Profi werden, Profi sein

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 30.November.2014.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass allein die Leistung zählen sollte.
    Anders als bei bestimmten Berufen, bei denen ein gewisses Gefährdungspotential für Menschen ausgehen könnte.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich gestehe, dass ich - als Amateur - schon mal eine grosse Tafel Milka Schokolade (300g) verdient habe (unversteuert). Jetzt zwickt mich das schlechte Gewissen. Bin gerne bereit, dem Profi, der glaubhaft nachweist, dass ich ihm den Gig weggenommen habe, die Tafel abzugeben. (bzw. eine gleichwertige, die Schokolade ist bereits verspeist.)

    Grüße,

    Wanze
     
  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Bei Focus steht eine Gehaltstabelle ( ja, ich weiß , das ist schon sehr zu hinterfragen im Detail)
    Da werden Musiker im Schnitt mit 2700 geführt
    LG
    Thomas
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte


    Da träumen die meisten wohl eher von. Da kenne ich andere Zahlen von Erhebungen, die kommen eher auf 8000 bis 10000 Euro Jahreseinkommen/Jahresgewinn. Bei 2700 muss es sich um festangestellt Orchestermusiker handeln und davon gibt es bezogen auf die Gesamtmenge der Berufsmusiker nur sehr wenige.

    LG Saxhornet
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Natürlich sollte die Leistung zählen, tut sie aber nicht. Dafür müsste es ja auch ein Gefühl dafür geben was gute Leistung ist und was nicht und was einem eine gute Leistung wert ist.

    Wenn ich aber sehe, das Firmen mittlerweile kaum noch ihre Firmenfeiern absetzen können, ist doch klar, daß es immer weniger Möglichkeiten gibt mit Musik machen Geld zu verdienen. Der Markt wird kleiner und muss aber mit Leuten sehr unterschiedlichem Niveau, die auch nicht davon leben müssen, geteilt werden. Sowas macht auf kurz oder lang einen Markt kaputt, da müssen wir uns nichts vormachen.
    Verhindern kann man es eh nicht und es ist vielen Leuten auch einfach egal. Das sehen wir ja auch an den Reaktionen hier teilweise.
    Ein Problembewusstsein für sowas kommt meist erst dann, wenn es die Leute selber in ihrem Bereich trifft und sie sowas nachvollziehen können.

    LG Saxhornet
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ähnliche Probleme haben in der Zwischenzeit die meisten Leute, in den meisten Branchen:
    (überzeichnet.... )
    Der "Entscheider", der eigentlich zu den Produkten Null Produktivität beiträgt und als Admin-Overhead mitfinanziert werden muss, schleppt 10k pro MONAT heim und sagt dann nicht nur der armen Sau von Firmenfestmusiker mit 10k im JAHR, dass das alles billiger werden muss, sondern er sagt es auch ohne mit der Wimper zu zucken zu den untersten Gehaltsklassen seiner Angestellten mit 10K im Jahr..... das zieht sich durch alle Branchen, Call center, IT etc. pp wird sonstwohin verlagert, damit es billiger wird,Zusatzleistungen eh gestrichen, Baubranche holt die Leute aus dem ärmsten europäischen Ausland zu Dumpingpreisen.... Klamotten werden von Kindern zusammengebosselt, damit es billiger wird..... es geht ausschliesslich um Profit und shareholder value....

    und schwupps entstehen immer mehr Gelegenheitsamateuermugger, die auch dieses wenige Geld brauchen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.... in diesem Sinne Halbprofis...
    egal ist das sicher den meisten nicht, aber die Ursache sind imho nicht die Amaterumugger sondern der Sparwille der Firmen/Kunden... und wenn alle Amateurmugger zugunsten des teureren Profis verzichten würden, meinst Du dann die würden den teureren Profi nehmen oder doch lieber noch günstiger einen Ghettoblaster oder so hinstellen ?
    LG
    Thomas
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo saxhornet,

    ich bein da völlig bei Dir. Was ich noch ergänzend anmerken möchte:
    Ich habe es erlebt, dass es in den 70er und 80er Jahren nahezu keinerlei Preisdiskussionen seitens der Veranstalter gab. Eine Band hatte ihren Preis. Dieser wurde anstandslos bezahlt.

    Dann kam neue Technik ins Spiel. Jeder Idiot konnte sich ein keyboard kaufen, dort eine Diskette mit Midi-files reinschieben und so ein ganzes Orchester darstellen. Wenn er dann noch einigermaßen unfallfrei singen konnte, hatte der oft zum halben Preis den Job, den vorher eine 5-Mann-Liveband hatte.

    Wer das nicht konnte, machte auf DJ.

    Dann kam die Zeit, wo sich viele Veranstalter (private mit Hochzeiten, sowie Firmen und Vereine) überlegt haben, dass so ein Alleinunterhalter im Verhältnis zu einer "richtigen" Band ja viel zu teuer ist. Und schon purzelten auch hier die Preise.

    Dazu kam, dass sowohl Alleinunterhalter wie auch DJs nicht wirklich etwas können mussten. Und so gab es plötzlich ganz viele davon. Die Technik machte es möglich.

    In der Folge wurde Musik immer weniger Wert.

    Die Technik. Des einen Leid, des anderen Freud.

    Off topic: Mein Sohn hat voriges Jahr sein Studium der Geoinformatik abgeschlossen. Dieses Jahr hat er einen Traumjob (unbefristete Festanstellung) gekriegt, bei dem er sein Fachwissen mit seinem Spieltrieb kombinieren kann. Er ist Drohnenpilot. Die Firma hat sich für knapp EUR 60.000 einen Hexakopter mit der entsprechenden technischen Ausrüstung angeschafft.

    Zweck der Anschaffung:

    Vermessungen von Geländen, Gebäuden, Gewässern, Häfen, Wäldern, Wiesen, Weiden uva. Arbeitsaufwand: Ein halber tag für eine Person, wo früher Heerscharen von Vermessern Tage- oder Wochenlang beschäftigt waren.

    Auswertung der Bilder mittels spezieller 3D-Software innerhalb weniger Stunden, wo früher Kartographen wochenlang gezeichnet haben.

    Er fliegt z.B. Windräder ab, um nachher an Hand der Bilder nach Beschädigungen zu suchen. Noch vor kurzem war das gefährliche Schwerstarbeit für schwindelfreie Menschen, die teils unter Lebensgefahr (bei Wind) tagelang in Seilen hingen und die Rotorblätter mit dem Auge nach Beschädigungen absuchten.

    Macht jetzt alles 1 Mann, der eine Fernsteuerung um den Hals hängen hat...

    Fluch oder Segen? Für viele Vermesser sicher ein Dorn im Auge.
    Für Auftraggeber und meinen Sohn sicherlich ein Segen.

    Wir werden den Fortgang der Technik nicht aufhalten.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  8. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Immer das gleiche Thema: Man gibt nur Geld aus, wenn man es von jemandem anderen geschenkt kriegt. Machen Firmen nur noch Feiern für ihre Mitarbeiter, wenn sie vom Staat dafür bezuschusst werden?
    Geiz wird immer geiler ...
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ rbur

    Das halte ich nicht für eine "Bezuchussung" sondern als ganz normale Betriebsausgabe und damit als Kosten verbuchbar.

    Schließlich tragen solche Firmenveranstaltung erheblich zu einem guten Betriebsklima bei (wenn man es richtig macht) und somit zum Unternehmenserfolg.

    Leider sehen das Finanzämter zunehmend anders.

    Deren Logik ist häufig eh nicht zu verstehen. Du kannst Dir als Firmenchef ein sündhaft teures Büro anschaffen. Wird akzeptiert.

    Oder Dir zwei Sekretärinnen leisten....oder einen Fahrer. Wird akzeptiert.

    Aber an Firmenfeiern wird rumgemäkelt....

    CzG

    Dreas
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Meines Wissens können die Kosten für Betriebsfeiern nach wie vor steuermindernd geltend gemacht werden.

    Es dürfen max. 2 Feiern pro Jahr sein.

    Es müssen alle ArbeitnehmerInnen eingeladen sein.

    Die Kosten pro teilnehmender Person dürfen EUR 110,00 nicht übersteigen.
    (Dieser Punkt wird gerade vom GFH geprüft. Möglicherweise gilt die Kostengrenze von EUR 110,00 demnächst pro AN, nicht pro Teilnehmer)

    Innerhalb der EUR 110-Grenze ist der Aufwand vom AN nicht als geldwerter Vorteil zu versteuern.

    Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd, der gerade dabei ist, die Weihnachtsfeier zu planen.
     
  11. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Dann ist also das Finanzamt an der Lage der Musiker schuld?
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich finde keinen post, der diesen Schluss nahelegt... :bahn:
     
  13. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

     
  14. Gast

    Gast Guest

    Bernd schrieb

    "Meines Wissens können die Kosten für Betriebsfeiern nach wie vor steuermindernd geltend gemacht werden.

    Es dürfen max. 2 Feiern pro Jahr sein.

    Es müssen alle ArbeitnehmerInnen eingeladen sein.

    Die Kosten pro teilnehmender Person dürfen EUR 110,00 nicht übersteigen.
    (Dieser Punkt wird gerade vom GFH geprüft. Möglicherweise gilt die Kostengrenze von EUR 110,00 demnächst pro AN, nicht pro Teilnehmer)"

    Das gilt nicht für den öffentlichen Dienst, da darf nichts gesponsert werden (zumindest in Nds.). Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes müssen nicht motiviert werden, die sind es quasi Gen. :-D

    Herzliche Grüße,

    Joe

     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Joe,

    nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Der Betrieb kriegt kein staatliches Sponsoring in Höhe von EUR 110 pro Person.

    Die Kosten für die Feier senken lediglich den Gewinn. Der reduzierte Gewinn führt zu einer sinkenden Steuerlast.

    Ein Betrieb, der keinen oder nur einen geringen Gewinn erwirtschaftet und somit keine Steuern bezahlt, hat nichts von der Regelung.

    Ein Betrieb, der 5% Steuern auf seinen Gewinn abführen muss, spart somit EUR 5,50 pro Person. Die restlichen EUR 104,50 zahlt er selbst...
    Ob das ein wirklicher Anreiz für eine betriebliche Sause ist?

    Der öffentliche Dienst erwirtschaftet üblicherweise keine Gewinne, sondern die Beamten und Angestellten werden aus Steuermitteln alimentiert. Ein staatlicher Zuschuss für eine Betriebsfeier würde bedeuten, dass noch mehr Steuergelder "verbraten" werden.

    Ich muss in diesem Zusammenhang immer lachen, wenn ein befreundeter beamteter Lehrer mir vorjammert, wie viel Steuern er bezahlen muss :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Bernd,

    als Beamter zahle ich die gleichen Einkommensteuern wie ein Angestellter. Wir zahlen aber keine Sozialabgaben.

    Gruß
     
  17. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    In Kalten Tagen
    In Kalten Tagen Winter genannt,
    besinnen sie sich ihrer Mitarbeiter und prüfen
    wie
    man denen zu Weihnachten eine Freude machen
    kann
    die nichts kostet
    damit diese im nächsten Jahr
    ohne zu murren
    noch mehr leisten
    und sie überlegen
    ob das Armband
    für die Tochter
    für Dreihundehrtausend
    nicht doch zu schäbig ist
    und bestellen ihr noch
    ein neues Auto
    ist doch Weihnachten

    Aus harald Stubbes Küchengedichten
     
  18. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich finde es zum einen erstaunlich, wo wir im Thread gelandet sind, wenn man sich mal die Ausgangsfrage an schaut.

    Zum anderen finde ich es spannend, dass man sofort Übel und Mitarbeiermanipulation wittert, wenn eine Firma eine Weihnachts- oder wie auch immer Feier ausrichtet..

    Leute mal ganz ehrlich wenn ein Firma Mitarbeitern Gutes zu kommen lässt egal was und wie, weiso nicht einfach mal nehmen und freuen.

    Es scheint typisch ob das nun Band aid ist oder die deutsche Version davon immer wenn jemand etwas gute gemeintes tut, hat irdgendwer was zu quarken... leider haben oft diese Kritiker auch blos nix zu bieten...

    Ehrlich gesagt geht mir mein Land und ihre Einwohner in der Beziehung zu nehmend auf die Nüsse...

    Meint ihr nicht das es noch Menschen gibt die einfach gutes tuen wollen ohne sofort Gegenleistung zu erwarten?
    Chefs sind auch Menschen und was ist dagegen zu sagen Mitarbeiten zu motivieren?
    Mit Geld funktioniert das ohne hin nicht mehr...

     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wäre der erste thread, der nicht off topic läuft :)

    Na ja, war bestimmt nicht so gemeint.
    Aber mal eine aktuelle Erfahrung dazu: Wir richten jedes Jahr wirklich kleine Feiern ohne großen finanziellen Aufwand aus. Da treffen sich dann Mitarbeiterinnen, die sich sonst das Jahr über in der Firma nie sehen. Z.B. die Küchenkräfte, die das Frühstück bereiten treffen die, die für das Abendessen verantwortlich sind.
    Normalerweise organisiert das meine Frau. Voriges Jahr war sie im Dezember zur Kur und ich fühlte mich überfordert mit den Vorbereitungen. Wollte die Weihnachtsfeier ausfallen lassen. Da kamen 2 Mitarbeiterinnen auf mich zu und boten mir an, die Feier zu organisieren. Es ging von den Mitarbeiterinnen aus. "Keine Weihnachtsfeier geht gar nicht!"

    [/quote]

    Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Die Menschen wollen lieber mehr Freizeit als eine Lohnerhöhung. Mehr Jahresurlaub wiegt wesentlich mehr als eine Lohnerhöhung, von der wegen der kalten Progression sowieso netto fast nichts übrig bleibt.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  20. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Wer gibt denn was? Ich gebe jeden Tag ein drittel zum Lohnerwerb. Viele wereden dabei noch gedemütigt. Immer in der Angst entlassen zu werden. Mehr Freizeit steht auf der Wunschliste derer die genügend verdienen. Viele leben jedoch auf Harz 4 Nivou und brauchen einen 2. Job um den Kindern mal ein Eis zu kaufen. Aufgrund der Kosten die unser Hobby mit sich bringt dürften viele Mitglieder im Forum zu den priviligierteren gehören. Aber kuckt euch mal um. Ein Lockführer bekommt 1500 Netto mit 2 Kindern. Wachleute 7,75 die Stunde. Der Mindestlohn soll ab 2015 8,50 betragen und viele Unternehmer jammern. OT klar aber manschmal muss es gesagt werden
     
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