Saxophon für kleines Geld kaufen - ist das sinnvoll?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von ArminWeis, 2.April.2014.

  1. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ...und wer gute gebrauchte günstig bekommt, hat einen immensen Zeitaufwand, sich vorher kundig zu machen und umzusehen.
    Zeit ist auch Geld, sagt man. Wer beides nicht hat, muss sozusagen Lotto spielen.
    Badener
     
  2. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Es ist und bleibt doch eine Sache der Erwartungen:
    wenn ich mir ein paar Schuhe bei Kik (verkaufen die auch Schuhe???) kaufe, erwarte ich nicht ernsthaft, dass es sich um gute Qualität handelt.
    Lasse ich mir Schuhe beim Schuster anfertigen, erwarte ich das sehr wohl.

    Kaufe ich mir für €400.- ein Saxophon (mit noch billigeren habe ich keine Erfahrungen) erwarte ich keine Qualität, sondern ein halbwegs spielbares Teil, mir ist bewußt, dass ich wahrscheinlich schrauben muß, dass es einfach nicht die selbe Qualtität sein kann, wie ein teureres Markensax (obwohl man auch da ins Klo greifen kann).

     
  3. Gast

    Gast Guest

    Nun ja, bei manchen Kindern denke ich mir manchmal, wo die den Knopf zu leiserstellen haben! :-D
     
  4. Gast

    Gast Guest


    Hallo mato!

    Hierfür gibt es viele verschiedene Gründe. Aber das tut nichts zur Sache!

    LG-musicus
     
  5. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich finde diese Frage durchaus sinnvoll.
    denn der Anfänger weis nichts von all den scheinbar wichtigen Kleinigkeiten wie gerollten oder gestanzten Tonlöchern, Intonation und kann und muss ihnen zunächst auch keinen so grossen Wert bei messen.

    Die Frage ist nicht ganz vollständig.
    Sie gibt nicht an welches Ziel erreicht werden soll.
    Meine Meinung ist, das durchaus sinnvoll ist kein 200 euro Horn neu zukaufen. Der Anfänger hat soviel Baustellen das es schon genug ist.
    Aber es muss auch kein High end Horn sein ..
    Wie so oft im leben ist die Wahrheit in der Mitte. Unterer vierstelliger Bereich da geht es gut los...


    So jetzt ist aber das Geld nicht da für zwei Kinder oder drei ein Instrument zukaufen. Aber auch dafür gibt es die unterschiedlichsten Lösungen

    Es m.E. wird hier das Pferd von hinten auf gezäumt.
    mein Sicht wäre :

    Ziel : gutes Schüler Horn kaufen
    Status : kein / wenig Achse in der Tasche.

    mögliche Wege
    Leihinstrument
    mieten dann kaufen
    erst leihinstrument um zu sehen das ist was
    und dann das auch kaufen

    was ich sagen will ist das es immer ein Weg gibt. nur manchmal ist er ben nicht so hipp ----- wie barbezahlt...

    Anfänger tut euch den gefallen und kauft ein solides Anfängerhorn das euch die erst jahre begleitet, und wenn ihr das dann beherscht dann darfs auch mal aus der nächsten Preisklasse sein ...
    entscheident ist
    blow the horn have fun ...
     
  6. Gast

    Gast Guest


    Hallo! Gerade darum geht es doch: Als Anfänger zu erfahren, was ein solides Anfängerhorn überhaupt ist

    LG-musicus
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Zum Thema Geld. Es ist nicht nur das Instrument. Dazu kommt noch der Unterricht und die Unterrichtsmaterialien. Und natürlich ein gewisser Betrag für Wartung und eventuellen Reparaturen. Das sollte man nich außer Acht lassen.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Das ist aber ein Problem der Anfänger (bzw. der Gesellschaft), und zwar bei allen Instrumentenkäufen:

    Man sollte ERST Kontakte herstellen , DANN kaufen und nicht andersrum.

    Wie oft ruft jemand an und fragt: Geben Sie Unterricht? Ein Instrument habe ich schon. Oder schlimmer: Ich habe mir ein Instrument gekauft und kriege keinen Ton raus. Können Sie mir mal Tipps geben, wie das funktioniert?

    Herman
     
  9. Gast

    Gast Guest


    Hallo Herman,

    Was denn nun? Sind es die Probleme der Anfänger oder die der Gesellschaft? Musikunterricht-Anfänger sind Teil der Gesellschaft; die Gesellschaft besteht nicht nur aus Musikunterricht-Anfängern!"Die Gesellschaft" sind wir alle.

    Solche "Probleme" gibt es nicht nur bei Instrumentenkäufen sondern auch in anderen Zusammenhängen.

    Was "man" sollte, ist eine individuelle Einstellung!

    musicus




     
  10. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Musicus,

    ich würde nicht in einer Musikschule bleiben in der ich mich nicht richtig wohlfühle, nur weil die mir ein Sax für kleines Geld leihen.
    Dein Lehrer kann noch so nett sein, wenn Du nicht zufrieden bist, schmeißt Du letztendlich Geld am Fenster raus. Den wie sagte schon Wilhelm Busch: "Die schönste Freud', ist doch die Zufriedenheit"

    Zu Saxkauf: Hier gehst Du nur ein Risiko ein wenn Du ganz alleine losmarschierst und bei einem Händler kaufst den Du nicht kennst.
    Den schon beschriebenen Saxdoc aus Köln kenne ich nicht, aber z.B. den Armin Weis, ein Holzblasinstrumentenbaumeister der Spitzenklasse, der Armin sei Dank, uns an seinem Wissen hier im Forum teilhaben lässt.

    Bei Händlern dieser Kategorie kannst Du sicher sein, dass sie Dir keinen Mist verkaufen.

    Zu Deinem Hinweis, Du würdest niemanden kennen der sich mit Saxen auskennt, helfe ich Dir ein wenig auf die Sprünge. Thomaso, der kennt sich aus und kann beurteilen ob ein Sax in Ordnung ist.

    Ein kleines Beispiel aus der Praxis. Ich spiele nun schon seit 5 Jahren Sax und habe mir am Montag bei Armin Weis ein neues Sax gekauft. Du glaubst gar nicht wie unsicher ich war. Es sollte ein Yanagisawa T992 sein. In das habe ich mich auf der Messe verliebt. Armin hat mir mehrere Saxe hingestellt, mit dem Hinweis ich möge doch bitte nicht auf die Marke oder Bezeichnung schauen. Ich habe 7 verschiedene Saxe angespielt. In einem großen Raum und in einem kleinen Raum, mit verschiedenen Mundstücken. Das T992 (Mein ursprünglicher Favorit) ist als erstes herausgeflogen.
    Am Ende lagen nur noch 2 Saxe im Rennen, das Yanagisawa T902 und das Selmer Serie III. Armin hat mich auf einige Dinge bezüglich meines eigenen Sounds hingewiesen, die mir gar nicht so aufgefallen waren.
    Unabhängig davon konnte meine Freundin (Oboe) Armins Aussagen bestätigen. Ja, dieses Sax hat mich gefunden und ich hätte wohl beinahe danebengegriffen. Es wurde das Selmer Serie III. Armin sei Dank.
    Ich bin total happy und bin mir nun 100%ig sicher das richtige Sax für mich gekauft zu haben.

    Und warum habe ich das erzählt? Weil ich Dir damit sagen möchte das es nicht nur für Dich schwierig ist das richtige Sax zu finden.

    Nimm unbedingt einen erfahrenen Saxer mit der Dich auf bestimmte Dinge hinweisen kann.


    Viele Grüße

    Markus
     
  11. Gast

    Gast Guest


    Hallo Markus!

    Das habe ich auch nicht vor!

    Liebe Grüße
    musicus
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Mir ist klar, dass ich mir damit keine Freunde mache, aber ich kann auch hier nur nochmals wiederholen, dass ich zahlreiche Fälle kenne, in denen Spieler mit neuen Saxofonen unter 400,- € gute Erfahrungen gemacht haben.

    Einer meiner Schüler hat erst letzten Herbst aus finanziellen Engpass-Gründen das billigste Modell eines großen Versandhändlers geordert. Ich habe ihn geradezu angebettelt, das nicht zu tun, doch er verwies mich darauf, dass er es ja bei Nichtgefallen innerhalb von 10 Tagen zurückschicken kann.
    Es war aber - auch zu meinem Erstaunen - völlig tadellos, mit sehr guter Ansprache und Intonation.
    Das hätte ich bei diesem Billigteil nicht für möglich gehalten! :-o

    Und ich selbst habe ja einige Jahre auf einem Billig-Alto (damals 400,-, heute eher 700,-) meine Gigs gespielt, sogar im Studio (einen Tag nach der Lieferung: Super Zustand, nix nachzustellen!).
    Ansprache tadellos, Intonation okay; es hat sich zwar mal etwas verstellt, aber nur im normalen Rahmen, eine große Nachjustierung war nie notwendig, so lange ich es hatte.
    (Aber das mitbestellte Soprano war nicht der Hit und beim Billig-Tenor habe ich die Intonation der höheren Lage nicht richtig in den Griff bekommen, man wird also mit so einem "Geiz-Horn" nicht notwendig glücklich...)

    Horrorgeschichten habe ich auch schon mitbekommen, aber das waren in meinem Umfeld eher die Ausnahmen.

    Umgekehrt habe ich, wie öfter erwähnt, schon Frechheiten seitens teurer Marken erlebt.
    Dass man nach dem Kauf und überhaupt häufiger im Alltag mal etwas nachstellen muss, weil gerade die tiefen Lagen schlecht ansprechen, kenne ich leider vor allem von hochpreisigen europäischen Herstellern.
    Da hatten Schüler schon Tränen in den Augen, weil sie extra tief in die Tasche gegriffen hatten, sich doch etwas besonders Solides leisten wollten, und dann so ein Desaster! :-(

    Deshalb bleibe ich bei meinem Fazit:
    Langlebigkeits-Garantien gibt es nicht, teuer ist nicht unbedingt besser, billig muss kein Schrott sein.
    Und das schreibe ich nicht, weil ich davon irgendeinen Vorteil hätte, vielleicht schade ich mir damit sogar, sondern weil es in meinen Augen und nach meiner Erfahrung die Wahrheit ist.

    ABER man braucht ja auf jeden Fall einen guten Sax-Doc in der Nähe, doch nicht jeder repariert gerne Billighörner, da kann man dann schon mal auf einem Reparaturbedarf sitzen bleiben.

    Dass Werkstätten absichtlich Billigtröten schlampiger behandeln, um dem Kunden lieber teurere Instrumente schmackhaft zu machen, ist bestimmt nicht üblich, aber ich habe schon mehrfach mitbekommen, dass sich Reparateure bei den Versandhandelsmarken nicht besonders motiviert zeigen. :roll:

    Noch etwas zum Preis:
    Das berühmte deutsche Musikalien-Versandhaus ist bei seinen Eigenmarken Direktimporteur, da fehlen also Zwischenhändler, die sonst auch so ein Instrument in Richtung 1000,- und mehr verteuern würden.
    Umgekehrt muss es meines Wissens ein japanisches oder europäisches Saxofon beim hiesigen Vertrieb ordern, was den deutlich höheren Preis begründet.
    Je nach Anzahl der beteiligten Händler kann das einen Unterschied von mehreren tausend Euro ausmachen.

    Mit Qualität hat der höhere Preis dann nichts mehr zu tun, nur noch mit Handelsgesetzen.
    Das sollte man immer mitbedenken, wenn man meint, man würde sich mit etwas Teurerem automatisch etwas deutlich Höherwertiges gönnen. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rick

    Die Aussage "Es gibt gute und schlechte Billigsaxe sowie gute und schlechte Edelsaxe" ist immer richtig, sagt aber nichts aus.

    Das Entscheidende für einen Käufer ist, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist eine Gurke zu erwischen.

    Und da behaupte ich, dass das bei einem Billigsax deutlich häufiger vorkommt als bei einer renomierten Marke. Zumal bei den Billigsaxen auch noch die Hersteller ständig wechseln.

    Dann bin ich der Überzeugung, dass viele "Gurken" bei Topsaxen "nur" schlecht eingestellt sind, sich also das Manko beseitigen lässt.

    Ist der Mangel aber konstruktionsbedingt oder die Mechanik trotzt nicht dauernder Beanspruchung hilft der beste Saxdoc nix.

    CzG

    Dreas
     
  14. Marko1974

    Marko1974 Kann einfach nicht wegbleiben

    Behaupten und Wissen sind zwei Paar Schuhe.
    Das eine Paar ist 50 € wert, das andere 300. ;-)
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dreas!

    Kam mir hier bisher zu kurz.
    "Teuer gleich besser" stimmt nun mal einfach nicht, sitzt aber erschreckend fest in den Köpfen... :roll:

    Na ja, eine Gurke ist eine Gurke, Wahrscheinlichkeit hin oder her. Es würde mich nicht trösten, wenn ich eine miese Tröte für einen Wucherpreis gekauft hätte, dass die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering war. :cool:

    Es lassen sich von kompetenten und motivierten Reparateuren auch schlecht eingestellte Billigkannen flott kriegen, da kenne ich Beispiele.
    Bloß nimmt das Arbeitszeit in Anspruch, ist deshalb lästig und kann dann schon mal von den Kosten her den Neupreis übersteigen.

    Aber wenn jemand ein Hobbyschrauber ist, kann so etwas eine interessante Herausforderung darstellen. :-D

    Schon richtig, aber die Billigmarken-Inhaber sind ja auch nicht doof.
    Die machen sich langfristig den Namen kaputt, wenn sie vorwiegend Schrott verkaufen, also gibt es da wachsende Qualitätsnormen.
    Und die Hersteller sind lernfähig, wollen ja ebenfalls gute Geschäfte tätigen, sonst sind sie ruckzuck weg vom Fenster.

    Um das noch mal klarzustellen:
    Ich EMPFEHLE keine Billigsaxe per Versand, aber die häufig geschilderte schlechte Qualität trifft meiner Ansicht nach heute so nicht mehr zu, jedenfalls nach meiner Beobachtung in Deutschland.

    TROTZDEM sollte man vorzugsweise zu einem renommierten Fachgeschäft mit eigener Werkstatt gehen und sich dort beraten lassen, dann bekommt man auf jeden Fall keine Gurke angedreht - die müssten sie dann nämlich selbst reparieren. ;-)

    Ob man dort dann ein teureres oder preiswerteres Neuinstrument oder lieber ein gebrauchtes kauft, bleibt dem eigenen Geschmack und Urteil überlassen.
    Es schadet sicher nicht, einen erfahrenen Spieler, gar den Lehrer mitzuschleifen, aber kaufentscheidend sollte nicht dessen Meinung und Spielgefühl sein, sondern das eigene Empfinden.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Rick,

    Du hast das hier geschrieben:

    "Noch etwas zum Preis:
    Das berühmte deutsche Musikalien-Versandhaus ist bei seinen Eigenmarken Direktimporteur, da fehlen also Zwischenhändler, die sonst auch so ein Instrument in Richtung 1000,- und mehr verteuern würden.
    Umgekehrt muss es meines Wissens ein japanisches oder europäisches Saxofon beim hiesigen Vertrieb ordern, was den deutlich höheren Preis begründet.
    Je nach Anzahl der beteiligten Händler kann das einen Unterschied von mehreren tausend Euro ausmachen.

    Mit Qualität hat der höhere Preis dann nichts mehr zu tun, nur noch mit Handelsgesetzen.
    Das sollte man immer mitbedenken, wenn man meint, man würde sich mit etwas Teurerem automatisch etwas deutlich Höherwertiges gönnen."


    Ich denke, das ist eine Diskussion wert, offensichtlich verfügst Du, was den Handel betrifft, über unzureichende Informationen. Das schmälert nicht Dein Expertentum, ich bewundere Dein Wissen über das Saxophonspiel und die pädagogischen Aspekte und ich bewundere Deinen unermüdlichen Einsatz hier im Forum (dafür hast Du allen Respekt verdient!!!).

    Da ich Dich als streitbaren Genossen kennen gelernt habe, erlaube ich mir die Frage, ob Du einverstanden bist, wenn ich Dein Statement (zitat oben) auseinander nehme. Falls Du es nicht wünschst, lassen wir es, es würde nicht gut ausgehen, sagt mein Bauch. Falls Du es wünschst, gebe ich gerne alles.

    Danke fürs Nachdenken über meinen Post und bis bald, Rick.

    Beste Grüße aus Marburg,
    Armin
     
  17. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    Mir hat neulich irgendein Arsch einen schönen Schlüsselkratzer auf die Haube geritzt.
    Smart Repair nicht möglich, Kosten: 500 Euro.

    Wenn selbst ein Kratzer heute schon 500 kostet, dann sind 1000 für ein taugliches Instrument, dass man prinzipiell lebenslänglich spielen kann doch Peanuts.
    Und mir kann keiner erzählen dass man einen Tausi nicht mit ein wenig Arbeit und Sparen in recht kurzer Zeit aufbringen kann. Auch als Schüler oder whatever.
    Aber es gibt sicher einige die auf die 300 Euro Kannen reinfallen, sonst würde es den Markt ja nicht geben. Vermutlich Leute die sich vorher einfach überhaupt nicht informiert haben und einfach mal kurz schauen wollen, ob Saxen Spaß macht. Das die 300 Euro dann quasi verbrannt sind und ein potentielles Hobby ggf. im Keim erstickt wird ist traurig, aber "that´s life."


    Meine 5 Cents.
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Armin!

    Nie würde ich behaupten, alles zu wissen, ganz im Gegenteil lerne ich gerne hinzu.

    Meine Aussagen entsprechen meinen Hintergrundinformationen, die ich von einem Musikgeschäfts-Inhaber vor etwa 20 Jahren aus erster Hand bekommen habe.
    Ich habe selbst schon gestaunt, wie durch den Fortfall nur einer Zwischenstation ein Sax plötzlich statt über 4000,- nur noch etwa 2000,- kostete, man also ein "Edel-Sax" zum "Taiwan-Preis" bekam. :roll:

    Ich bewundere Dich neben Deinem Fachwissen und Deinen Fähigkeiten auch wegen Deiner Höflichkeit, die ich sehr zu schätzen weiß.

    Aber um der Wahrheitsfindung zu dienen und den Horizont zu erweitern bitte ich um Stellungnahme und Gegenposition - nur zu, lass mich etwas lernen! :)


    Beste Grüße nach Marburg,
    Rick
     
  19. darkstar2801

    darkstar2801 Kann einfach nicht wegbleiben

    und nochmal kurz zum 300 Euro Sax:

    Ich frage mich wie die Chinesen das kalkulatorisch überhaupt hinbekommen. Metall/Blech ist auch in China recht teuer, man braucht so einige Toolings zum herstellen der 900 Bauteile und dann noch eine recht lange Fertigungslinie um die Teile zusammenzusetzen. Dann muss das ganze noch verpackt werden, verschifft (recht große Teile = teuer), Marge für Hersteller und Handel, Importzölle, Mehrwertsteuer...
    Um den Preis hinzubekommen muss der Hersteller mit schlechtesten Materialien, minimale bis keine Qualitätskontrolle und den billigsten Arbeitern die Saxe zusammenschustern.
    Es KANN also wirtschaftliche betrachtet nichts gutes dabei rauskommen.
    Selbst für ca 1300,- ein gutes Sax wie es Yamaha es hinbekommt zu fertigen ist schon eine Meisterleistung.
     
  20. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Rick,

    danke für Deine Antwort, es ist sicher interessant, dieses Thema näher zu beleuchten unter heutigen Aspekten. Vor zwanzig Jahren konnte man in der Tat noch richtig Kohle machen im Saxophonhandel. Das ist längst vorbei. Stand heute: es ist eine Arbeit wie jede andere mit hohem Einsatz und mit ordentlicher Entlohnung (mehr als zwei Schnitzel kann eh keiner essen).

    Ich würde gerne mal über die Funktion des Zwischenhändlers sprechen. So wie Du es geschrieben hast, klingt es nicht sehr positiv. Man könnte daraus lesen, dass es Geldschneiderei sei, die die Saxophonpreise nach oben treibt.

    Mein Vorschlag: lass uns mal über die Wertschöpfungskette reden und wer warum welches Geld zwischen Herstellung und Ladenpreis benötigt oder nimmt. Sollen wir das in diesen Thread einwursteln oder einen neuen aufmachen?

    Geht übrigens heute Abend nicht mehr, meine Süße kommt gleich heim und das Essen ist im Ofen.

    Beste Grüße aus Marburg und bis bald,
    Armin
     
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