Saxophon studieren

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von connyconny, 13.Dezember.2013.

  1. Rick

    Rick Experte

    Das mag jetzt nach dem "Outing" etwas lahm klingen, doch die Tatsache erklärt klangliche Eigenarten, die mich vorher leicht irritiert hatten, leider auch gerade im Bereich Artikulierung (z. B. immer irgendwie ähnlicher, aber Sax-ungewöhnlicher Zungenstoß).

    Man kann sich die Aufnahme trotzdem gut anhören, das mag aber auch daran liegen, dass gerade ein Soprano wegen der hohen Tonlage einen wesentlichen Teil des charakteristischen Obertonspektrums im nicht mehr hörbaren Frequenzbereich hat.
    Je tiefer hingegen der synthetische Sax-Sound, desto unechter klingt er, das ist zumindest meine Beobachtung. :roll:

    Das EWi ist sicherlich ein faszinierendes Gerät, die technische Weiterentwicklung steht sowieso nicht still, also kann es in Zukunft bestimmt zu einer ernsthaften Konkurrenz herkömmlicher Blasinstrumente werden, denn es bietet ja auch etliche Vorteile.

    Ich sehe seine Stärken schon jetzt besonders im Bereich Pop und Rock, denn es ist auf der Bühne wesentlich leichter zu verstärken und in den Bühnensound zu integrieren als ein mit Mikro abgenommenes akustisches Sax oder gar eine Flöte.
    Eben die Horn-Entsprechung einer E-Gitarre. ;-)

    Und natürlich hast Du Recht, Norbert, es kann tatsächlich auch für Musical-Aufführungen etc. eine enorme Bereicherung darstellen.
    Jetzt müssen nur noch die Veranstalter und Musiker-Kollegen überzeugt werden! :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  2. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    1) Ich kann auf meinem geraden Sopran gar nicht mehr spielen, weil es mir aus der Hand fällt seit ich meinen Ansatz umgestellt habe und die oberen Zähne nicht mehr auf dem Mundstück aufsetze.
    Ich bräuchte ein gebogenes, was ich aber eigentlich gar nicht brauche :)

    Und ich würde voraussichtlich relativ gleich klingen, da ich dasselbe spielen würde, mit derselben Dynamik und demselben Vibrato, obwohl das nicht mein normaler Stil ist. Den Ton würde ich beim nächsten mal etwas weniger luftig und stabiler in den tiefen Lagen spielen - egal ob EWI oder Sax.

    2) Du würdest mit Sicherheit nicht gleich wie ich auf dem EWI klingen, weil das Soundmodul extrem auf Deine Spieltechnik (Dynamik, Vibrato, Phrasierung, Bending, Sound, etc.) reagiert und jeder der auf dem Ding spielt, anders klingt. Außerdem kann man noch diverse Spieltechniken wie Growl per Kehlkopfmikro benutzen und Klangvariationen fließend über Padale, etc. steuern.

    Zudem hast Du Unmengen an Parameter um den Grundklang zu verändern und kannst je nach Einstellung und Spieltechnick komplett clean bis komplett dreckig klingen. Je nach Stück benutzt Du andere Presets.

    Das mit dem "elektrisch klingt eh immer gleich" war früher.
    Jetzt sind wir im 21 Jahrhundert ...


    @Rick
    Etwas (LOL!), aber das macht nichts ...

    Ich hätte das Attackverhalten etwas anders einstellen können. Mit einem zu schweren Blatt (nach dem's für mich klingt) wär's ähnlich Schei... aber halt etwas anders Schei...

    Das faszinierende ist für mich, dass die Reaktion je nach Ausgangsbeschreibung eine völlig andere ist. Das meine ich auch mit "besonders die Saxophonisten".

    Das EWI wird nur verteufelt, wenn man dazu sagt, dass es ein EWI ist. Von der Dynamik, dem Verhalten und dem Grundklang (der hier ein anderer ist) brauch sich das EWI prinzipiell vom musikalische Ergebnis nicht hinter dem Original verstecken.

    Bei einer ernsthaften Studioaufnahme würde ich Passagen, die aufgrund meiner Artikulationsfehler zweifelhaft sind, ausbessern.
    (Genauso wie ich gerade einen Rechtschreibfehler hier ausgebessert habe!)

    Der Grund warum man manchmal zweifelt, ist der, dass optimal gespielte Passagen auf dem Original und der Kopie gleich klingen, während sich Fehler auf eine andere Art äußern.

    Ein schlecht angestoßener tiefer Ton beim Sopran-Sax äußert sich in unharmonischen, dreckigen Obertönen, während er sich beim EWI in einer Art Filtereffekt äußert. Alles eine Frage der Spieltechnik!
    Das sieht (bzw. hört) man auch daran, dass diese Töne, die ich selbst natürlich auch höre, nur ab und zu auftreten und sich nicht - wie das bei normalen Samplern wäre - systematisch wiederholen.
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Michael,

    Ich glaube manchmal, das war höhere Gewalt, dass es sich so ergeben hat - wenn ich das andere gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich genauso gestresst wie damals in HH und todunglücklich und hätte nach ein paar Jahren ohnehin das gemacht, was ich jetzt mache. Insofern ist alles gut und ich hab sogar Zeit gespart :-D

    Aber zum Thema zurück: Ich kann zumindest hier nicht erkennen, dass das Studium jemandem was genützt hätte.
    In D mag das ja anders sein. So ziemlich alle Bläser, die dann auch in die Popbranche gegangen sind, haben hier NYJO (National Youth Jazz Orchestra) durchlaufen und dann irgendwann angefangen, mit Pop-Bands zu touren. Der gleiche Pool von Leuten bedient auch die Studio-Sessions (sofern überhaupt noch Bläser gewollt sind). NYJO scheint hier eine wesentlich wichtigere Funktion zu haben als ein Musikstudium…

    LG Juju
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Zum EWI:

    Es gibt bereits heute digitale Pianos oder auch digitale Akkordeons, die hervorragend spielbar sind und viel auf der Bühne genutzt werden.

    Wenn ich ein zukünftiges digitales Saxophon spiele, möchte ich mich möglich wenig umstellen, um beides spielen zu können.

    Das EWI ist ein EIGENES komplexes Instrument und erfordert entsprechend Übeaufwand.

    Da ich auch Synth spiele und keine Sounds kopieren möchte, war das EWI für mich am Ende uninteressant.

    Sicherlich gibt es auch musikalische Nischen für das EWI.

    Gruß
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Zum Studium:

    Qualifikation ist immer gut. Ob das Studium der beste Weg ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Holland war zumindest früher recht beliebt, weil dort mehr auf Talent als auf Können geschaut wurde.

    Ich nehme aber wahr, dass in Deutschland inzwischen unglaublich viele musikalische Qualifikationsmöglichkeiten gibt.

    Da muss jeder seinen eigenen Weg finden.

    Gruß

     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Michael,

    wir geraten hier immer mehr off-topic, trotzdem würde mich Dein Eindruck des Spielgefühls interessieren, da Du ja wie ich sowohl Sax als auch Keyboard spielst.

    Das sinnliche Erlebnis war für mich schon immer das besonders Reizvolle am Sax:
    Das Pusten, das Vibrieren des Blatts auf der Unterlippe, das Gewicht am Hals, die Klappen unter den Fingern, die Verschmelzung mit dem Horn, eine grandiose körperliche Erfahrung! :)

    Deshalb hat mich das Vibrato-Sax aus Plastik völlig kalt gelassen, ebenso das kleine gebogene Soprano - da fehlt mir einfach irgendwas, die Schwere, die Härte, die gewisse Anstrengung... :roll:

    Wie ist das mit dem EWi - ähnlich oder anders?


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Das EWI fühlt sich in der Tat völlig anders an als ein Saxophon. Mir fehlen auch etwas die analogen Klappenbewegungen (anstatt der unbeweglichen Sensoren) um z.B. auch Bending mit den Klappen zu machen.
    Zerchfell- oder Kehlkopf-Vibrato geht, aber kein Bending mit dem Kehlkopf, das ich bein Sax ausschließlich benutze.

    Insgesamt habe ich das Gefühl ich bin beim EWI (in der aktuellen Form) weiter weg vom Instrument als beim Saxophon.

    Es gibt allerdings noch das Synthophone, das ich schon mal auf der Musikmesse gespielt habe. Das ist eine echtes (Yamaha) Sax mit MIDI-Ausgang. Da vibriert zwar kein Blatt und die Klappen sind leider auch digital anstatt analog, aber man ist schon deutlich näher am Spielgefühl dran.

    Zum Saxophon spielen finde ich das ganz gut, habe aber ein komisches Gefühl, eine Flöte auf dem Saxophon zu hören.
    Da ziehe ich dann wieder die abstraktere EWI-Lösung vor.

    Was bei allen Wind Controllern fehlt, ist eine Methode um über den Ansatz den Klang zu verändern, z.B. Subtone und zurück. Da muss man dann auf externe Dinge wie Pedale zurückgreifen, was ich eher gewöhnungsbedürftig und unnatürlich finde. Da hat sich leider seit über 30 Jahren nichts getan.


    Das Hauptproblem ist allerdings das Soundmodul oder die Softwareinstrumente. Da sieht's ganz eng aus. Wenn man die mitgelieferte Sound-Library des EWI-USB spielt, hat man das Gefühl, als würde man in eine Mülltonne blasen, weil nichts richtig reagiert und kein Ton kontrollierbar ist. Das Vibrato klingt nach Synthesizer und jeder Ton hat eine andere Klangfarbe und einen anderen Anstoß, der sich praktisch nicht beim Spielen verändert.

    Dann lieber die Synthesizer-Sounds à la EWI4000s.

    Bei den SampleModelling VST-Instrumenten oder vor allem bei meinem XPression sieht's dann wieder anders aus.

    a) reagieren die korrekt auf die Dynamik und
    b) kann ich mir (zumindest beim XPression) alles auf meine Vorlieben anpassen. Da gibt es mehrere hundert editierbare Parameter, die man editieren kann, aber nicht muss, weil die Sounds bereits für Wind Controller optimiert sind.

    Je besser man die Instrumente auf sein eigenes Spielgefühl hin optimiert, desto besser wird das Spielgefühl und man fühlt sich näher am Instrument.

    Bei mir hat's allerdings mindestens ein Jahr gedauert, bis ich einen ähnlichen Ausdruck aus dem EWI herausbekommen habe wie auf dem Sax.

    Ich kann auch dasselbe auf dem Keyboard spielen und habe, seit ich ein Instrument habe, das darauf reagiert, ein ähnliches Spielgefühl wie beim Sax oder EWI.

    Vorher hatte ich das nie!

    LG, Norbert
     
  8. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Übrigens, obwohl wir gerade meilenweit weg vom Ursprungsthema sind, wage ich zu behaupten, dass wir vielleicht doch nicht so weit weg sind.

    Wer heutzutage Saxophon studieren möchte, womöglich noch mit Schwerpunkt Popmusik, sollte sich unbedingt mit allen elektronischen Mitteln, die es heute gibt von Anfang an befassen.

    Die Elektronik gewinnt immer mehr an Gewicht sowohl in der Musikproduktion als auch auf der Bühne.

    Jemand der jetzt anfängt und sich nicht intensiv mit Elektronik und Computern auseinandersetzt, wird auf Dauer nicht in der Musikszene überleben können.

    Ein Thema ist z.B. mit dem Sax in ein Studio zu gehen und zusammen mit dem EWI eine komplette Brass Section einzuspielen.

    Manche Studios wollen die Musiker schon gar nicht mehr im Studio haben, sondern schicken den Backing-Track per Email und sagen: "Mach mal und schick uns bis morgen die Einzelspuren zurück."

    Am besten hat man noch gute Arrangement Skills, um gut klingende Sections zügig selbst arrangieren zu können, da hiervon auch viele Keyboarder keine Ahnung haben.

    Die Budgets für eine gute vierköpfige Bläser-Fraktion oder gar Big Band sind in den meisen Fällen nicht mehr vorhanden, aber trotzdem hätten die Studios / Produzenten gerne optimal phrasierte Bläser, die der "Hauskeyboarder" so halt nicht spielen kann.

    z.B. so was Big Band

    (Das war übrigens live gespieltes Keyboard (13 Bläser Spuren) mit Mikrophon-Dynamik-Kontrolle - wie mir gesagt wurde. Ginge aber genauso auf dem EWI)
     
  9. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Aus aktuellem Anlass: hier der Link zu einer inspirierenden Doku über den am 23.12.13 verstorbenen Yusef Lateef

    http://cutv.ws/documentary/watch-online/play/5795/Brother-Yusef

    Wenn er einen anderen Sound wollte, hat er ein anderes Instrument benutzt, auch dafür mal selbst gebaut. Gut das ist nix für jede Art von Musik.

    Ich persönliche verschließe mich nicht technischen Neuerungen, nutze selbst Effekte, wenn ich live spiele. Aber mir geht's vor allem um das Spielgefühl und den Sound, das Instrument in der Hand zu halten und den Sound zu spüren, bevor er hörbar wird....unvergleichlich, unnachahmlich.
     
  10. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Oh Mann, wenn das Budget dafür nicht da ist, dann sollen die es doch gleich ganz lassen, aber diese gesampelte Big Band klingt ja sowas von grauenhaft, da werde ich echt sauer wenn ich so was höre.

    Lg Juju
     
  11. Gast

    Gast Guest

    hi Nightwatchman,

    ich bin nur der wachtman,

    was ist denn da soooo grauselig? es gibt live bands die spühlen grauseliger.
     
  12. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Ich höre eben in den Nachrichten, dass Herr Pofalla kommerzielle Musik beendet hat.

    Sorry, angehende Pop-Musiker!
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Ich glaub nicht, dass das eine Bigband live ersetzen kann/soll.

    Sicher ist das (und ich kann mir vorstellen, dass es noch wesentlich besser geht) für manche Einsatzzwecke brauchbar.
    Irgendwelche Werbung, die im Hintergrund läuft z.B.

    Ich persönlich liebe gute synthetische Sounds, und empfinde annähernd das, was ein gut gespieltes Blasinstrument bei mir auslöst.

    http://www.youtube.com/watch?v=1R3IbCgx9pU
    http://www.youtube.com/watch?v=NcB4ppqq18w

    Die Bigband klingt für meine Ohren als Ersatz aber nur elend.


    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  14. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    ... und was spricht dagegen, beides - mit einem Instrument - zu benutzen?
     
  15. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich liebe Klangsynthese, Synths und die unendlichen Möglichkeiten, die sich da auftun. Der EWI ist für mich ein toller Controller um Synths einzusetzen und live zu spielen. Tolle Beispiele gibts in der Tube ja zuhauf, aber als Sax-oder Bigband-surrogat (ohne dass der Synth-sound bewusst als Illusion eins Sax-Sounds benutzt wird) find ich das genauso spannend wie ein alleinunterhalterkeyboard oder eine Gummipuppe, ein Ersatz halt. Ich finde es aufregender, einen tollen echten Bläsersatz auf der Bühne zu haben, der einem die Einsätze authentisch um die Ohren haut, dass es eine Pracht ist anstatt dass da ein Typ gelangweilt auf der Bühne rumhängt und ab und an mal in das Ding reinbläst und es kommt dann doch immer derselbe Surrogatsound raus....das ist definitiv was Anderes... für mich wenigstens....
    Hat aber nicht wirklich was mit Saxstudium zu tun, oder?

    IN jedem Lehrberuf und jedem Studium wird eine Fähigkeit vermittelt/erlernt, deren Grad der Beherrschung mit dem Abschluss offiziell dokumentiert wird. Warum wollt Ihr mit dem ewigen " braucht man nicht" das ausgerechnet bei Musikern entwerten? Klar wird jeder ein Beispiel finden wo jemand einen Musikschuljob oder eine Stelle auch so bekommen hat oder ein toller Musiker nie eine Hochschule von innen gesehen hat, aber die Masse ist das ja nicht. Und ohne Abschluss verschlechtert man sich die Möglichkeiten eine Orchesterstelle oder eine Musikschuljob zu bekommen doch dramatisch. Zur Qualifikation: vielleicht ist das beid en Saxern ja anders, aber ich behaupte mal ein durchschnittlicher KLarinettenabsolvent spielt um Welten besser als ein ambitionierter Amateur ( kommt mir jetzt nicht mit Ausnahmen, die wrd es immer geben). Hier wird doch immer gejammert, wenn Amateure den Profis die Muggen wegschnappen. Ist nicht ein Abschluss mit (hoffentlich ) dementsprechendem Qualitätsunterschied ein schönes Unterscheidungsmerkmal ?
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    So sehr ich Dich schätze aber das ist nicht die Art wie wir miteinander reden sollten, finde ich. Es gibt unterschiedliche Erfahrungen und die Punkte die ich aufgezählt habe sind meine Erfahrung in meinem Umfeld von Musikern, Zuhörern, Veranstaltern, Komponisten, musikalischzen Leitern an Theatern und bei Musicals etc. etc. etc.

    Es mag nicht deiner Meinung entsprechen und das ist ok aber es ist dann noch lange kein Schwachsinn.

    In anderen Ländern ist das EWI weitaus stärker verbreitet als in Deutschland und findet da auch in ganz anderen Bereichen seinen Einsatz, gerade wenn es um das finanzielle Einsparen von Musikern geht.

    Ich persönlich mag das Instrument als Ersatz für andere Instrumente auch nicht aber das ist dann mein Geschmack und von dem redete ich nicht.
    Und ich kenne die Geräte gut genug um zu wissen was geht. Ich hab selber noch einen WX7 und habe wie Du den ins Sax eingebauten Midicontroller (gab es mit und ohne Synthie) ausprobiert. Auffällig ist, daß in dieser Richtung grossartig keine Entwicklung bei den Firmen mehr stattfindet, weder bei Synthesizern, die die Geräte unterstützen noch bei neuen Controllern, was ich durchaus bedauere, weil die Idee gut ist und die Umsetzung aber noch besser sein könnte. Ich persönlich habe und würde sowas nur benutzen um neue Soundmöglichkeiten mit den Spieleigenarten die so ein Controller ermöglicht nutzen zu können.
    Ich bin oldschool, wenn ich eine Trompete hören will, dann das Original und keine Kopie aber das ist eine Geschmacksfrage und ich schleppe lieber mehr Instrumente als einen Windcontroller zu nutzen.

    Lg Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nein, denn keine Agentur oder kein Veranstalter fragt ob die Musiker ein Diplom als Musiker vorweisen können. Da zählen nicht mal mehr die Referenzen, sondern nur noch der Preis der für die Darbietung verlangt wird.

    Lg Saxhornet
     
  18. Gast_13

    Gast_13 Guest

    In den 80igern gabs den Hype der Drumcomputer. Wozu einen Schlagzeuger ins Studio holen, wenn man viel billiger nen Drumcomputer programmieren kann, ders genauso gut, oder sogar noch besser macht.

    Ist mittlerweile - bis auf bestimmte Musik - wohl eher wieder Geschichte.

    Mittlerweile sind Musiker in Deutschland so preisgünstig zu haben, da ist die Frage, ob es sich rechnet, die Bläsersätze mit eine EWI spielen zu lassen.

    Bezüglich Musikstudium - ob mans brauch oder nicht sei dahingestellt. Schaden wird es auf keinen Fall. Wenn man denn so ein Diplom hat, ist man auch im Ausland vielleicht anerkannter, als ohne. Der Markt in Deutschland ist sowieso eher uninteressant, zumindest bezüglich Livemucke. Entweder die Leute haben Zeit, Musik hören zu gehen, aber dann kein Geld. Wer welches hat ist zu sehr damit beschäftigt, dem hinterher zu rennen, der hat keine Zeit ins Konzert zu gehen (Provokationsmodus). Oder er hat keinen Musikgeschmack, da tuts auch ein Alleinunterhalter mit Begleitautomatik für 4,95 Euro die Stunde.

    Die guten Jobs werden immer seltener.

    Richtig ist natürlich, dass nach einer Weile ein Studium egal ist, da geht es nur noch nach Referenzen. Nicht nur in der Musik, sondern auch in anderen Berufen!

    Trotzdem sollte jeder, der Musik studieren möchte, das auch tun! Keiner weis, wie es morgen aussieht und wie schon gesagt, im Ausland, z. B. China ist der Bedarf an gut ausgebildeten Musikern bzw. Musiklehrern momentan groß.

    Vor nicht allzu langer Zeit, wollte jeder BWL studieren. Mittlerweile kriegt man nen BWLler nachgeworfen, gibt zu viele. Gleiches gilt für Juristen.

    Man sollte einfach das machen, was man gerne macht. Sich am derzeitigen Bedarf zu orientieren oder auf die Meinungen aus Politik und Wirtschaft zu hören, geht in die Hose.

    Wer weiss, wie der Bedarf an ausgebildeten Musikern in 10 bis 20 Jahren sein wird, wenn wir den 3. Weltkrieg hinter uns haben und alles wieder einigermassen aufgebaut ist?

    :ironie:
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Rick,

    wenn ich Keys spiele, ist dies wesentlich weniger Körper-betont und dadurch teilweise auch intellektueller. Die Schallquelle ist live in der Regel ein Amp oder ein Monitor - also nicht das Instrument selber. Ich bevorzuge live gerne drei Keys / Synths, um wenigstens hier noch eine funktionale Trennung zu haben. Den größten Körpereinsatz habe ich beim Schleppen, Auf- und Abbau!

    Dass Akkordeon erfordert bereits mehr körperlichen Einsatz und ich kann mich gut daran erinnern, dass ich manchmal richtig fertig war. Weiterhin ist die Schallquelle das Instrument, was ich total gut finde. Heute spiele ich mangels Bedarf es kaum noch.

    Wenn ich Saxophon oder Klarinette spiele, geht es mir erstmal wie dir. Weiterhin improvisiere ich anders, weil der körperliche Einsatz und das Fingergedächtnis mich stark beeinflussen. Kreativer und virtuoser sind meine Key-Soli, aber emotionaler, aufregender und energetischer auf dem Sax. Auf der Bass-Klarinette fehlt mir noch genügend Technik, um wirklich frei spielen zu können.

    Ich spiele schon ewig ein gebogenes Sopran von Yanagisawa und ich liebe den direkten Klang "vor meinem Gesicht". Neben John Surman höre ich eher Trompeter für mein Sopran-Spiel.

    Das Alt-Saxophon ist meine "neue" Liebe und ich übe es viel bequem im Sitzen. Das Tenor war lange mein Hauptinstrument und wenn ich es spiele, dann ist es ein Stück von mir.

    Das Bariton spiele ich inzwischen seit einigen Jahren auf einem Ständer, wodurch das Spielgefühl sich schon deutlich verändert hat, weil die Beweglichkeit verloren gegangen ist. Aber es kommt leider extrem selten zum Einsatz, weil ich dann eher zur Bass-Klarinette greife.

    Ein wichtiges Kriterium des Feelings ist einfach die Schallquelle.

    Zur Not kann ich in jeder lauten Band beim Saxophon auf ein Monitoring verzichten; denn ich höre es "im Körper".

    Bei den Keys bevorzuge ich zum Monitoring in der Regel eigene "ausreichende" Amps, die ich vom Hören auch gut kenne.

    Nun zum EWI:

    Das Gefühl des Blasens hast du irgendwie schon und dadurch auch deutlich mehr Körperlichkeit, wie bei Keys. Irgendwelche Blasinstrumente zu kopieren, ist nicht mein Ding. Als Synth bevorzuge ich eher eine Tastatur und die Polyphonie. Ich bin auch heute noch auf der Tastatur mit der rechten Hand fitter! Die linke ist eher kümmerlich (Akkordeon).

    Ein digitales Akkordeon von Roland hat die Schallquelle direkt im Instrument und daher wäre dies noch irgendwann eine Bereicherung für mich. Ich würde aber auf dem Akkordeon keine Hammondorgel spielen wollen...

    Richtig viel "off-topic" aber spannend!

    Gruß
     
  20. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ein altes Yani? Ein EWImona vielleicht? :sorry:
    LG
    Thomas
     
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