gemacht. Mit Hilfe meiner Lehrerin.

    Mittlerweile kann ich das allein, ohne Mühe!
    Mittlerweile hab ich den Rhythmus relativ flott erfasst.
    Mittlerweile brauche ich relativ wenig Zeit ein fremdes Stück, eine isolierte Stimme zu erlernen.

    Alles eine Frage der Übung, des Fleißes!
    Meine Meinung! ;-)

    Gruß, Ww.
     
  19. RogerF

    RogerF Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Wattwürmchen,
    was meinst Du mit Schlagzeichen?
    Vieleicht kannst Du das kurz erklären, wenn es hilft ist das ein guter Tip.



    Grüße
    Roger
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Hi RogerF!

    Na, immer da wo der Schlag kommt, den ich ja auch mit dem Fuß
    mitklopfe, mache ich einen senkrechten Strich über die Noten, bzw. die Pausenzeichen.
    Mir hat das sehr geholfen! :)

    Mittlerweile mache ich das nur noch bei für mich schwierigen Passagen!

    Gruß, Ww.

     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden