Rhythmisches Muster "lernen"

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von antonio, 4.November.2023.

  1. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Auf Anregung eines Mitgliedes des geschätzten Forums befasse ich mich gerade mit "Cantabile" von M. Petrucciani. In der Notation erscheint dieses rhythmische Muster :
    Bildschirmfoto 2023-11-04 um 14.22.57.png Bildschirmfoto 2023-11-04 um 14.22.57.png

    Also ich muss gestehen, dass ich so noch gar nie gesehen hab in einem 4/4tel. Bei 3/4tel ist es ja oft üblich, z,B, bei Afro Blue usw.

    Meine Frage: Takt 4, wie "zählt" ihr das, bzw. wie erarbeitet ihr das? Wenn es auch sauber verinnerlicht werden soll?
    Ich tue mich deshalb eher schwer damit, weil es als 4/4tel ja recht schnell ist und ich da im Prinzip Halbe empfinde, somit kommt nichts mehr auf den Schlag, oder man kann auch nicht innerlich 2 Schläge "halbieren", wie eben bei 3/4. Vielleicht stehe ich nur auf dem Schlauch :)

    antonio

    N.B. Es gibt auch andere Notationen, aber das Problem bleibt prinzipiell.
     
  2. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    „Ha-va-na, Ha-va-na, Ku-ba“ könnte Dir als Eselsbrücke helfen. Jede Silbe ist eine Achtel lang. Jeweils die erste Silbe des Wortes betonen und folgende(n) nur denken.
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Um welchen Takt geht es genau von der Notation? Beim Auftakt, das ist einfach nur dämlich und nicht korrekt notiert. Hier wird halt die Aufteilung eines 4/4tel Taktes in 2 Halbe ignoriert, wie es üblich ist zur besseren Lesart. Ein Prinzip, das Sinn macht und fürs Blattlesen extrem hilft, wenn man es mal visuell verinnerlicht hat. Korrekt wäre es eine punktierte Viertel, dann eine Achtel, die zu einer Viertel rübergebunden wird. Auf diese Art ist es leichter lesbar und es ist sofort ersichtlich: die erste Note auf der 1, die nächste auf der 2und, die Viertel auf der 4 ist ja logisch. Manchmal findet man leider solche Notationunfälle und irgendwann gewöhnt man sich auch an diese. Das vernünftige Aufteilen zum Erkennen von Mustern ist aber sau wichtig.

    Wenn es konkret nur um Takt 4 mit der Triole geht, würde ich das weniger als exakte Triole denken, das ist eher wie eine Verzierung zu verstehen und wird in der Form auf dem Sax nicht so gut in den Fingern liegen (Petrucciani war halt auch kein Saxer). Vereinfache es erstmal nur durch 2 Achtel, A ist vorgegeben, dann vielleicht erstmal das g um zur punktierten Halben zu kommen, dann probiere aus dem Achtel g 2 Sechzehntel zu machen (a und G) und sich so langsam der Triole anzunähern. Aber bei dem Tempo wirst du die korrekte Tonhöhe weder nachher wirklich hören, noch korrekt spielen , eventuell weglassen oder von den Tönen anpassen. Saubere und korrekte Ausführung von Sechzehnteltriolen bei 188 BPM ist halt so ein Ding und dann auch noch die korrekte Tonhöhe zu hören was ganz anderes.
     
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  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @ilikestitt Es geht um Takt 4. Ja, der Auftakt ist ja auch so notiert. Der Auszug ist aus einem Buch welches einer offenbar herausgegeben hat, alles Stücke von M.P. drin.
    Nein um die Triole geht es nicht, das ist mir schon klar, wie das zu verstehen ist. Ist aber Takt 5, wenn ich noch richtig zählen kann.

    LG
    antonio
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @ilikestitt

    Nein, es geht nicht um die Triole, das ist mir schon klar, wei das zu verstehen ist. Ist aber eh Takt 5, wenn ich noch richtig zählen kann :)

    Es geht mir auch nicht um die Art der Notendarstellung, auch dass habe ich so verinnerlicht. Was mich durcheinander bringt ist das Muster, so im 4/tel: Also zuerst auf 3 Schläge zwei punktierte Viertel und anschliessend noch ein Viertel. Welcher ja dann auf 2und kommt, wenn man Halbe empfindet.
     
  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Zu dem Takt und Rhythmus hatte ich ja auch was geschrieben. Ist einfach schrottig notiert.
     
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  7. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Was helfen könnte wäre sich mich der Clave, dem master Pattern aus der Latinomusik zu beschäftigen.
    Der Takt 4 entspricht dem 1. Takt einer 3/2 Clave.
     
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  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Metronom und dazu Klatschen. Wenn man das kann, die beiden anderen Variationen: Viertel mitte, Viertel vorne.
    "Der Rhythmus wo ich immer mit muss"
    -- Stephan Remmler, 1986

    Grüße
    Roland
     
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  9. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Vielleich über das Tanzen
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Versuch anfangs erstmal nur die 1 und die 2 und zu erwischen, als Loop, ruhig mit unterschiedlichen Tönen. Die 2und wird für den Rest des Taktes ausgehalten. Wenn das als Pattern sitzt entweder die 4 dazu nehmen oder nur die 4 zur 1 als Loop üben auch ruhig mit unterschiedlichen Tönen (der Rhythmus soll sich ja einbrennen und die Töne sind da gar nicht so relevant). So kann man sich dann auf dem einen oder anderen Weg den Rhythmus zusammenbauen und üben.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Meine Herangehensweise wäre tatsächlich.... nicht als einzelner takt. Der Verweis auf die 3-2 clave passt sehr gut. Da ich mich recht viel mit kubanischer Musik beschäftige komme ich oft dahin, dass eine Figur im Zusammenhang mehrerer takte verstanden sein muss, damit das Feeling einen Fluss bekommt. Die westliche, taktweise Betrachtung wird holprig.
    Da uns diese mehrtaktigen Rhythmuschemata eher ungewohnt sind, würde ich tatsächlich mit tonhölzern den Rhythmus erarbeiten bevor da irgend eine Note aus dem Saxophon kommt. Erst wenn die 3-2 clave sitzt, dann... und dann kommt auch die Erkenntnis, dass die Notation eher eine rudimentäre Wiedergabe dessen ist, wie es eigentlich sein müsste... :)
    (daher, sch... auf Noten)
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest


    Stell Dir das Metronom auf langsamere Viertel und denk Dir für die Punktierten jeweils 3 Achtel, wobei bei der ersten die erste Achtel und bei der zweiten die zweite Achtel betont ist. Wenn Du das verinnerlicht hast lass die Teilung und stell das Metronom schneller.
     
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  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Vielleicht sollte man erstmal sich eine Aufnahme von dem Titel anhören, bevor man hier anfängt über Clave etc. zu reden. Es geht auch nicht um mehrtaktige Figuren (die Noten mal anschauen hilft auch).
    @antonio Hör dir die Aufnahmen bei youtube ein paar mal an, dann wird es leichter. Der Tak ist halt immer als Auftakt gedacht und die Sechzehntelfigur in dem einen Takt ist halt doch nur Verzierung und spielt er manchmal auch anders.
     
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  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    O.K. vielen Dank euch allen für die Anregungen.
    Beim Durchlesen gefällt mir der Vorschlag von @ilikestitt eigentlich am besten. Ich werde mal eine Loop basteln und das mal langsam durchspielen und dann das Tempo erhöhen. es ist nicht etwa so dass ich es nicht spielen könnte, nein. Aber ich habe eine Art "ungutes" Gefühl dabei, weil die innewohnende Time nicht wirklich sitzt und ich auch immer ein wenig "zaubern" muss, um die Kurve zu kratzen. Das will mir (noch nicht gefallen.

    antonio

    PS: Ich habe eine schöne Aufnahme mit einem tollen Saxophonisten wo ich gut mitspielen kann.
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Wie @ilikestitt geschrieben hat. Schreib Dir die zweite punktierte Viertel als Achtel + Viertel, dann siehst Du die Taktmitte und kannst wunderbar in Halben denken (siehe auch meine Rhythmusschule). Eventuell zuerst diese Achtel noch nicht an die Viertel binden.
     
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  16. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Hm, wie man solch eine "Rhythmusstelle" übt wurde ja mehrfach beschrieben. Nur wundere ich mich ein wenig. Du bist seit fast 20 Jahren hier im Forum, ich vermute mal, dass du seitdem auch musikalisch unterwegs bist. Und das was du hier als rhythmisches Muster anfragst ist doch nix kompliziertes. Das kann man doch gut "zählen" (1-2 und 3 - 4). Da gibt es weitaus schwierigere rhythmische Stellen.
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich habe ja nicht gesagt dass es kompliziert ist. Und natürlich gibt es kompliziertere Muster. keine Frage.

    Aber machmal steht ma sich auch selber mal auf dem Schlauch oder tut sich mit etwas schwer(er) als es bei Tageslicht betrachtet vielleicht ist. Das scheint für mich hier gerade der Fall zu sein.
    Deshalb hat es mich wunder genommen, wie andere damit umgehen, sollten sie da auch mal stolpern.

    Aber egal, nochmals danke für euere vielfältigen Inputs...:)
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Bin eher ein unsicherer Kandidat im genauen Erkennen eines notierten Grooves.

    Mir hiflt aber beim Erarbeiten, wenn ich das unbekannte Stück immer wieder höre,
    und dabei die Noten mitlesen.

    Ohne selbst zu spielen.

    VG
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann hör dir den Rhythmus an. Dieses Stück, und eigentlich alle dieser Art, grooven nur, wenn du eben nicht Note fur Note durchzählst, sondern einen Zusammenhang schaffst. Und der erstreckt sich in diesem Fall über 2 Takte.
     
  20. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Hat @antonio etwa nach groove gefragt?
     
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