Hallo Zusammen, ich spiele seit guten 15 Jahren „laienhaft“ mehr oder weniger ausschließlich im Musikverein Altsax. Vor wenigen Wochen habe ich mir als Zweitinstrument ein Tenorsax zugelegt, was ich nun auch im Musikverein vornehmlich spiele. Ich hatte die ganze Zeit folgendes Problem: Beim G2 hat das Instrument manchmal den Ton „blockiert“ (ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll). Manchmal ist das aufgetreten, wenn ich den Ton leise, kurz im Staccato angespielt habe, besonders aufgefallen ist es mir aber wenn ich bei schnelleren Tempi von C3 oder H2 auf G2 nach unten gewechselt bin. Nun war ich heute bei meinem Saxdoc weil ich der festen Überzeugung war, dass irgendwas nachjustiert werden muss. (Beim Altsax habe ich das nach wie vor nicht). Nachdem der Saxdoc alles gecheckt hat, hat er mir bestätigt, dass die Mechanik einwandfrei eingestellt ist. Als ich ihm das Problem dann gezeigt habe, meinte er nett zu mir, dass das wohl ein Ansatzthema sei. Ist dieses Thema jemanden bekannt und hat im Idealfall Übungen, die die Problematik mittelfristig beheben? Wenn ich darauf achte, bekomme ich das auch aktuell meistens mit dem Mund ausgeglichen aber das ist anstrengend Warum ist das beim Tenorsax so aber nicht beim Altsax?
ich kann es in der Tat nicht besser beschreiben. Es ist kein klassisches quietschen, ich weiß nicht wie ich es anders bzw besser beschreiben kann
Das "Problem" kennt wohl jeder Lehrer, auch das Forum ist voll von Threads darüber - die Suchfunktion kann man halt nicht so gut einsetzen, weil KollegInnen ihre Threads oft sehr schlampig benamsen. Dafür gibt es instrumentenspezifische Gründe. Einfach nicht zuviel darüber nachdenken und weitermachen. Das Saxophon kann im Prinzip nichts dafür, sondern wie schon erwähnt Dein Ansatz und wie Du Luft gibst.
ok, instrumentenspezifische Gründe lässt mich schon mal etwas weniger an mir selbst zweifeln, auch wenn ich sicherlich einiges an Probenarbeit und Übung notwendig habe. Verstehe ich das richtig, dass man sich das nicht mit irgendwelchen speziellen Übungen „abtrainieren“ kann? Muss ich mich einfach noch länger ans Tenorsax gewöhnen?
Wie gesagt, es verschwindet oft von selbst. Üben kannst Du z.B. Tonleitern über die Oktave im Legato ohne Zuhilfenahme der Oktavklappe zu spielen, auch Dreiklänge. Oder Obertöne, also z.B. das g2 mit dem Griff des tiefen C zu spielen. Gegebenenfalls mit dem Winkel spielen, mit dem das MPC in den Mund geht.
Zum Verständnis, was gerade bei dieser deiner Beschreibung alles ne Rolle spielen kann: von C3 abwärts bis A2 öffnet die obere Oktavklappe, beim G2 wechseln die OK - die obere schließt und die untere öffnet. Es passiert im Horn mit der Luftsäule also weit mehr als es dir scheint, wenn du einen oder zwei Finger bewegst. Das ist generell eine prima Übung, um geschmeidig spielen zu lernen. Such dir die kritischen Verbindungen, wo "es" passiert und übe das mit Bedacht.
Du solltest mal ein anderes Tenorsax testweise spielen, um zu testen ob es nicht doch instrumentspezifisch ist. Ich kenne folgenden Fall, der in diese Richtung geht. In dem Moment wo man G greift hebt sich von der unteren Oktavklappe der kleine Hebel der G-Achse, der bei offenem G die kleinen Klappe fest runterdrückt. Bei gegriffenem G muss die Schließung der kleinen Oktavklappe aber alleine von der Oktavmechanik erfolgen. Hat diese etwas zu viel Spiel, zwängt was.... oder ist die Feder am Oktavdrücker erlahmt, fehlt die Schließkraft auf die kleine Klappe. In der Regel hilft hier, die Feder am Okatvdrücker nachzuspannen, evtl.auch die Lagerungen der Oktavmechanik etwas zu ölen. Gr Wuffy
Ich spiele "erst" seit 3,5 Jahren Sax - hab mit Tenor angefangen. Das hohe G IST UND BLEIBT ein kritischer Ton am Tenorsax. Wenn Dein Ansatz auch nur etwas müde ist, geht das gerne in das D(3) und quietscht vor sich hin. Wenn Du keine zu starken Blätter spielst, dann geht das mit Training weg. Ich merke es immer am Ende der Bigband Probe, dass mein Ansatz ermüdet und das G einfach vor sich hin quietscht. Ist auf dem Tenor leider normal, weil der kritischste Ton...
Ergänze nochmal, Oftmals ist die Oktav-Mechanik zu träge, langsam, hat zuviel Spiel....G schaltet von der oberen auf die untere Oktavklappe um. Innerhalb von schnellen Läufen, Passagen und Oktavwechseln gibt es dann gern Probleme. Beim normalen anspielen von G als Einzelton sehe ich das G überhaupt nicht kritisch...vorausgesetzt, das Sax ist natürlich einwandfrei dicht.
Hi @Wuffy Bei mir war es tatsächlich andersherum (Sax war dicht). Beim Anspielen hat das G gemacht, was es wollte und munter Überblasen in D3 (respektive G# und D# selbes Problem) oder einfach nur gequietscht. In Läufen oder Linien legato angespielt ging alles wunderbar. Wie sagt man? Jede Schnute ist anders. Hier im Forum gibt es auch mehrere Diskussionen zu dem Thema, die ich damals gelesen habe.
Also mein Saxdoc hat das ganze Horn durchgecheckt und sich insbesondere auch nochmal die Oktavmechanik angeschaut, er meinte, dass alles top ist. Wenn ich mich darauf konzentriere bekomme ich es auch hin, nur bei schnellen Tonwechseln von C3 auf G2 hapert es. ich selbst habe zwar kein anderes Tenorsax gespielt aber der Saxdoc hat’s problemlos auf meinem Sax gespielt. Das war ein ziemlich bitterer Moment
Dann ist ja alles gecheckt...und das Instrument der Unschuldige. Ich kenne eben auch die anderen Fälle, wie beschrieben. LG Wuffy
Ich hatte das ausschließlich auf meinem Selmer 80 Tenor beim G und G#. Tomaso bohrte nach einem Tip auf SOTW die Oktavhülse etwas auf, das hatte sehr geholfen. Auf allen anderen Hörnern (Keilwerth alt und neu, Martin Com II, SML, 2001) keine Spur davon. Es ist also auch instrumentenspezifisch.