Raucher haben's schwer !?!

Immerhin habe ich derartige Googlewerbung hier im Forum noch nicht gesehen

 

Hallo Claus,

nein, darum ging es doch nie!

Das Zitat ist vielleicht durch das angehängte -s nicht altgriechisch korrekt wiedergegeben, doch dem originalen Sinn nach bedeutet es in Platons Apologie (Sokrates zugeschrieben) die Kritik am für selbstverständlich gehaltenen "Scheinwissen", wie schon erwähnt:
"Rauchen ist tödlich"
"Vitamine sind gesund"
"Wer krank wird, ist selber schuld, weil er ungesund gelebt hat"
etc.

Das sind und bleiben Allgemeinplätze, die einer genaueren Untersuchung in ihrem Absolutheitsanspruch (bisher) nicht standhalten.

Und dass die Erde eine Scheibe sei, haben auch im antiken Griechenland höchstens einfältige Menschen geglaubt; die Kugelform wurde beispielsweise von Aristoteles im 4. Jahrhundert VOR Christus bewiesen, und dass die Erde um die Sonne kreisen müsse, hatte zur gleichen Zeit Aristarch gefolgert.

Insgesamt ging es mir (und einigen anderen) nur darum, dazu aufzufordern, SELBST zu denken und zu urteilen, anstatt sich auf das, was ANDERE Leute vorgekaut haben, zurückzuziehen.

Außerdem ging es darum, wo Toleranz beginnt und ob sie endet - wenn ja, wo?

Das Thema Rauchen war nur der Aufhänger, sonst nichts.

So geht es mir auch, deshalb konstatiere ich schon die ganze Zeit (wie freundlicherweise von grmz nochmals hervorgehoben):
Passivrauchen ist furchtbar.

Ich selbst mag nicht passiv rauchen, und ich finde es schrecklich, wenn andere Menschen ungewollt und ungefragt Tabakrauch ausgesetzt werden. Ganz besonders Kinder sollte man vor Qualm schützen - nicht zuletzt, damit sie kein schlechtes Vorbild haben für eine auf jeden Fall lästige und teure Unart.

Stimmt. Mehrfach.
Zuletzt wurden Raucher sogar mit Leuten verglichen, die auf Teller koten.
Nicht so schlimm???

Aber ich halte nichts von Erbsenzählerei - wenn wir uns darauf einigen können, dass man NIEMANDEN diskriminieren sollte aufgrund bestimmter "Laster", dass aber auch NIEMAND andere Leute unfreiwillig Tabakrauch aussetzen sollte, dann haben wir doch vielleicht einen ganz guten Kompromiss erreicht.


Versöhnliche Grüße,
Rick

 

Moin zusammen,

erstmal zum Ausgangs-post: nein Raucher hab es in der Regel nicht schwerer Sax zu spielen, eigentlich im Gegenteil.
Wie kommt der Depp denn auf sowas??? betrachten wir das ganze mal von der rein medizinischen Seite, das Lungenvolumen bei einem Raucher ist in der Regel größer als das eines (vergleichbaren Größe/Gewicht) Nichtrauchers. Warum? ganz einfach deshalb weil die Atemmuskulatur durch die Inhalation besser trainiert ist als einem Nichtraucher.
Demnach müßte es dem Raucher leichter fallen Sax zu spielen.
Das deckt sich auch mit der Aussage in einem Post das die Raucher einen "an die Wand" spielen.
Aber das Problem dabei ist, dass das Lungenvolumen zwar größer ist als bei einem Nichtraucher, jedoch die Lunge durch die Schädigung durch den Tabakrauch das Blut nicht mehr so gut mit Sauerstoff anreichern kann wie bei einem Nichtraucher.Folge-> Kurzatmigkeit (Erhöhung der Atemfrequenz um den Sauerstoffmangel auszugleichen).
Es hängt jetzt von vielen weiteren Umständen ab wann die Schädigung so weit Fortgeschritten ist, dass die Kurzatmigkeit dem Sax spielen entgegensteht.

Zweitens ist ein grundsätzlicher Unterschied zu machen zwischen dem Genußraucher und dem Suchtraucher. Erwiesenermaßen ist Tabakrauch schädlich, Studien haben jedoch erwiesen, dass Genußraucher (Pfeife/Zigarre) nicht häufiger an Krebs erkranken als Nichtraucher.(Quelle kann ich bei Bedarf mal raussuchen)Und soweit ich das richtig in Erinnerung habe sogar weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind( nicht drauf festnageln müßte ich nochmal nachlesen).
Man kann einen Sommelier nunmal nicht mit einem Alkoholiker vergleichen.....

Drittens kommt es wiederum darauf an, wieviel raucht der Raucher, treibt er nebenbei noch Sport, wie ist die Ernährung usw.
ich habe auch 14 Jahre Zigaretten geraucht zum Schluß bis zu 3 BigBoxen am Tag, aber Kurzatmig war ich immer noch nicht, habe aber nebenbei auch noch Sport getrieben (laufen bis Halbmarathon)
Habe dann die Zigaretten weg gelassen und rauche seitdem nur noch Pfeife. In der Regel 2-3 Stück am Tag, wenn ich keine Zeit habe auch mal 2 Tage gar keine.
Ich denke, dass es jeder halten kann wie er will.
Was ich für meinen Teil sehr angenehm empfinde, ist das in Restaurants nicht mehr geraucht werden darf.(Ich finde Zigarettenrauch mittlerweile ziemlich abstoßend, Zigarre/Pfeife rieche ich jedoch gerne).
Was mich jedoch stört ist, dass man in der Stammkneipe nicht mehr rauchen durfte(mittlerweile ja wieder nur wie lange noch).


So der Text ist länger geworden als ich wollte, aber vielleicht hilft er ja allen Beteiligten

Gruß Marcus

 

Also zu dieser gewagten These hätte ich gern eine Quelle. Lungentraining durch Rauchen? Da musst du schon einen extrem großen Filter benutzen um genug Widerstand zu haben damit das als Atemtraing durchgeht.
Und wenn es dir bei normalen Zigaretten wirklich schon schwer vorkommt daran zu ziehen ... dann würd ich mir ernsthaft Sorgen machen.

 

Moin Matthias,

eine Quelle kann ich dir dazu nicht bieten, das beruht auf eigener Erfahrung. Ich habe mit 14 angefangen zu rauchen (ab 16 ungefähr 1 schachtel am Tag) und eigentlich nie großartig Sport betrieben, mußte allerdings 1 mal im Jahr zur Flugmedizinischen Untersuchung wobei das Lungenvolumen und Lungenfunktion überprüft wurden. Lungenvolumen lag bei mir bei 6,5 Liter (170cm) also ungefähr 1-1,5 Liter über dem Durchschnitt, ebenso wie bei vielen meiner Vereinskameraden.
Ich bitte nochmal darum meinem Beitrag zu lesen, es geht dabei lediglich um das Volumen nicht um die Funktion.
Ich weiß ja nicht ob du rauchst oder nicht, abe rüberlegen wir mal zusammen, 20 Kippen am Tag sind so ungefähr je 5 Minuten, sind also 100 Minuten am Tag davon ziehen wir nochmal 40 Minuten am Tag ab (für die Zeit vom man nicht daran zieht), bleibt also 1 Std.

Lass dir mal von irgendwem eine Zigarette geben reiß den Filter ab und atme 1 Std. lang immer schön tief nur durch den Filter ein.
Das dürfte Anstrengend genug sein.
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich Zigarettenrauch immer tiefer inhaliert habe als ich normal atme (das dürfte aber auf alle Zigarettenraucher zutreffen).

Wie gesagt bezieht sich das ganze nur auf das Lungenvolumen, bzw die Atemmuskulatur, man wird nicht kurzatmig weil die Lunge zu klein wird sondern weil der Gasaustausch nicht mehr richtig funktioniert
(und DAS behindert einen dann beim Sax spielen)

Gruß Marcus

 

Hier ein kleiner musikalischer Link zum Thema:

Toni Mahoni - Zigarette

 

Hallo Ambrosia,

Sehr schöner Titel!

Und der Gerechtigkeit halber: Rauchen ist schon ein cooles Ritual, fördert die Kontaktfreudigkeit (haste mal ne Kippe? haste Feuer?) und ist kommunikativ.

Das wird nur noch getoppt von "mit'm Hund Gassi gehen und draußen eine rauchen", da kommt man garantiert schnell mit Anderen ins Gespräch.

Jaja, die Raucher ham's, mal so gesehen, sogar gut...

LG Johannes

 

Cool, ne?

Ich muss zugeben, ich habe immer gerne geraucht, dann 10 Jahre nicht und dann wieder angefangen - ja ich weiß, Asche auf mein Haupt - doch ich find's gut, zum Rauchen vor die Tür zu gehen, ich rauche auch zuhause draußen, ich mag nicht nach alten Rauch riechen und meine Gardinen danken es mir auch.

Ich werde mir das Rauchen auch jetzt wieder abgewöhnen, doch ich habe hier die Diskussion nicht ganz verstanden: Heute muss sich doch niemand mehr durch Raucher belästigt fühlen - sie müssen wie die Hunde draußen bleiben oder sich in Raucherräume zurückziehen. Verrauchte Kneipen gibt es nicht mehr (es sei denn, man umgeht das Rauchverbot dadurch, dass man seine Pinte in einen "Club" umwandelt - und dann steht es doch jedem frei dahin zu gehen).

Trotzdem sollten wir uns alle hüten, aufeinander loszugehen und uns gegenseitig anzugreifen, denkt nur an Tschernobyl (so viel Krebs gabs noch nie), an BSE, Vogelgrippe, Schweinepest, durch Alkohlkonsum geschädigte Spermien, genetisch veränderte Lebensmittel, Analog-Käse (igitt!) und an in Kinderarbeit bestickte Shirts von namhaften T-Shirt-Herstellern! Wir verschachern unsere alten Blei-Benzin-Autos nach Ostafrika und kaufen dann den Kakao, der dort angebaut wird und jammern über das Ozon-Loch und den Klimawandel.



"Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein..."

Johannes 8,7

Oder anders ausgedrückt: Leben und leben lassen!




Andere Frage: Ist Sex während des Sax-Spiels auch schädlich?

 

Ööööh, keine Ahnung, Männer sind nicht multitaskingfähig

 

Stimmt - das hatte ich vergessen!

 

Einspruch: Wer Saxophon spielt, MUSS multitaskingfähig sein.

Also doch mehr eine Frage der.....ääähhhh..... Haltung?


Liebe Grüße

Chris

 

mir fällt eher das dazu ein: http://www.youtube.com/watch?v=jJfpPdtjllg

übrigens: nichtrauchen ist auch sehr kommunikativ ("ey, kannste mal woanders hinstinken...?!")
(ich wussts ja schon immer - raucher haben kein selbstbewusstsein )

 

sehr gut! außerdem ist Rauchen Krebserregend:

 

Na, das will ich sehen!

@Saskia: Der ist gut! hahaha!

 

Okay, okay, so langsam habe ich auch den Witz verstanden, den ich vor einigen Tagen noch nicht entdecken konnte.
Tut mir leid, dass ich in meiner münsterländischen Schlafmützigkeit geglaubt hatte, hier sollte eine ernsthafte Frage ernsthaft diskutiert werden.
KFZ-Lobby...
militante Passivraucher...
das KANN nur ein Witz sein, völlig klar, sorry nochmal, jetzt habe ich es begriffen...
und für die dümmsten Sprüche und aggressivsten Anmachen klopfen wir uns im Nachhinein noch auf die Schulter, sind stolz darauf, was wir mit viel Augenzwinkern ausgelöst haben, wow, echt der Brüller

Nur noch ganz kurz zur Ausgangsfrage, nämlich ob das Rauchen das Saxophonspielen beeinträchtigt:

Das wird jeder unterschiedlich wahrnehmen, weil man ja nicht wissen kann, wie es wäre, wenn man sich genau andersherum verhielte...
Ich kann mich nur noch an zwei Röntgenaufnahmen mit dazugehörenden Lungenfunktionstests erinnern, die ich persönlich habe machen lassen, die eine war in der Spätphase meiner "Raucherkarriere", die andere letztes Jahr, im Verlauf einer schweren Bronchitis, die mich wochenlang flachgelegt hat.
Die Lungenfunktion war in etwa gleich, wobei ich mich mit der Bronchitis deutlich schwächer gefühlt habe, was aber mit der Infektion als solcher zu tun haben dürfte.
Was die Röntgenaufnahme angeht, habe ich dann aber doch sehr klar begriffen, dass ich wohl nie wieder eine so verhärtete und kranke Lunge zu sehen bekomme wie damals, als ich noch rauchte, ich weiß nicht, wie ausgeprägt die Lungenentzündung sein sollte, die meine Lunge SO übel aussehen lässt wie auf meinem "Jugendfoto".

Also, einfach nochmal aus meiner persönlichen Erfahrung:
Lungenfunktion und gesundheitlicher Zustand der Lunge werden ZWEIFELSFREI und VÖLLIG UNZWEIDEUTIG beeinträchtig, in meinem Falle stärker als durch eine starke Bronchitis, da mögen andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben.

Das hat also mit der Toleranz-"Diskussion", die hier in so witziger (anderswo sagt man vielleicht auch lächerlicher) Weise geführt wird, absolut nichts zu tun, da halte ich mich auch völlig raus, da muss ich ja auch noch ein paar Tage Lachen nachholen...aber wie auch immer ich es kompensiere, mag ein individuelles Umgehen mit der Sache sein, aber indem ich rauche, reduziere ich ohne jeden Zweifel die Gesundheit und Leistungsfähigkeit meiner Lunge, mancher spielt vielleicht mit eingeschränkter Lungenfunktion erst richtig gut, mag alles sein, ich würde mich aber mit dem Wissen um die Wirkung des Rauchens auf meine eigene Lunge wie ein Vollidiot fühlen, wenn ich sie bei klarem Verstand nochmal so schädige wie bis vor 17 Jahren.

Lügengeschichten der KFZ-Lobby...
militante Passivraucher, die einen erst zum Rauchen anstacheln...
aua, meine Bauchmuskeln...

Alles Liebe

Toffi