Projektion und Fokus - Beschreibungen von Sound

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von ppue, 7.Juli.2018.

  1. ruit

    ruit Ist fast schon zuhause hier

    Fokussierter Klang ist mit kraftvoller Intensität. Klar, offen und brillant. Wie gespielt im klassische Weise. Zum Vergleich mit der Fotografie, alles scharf.
    Das scheint aus nur einen Lautsprecher zu kommen.

    Weniger fokussierter Klang ist mit etwas "unscharfere" Teile (u.a. wegen der Subtones und Luft im Sound).
    Das scheint aus mehrere Lautsprecher zu kommen (vielleicht Dolby Surround). Nicht nur von einem Punkt.
    Also mehr spread.
     
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  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    liebe Leute,
    es geht doch anscheinend um die Frage, ob Saxklänge zielgerichtet geblasen werden können, bzw ob bestimmtes setup das hergibt oder unterstützt.

    Es besteht anscheinend Einigkeit darüber, das bestimmte Frequenzen, namentlich oder auch ua. der sog Sängerformant um 3.000 hz, durchdringend, durchsetzungsfähig, tragend sind.
    Worüber besteht nicht Einigkeit?
    SOWEIT ICH ES VERSTEHE, daüber ob Saxklänge zielgerichtet konzentriert auf einen Punkt oder zumindest einen kl. Bereich (=Projektion) gesendet werden können, oder alternativ auf einen grösseren Bereich (= Spread).
    Nochmal, es geht also nicht um die Frage, ob man durchstzungsfähig blasen kann, also, wie von Juju so nett beschrieben, zB. dem 2. von links in der letzten Reihe das Toupet vom Kopf blasen kann. SONDERN UM DIE FRAGE, OB DAS GEHT, WÄHREND GLEICHZEITIG DEM SITZNACHBARN DAS TOUPET NICHT VOM KOPF FLIEGT; WEIL DER SAXER AUF DER BÜHNE EBEN NUR DEN 2. VON LINKS ANZIELT. Bzw ein Setup benutzt, welches nur Zuhörer der letzten Reihe auf Platz 2 von links anzielt :).

    Soweit mein Verständnis der Diskussion.
    --------------

    Interessant finde ich die Umkehrung. Bei Conn-Saxen empfinde ich oft den Klang raumfüllender, sprich es ist der Saxofonist mit geschlossenen Augen schwerer örtlich lokalisierbar. Er ist sozusagen im ganzen Raum. Bei modernen Saxen empfinde ich die Ortung als leichter.

    Und, am Rande: Diejenigen, die den Begriff Projektion als objektivierbare Grösse sehen, führen zur Erklärung / als Beleg/ Unterstützung zusätzlich bestimmte hörpsychologische Gegebenheiten, Psychoakustik etc an, die allerdings anscheinend aber nur begrenzt definierbar sind.
    Diese psychoakustischen Gegebenheiten machen mMn allerdings für die Befürworter argumentativ nur Sinn, wenn diese bei der Gattung Mensch annähernd gleich funktionieren, da ansonsten der Begriff Projektion als objektivierbarer Begriff beschädigt wird.
    Wären prinzipiell deutlich unterschiedliche und individuelle hörpsychologische Muster pro Mensch gegeben, würde jeder was anders hören (im sinne des Kontexts hier), dann wäre ja gerade das Konzept der objektiv gültigen und verifizierbaren Projektion fraglich. Also müssten diese Hörmuster zumindest annähernd gleich sein. Damit wiederum können sie keinen Unterschied zwischen spread und Projektion begründen. Folglich kann man Psychoakustik getrost aus der Diskussion weglassen.

    guts Nächtle


    https://swing-jazz-berlin.de/
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich empfinde das RR harmonischer, was ein weiterer Unterschied wäre. Vielleicht beziehen wir uns aber auch auf verschiedene Klangaspekte und meinen vielleicht das gleiche.:whistling: ;)
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Wie man liest, beziehen sich die Assoziationen doch sehr auf den Raum. Genau das macht die Sache so spread, Quatsch, unscharf. Ich glaube nicht, dass die Begriffe so gedacht sind. Es bestätigt aber meine Kritik, dass hier falsche Assoziationen erzeugt werden.

    Hm, das würde ich gerne erst einmal untersuchen. Soweit ich mich erinnere, sah ich in der Spektralanalyse keine besonderen Vorkommnisse um die 3000 Hz.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Ton Scott hat doch ein Beispiel eingestellt.

    Was ist (eher) Spread, was (eher) fokussiert?

    Was spricht dagegen dieses Beispiel zu diskutieren?

    Dann hätten wir doch einen Anhaltspunkt, oder?

    CzG

    Dreas
     
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  6. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @altoSaxo
    Ich meinte nicht das Empfinden sondern die harmonischen (gradzahligen) Obertöne im Unterschied zu den nichtharmonischen, ungradzahligen Obertönen (Frequenzen). Also die physikalisch nachweisbaren harmonischen "Verzerrungen", wie bei Röhrenverstärker vs. Transistorverstärker (Röhre mehr harmonische, gradzahlige Verzerrung, Transistor eher gleichmäßige grad- und ungradzahlige Verzerrung).

    @ppue, @ruit
    mich bringt der Vergleich von @ruit, in Bezug auf ein Verständnis dessen, was die Begriffe meinen sollen durchaus weiter. Ob diese Wahrnehmung von "spread, fokussiert" etc. dann dem Raum, dem Höhrer, dem Equipment zuzuordnen ist, wäre eine spannende Frage im Anschluss an die Begriffsklärung.
    Für mich ist in den letzten Beiträgen zur Begriffsklärung wesentlich mehr klar geworden als in den, gefühlten, hundert Seiten vorher. Ich denke, dass ich langsam ein Verständnis dafür entwickle was mit den Begriffen ausgedrückt werden soll (ob ich die Verwendung dann für sinnvoll erachte ist eine andere Frage). Anschließend wäre dann, für mich, die Frage woran denn diese wahrgenommenen Klangunterschiefe liegen. Sind sie dem Equipment, dem Raum, dem Höhrer (Psychoakustik) oder irgendeiner kosmischen Energie zuzuschreiben ?
     
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  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Nichts.

    Allerdings liegen die Aufnahmen für meinen Geschmack nicht so weit auseinander.
     
  8. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas
    hatte gerade, wieder einmal, parallel zu dir geschrieben, augenscheinlich scheint es schwierig zu sein die Diskussionrunde auf ein oder mehrere Beispiele zu "fokussieren". Jeder möglich Fluchtpunkt wird hier genutzt - können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass zu einem Beispiel einfach mal die eigenen Klangeindrücke kommuniziert werden? Ich denke, dass das durchaus helfen könnte etwas mehr Begriffsklarheit zu schaffen.
     
  9. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @Claus
    jetzt waren wir parallel. Vielleicht sind die Beispiele eng beieinander, aber einige wenige haben ja Unterschiede gehört (auch wenn die Zuordnung nicht einheitlich war - das muss sie ja auch nicht). Eventuell hat ja noch jemand andere Soundbeispiele auf Lager, die zur Klärung beitragen könnten. Wenn also jemand unterschiedliche Sounds produziert hat, dann bitte her damit..
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich kenn mich ja nicht so gut mit den Begriffen aus und verwende sie auch eher selten, aber ich finde, dass das Philtone mit dem BA in der Haunted Heart Aufnahme eher so klingt wie das, was ich mir unter spread vorstelle. Das Yanagisawa mit dem Philtone klingt fokussierter.

    Übrigens ist die Diktion meines (englischsprachigen) Coaches nicht "it sounds spread", sondern it "spreads out", was der Gießkanne oder Nicht-Gießkanne schon irgendwie nahe kommt.

    Cheers
     
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  11. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    So höre ich das auch...
     
  12. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Und, wo wir gerade dabei sind:
    @jimi wenig "spread", sehr fokussiert, sehr klar (fokussiert?).
    @bhimpel sehr "spready", rauchig, heiser (positiv heiser).

    Hören die Anderen das auch so?
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Abend,

    interessehalber:
    Hört Ihr in den beiden Aufnahmen signifikante Unterschiede in Bezug auf das Threadthema? Sie sind mit dem gleichen Material und den gleichen Einstellungen gemacht, meine Einstellungen sind allerdings ziemlich unterschiedlich. So unterschiedlich, dass ich mich bei einer ziemlich plage, bei der anderen überhaupt nicht.
    Meine Ohren sind schon recht müde heute, daher...

    Baubles 1

    Baubles 2

    Danke!
     
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  14. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Für mich ist kaum ein Unterschied erkennbar, ich würde beiden Beispielen weder eine Tendenz zu fokussiert noch zu spread geben.
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 11558

    Gelöschtes Mitglied 11558 Guest

    Hallo Ton,

    bei Baubles 2 fühlst Du Dich frei, bei 1 höre ich Dich kämpfen.
     
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  16. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    nach meiner unprofessionellen Auslegung der Begriffe empfinde ich
    1 als eher spread und
    2 als eher focused weil
    ich mit spread einen ausgeglichenen im Tonspektrum breit aufgestellten Ton verbinde der keine Ausreißer hat und
    mit focused einen Ton verbinde, der im Tonspektrum einen Ausreißer hat der heraussticht den ich bei 2 in den Höhen höre und sogar als unangenehm wahrnehme, was ja nicht immer der Fall sein muss

    LG Mischa
     
  17. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Was Robert Bernhard wahrnimmt empfinde ich genau anders herum...interessant
     
  18. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ich stelle mir vor, du hast bei der 1 einfach "wie immer" gespielt, bei der 2 absichtlich "irgendwie anders". Dadurch wirst du ein bisschen langsamer, manche der wendungen in der zweiten hälfte der 2 laufen deshalb der time hinterher.
    Ich habe aber keine vorstellung davon, was genau du da versucht haben könntest. Den sound finde ich bei der ersten aufnahme entspannter, auch ausgewogener.
    Ich habs mir allerdings nur mit dt 770 kopfhörern angehört, nicht im studio. Immerhin lieg ich ja schon im bett...

    Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein mit den unterschieden
    Lg
    Zwar
     
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  19. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Wenn die DT 770 deine "Bett-Abhöre" sind, womit hörst du denn dann im Studio, von den Monitoren mal abgesehen?
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich muss (wieder mal) gestehen, dass ich klanglich keinen Unterschied ausmachen kann.
    Vielleicht hab ich eben auch nur zu laut getrötet in meiner Übungsbox, ich probier es morgen nochmal.

    Gruß,
    Otfried
     
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