Hallo zusammen Spiele fast 4 Jahre Saxophon. Ist es möglich, sich eine Klarinette zuzulegen und sofort damit zu spielen, erfordert es einen Lehrer( mein Saxophonlehrer spielt auch Klarinetet - den kann ich jeder Zeit fragen) oder kann man es sich mit musikalischen Kenntnissen selbst "beibringen". Sprich Grifftabelle raussuchen und Griffe lernen. Der Ansatz ist dem des Saxophons ja doch sehr ähnlich. Würde mich reitzen.... Danke
Hallo Berti, also ich habe vor knapp 6 Monaten angefangen Sax zu spielen und habe jetzt noch die Klarinette (deutsches System) dazu genommen. Beide ergänzen sich hervorragend. Beim deutschen System sind die Griffe dann etwas anders, aber allzu sehr sind die Unterschiede nicht, es sind nur ein paar Griffe. aber du mußt ja nicht das deutsche System wählen. Bei mir war das eher Zufall. Ich finde die Klarinette ist bestens dazu geeignet die Atmung und das Zwerchfell etc. zu trainieren ( für Anfänger echt zu empfehlen ). Man braucht eben ganz schön Power, um die Luft durch die kleine wurzel zu bekommen. Eine kleine Einführung duch einen Lehrer ist denke ich gut. Die Schwarzwurzel hat auch so ihre Eigenarten. Man muss z.B. die Löcher selbst zuhalten - keine Klappen dran. Kann schon nervig sein. Und dann ist da alles so auf kleinem Raum draufgebastelt, auf dem Sax ist halt für alles mehr Platz. Aber mit 'ner kleinen Einführung ist es kein Problem. Auf alle Fälle ist es zum Sax eine sehr schöne Ergänzung, weil sie so schöne warme Töne herausbringt. Man kann halt die Töne nicht mal so rotzig bringen. Sie hat eben ihre eigene schöne Seele
Was ist denn das deutsche System im Vergleich zum Boehm System? Irgendwelche nennenswerten Unterschiede, auch vom " Ruf" ? Mir gefällt die Klarinette, wenn man sie so spielt wie Mulo Francel!! Puste dürfte ich wohl genug haben, außerdem habe ich Erfahrung mit der Blockflöte! *g*
Moin! Saxophon und Klarinette sind vom Ansatz her vergleichbar, aber lange nicht identisch. Das muss nicht, kann aber zu Problemen führen. Der Ansatz auf der Klarinette ist fester, und man muss schon aufpassen, dass man sich den lockeren Saxansatz nicht verdirbt. Dass es zusammen gehen kann, zeigt exzellent Paquito d'Rivera, der Beides spitzenmäßig spielt. Grifftechnisch gesehen ist die Klarinette nicht so einfach, da sie ja nicht oktaiviert, sondern in die Duodezime überbläst. Man braucht also ein paar Hebelchen und Klappen mehr, und der Registerwechsel ist durchaus schwierig. Ich selbst habe es lange probiert, kam leider mit den Löchern nicht zurecht, da ich zu lange Finger habe. Es war einfach keine Klarinette aufzutreiben, bei der das passte, so bin ich bei der Bassklarinette hängen geblieben, die hat Klappen. Aber wenn einem das Instrument gefällt, sollte man es auf jeden Fall mal probieren, kostengünstige Instrumente gibt es ja haufenweise zum Ausprobieren. Ich persönlich empfehle für Saxophonisten grundsätzlich das Böhm System. Nicht nur die Griffweise ist logischer (ich weiß, da streiten sich die Gelehrten) als beim deutschen System, das Blatt ist auch etwas größer, etwa vergleichbar dem Sopransax, und das macht den Umstieg/Wechsel leichter. Klanglich haben sich die Systeme in den letzten Dekaden ziemlich angenähert, man bekommt heute Böhmklarinetten, die wie deutsche klingen und umgekehrt. Gruß, xcielo
Es gibt auch sogenannte Jazzklarinetten in Bb mit gedeckelten Klappen - entweder aus Metall oder mit Perlmutt besetzt . Ich hab schon solche von Richard Keilwerth, Meinl und von Leblanc repariert. Ob es noch andere Hersteller gibt, weiß ich nicht. Die Dinger sind ziemlich teuer. Ich hab da so Neupreise von ca. 2500 Euro im Kopf. Solche Instrumente werden aber öfter in ebay angeboten. Siehe z.B. hier. Schöne Grüße kingconn
Danke für den Hinweis, die von Leblanc kenne ich nicht, zumindest die von Keilwerth, und ich denke, auch die von Meinel haben eine andere Mensur, und ein anderes Mundstück. Bei Keilwerth spielt man das Teil dann mit einem Altsaxblatt. Da hatte ich keinen Bock drauf, schon gar nicht zu dem Preis. Die abgebildete Meinl ist zudem ein deutsches System, und da meine Bassklarinette französisch ist, käme das eh nicht in Frage. Alternative wäre noch gewesen, mir was von meinem Instrumentenbauer basteln zu lassen, bspw. die beiden Ringfinger mit Vollklappen versehen zu lassen, dann wäre es wohl gegangen, aber auch dazu konnte ich mich bislang aufgrund des Preises noch nicht so recht durchringen. Gruß, xcielo
Das kann ich verstehen. Zusätzlich zum Umbau der Klappen müßten die Tonlöcher wohl noch nachgeschnitten werden. Die Leblanc war im Böhm-System und wurde mit einem Böhm-Klarinetten-Mundstück gespielt. Schöne Grüße kingconn
Zum etwas Herumdudeln sollte es auf Anhieb reichen. Bei der Klarinette wird das c' gegriffen wie das g' beim Sax. Greift man das Sax- c', ist es bei der Klarinette das kleine f. Bis der Übergang vom a' zum h' bruchlos klappt (egal ob langsam oder schnell), bedarf es langen Übens. Von c'' bis c''' ist die Griffweise etwa gleich. Die höheren Töne bis c'''' gehen nur mit Hilfsgriffen, der Ansatz muß fest sein, man muss den Ton vorher in sich hören können und lange üben. Wenn man sich dem stellen will, kann man Klarinette als Zweitinstrument hinzunehmen. LG, Tom
Klarinette ist schon ein sehr anspruchsvolles Instrument. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ohne Lehrer gut spielen lernen kann, sicher nicht leichter, als autodidaktisch Sax zu lernen. Dabei sind die unterschiedlichen Griffe noch das geringste Problem. Die hat man bei entsprechendem Üben bald verinnerlicht. Die Klarinette hat einen deutlich höheren Blaswiderstand als die tieferen Saxophone (auch noch höher als beim Sopransax) und das Spielen ist damit viel anstrengender. Insofern natürlich eine sehr gute Konditionsübung fürs Saxophon. Während beim Sax eher die tiefsten Töne problematisch sind (vor allem beim Tenor), sitzt die Schwierigkeit bei der Klarinette bei den höchsten Tönen (und die gehen eine Oktave weiter rauf als beim Sax mit den Normalgriffen !). Die brauchen langes und regelmässiges Üben, sonst stimmt die Intonation nicht. Etwas fies sind auch die "kurzen" Töne as' - b' (die im Prinzip die "Lücke" beim Überblasen in die Duodezim schliessen), die bei den meisten Klarinetten schwachbrüstig klingen und auch intonationsmässig problematisch sind. Wenn man auswendig spielt oder improvisiert, kann einem dieses Überblasen in die Duodezime schon nerven (andere Griffe im tiefen und mittleren Register). Das "deutsche System" unterscheidet sich vom "Böhm-System" (das bis auf D und A ausschliesslich gespielt wird) in vielen Griffen und normalerweise im Klang. Wer keine Ambitionen auf eine Karriere in einem deutschen Klassikorchester hat, ist mit Böhm gut bedient. Die Instrumente sind billiger, das Griffsystem finden die meisten leichter und logischer (gerade vom Sax kommend), die Mundstücke sind i.a. offener und damit für die meiste Nicht-Klassik-Musik geeigneter. Ich persönlich finde es leichter und besser, erst Klarinette und dann Sax zu lernen. Und man sollte auf dem ersten Instrument schon ansatzmässig ziemlich gefestigt sein, bevor man das zweite dazunimmt.
Diese Frage hab ich mir auch schon sehr oft gestellt. Ich befinde mich gerade in diesen Tagen, mit einem Orchester in Wien. Ich denke wenn ich durchs Orchester streife hab ich ne menge Möglichkeiten ne menge Systeme mal zu probieren. Ich würde auch gern noch Klarinette dazunehmen, aus dem einfachen Grund um mehr über das Instrument zu lernen und ich dieses sehr schön finde. Gestern hatte ich eine Klarinette mir Deutschem System in der Hand. Ohje, mir gefällt das System nicht so sehr und es ist sehr kompliziert ,so was ich mir gestern als ich versuchte darauf richtige Noten zu greifen, hab sagen lassen. Vllt. nachher mal ein Böhm,System probieren. Grüße aus dem schönen Wien Bostonsax
Als ich vor ungefähr einem Jahr mit der Klarinette angefangen habe, war an Saxophon noch nicht annähernd zu denken. Der Zufall (oder Schicksal?) wollte es einfach so. Ein Sax schaffe ich mir erst im Laufe des Jahres an. Die ersten Monate mit der Klari waren schon sehr ernüchternd. Doch jetzt nach einem Jahr bin ich schon froh mit diesem Instrument angefangen zu haben. Ich denke, dass ich somit eine gute Grundlage fürs Sax habe. Natürlich ist die Klarinette sehr anspruchsvoll. Wie schon erwähnt wurde, kann dich das Überblasen in die Duodezime sehr viel Nerven kosten. Dies sicher zu meistern ist ein langer Prozess, aber auf jeden Fall lohnend. Ein paar Unterrichtsstunden sind bestimmt von Vorteil. Ein weiteres Instrument kann eigentlich nur eine weitere Erfahrung, auch eine Bereicherung sein. Von speziellen Jazzklarinetten hatte ich bis jetzt noch nichts gehört. Klingt aber interessant. Grüße von Marco