Rhythmus vom Zählen u Klatschen zum Tah ...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von vmaxmgn, 11.Januar.2016.

  1. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Dir könnte helfen einfach mal herumzududeln. Lass dein Taktgerät laufen und dudel dazu was die Finger so hergeben. Einfach mal die Seele baumeln lassen und sich dem Sound und dem Rhythmus vom Metronom ergeben. Mal gar keine Noten nur aus dem Bauch heraus.

    Warum? Das Saxophonspielen besteht aus sehr vielen einzelnen Baustellen. Noten kennen, lesen, richtig greifen, Rhythmus genau spielen, Intonation, Sound, Luftführung.... das Lied ist endlos.
    Es ist nicht einfach und eigentlich auch unmöglich das alles auf einmal zu schaffen. Und jeder lernt anders. Einige haben den Rhythmus schneller drauf hängen aber dafür noch an den Noten andere können die Noten schon super aber haben mit der Intonation Probleme.

    Nimm dir jedes einzeln vor und überfordere dich nicht. Und bei komplizierten Taktarten einfach mal ohne Sax ein Stück einfach nur anhören welches in dieser Taktart geschrieben ist und auf die Eins achten. Unsere Ohren sind eine sehr gute Hilfe. Sie speichern viel und arbeiten mit den Fingern zusammen. Vieles wird durchs reine Zuhören sehr viel einfacher!

    Viel Erfolg und gut Ding will Weile haben
    Dabo
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Wenn du deinem Lehrer nicht erklären kannst was dich am Unterricht stört stimmt etwas nicht. Rede mit ihm uns sag ihm auch was dir Probleme bereitet.
    Geht er darauf nicht ein und möchte dir sein Muster aufdrücken würde ich mir auch mal andere Lehrer anschauen uns sehen wie sie den Unterricht gestalten.
    Der Lehrer ist mit der wichtigste Baustein. Also quäl dich nicht wenn dieser einfach nicht zu dir passen will. Ihr seid ja nicht verheiratet ;-)

    LG
    Dabo
     
  3. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde den Rhythmus nicht klatschen. Besser ist, der Fuß (und ggf. auch die Hände) schlagen/klatschen das 1/4 Metrum und der Rhythmus wird gesprochen/gesungen. So musst Du es dann ja auch in der Praxis beim Spielen machen. Das Metronom als Hilfestellung hilft enorm und wenn der Kopf es mit der Zeit schafft, die Zählzeiten mitzudenken, dann ist die Basis erreicht. Ein Rhythmus, der nur nach Gehör gespielt wird und nicht wirklich innerhalb des Metrums verinnerlicht wurde ist nie ganz genau und auch nicht groovig/ korrekt.
     
  4. fixersaxer

    fixersaxer Nicht zu schüchtern zum Reden

    "zählst du noch oder fühlst du´s schon" habe ich kürzlich als Werbung einer Musikschule gelesen. Es ist sicher richtig, dass man immer mehr hört und fühlt, je länger man spielt aber wenn es noch nicht soweit ist, ist meine Erfahrung, dass mittrappeln (Füße, s.o.) eine gute Stütze ist. Mit einer neuen Partitur im Orchester, in der mehrere Takte Pause vorkommen, muss man wohl mitzählen, wenn man das Stück noch nicht kennt - auch wenn es netter wäre, die Flöten währenddessen zu betrachten aber dann ist man raus. Es gibt aber meiner Erfahrung nach auch Stücke, bei denen mit dem Zählen alleine nichts auszurichten ist - z.B. Wapango im 3/4 Takt geht ohne einfühlen gar nix.

    Beim 3/4 Takt bzw. 1/2 klopfe ich nur mit dem rechten Fuß die 1. Bei 5/4 Takt klopfe ich auch nur mit dem rechten Fuß auf 1 und 4 - mit Dirigat geht das einfacher weil dabei hoffentlich die 1 und die 4 betont werden, ansonsten muss man mehr auf die Begleitung hören.

    Wie man bereits an den Beiträgen erkennt, gibt es zu dem Thema sehr unterschiedliche Meinungen / Philosophien. Dein Lehrer hört sich recht qualifiziert an und der kennt dich wahrscheinlich ganz gut. Ich würde das einfach mal mit ihm besprechen. Auch das Mitklopfen bedarf der Übung und geht erst mit der Zeit. Es geht doch darum, das Notenbild besser umsetzen zu können. Ob du jetzt schneller mit klopfen oder fühlen zurecht kommst weiß er vielleicht am besten. Ich brauche als Amateur, der 30 Jahre spielt beides.

    Viel Spaß und LG

    fixersaxer
     
  5. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Klar, wenn es hilft. Der Körper kann auch gerne bewegt werden!!!

    Problematisch wird es wenn es nicht automatisch sondern verkrampft passiert. Dann lieber erst hören.
     
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  6. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Der Fuß ist beim Spielen natürlich verfügbar, aber auch da lauern tücken. Ich war letzte Woche erst auf einem Anfänger-Workshop und habe gelegentlich vom Klavier aus die Bläser bei ihren Satzproben beobachtet. Was manche da mit ihren Füßen veranstalten ist schon sehr abenteuerlich. Am deutlichsten wird es, wenn die Leute mit dem Fuß bei manchen Figuren auch ihre offbeats mitnehmen und dann die Orientierung für die Zählzeit verlieren.
    Ich bin da echt froh, dass ich zum Einen mit einem ganz guten Rhythmusgefühl gesegnet bin und mir zum Anderen bei meinem ersten Instrument, dem Keyboard - das man im Stehen spielt und der Fuß sehr gut sichtbar ist - so beigebracht wurde, dass Fußwippen uncool ist und von Rhythmusproblemen zeugt, sodass ich schnell gelernt habe, Rhythmus und Takt von innen heraus wahrzunehmen. Man kann das zurecht für pädagogischen Nonsens halten, weil das sicherlich für weniger Taktbegabte schwer werden kann, aber mich hat es zu einem Musiker gemacht, der ohne äußere Regungen oder sonstige Ablenkungen die time halten kann und mit Rhythmen seltenst Schwierigkeiten hat.
    Was ich sagen will: es gibt viele Hilfsmittel, sich rhythmisch zurechtzufinden und der Zweck heiligt in jedem Fall das Mittel. Allerdings sollte man dabei meiner Meinung immer auf 2 Dinge achten:
    1.) Man sollte sich keine Sachen angewöhnen, die potentiell Verwirrung stiften können (z.B. Akzente auf offbeats mittreten)
    2.) Man darf sich davon nicht abhängig machen und das eigene Rhythmusgefühl in ein Körperteil auslagern. Ein gutes Training ist es, sich ein unbekanntes Stück mit Noten und Aufnahme herzunehmen und gleich beim ersten Hören die Noten mitzusingen/-klopfen/etc. Töne egal, aber timing muss stimmen.

    Was Verkopfung angeht: es schadet ja nie, auch über das, was man tut, bewusst nachzudenken. Nur so kann man ja auch zielgerichtet üben und sich verbessern. Man sollte nur wissen, was eine gute Eselsbrücke ist, und welche man besser meidet. Jeder, der schon etwas länger Musik macht und mit Leuten zu tun hat, für die das nicht gilt, kann Geschichten erzählen, wie sich manche Leute komplizierte Merkhilfen basteln, die oft erst auf drei Umwegen zum Ziel kommen. In der Theorie meistens richtig, aber für die Praxis nicht zu gebrauchen. Das betrifft zwar fast immer harmonische Dinge und fast nie den Rhythmus ist aber durchaus symptomatisch für das generelle Vorgehen und dann auch Scheitern.

    Wenn du also bewusst wahrnimmst, dass dein Rhythmusgefühl besser sein könnte, dann beobachte genau an welchen Stellen das zuschlägt und überlege dir gezielte Maßnahmen dagegen. Ab dann hört der Großteil des Denkens auf und es folgt Üben, Üben, Üben, bis sich eine gewisse Intuition eingestellt hat. Natürlich muss man sich selbst immer wieder kontrollieren, ob man auf dem richtigen Pfad ist. Aber immer alles von A bis Z durchzurechnen verhindert den Schritt, sich ein Gefühl dafür anzueignen.

    Zur Not muss man mal zwei oder drei Stunden bei einem Schlagzeuger nehmen und mit dem auf Schwachstellen und Übeprogramme dafür eingehen.
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Sehr richtig, dem kann ich mich nur anschließen: +1

    Menschen sind unterschiedlich, es gibt verschiedene Lerntypen, die darf man nicht über einen Kamm scheren.
    Deshalb ist es im Unterrichtsverhältnis wichtig, dass der Schüler Rückmeldungen gibt: Das hilft mir gerade nicht, sondern verwirrt mich nur.

    Ein guter Lehrer wird darauf eingehen und versuchen, zusammen mit dem Schüler den für diesen passenden Zugang zu finden.
    Aber er ist auch kein Telepath und deshalb auf Rückmeldungen und Kommentare angewiesen!


    Gut Sax,
    Rick
     
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  8. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das würde ich nicht als Nachteil sehen! Meist begreifen Menschen mit mathematischer Begabung die Musterstrukturen in meinem Buch schneller.

    Das tut mir sehr leid (für Dich). Es wird doch nicht der Dirigent als unorthodoxe Literatur aus dem Verkehr gezogen haben ?? ;-)

    Verstehe. Das Konzept zu den meisten anderen Taktarten (sicher 2/2 und 12/8) baut auf den Kapiteln davor zum 4/4-Takt auf, ist vielleicht etwas zu knapp beschrieben, sollte aber eigentlich danach gut funktionieren. 2/2 ist Alla Breve, und alle Muster werden ja in Alla-Breve-Schreibweise vorgestellt. 12/8 ist nichts anderes als ein triolisch ausgeprägter 4/4-Takt. Zugegebenermaßen habe ich für den 5/4-Takt keine Methode, und für den 3/4-Takt nur einige häufige Muster behandelt.

    Er findet es wahrscheinlich nicht verkopft, weil er es nicht anders kennt. Und ich möchte Dir auch beileibe nichts gegen Deinen Lehrer einreden.

    Allerdings frage ich mich wirklich, wie man Schülern das "Zählen" so beibringen kann, dass es auch bei schnellen Tempi und starker Synkopierung klappt. Als ich das Buch geschrieben hatte, hatte ich mich dazu mit einigen Instrumentallehrern und Dirigenten unterhalten. Auch, wie das im Didaktikunterricht an den Musikhochschulen gelehrt wird. Eine wirkliche Systematik hatten sie nicht gehört. Sinngemäß haben sie gesagt: "Die Guten können das sowieso, und bei den anderen kann man halt nichts machen ..." Naja, dafür braucht man aber keinen Lehrer ...
     
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  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Beide Füsse abwechselnd ist im Stehen ziemlich instabil und sieht unintelligent aus.
    Deshalb nehme ich nur einen Fuß und drehe den leicht nach innen und aussen. Das geht locker im Stehen und sieht viel cooler aus. Den Fuß nicht zu doll drehn, sonst gibts ein paar Jahre später entsprechende Probleme.



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  10. fixersaxer

    fixersaxer Nicht zu schüchtern zum Reden

     
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