Profi-Saxophonist werden?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Ernesto, 5.November.2007.

  1. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Thomas Voigt schrieb:
    So da ist der der eigene Thread.

    Ich will mit nunmehr fast 52 Jahren umsatteln und Profi-Saxophonist werden - nur mal so angenommen.

    Was haltet ihr davon?
     
  2. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Es ist schwierig, um nicht zu sagen unmöglich diese Frage so zu beantworten. Dafür sollte man dein Background kennen. Wie gut spielst du? wieviel Erfahrung mit Bands oder Orchestern oder Unterrichten hast. Welche Beziehungen mit anderen Musikern du hast.
    Sowieso, eine Garantie, dass es klappt gibt es nie.
    Abgesehen davon, ich finde sehr mutig, mit 52 am Umsatteln zu denken!
     
  3. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    hi,

    dat würde mich aber auch mal interessieren...ich kann es sehr wahrscheinlich ausschließen dat ich profi-musiker werde,aber mir schwebt da noch so ein kleiner hintergedanke^^aber soweit ich weiß ist man als lehrkraft in sachen musik besser dran...hmm mal sehen...als hobby ist es ja wunderbar ;-)wenn man dann noch mit dem hobby geld verdient noch besser :-D

    Viele Grüße
    Angelo
     
  4. scaramouche

    scaramouche Kann einfach nicht wegbleiben

    Meinst du mit "Profi-Saxophonist" werden: "Vom Spielen leben"? - Das klappt bei den wenigsten - alle die ich kenne, unterrichten wenigstens zum Teil.
    Aus welcher Branche willst du denn umsteigen? Hast du Lehrerfahrung?
    Zu bedenken wäre auch, daß du ohne entsprechendes Studium kaum an einer Musikschule o.ä. eingestellt werden wirst...du müßtest wohl alles freiberuflich machen. Ob du Chancen hast, damit zu überleben, hängt natürlich von deinem Können ab, aber auch von der Situation in deinem Umfeld: Wohnst du z.B. in einer Großstadt, wo schon ein Dutzend Saxophonisten Unterricht anbieten? Oder wohnst du eher "ab vom Schuß" - die Frage wäre dann, ob es da dann überhaupt Schüler für dich gäbe...
    Spiel- und Auftrittsmöglichkeiten hast du ja wahrscheinlich schon gecheckt; die Möglichkeiten da hängen ja eigentlich nicht von deinem Status als Amateur oder eben Profi ab, sondern sind halt, wie sie sind...(dein Telefon wird auch nicht öfter klingeln, wenn du dich "Profi" nennst)

    Und noch eine kleine Warnung am Schluß: Bist du sicher, nicht den Spaß an der Musik zu verlieren, wenn du es zum Broterwerb machen mußt?
    Ich spiele immer noch sehr gern Saxofon, aber manche Jobs, die ich der Kohle wegen spiele, sind ganz schön nervig!

    LG, S.
     
  5. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Da ich auch ein derartiges Ziel anstrebe, habe ich mir da auch schon ausführlich darüber gedanken gemacht.
    Was meiner Meinung nach in einem solchem Beruf ganz wichtig ist, ist die Standfestigkeit und ein enormer Ehrgeiz. Zum Glück habe ich da gute vorraussetzungen, und das spielen klappt ja auch ganz gut(und hören etc ;-) ).
    Aber man sollte schon noch irgendeine berufliche Absicherung anstreben, man weiß nie was vllt mal mit ngern passiert etc. Deßhalb immer gut in der Schule aufpassen oder zumindest sich auf ein unmusikalisches Gebiet spezialisieren um später andere Möglichkeiten freizuhalten.
    Aber ich szudiere lieber Musik und hab wenig Geld in der Tasche mit Freude daran, als n übervolles Konto mit langeweile im Beruf.

    LG Saxklassik
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Hallo!

    Es gibt grundsätzlich nur einen kleinen Markt für Profisaxophonisten. D.h. einen Bedarf für Leute, die nicht nur "mal hin und wieder" sich etwas "dazuverdienen", sondern, sich über einen Zeitraum von vielen Jahren hinweg ihren lebenswerten Lebensunterhalt damit verdienen.

    Im reinen Konzertbetrieb: es gibt nicht eine Planstelle für Saxophonisten in einem deutschen sinfonischen Orchester. Es gibt einige Show-, Big-Bands, blasorchester bei der Bundeswehr, bei der Polizei und (war zumindest mal) beim Bundesgrenzschutz. Darüber hinaus gibt es vereinzelt Saxophonisten z.B. bei Starlight Express oder vergleichbaren Produktionen, aber da ist in der Regel auch noch Doubling gefragt und man spielt natürlich über viele Jahre hinweg immer wieder das gleiche Stück - das muss man auch mögen!

    Als Solosaxophonist gibt es sooooo viele gute Kollegen das ich nicht glaube, das noch einer benötigt wird.

    Der einzige Bereich, der noch Bedarf hat, ist der unterrichtende Saxophonist. Hierbei sollte man sich aber sehr gut überlegen, ob man wirklich Spaß und Geduld daran hat soviel zu unterrichten, das man davon vernünftig leben kann. Ich für meinen Teil kann sagen, dass mir das Unterrichten sehr viel Freude bereitet, aber das ist sicher nichts für jederman!

    Man sollte sich das schwer überlegen - denn natürlich kann sich dadurch auch die Ansicht über Musik ändern: man kann in die Situation kommen nicht mehr Musik zu machen weil man Musik machen will, sondern schlicht und einfach, weil man muss!

    Im Jazz-, Pop- und Rockbereich herrschen wahrscheinlich andere "Gesetze", aber dazu könnten Evan und Peter bestimmt mehr erzählen.

    Jaaaa, es gibt noch Profiquartette, oder Saxophonisten in Bands, wie bei Stefan Raab oder dem Palastorchester und und und - aaaaber: wieviele Profisaxophonisten, bzw. Profimusiker gibt es in Deutschland? Davon sind bestimmt ganz viele ziemlich gut - ABER: viele davon arbeiten mittlerweile als Taxifahren, Sargträger und und und!

    Es mag einzelne geben, die Glück haben und davon leben können - aber mit ruhigem Gewissen kann ich keinem, den ich nicht real gehört habe, den ich nicht real kennengelernt habe, von dem ich nicht seine Ideen und und und erzählt bekommen habe, empfehlen Profimusiker zu werden.

    Man muss sich darüber Gedanken machen, dass wir Profimusiker für die meisten Menschen zum Freizeitbereich dazugehören. Aber immer dann, wenn es den Menschen wirtschaftlich schlechter geht, sparen sie natürlich an ihren Freizeitaktivitäten eher, als z.B. an einer neuen Stereoanlage, an einem neuen Auto oder an Urlaub.

    Wir hatten hier vor einiger Zeit mal eine Diskussion über Beiträge für den Saxophonunterricht. Da wurde von Beträgen geschrieben, die gezahlt wurden, die geringer waren als das was manche Putzfrauen bekommen (was diese Arbeit nicht verringern soll!).

    Sagen wir mal so: jemand, der unterrichten mag, ggf. Bereiche wie musikalische Früherziehung, Musikgarten usw. hinzunimmt, und zusätzlich noch bereit ist sich um das Heranschaffen von bezahlten Konzerten und Veranstaltungen zu kümmern, über die entsprechenden Kontakte für "Kunden" verfügt, die einen nicht nur ein oder zweimal buchen, sondern auch noch in 10, 20 oder 30 Jahren und "ganz nebenbei" noch über ein nicht unerhebliches Talent im musikalischen Bereich, der könnte es probieren, so er in einer Gegend lebt, wo er das alles ausleben kann!

    Mag vielleicht alles ein wenig frustrierend klingen - bin ich selber nicht - aber es geht meiner Meinung nach um einer realistische Einschätzung - und die habe ich hier versucht wiederzugeben!

    Schöne Töne!
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hab da mal einen Witz gelesen, der in vielen Fällen die Situation ganz gut trifft:

    Woran erkennt man einen Musiker?
    Er fährt mit Instrumenten im Wert von 10000€ in einem Auto im Wert von 200€ mit Benzin im Wert von 70 € zu einem Gig, der 50€ bringt.

    Jetzt wieder ernsthaft: Mit Können, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, guten Beziehungen und der nötigen Portion Glück kann es klappen, dass jemand ganz gut vom Saxophon spielen leben kann.

    ich schätze aber, dass die Zahl derer, die zum Überleben einen Nebenjob brauchen größer ist.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  8. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Mir persönlich schwebt da schon so unterrichten vor und dann nebenbei in ensembles oder auch solo zu spielen.

    Jaa, hast recht, aber das sind schon recht viele Vorraussetzungen. Ich persönlich kenne Saxophonisten, die auf selben Niveau spielen(nach meiner einschätzung!) aber der eine Glück hatte und der andere nicht. Der eine tut mir heut noch leid, dass es nicht ganz so funktioniert hat, wie er es sich vorgestellt hat.
    Ich bin dankbar für jegliche Beziehungen zu guten Musikern, die ich glücklicherweiße treffen durfte.

    Danke an Thomas für den ausführlichen Bericht.

    LG Saxklassik
     
  9. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    T. Voigt schrieb:


    Wie gut werden Sargträger bezahlt? - Taxifahren ist nur nervig, gesundheitschädlich und sehr sehr zeitraubend. Bekommen Sargträger mehr als Müllmänner? - bislang stehen die ja wohl besser als Lokführer da . . .

    Ich glaube fast, ich gebe die Umsattlungspläne wieder auf und mache eine Runde Aquise.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Man kann als passabler saxophonist schon leben, aber es ist recht unstetig.
    Schüler mußte habe, das ist eine stetige Einnahmequelle.
    Und du mußt flexibel sein. Viele Stilistiken abdecken können. Und dann mucken mucken und nochmals mucken. Viel Tanzmusik, Hochzeiten und sowas.
    Dass du da das spielst, was dich anspricht, was deine Musik angeht, davon kannst du dich lösen, das Jazzgedudel interessiert nur eine Randgruppe (hier empfehle ich den Film Jazzclub), das heißt im Jazz gibt's keine Kohle.
    Du mußt dich dem Puplikum anbiedern (dich quasi prostituieren) Eine Volksmusikmucke bringt meist drei bis viermal soviel wie ne Jazzmucke.
    Und du mußt dich selber gut vermarckten.
    Wenn du gut bist, auch didaktisch und dir nen Namen gemacht hast, kannst vielleicht noch Workshops geben, deine eigene Schule schreiben, oder dein eigenes Mundstück entwickeln.
    Hier noch ein interesannter Artikel:
    http://berufundchance.fazjob.net/s/RubC43EEA6BF57E4A09925C1D802785495A/Doc~EF70D36F83B634862988DAB4A28491BDA~ATpl~Ecommon~Scontent.html


    Also, wenn du gut bist, Bock und Talent hast zu unterrichten, du musikalisch flexibel bist, du kein Problem hast, jedes WE zwei bis vier Mucken zu spielen, du keinen Mercedes fahren mußt und du eine verständnisvolle Freundin/Frau hast, dann kannste es gerne versuchen.

    Ich hatte kurzfristig auch mal mit dem gedanken gespielt, mir war dann aber klar, dass ich nicht gut genug bin und ich Familie haben möchte.
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Habe mich damals auch gegen den Weg des Profimusikers entschieden.
    Die Vorstellung, vom Unterrichten leben zu müssen und vor allem, Musik zum Broterwerb spielen zu müssen, die mir nicht gefällt, hat mich abgeschreckt.
    So viel mir die Entscheidung leicht: als mittelmässiger Ingenieur lebt es sich besser, denn als mittelmässiger Musiker.
    Allerdings hadere ich auch heute noch ab und zu mit dem Schicksal, denn duch den anderen Beruf kommt man halt nicht in dem Ausmass zum Musik machen, wie man es gerne tun würde. Dadurch fehlt es an Übung und an der Weiterentwicklung mit dem Instrument, was auch wieder sehr bedauerlich ist.
    Aber das Leben besteht nunmal aus Kompromissen :-(
     
  12. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier


    Ich muss noch einmal gegen diese Degradierung unseres Musikerberufs protestieren.
    Als klassischer Musiker liebe ich Symphonien oder Opern zu spielen, muss aber auch Operetten und Musicals spielen. Es ist Arbeit und nicht Prostitution!
    Wenn eine Sekretärin Briefe, die sie nicht interessiert tippt, ist es Prostitution?
    Wenn eine Verkäuferin oft sehr dumme Kunden freundlich behandelt, ist es Prostitution?

    Deine Bemerkung ist beleidigend, arrogant und sehr dumm.
    Und denke daran, ohne irgend einer dieser Musiker, hättest du wahrscheinlich nie Saxophon gelernt!
     
  13. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Axel Mario,

    ich glaube, so drastisch hat Leon das gar nicht gemeint. Man muss auch hier verschiedene Standpunkte betrachten. Wenn du als klassischer Musiker ein Konzert gibst, dann kommt das Publikum zu dir, um dich bzw. deine Musik zu hören. Die Leute wissen dann immer schon im voraus, was sie erwartet.

    Ich z.B. bin Unterhaltungsmusiker - da sieht das ganz anders aus. Ich muss immer bestrebt sein, das Publikum für mich zu gewinnen. Da dies nicht immer leicht ist, muss ich gelegentlich allerhand Register ziehen, um letztlich erfolgreich zu sein.

    Und vor diesem Hintergrund hat das ganze schon etwas mit, sagen wir, domestizieren zu tun. Ich muss mich dem Geschmack des Publikums unterwerfen und musikalisch diesem entsprechen, sonst habe ich keine Chance und die Veranstaltung geht in die Hose.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Leon vielleicht genau vor diesem Hintergrund die Prostituion angesprochen hat. Dass genau dieser Ausdruck nicht recht passt, wissen wir wohl alle.
     
  14. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Es ist bemerkenswerterweise justament dieser Begriff, den ich schon sehr oft von Berufsmusikern gehört habe. Meist sehr beiläufig und fast gelassen.

    Ob er beleidigt und warum hängt weniger im Begriff oder im harten Beruf, den er beschreibt, als in den Moralvorstellungen, die man selbst in ihn einbringt.

    Insofern wäre ich bereit, auch für meine eigene Arbeit Deine Fragen, Axel, für so manchen Vorgang mit einem klaren "Ja" zu beantworten. Das ist dabei natürlich als Gesellschaftskritik zu verstehen.

    Hoffentlich schlichtende Grüße - doc
     
  15. Gast

    Gast Guest

    Axel, es tut mir leid, bei dem Wort geraten wir immer wieder aneinander. Der Begriff ist bewußt überspitzt gewählt.

    Das gilt eigentlich auch nur für Jazzer. Planstellen für einen Saxophonisten gibt es in Deutschland garantiert nicht mehr als 20. Wieviele Jazz A Orchester gibt es? WDR BigBand und dann?
    Als Klassiker ist die Lage eine ganz andere.
    Da ich auch mit dem Gedanken gespielt habe, habe ich mich mit vielen Musikern (Jazz) genau darübre unterhalten, wieviel die verdienen und was die so machen.


    Mir scheints die können davon ganz gut leben, und nagen nicht am Hungertuch oder brauchen sozialstütze. Auch müssen sie nicht Taxifahren. Aber es gehören immer wieder Mucken auf dem Weihnachtsmarkt oder Volksmusikmucken auf nem Schützenfest dazu, die deutlich mehr bringen, als ne coole Session im örtlichen Jazzclub.
    Kurz, sie spielen für Geld etwas, was sie sonst freiwillig nicht machen würden.
    Für trifft es die Definition dieses begrriffes sehr genau.
    Ich habe allerdings vielleicht auch nicht diese Negativassoziation wie du dazu.
    Ehrlichgesagt, ist es zwar im etwas anrüchiges, aber persönlich finde ich es nicht schlimm. (Ich rede jetzt nicht von Fällen, wo Frauen keine andere Wahl mehr haben, oder Frauen aus Ostländern dazu gezwungen werden. Das ist schlimm, aber hier nicht gemeint)
    Auch denke ich, dass es vielleicht wieder ein Generationengeschichte ist, wie welche Wörter von wem wie interpretiert werden.

    Axel, du hast als Musiker viel erreicht, dafür bewundere und beneide ich dich.
    Ich würde sofort in Opern und Musicals mitspielen, und ich wüßte, das es mir Spaß machen würde, auch auf dauer. Ich bin jemand, der auch Freude an musikalischer Vielfalt hat
    Ich wüßte allerdings nicht, ob es mir nach 5 Jahren immer noch Weihnachtsmärkte, Hochzeiten und Schützenfeste noch Spaß machen würde. Auch bin ich mir nicht sicher, ob je so gut sein würde, um aus der Masse an Saxophonisten heraus zustechen.
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Erstens machen sie's schon freiwillig. Es setzt ihnen ja niemand die (symbolische) Pistole an die Brust und zwingt sie dazu. Sie könnten ja in der Zeit auch Taxi fahren oder was sonst hier noch so genannt wurde.

    Zweitens: Liebe Leute, wer sagt denn, dass Geld verdienen immer nur Spass bedeuten muss ?? Man tut etwas, was man mehr oder weniger gut kann, weil man dafür bezahlt bekommt. Ich gehe auch nicht jeden Tag ins Büro, weil ich erwarte, dass es heute wieder super cool werden wird.


    Genau ! So ähnlich habe ich auch immer argumentiert, wenn dieses Thema aufkam ! So sehr ich die Musik liebe: ich glaube, als Hobby (mit einem "sicheren" und "gutbezahlten" anderen Beruf als Basis) kann man sie viel mehr geniessen.

    Mit Verlaub, das ist schon sehr naiv. Was macht so viel Freude daran, wenig Geld in der Tasche zu haben ? Langeweile kann sich in so manchem Beruf einstellen, auch ohne "übervollem Konto" (siehe Beiträge übers Taxifahren, und die genannten Bierzeltmucken).

    Und weil's hier um Studien geht: junge Kollegen, bitte glaubt mir eines: im Rückblick ist die Studienzeit nur eine ganz kurze, ziemlich unbedeutende Periode im Leben. Dominierend ist das Berufsleben, das dahinter kommt (kommen sollte). Mir wird immer ganz flau, wenn ich den Ratschlag höre "Studiere einfach, was Dir Spass macht !" Es geht überhaupt nicht darum, im Studium Spass zu haben ! Seht das als Ausbildungsphase an und versucht, genau zu verstehen, wie der Berufsalltag hinterher aussehen kann !
     
  17. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Florentin schriebn:
    Es geht überhaupt nicht darum, im Studium Spass zu haben ! Seht das als Ausbildungsphase an und versucht, genau zu verstehen, wie der Berufsalltag hinterher aussehen kann !


    ... genau so isses Leute - auch mit der Musik. Glaubt ja nicht, dass hier immer alles Friede, Freude, Eierkuche ist. Das Leben als Muisker kann zum Teil ganz schön hart sein.

    Ich verdiene jetzt seit 16 Jahren meinen Lebensunterhalt mit Musik, teilweise auf der Bühne, teilweise im Studio, teilweise bei meinen Schülern. Und es macht mir zu 80% Spaß und zu 20% könnte ich es manchmal in die Tonne treten. Es geht hier wirklich nicht um die verhältnismäßig geringe der Ausbildung - sondern darum, was man für den Rest seines Berufslebens daraus macht. Das ist es, was man sich vor Augen halten sollte.
     
  18. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    dat selbe Problem hatte ich auch. Bin nun 18 und kurz vorm Abi...ich war sozusagen zweigeteilt. Einerseits Musik und andererseits Maschinenbau... Wusste ehrlich gesagt nicht wat ich nehmen sollte. War sogar net Zeitlang für Musik, da ich auch noch Klavier spiele und man dat gut hätte kombinieren können, aber dann hab ich es mir nochmal überlegt und kam zum Entschluss dat ich besser Maschinenbau studiere, und somit ein festes Einkommen sicher habe, und dann....wenn ich Zeit haben sollte mich in Sachen Musik weiterzubilden bzw. es zu einer weiteren "kleineren" Einnahmequelle zu machen. Aber dann als Hobby wo ich immer noch aussuchen kann was ich spiele und was net...

    Viele Grüße
    Angelo
     
  19. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    moin Angelo,

    zum diesem Entschluss kann ich dir als alter Hase nur gratulieren. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Leben immer teurer wird und alle nur vom sparen reden, wird es immer schwieriger, seinen Lebensunterhalt als Musiker zu bestreiten.

    Denn das sparen geht da los, wo´s am wenigstes weh tut - bei Luxus und Kunst - und da haben wir Muisker nicht ganz so gute Karten.
     
  20. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    andrerseits:welcher beruf ist heutzutage schon sicher?
    einer in der rüstungsindustrie vielleicht.aber sonst?
    ich hab schon einige abstürze erleben müssen,von leuten,die es nie für möglich gehalten hätten,aus
    ihrer bürgerlichen gesicherten existenz geworfen zu werden.
    dieser sogenannte aufschwung ist ja nur für die,die eh schon genug haben.
    ich meine, der wirtschaftliche aspekt kann bei jeder berufswahl zur enttäuschung führen.
    ausserdem kommt "kunst" bekanntlich von"müssen"
    sagte wenigstes schönberg.
    will sagen,dass bei deiner entscheidung musiker oder nicht
    andere gesichtspunkte eine rolle spielen sollten,wie
    können,bühnentauglichkeit(nerven),und -ich weiss nicht,ob ich das verständlich ausdrücke- die gewissheit,dass ,egal wie gut du gerade bist,noch viel mehr möglich ist.
    lee
     
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