Ruhestörung

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Women76, 29.Dezember.2018.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich halte alle Dämpfer für höchst problematisch.

    - Man hört sich nicht mehr richtig. Falsches Feedback für
    die Sound- und Tonbildung
    - die Intonation kann sich verändern, man trainiert dann eine
    falsche Intonation
    - man muß lernen laut und leise zu spielen. Ein Dämpfer
    verfälscht nur.

    Das Sax ist halt ein Blasinstrument und damit auch laut. Man muß lernen es ohne Beschrenkungen zu spielen.

    Alles andere sind faule Kompromisse, die im Zweifel sogar mehr schaden.

    CzG

    Dreas
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wie sieht denn ein Dämpfer für das Saxofon aus?
     
  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Vieles wurde hier schon gesagt...
    Ich kann die aufgebrachten Emotionen der Nachbarn durchaus verstehen. Objektiv gesehen "knallt" ein Saxophon ganz schön durch Wände und Decken, besonders beim Alt. Beim Üben trage ich deswegen Ohrenstöpsel.
    Ich würde folgendermaßen verfahren: 1. Den Nachbarn freundlich, aber unmissverständlich mitteilen, dass ein Überecht besteht, das auch von mehreren Gerichten bestätigt wurde. 2. Den Nachbarn aber Verständnis bekunden und dass man bereit sei, Kompromisse zu erwägen.

    Bei mir (Reihenendhaus) sieht der Kompromiss so aus, dass ich nur zweimal in der Woche, außerhalb der Ruhezeiten, Saxophon spiele, nie länger als 40 Minuten. Am Sonntag spiele ich Klarinette im unaufdringlichen Chalumeauregister. Als Klarinettenlusche kann ich auch nichts anderes, aber es stärkt den Saxophonansatz und bereichert emotional. Die übrigen Tage überbrücke ich mit dem Jazzsilencer, um Ansatz und Ton zu behalten. Technisch schwierige Stellen übe ich zusätzlich, falls es notwendig ist, mit dem Saxophon "trocken".

    Ich komm mit meinem "Sparkonzept" sehr gut klar und lebe mit meinen Nachbarn in Frieden.

    Neulich kam von einem Nachbarn sogar Lob. Er meinte, mein Saxophonspielen würde nicht so unangenehm klingen wie der Einsatz einer Hilti.:cool::D
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    ...im Ernst?

    LG

    last
     
  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja!
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich stelle es mir nicht nur vor, ich habe das bei mir gemacht, aus erwähnten Gründen. Siehe "Euer Aufnahmeraum". Bei mir sind das ein paar selbstgebaute Absorber im oberen Fünftel der Wand und an der Decke, wo man üblicherweise sowieso Platz dafür findet. Kann man durchaus auch wohnraumtauglich gestalten, bei mir war der Anspruch nicht ganz so hoch, weil es eh ein Arbeitszimmer ist.
    Der Aufwand dafür ist in einem Dreieck aus Arbeit, Geld und Wirksamkeit aufzutragen.
     
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Da ist man aber schon sehr eingeschränkt. Also auf 3x 45 Minuten würde ich schon bestehen. Reihenendhaus? Sprich, es ist nur ein potentieller Nachbar?
    Gibt es keine Zeiten, wo der Nachbar nicht daheim ist?

    Saxmute One habe ich getestet und auch zu Hause. Habe es 2-3x mal benutzt, der dämpft wirklich gut.

    (Leider habe ich mir mein neues Saxophon (Yani) an einer Schraube des Dämpfers richtig hässlich zerkratzt. Genau am Becher - natürlich! Da war ich traurig. Hab das meinem Lehrer gezeigt und er meine bloss: na, du wolltest doch ein Vintage Saxophon. Fand ich sehr lustig :D Anekdote Ende.)

    Aber es macht keinen Spass mit dem Dämpfer zu spielen.
    Dann übe ich lieber 45 Minuten richtig als 1 1/2 Stunden mit angezogener Handbremse.

    Rücksicht auf die Nachbarn nehmen: JA, unbedingt!

    Aber nicht zu viel! Je mehr man sich einschränkt, desto mehr wollen sie. So meine Erfahrung.

    Die Nachbarn haben ein Recht auf Ruhe aber wir haben auch das Recht ein Instrument zu lernen. Hier muss man fast schon diplomatische Spitzenarbeit leisten, um das unter einen Hut zu bekommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.Dezember.2018
  8. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Was wiegt so ein Saxdämpfer? Ich habe auch so schon genug Nacken- und Rückenschmerzen.
    Mich hat das Wissen, das mich jemand beim Üben oder Improvisieren hört, stark verunsichert.
    Ich habe u. A. wegen ungebetenen Zuhörern mit Clarinette angefangen, die kann ich immer spielen.
     
  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Kann ich sehr gut nachvollziehen.

    Man kann sich den Dämpfer umhängen (mit Saxophongurt), für meinen Geschmack zu schwer. Aber dort ist auch ein Ständer dabei, dann wird Dämpfer und Sax dadurch getragen. Dann steckt man die Hände rein, sucht sich eine bequeme Position und kann so spielen ohne dass man etwas um den Hals hat. Es ist und bleibt aber ein Kompromiss.

    Ist denn die Klarinette sooo viel leiser als das Sax? Mit Sicherheit schon, aber wenn man sie richtig spielt, also nicht extra leise, dann hören die Nachbarn das doch bestimmt auch oder?
     
  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ist das irdische Leben nicht schon eine Einschränkung für sich?:cool:
    Ich denke, wir reden das schön und lügen uns ganz schön was in die Tasche, wenn wir annähmen, dass immer nur der direkte Nachbar von unserem Üben betroffen wäre.
    ich wohne in einer 7er Reihe. Der Saxophonklang ist auch ganz gut im anderen Eckhaus der anderen Seite zu hören.
    Ein Saxophon ist schon mordsmäßig laut und vom Sound her für die Mitmenschen nicht immer so angenehm. Ein Klavier ist da was anderes.

    Dabei blase ich mit einem "friedlichen" Equipment, d.h. enges, klassisches Mundstück, mit dem ich sehr weich und leise blasen kann. Bin aber da schon entsetzt, wenn ich mit dem Schallmesser die dB Werte messe. Wenn ich auf dem Alt mit einem weiten Dukoff und harten Blättern spielen würde, oh jeh...

    Es sind 6 Parteien. Da kann man nichts mehr abstimmen.

    Die rigorose Haltung "Ich habe sowieso ein Recht jeden Tag einige Stunden zu üben!" mag vom juristischen Standpunkt aus korrekt sein, tyrannisiert aber Mitmenschen, die dann nicht mehr bereit sind, bei anderen Dingen zu helfen. Im letzten Sommer haben mir ein paar Nachbarn mitgeholfen, das Gartenhaus aufzubauen, ein anderer hat mir Fahrdienste geleistet als mein Wagen defekt war...Wir Musiker dürfen nicht zu egozentrisch eingestellt sein. Und etliche Musiker sind nun mal Egomanen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

    Wie oben schon erwähnt, reicht mir das o. g. Übepensum als Amateurmusiker völlig aus. Als Profi, der viel mehr üben muss (!) würde ich mir entweder eine wirklich (!) schalldichte Kabine bauen lassen. Der Preis wäre mir da unwichtig. Oder ich würde mir ein kleines, abgelegenes Landhaus mieten oder kaufen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.Dezember.2018
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem


    Habe ich das irgendwo geschrieben?
     
  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Du nicht, aber es gibt durchaus etliche Musiker, wahrscheinlich auch hier im Forum, die so argumentieren und sich dann wundern, dass sie von ihren Nachbarn gemieden und gemobbt werden.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bereckis

    Sowas z.B.:

    Saxophondämpfer

    Dann gibt es noch Dämpfer, die in den Becher gesteckt werden. Völliger Blödsinn, da zum einen der Ton ja aus allen Tonlöchern und nicht nur aus dem Becher kommt und zum anderen wahrscheinlich die Ansprache der tiefen Töne im Eimer ist.

    CzG

    Dreas
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Entweder wärst du kein Profi oder der Preis wäre wichtig. Beides geht nicht zusammen (-;
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Aus heutiger Sicht würde ich eine Schallschutzkabine kaufen, die mit einem eventuellen Unzug mit umziehen würde.

    Im eigenen Haus habe ich dieses Problem nicht mehr.
     
  16. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also der Saxophondämpfer ist eingermassen ok, wobei ich ein anderes Modell einer anderen Firma habe. Wichtig ist, idR mit Mic und Kopfhörer spielen (ist eingebaut), ansonsten gewöhnt man sich einen "falschen" Sound an s.o., in Kompensation des Dämpfers. Die tiefen Töne kommen schlechter, das ist zur Übung aber gar nicht so schlecht (bekommt man sie da, bekommt man sie ohne Dämpfer erst recht), die Intonation ist hauptsächlich in den Tiefen tatsächlich zT etwas anders, das kann ebenfalls für Übungszwecke, wenn man schon eine Intonationsvorstellung hat, auch nicht schlecht sein.
    Unterm Strich, gemischt mit ausreichend Spiel ohne Dämpfer kann es schon eine Hilfe sein.



    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  17. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    D. h., ein Saxophonprofi könnte sich das erst gar nicht leisten?:confused:Aber warum werden einige dann doch Saxophonprofis, wenn sie sich nicht die adäquate Übemöglichkeit (Eigenes Haus/Übekabine) finanziell leisten können?o_O
     
  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @altblase

    Ich denke es gibt noch die Möglichkeit der Proberäume oder etwas tolerantere Nachbarn.

    Bzgl. der Reichweite des Saxophons.Mit Sicherheit hört man es auch noch ein paar Parteien weiter. Aber nicht so laut und wenn man dann nicht so lange spielt, verstehe ich das Problem der Nachbarn nicht (wenn man sich auf humane Spielzeiten geeinigt hat).

    Meine Nachbarin spielt sonntags Querflöte unter mir. Ich höre das. Den ganzen Tag. Es ist wahrnehmbar, aber ich beschäftige mich ja auch und da stört mich das nicht.
    Liegt man allerdings auf der Lauer und wartet darauf dass der Nachbar irgendein Pups von sich gibt, ja, dann stört auch das Atmen des Nachbarn.

    Naja, aber wir Deutschen sind ja für unsere Nachbarschaftsstreitigkeiten bekannt :duck:
     
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  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Es leben die Klischees! :cool:
     
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