Saxophon warm spielen und Intonation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von macpom, 16.Dezember.2014.

  1. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    Ich arbeite derzeit intensiver an meiner Intonation. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich das Mundstück in den ersten 10-15 min so nach und nach bis zu 7mm herrausziehen muss, um in tune zu bleiben.
    Ist das normal oder ändert sich mein Ansatz so sehr in den ersten Minuten?

    Danke für Euer feedback!!! Andreas
     
  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Die Frequenz bei fester Länge hängt von der Schallgeschwindigkeit ab, und die ist Temperaturabhängig...
    LG
    Thomas
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    In der Tendenz dürfte das bei allen so sein, dass man nach einiger Zeit noch mal nachstimmt, aber 7mm scheinen mir viel. Bei mir ist es jedenfalls weniger.
     
  4. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    N`abend!
    Als "gerader Sopranist" ist das IMMER ein großes Problem.
    Ich habe mittlerweile immer ein vorher aufgewärmtes großes Abflussrohr dabei. Auf diese Weise komme ich mit der Intonation ganz gut zurecht. Seit langer Zeit arbeite ich an der "Warmhaltelösung".
    Beim Sopran ist das Thema Wärme (= Schallgeschwindigkeit) besonders wichtig.
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Das kommt auch auf die Umgebungstemperatur an. Unser Studio heizt sich z.B. bei Aufnahmesessions mit mehreren Personen extrem auf, da können es bei uns auch gut mal 7mm sein.

    LG Juju
     
  6. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Also ich finds komisch. Bei meinem Alt hab ich eine immer gleichbleibende Position. am Anfang bin ich etwa 5-10 cent zu tief und nach ca 15min warmspielen ist alles o.k.
    Ich hab auch das Gefühl das es eine Kombination aus beidem ist. Warmes Sax plus Ansatz etwas fester.

    LG Mischa
     
  7. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Also ich stimme zur Zeit (Horn kommt aus dem Kofferraum) beim ersten Stimmen immer ein wenig zu tief (auch wenn der BigBand-leader eine wenig schräg guckt, aber inzwischen glaubt er's)

    Hoch geht's von alleine -
    wegen weil des Aufwärmen des Metalls und somit der wärmeren Luftsäule.

    (Nein, der Effekt, dass das Rohr durchs Aufwärmen länger wird, ist erheblich vernachläsigbar :) )


    Cheerio
    tmb
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    würde mich jetzt mal interessieren, warum das beim Sopran so besonders wichtig ist/sein soll.

    Die Schallgeschwindigkeit und vor allem die relative Tonhöhe ändert sich doch bei allen Instrumenten gleich, und je länger die Blechkanne ist, um so eher bleibt der untere Teil dauerhaft kalt. Dass das Teil gerade oder gebogen ist sollte daran ja nichts ändern.

    Vielleicht bist du nur besonders empfindlich in dieser Hinsicht, bzw. ist es bei deiner Musik besonders kritisch ?

    Ich habe, wenn ich draußen im Einsatz war immer auf den Zustand "gespielt" eingestimmt, und tendentiell auf die tieferen Töne. Schwierig ist es allemal, da manchmal ja nur der obere Teil des Instrumentes warm gespielt werden kann.

    Gruß,
    Otfried

     
  9. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Spielst Du Alt oder Tenor? Beim Tenor ist der Unterschied deutlich größer als beim Alt.

    LG Helmut
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Vor 10 Jahren habe ich mir spaßhalber mal einen Bleistiftstrich auf den Kork gemacht, weil ich wissen wollte, wie stark das MPC variiert werden muss. Wenn ich unter normalen Inhouse- Bedingungen spiele, passt das auf +-1,5 mm von Beginn an. Nach 5 Minuten passt das immer. Wenn ich draußen spiele : Ohgottohgott. Da passt nix mehr, sobald es Hochsommer ist oder unter 10 Grad.

    Grüße Brille
     
  11. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele ein Conn Alt von 1932. Der Raum in dem ich das erlebe, ist derzeit mein kaltes Schlafzimmer. Das Instrument steht aber bis zum Spielen in einem wärmeren Raum. Ich verstehe Eure Antworten so, je kälter der Raum um so größer der Effekt. Im Winter proben wir in einem unbeheizten Industriebau. Jetzt habe ich eine Idee, warum unsere Intonation da nie hinhaut. Nach 5 min Spielpause ist schon wieder alles krum.

    Andreas
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    das Problem wird sich auch unterschiedlich darstellen je nachdem, auf welchem "Drucklevel" man spielt.

    Stufen von 1-10 angenommen ergibt es einen Unterschied, ob ich auf 4-5 oder 8-9 spiele.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Guenne,

    bei welchem Level denkst du ist es schlimmer, und vor allem, warum meinst du das ?

    Gruß,
    Otfried
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn man "lockerer" spielt, hat man ein wenig Reserven.

    Nach unten ist es ohnehin weniger Problem.

    Natürlich ist auch relevant, wo ich vom Voicing her spiele.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn man "lockerer" spielt, hat man ein wenig Reserven.

    Nach unten ist es ohnehin weniger Problem.

    Natürlich ist auch relevant, wo ich vom Voicing her spiele.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Guenne,

    Reserven sind natürlich immer gut :)

    Hinsichtlich der Intonation sind diese aber m.E. gar nicht so sehr abhängig von dem Drucklevel, auf dem ich mich gerade befinde.

    Nur so mein Eindruck,
    Otfried




     
  17. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Hier nocb ein Link zu dem Thema. Das ist super , vor allem wenn man keinen Bock hat, sich selbst durch die ganzen Formeln zu wühlen. Auf der Site gibt es übrigens imho unglaublich viel unheimlich gute und wichtige Infos für uns...durchforsten lohnt !

    http://www.sengpielaudio.com/Rechner-tonhoehenaenderung.htm

    Was ich mich immer wieder mal frage: Wenn unser Instrument eingespielt ist und wir schön gleichmässig reintuten, erreichen wir einen Zustand, wo am unteren Ende fast Raumtemperatur herrscht, am mp fast Körpertemperatur. Nicht nur bei Glühweinmuggen ist das ganz schön viel...
    Zwischen langen Tönen und kurzen Tönen wird's an der Intonation ganz schön knarzen.... berücksichtigt das der Instrumentenmacher oder haben wir uns schon so eingerichtet, dass wir uns da selbst drum kümmern ?
    LG
    Thomas
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Hey Otfried,

    ist schon mein Eindruck.
    Klarinette ist da empfindlicher, IMHO, da die halt am annähernd obersten Punkt der Möglichkeiten gespielt wird, das Saxophon aber (normalerweise) drunter.

    Ich kann mein Mundstück am Saxophon um geschätzte 3mm verschieben und noch immer halbwegs stimmen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  19. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Oh Mann, Mugger.... ja, ich spiele täglich ( ausser wenn ich krank bin) die Klarinetten am obersten Punkt meiner Möglichkeiten..... aber DU meinst sicher was anderes. lass mal hören :)
    LG
    Thomas
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich verstehe Mugger so:

    1. (Aspekt Birne): Bei der Klarinette ist die (richtig gewählte) Birne normalerweise fast ganz eingesteckt. Sollte die Stimmung so zu tief sein, gehts nicht mehr höher. Also Problem beim Spielen in der Kälte.

    2. (Aspekt Mundstück / Blatt): Bei der (deutschen) Klarinette mit relativ geschlossenem Mundstück und hartem Blatt kann die Intonation weniger variiert werden.

    Zur Eingangsfrage: Idealerweise kann man sich erst durch Einspielen auf die Betriebstemperatur bringen und stimmt erst danach.
     
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