Wie ist das, als Saxspieler auch Klarinette zu spielen? Muss man da sehr umdenken bei der Grifftechnik? Ist der Ansatz schwieriger? Ich spiele seit drei jahren Alt- und Sopransax und würde, um in einer klassischen Besetzung mitspielen zu können, ganz gerne auch Klarinette beherrschen. Wer hat Erfahrung? Welches System ist zu bevorzugen, Boehm?
Hallo aneider, wie du schon erwähnt hast gibt es bei den Klarinetten zwei Griffweisen, die Böhmische und die Deutsche. Aber nicht nur die Griffweise allein Unterscheidet beide Arten, sie haben auch unterschiedliche Bohrungen(deutsch=enger), verschiedene Mundstücke und unterschiedliche Blätter. Die Böhmklarinette erkennst du ab den vier Einzeldrückern für die tiefen Töne am unteren Ende der Klarinette, bei der deutschen sehen die Drücker ein bisschen mehr nach Saxophon aus. Der Ansatz zwischen Saxophon und Klarinette ist auch etwas anderes, er ist wesentlich fester...tja, iund dann ist da noch das Problem mit dem Oktavsprung, während das Saxophon in der Oktave überbläst und damit der Griff für das tiefe G genau wie der des Hohen G´s ist, überbläst die Klarinette in der Duo-dezime. Damit unterscheiden sich die Griffe nach Überblasung... Aber klanglich finde ich die Klarinette auch sehr schön, hat ha auch einen gräßeren natürlichen Tonumfang als das Sax...
Such doch auch einfach mal im forum.. das thema gabs schon oft! Ich spiele auch klarinette und saxophon paralel nebeneinander und habe keine probleme! Auch hilft die verschiedene bauweise und größe der instrumente, gut zwischen den spielgefühlen zu unterscheiden, und somit nicht die techniken zu verwechseln!
Hallo, ich spiele ebenfalls seit 40 Jahren Klarinette und Saxophon, habe aber erst mit Klarinette begonnen und dann Sax. Ein Kollege hat erst Sax und dann Klarinette begonnen, wobei er sicht etwas schwerer tat. Dies aber nicht als Abschreckung, nur zur Info. 1. Wie bereits erwähnt, gibt es bei der Klarinette zwie Systeme a) Böhm - nicht böhmische - und b) Oehler, auch deutsches System genannt. 2. Das Oehler-System ist etwas weiter von der Griffweise eines Saxophons entfernt, als das Böhm-System. Z.B. wird hier auch das f mit Oktavklappre nur mit der linken Hand und nur dem Zeigefiger der rechten Hand gegriffen. Dies ist bei der Oehler nicht so. Ich schlag Dir vor, dass Du einfach mal die Grifftabellen der beiden Systeme anschaust. Du wirst die Unterschiede schnell erkennen. 3. Es gibt noch eine weitere Klarinettenart, die für einen Saxer leichter sind. Bei dieser "Jazzklarinette" (hab welche von R. Keilwerth, Hammerschmidt usw. schon gesehen) gibt es keine Löcher die von den Fingern geschlossen werden müssen, sondern auch um gedeckte Klappen. Für den von Dir angesprochenen klasischen Bereich sind die eher nicht zu empfehlen. Wenn Du allerdings die Klassik in einem Musikverein spielst, dürfte dies noch vertretbar sein. Ich würde Dir empfehlen. Klarinette lohnt sich, da Du ja anscheinend auch im konzertanten Bereich mitspielen möchtest. Diese gedeckten Klarinetten sind gebraucht relativ selten zu bekommen. Aber mit den Griffen des Oehler-Systems dürftest Du auch gut zurecht kommen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit klappt dies sicher Noch etwas zum Mundstück der Klarinette. Die Mundstücke für das Oehler-System sind in der Regel eher schlanker gehalten und die des Böhm etwas breiter, also ähnlicher einem Saxmundstück. Ich bin auch einer, der eine deutsche Klarinette mit einem Böhm-Klarinetten-Mundstück von Brilhart spielt. Ich komme mit den Zähnen und dem breiteren Mundstück einfach besser klar. Einfach mal testen. Viele Grüße Roland