schädigt üben in der mietwohnung?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von rohrspatz, 16.November.2011.

  1. rohrspatz

    rohrspatz Nicht zu schüchtern zum Reden

    hallo an alle, die gerade mitlesen!

    die überschrift ist vielleicht biß‘l irreführend, aber das sollte so sein, um neugier zu wecken.

    leider kann ich von berufswegen nur am abend üben, wenn nämlich auch alle meine nachbarn zuhause sind und ihren »feierabend« genießen wollen.
    oder am wochenende, und gerade da, wo mir einmalig die beste tageszeit (morgens!) zur verfügung stünde, scheint sich ein kleines psychologisches problem zu ergeben: das wissen, oder nur die vermutung, daß ich eventuell den leuten neben oder unter mir auf die nerven gehe, schädigt womöglich mein üben tatsächlich.
    ich versuche leiser zu spielen, als eigentlich gut wäre, schwierige stellen nicht allzu häufig zu wiederholen, keine quälenden ton- oder klangregister zu erkunden usw.

    wer teilt dieses problem mit mir? wer hat erfahrungen damit, und kann tips geben, wie es sich trotzdem ergiebig üben läßt?

    vielleicht verstärkend wirkt sich hierbei aus, daß die ggf. betroffenen sehr nette und aufgeschlossene nachbarn sind, die nie anstalten gemacht haben, mich die ihnen zugefügten plagen irgendwie spüren zu lassen.

    wie gern würde ich die mit schönem ausdrucksvollen spiel begeistern … aber dazu muß man eben hartnäckig üben. stimmt‘s?

    bin neugierig auf Eure ansichten (denn ALLE werden ja nicht im eigenen haus üben können) …

    gruß matthias
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Das kann ich seeehr gut nachvollziehen! Ich habe im eigenen Haus auf dem Land eigentlich ideale Bedingungen. Trotzdem stört es MICH beim Üben immens, wenn ich weiß, dass jemand ungewollt mithören muss und sich wahrscheinlich freut, wenn ich endlich aufhöre.

    Da hilft nur, sich außer Hörweite zu begeben. Ich gehe z.B. nachmittags oder abends in den Kindergarten nebenan, oder nutze die Zeiten, in denen ich allein hier bin. Außerdem gibt es noch Gemeinde- und Dorfgemeinschaftshäuser, Schulen, Feuerwehrräume, wo über weite Teile des Tages oder der Woche alles leer steht.

    Gruß, Herman
     
  3. correze

    correze Ist fast schon zuhause hier

    Hi Matthias,
    ich kann das sehr gut nachvollziehen. Da ich Rentnerin bin, versuche ich möglichst nachmittags zu üben, wenn die meisten Hausbewohner außer Haus sind. Immer lässt sich das aber nicht einrichten. Bisher habe ich noch keine Schwierigkeiten, wegen des Übens gehabt, meine Nachbarin hat sogar neulich gesagt, ich hätte Fortschritte gemacht.

    Aber mir geht es auch so, dass ich bei schwierigen Stellen immer denke, dass ich nerve, wenn ich die Passagen x mal wiederhole. Aber da muss ich dann durch.

    Ilona

     
  4. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich spiele immer ne gute Stunde pro Tag. Meistens versuche ich eben , die Lautstärke zu reduzieren, ist ja auch ne ganz gute Übung. Im Orchester geht es dann eben mit voller Lautstärke zu Sache. Aber ist schon blöd... es müsste ein Musiker Wohnhaus geben. :)
     
  5. blower

    blower Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich kenne das sehr gut. Ich übe zwar im eigenen Reihen-Haus, aber ich weiß doch, dass die Nachbarn immer mithören. Nach eigener Aussage stört sie das nicht, aber ich habe zu "Unzeiten" auch immer Hemmungen. D. h. grauslige Obertonübungen mach ich halt so früh am Abend wie möglich.

    Also ich glaube – um auf die eigentliche Frage zu kommen – das es schon wichtig ist, nicht "gehemmt" zu spielen, sondern wirklich der Luft ordentlich Lauf zu lassen.

    In der Not wirklich eine Überraum-Alternative suchen: ich hatte mal den Kellerraum (2. UG) eines Gewerbegebäudes als Übungsraum - da braucht man sich dann gar nix denken :)

    Blower
     
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich kann das sehr gut nachvollziehen. In Hamburg habe ich damals sehr unregelmäßig geübt, weil ich mich in der Wohnung nicht getraut habe. Ab und zu habe ich im Jazzclub geübt, der war im Keller des Hauses, wo ich gewohnt habe.. Aber ich habe eher so zweimal im Monat geübt, und das war's dann :( In London war es zunächst ähnlich. Es ist zwar unser Haus, aber die viktorianischen Reihenhauswände sind eher aus Pappe. Die Seitenwände sind zwar Stein, aber die Nachbarn konnten alles hören - Ich hab vielleicht einmal die Woche geübt, weil mein Mann ja den Rest des Tages geübt hat. Abends anzufangen, wenn mein Mann fertig war, das wollte ich den Nachbarn nun wirklich nicht zumuten! So richtig üben tue ich erst seit etwa 1 1/2 Jahren, seit wir das schallisolierte Studio haben. Jetzt störe ich keinen mehr und kann endlich jeden Tag spielen und muss mich nur noch mit meinem Mann kloppen, wer denn jetzt darf :-D Wir spielen aber auch oft zusammen ;-)
    LG Juju
     
  7. Ambrosia

    Ambrosia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    auch ich kann das gut nachvollziehen, da ich auch zur Miete wohne, jedoch Nachbarn habe, die das Üben entweder von ihren eigenen Kindern gewöhnt waren oder sich einfach nicht daran stören.

    Ich denke eher, dass es ein psychologisches Problem ist, ungefähr so wie früher in der Schule, wenn der Lehrer sich während der Klassenarbeit mal über dich beugt - da legte man auch automatisch die Arme auf die Arbeit :-D

    Beim Üben quietscht es auch mal oder es kommt ein falscher Ton, man spielt dasselbe Stück immer wieder, spielt Etüden rauf und runter und hat dann im Kopf das Problem, dass es ungwollten Zuhörern vielleicht auf die Nerven gehen könnte.

    Mir geht es genauso, dabei ist das ja eigentlich Quatsch, denn mit der Zeit und vielem Üben wird man ja auch besser und dann haben die Nachbarn auch mehr Genuss davon, von Longtones und Tonleitern vielleicht mal abgesehen,

    lg,

    Ina :-D
     
  8. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Mmhhhh, ich habe eine ältere Dame über mir wohnen, die immer behauptet, es würde sie gar nicht stören, wenn ich übe... ich glaub's ihr nicht, spätestens beim Altissimo kann ich mich ja selbst nicht mehr ertragen :-D

    Die übliche Orchesterliteratur spiele ich in meiner Wohnung, das ist auch nicht gar so schlimm und ich brauche oft ne mp3 dazu, wenn ich aber richtig Gas geben will oder spät noch üben will, gehe ich in den Gewölbekeller. Man spielt gleich freier und ungezwungener, ich zumindest. Ich mach das zwar selten und im Winter ist's ..schkalt da unten aber ich merke einen großen Unterschied für mich selbst, man ist freier, hat kein schlechtes Gewissen etc. etc.

    Ich wollte unseren Gewölbekeller nicht missen.

    Gruß Gundi

     
  9. rohrspatz

    rohrspatz Nicht zu schüchtern zum Reden

    nunja … überall die gleiche leier, aber schön, solche offenheit zu erleben!

    1. die nachbarn können behaupten was sie wollen, »wir« wissen es besser: es stört sie doch, aber sie wollen lieber großmütig sein.
    2. ob es die nachbarn stört oder nicht, ist »uns« eigentlich egal: UNS stört und hindert allein die idee, daß wir vor zeugen üben müssen!
    3. das hilfsmittel leise üben geht nach hinten los, denn erstens sabbert sich das blättchen schneller voll und klingt dann lausig, zweitens kommt man mit der atmung leichter ins stocken, drittens geht mit der inneren ablenkung die konzentration auf die schwierigen stellen flöten und viertens … ärgern sich die (angenommenen) nachbarn vielleicht über das verhaltene üben mehr als über richtig kräftiges.

    eine lösung? übungsraum … schöner traum.

    mich interessieren jetzt doch mehr angepaßte übungsstrategien, mit denen etwa gleiches mit weniger »durchdringung« des akustischen raumes zu bewirken wäre: vorschläge dazu … ?
    (besänftigender wechsel von etüden oder skalen mit wohlklingenden spielstücken etwa?)

    wir sammeln weiter, gruß und dank an alle eifrigen,
    matthias
     
  10. Luci_Feras

    Luci_Feras Schaut öfter mal vorbei

    Hi Matthias,

    Komische Vorgehensweise, aber mir hilfts:
    Um die Lautstärke gering zu halten, obwohl ich ff spiele oder was auch immer, habe ich mir angewöhnt IN den Kleiderschrank zu spielen. Meine Mitbewohner sagen auch das es tatsächlich was hilft.

    Außerdem ist es finde ich gegenüber den Nachbarn eine nette Geste (der Entschuldigung^^) ihnen einfach mal eine Kleinigkeit zu schenken, als Dankeschön, dass sie tolerant sind.

    Grüße
    Luci
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Das ist meiner Ansicht nach wirklich sehr wichtig, aber vielleicht auch eine "Mutprobe":
    "Wie weit will ich es zulassen, möglicherweise für andere Menschen eine Belastung zu sein?

    Wenn man sich prinzipiell an die erlaubten Zeiten hält und zudem noch von den Nachbarn ein Okay bekommen hat, sollte man sich nicht hemmen lassen, finde ich.
    Die anderen müssen vielleicht mal ein Loch bohren, veranstalten eine Party oder sonst etwas Störendes, da wird man dann ebenfalls tolerant sein. Eine Hand wäscht die andere!

    Man DARF auch mal Grenzen testen, auch mal sehen, wie weit man gehen kann. Kommunikation ist wichtig, mit den Menschen reden, sich erkundigen, ob's das letzte Mal in Ordnung war.

    Und nach meiner Erfahrung hören die Leute oft weniger, als man denkt.
    Ich habe sogar schon in Ferienwohnungen und Hotels geübt - KEINE Beschwerde, ist einfach keinem aufgefallen! :)

    Wenn man nette Nachbarn und einen guten Kontakt zu ihnen hat, sollte man ihnen auch vertrauen - aber nur, wenn sie versprechen, sich zu melden, falls ihnen das Üben doch irgendwann auf die Nerven geht. ;-)

    Meine Entgegnung bei (unfairen) Beschwerden war meistens:
    "Hören Sie gerne Musik? Dann müssen Sie auch einsehen, dass man dafür zu üben hat. Kein Meister ist vom Himmel gefallen!"


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Ich wohn in einem alten Bauernhaus, unter mir sind die Vermieter nebenan ist noch eine Mietswohnung. Das ganze in einem kleinen Dorf. Hier kennt mich mitlerweile schon jeder als "der mit dem Sax".
    Über die Kinder der Nachbarn hab ich erfahren, das es die Eltern wohl manchmal nervt.
    Meinem Nachbaren im Haus hab ich gesagt, wenns ihm zu heftig wird soll er bescheid sagen, nach eigenen Angaben für ihn kein Problem.
    Als ich die Wohnung besichtigte, fragte ich, obs ein Problem sei, das ich Sax spiele und zwar laut und lang. Kein Problem war die Antwort, früher muss mein Wohnzimmer wohl der Sessionraum vom Ex Mann der Vermieterin gewesen sein. Welch ein "Zufall"!

    Jedenfalls kann ich volles Rohr spielen, die Anlage dabei aufdrehen, wenns sein muss auch 3std am Stück.
    Das ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Wohnungssuche für mich.

    Und ehrlich gesagt, wenn die Nachbarn nicht sagen das es sie stört, hab ich auch kein schlechtes Gewissen.
    Ein wenig Rücksichnahme kann aber nicht schaden, um halb 10 ist spätestens schluß und am Wochenende spiel ich nicht am Vormittag, da schlaf ich nämlich ;-)

    Hellhörige Mehrparteienhäuser kommen für mich aus diesem Grund nicht in Frage, das kann man sich halt leider nicht immer so schön aussuchen.

    Gruß
    Bernd
     
    Amadeus gefällt das.
  13. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Bei uns rief letztens mal der Mitbewohner unseres Nachbarn (der extrem lärmempfindlich ist!) an und meinte, ob wir die Anlage etwas leiser stellen könnten, die Bassfrequenzen wären doch etwas viel. Ihm war allerdings nicht klar, dass das eine Liveband war, die oben im Studio eine Session hatte :-D :-D Die Frequenzen, die er hörte, war der Schlagzeuger, der ordentlich das Kit bearbeitete!
    Bei uns schräg gegenüber trommelt neuerdings ein Teenager auf seinem Drumkit, und das ist nun mal wirklich nervig! Vor allem wenn er um 22 Uhr immer noch zugange ist und ich ganz dringend schlafen muss. Den hört man wirklich entlang der gesamten Straße. Wenn man dagegen bei uns direkt vor der Haustür steht, hört man nichts aus dem Studio, selbst wenn eine komplette Band spielt. :-D
    Liebe Grüße,
    Juju
     
  14. rohrspatz

    rohrspatz Nicht zu schüchtern zum Reden

    hallo luci,
    nein, das finde ich überhaupt nicht kauzig, es sei denn, wir erklären »mitmenschliches feingefühl« grundsätzlich für kauzig …
    allerdings könnte so eine nette geste die lieben nachbarn auch überhaupt erst darauf aufmerksam machen, daß es da was zu stöhnen gibt.

    hallo rick,
    Deine positionen finde ich sehr ermutigend. richtig, wir haben es schließlich mit erwachsenen menschen zu tun, die sich in ihrem umfeld kommunizierend arrangieren können (sollten).
    nur, aus taktischem grund vermeide ich es lieber, durch ständiges nachfragen erst empfindlichkeiten zu wecken; und weiterhin sehe ich einen klaren unterschied darin, ob mal jemand im haus »bohrt« oder im garten feiert … oder ob jemand mit unverrückbarer regelmäßigkeit mit seinen übungsstunden die »grenzen austestet«, die durch bürgerlichen wohnumgang gesetzt sind.
    an der stelle möchte ich einfach nicht prinzipiell sein, sondern halte es im zweifelsfall lieber mit lucis schamhaften spiel in den kleiderschrank.

    im grunde wäre mein hauptargument bei einer beschwerde, daß in einem haus der art wie dem hiesigen, zu besseren zeiten eigentlich in jeder wohnung mindestens ein instrument geübt worden wäre – denn das gehört einfach zu »häuslicher kulturpflege«. unter dieser bedingung stellt sich die gegenseitige toleranz nämlich ganz anders dar (und wie heilfroh bin ich, daß neben oder unter mir kein BERUFSMUSIKER wohnt!!!!!!!!!!!!!)
     
  15. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ganz ehrlich, ich liebe Musik. Und bin da stilistisch nicht festgelegt. Doch es könnte durchaus sein, dass es mich tierisch nerven würde, wenn jemand "nebenan" täglich übt, wann immer er es im Rahmen der Gestzeslage darf.

    Genauso so kann ich die innere Verkrampfung beim Selberüben verstehen, wenn 5 Parteien mithören -müssen- (ginge mir genauso) und empfehle jenseits einer Kultur- oder Rechtsdiskussion, einen Probenraum zu finden oder eine Schallschutzkammer zu bauen.

    Sorgt für innere Befreiuung. :) Und äußeren Frieden. Das ist vieeeel wert.

    Ach, und noch die Antwort auf den Postingtitel: Ja, nämlich es schädigt
    - das eigene Wohlbefinden
    - den Überfortschritt
    - den häuslichen Frieden
    und das wechselseitig mehr oder weniger...


    Grüße zum Morgn
    BrillÄ
     
  16. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Oh, was bin ich froh, dass ich tolerante Nachbarn habe! :-D Das ist in einem 35-Parteien-Haus nicht selbstverständlich. Allerdings halte ich mich streng an die Hausordnung und am Sonntag spiel ich gar nicht, obwohl es erlaubt wäre. Sax IST laut und ich habe keinen Übungsraum.

    Nett war, als ich mich vor einiger Zeit mal mit einer Nachbarin unterhalten habe, da ging es um Baulärm und stängiges Hämmern, Klopfen und Bohren. Es ist ein Plage zur Zeit - viele Wohnungen werden renoviert und der Lärm ist oft unerträglich. Da das Haus wie ein Atriumhaus gebaut ist, kann man auch meist nicht orten, wo Geräusche herkommen. Stahlbeton leitet Lärm überall hin und selbst wenn jemand auf der anderen Seite bohrt, hört man das im ganzen Haus, als ob es direkt nebenan wäre.

    Ich sprach die Nachbarin auf das Thema Hausmusik an. Sie meinte: "Da spielt doch abends öfter mal jemand so schön Saxophon... viele alte Lieder, die meisten kenne ich. Das tut richtig gut!" Ich hab ihr nicht verraten, wer da spielt. :roll: Sax scheint also nicht so sehr ein Problem zu sein bei uns im Haus. Die Nachbarin neben mir hat mir sogar kürzlich erzählt, bei Bobby McGee hat sie immer mitgesungen. :)

    Der Dudelsackspieler schräg über mir polarisiert da eindeutig mehr. Ich mag es ja... er spielt wirklich grandios, da könnt ich stundenlang zuhören. Das empfindet aber wohl nicht jeder so. Mein Mann wurde letzte Woche von einem eher etwas genervten Nachbarn gefragt, ob er DIESER Dudelsackspieler sei... Er floh mit den Worten "ich bin vollkommen unmusikalisch!" :-D

    Ich werde mich weiter an die Zeiten halten und kräftig in meine Hörner stoßen. Ich denke, die Nachbarn freuen sich über jeden Fortschritt und jedes Quäntchen weniger Quietschen. :) Nur Üben hilft! Also auf gehts! :yiep:

    Grüße
    Claudia
     
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @rohrspatz

    Für mich war es damals ein Schlüsselerlebnis, als ich das erste mal außer Haus geübt habe. (Damals noch Klarinette) Obwohl sich nie jemand wirklich beschwert hat, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Dazu kam noch, dass die Nachbarn über mir im Schichtdienst arbeiteten und manchmal schliefen (es zumindest versuchten), als ich übte. Irgendwann übte ich dann mal am Wochenende auf Arbeit und zur nächsten Unterrichtsstunde fragte mich mein Lehrer gleich nach den ersten paar Tönen, was mit mir passiert sei.
    Vorher hab ich immer leise geübt. Mein Ton war eher gepresst und nicht gerade voll, was vermutlich von Verspannungen durch die Übesituation in der Mietwohnung kam. Erst als ich mal so richtig Luft und Energie durch das Röhrchen schieben konnte, wusste ich wie schön und frei es sich anfühlen kann, ein Blasinstrument spielen zu können. Seitdem ist leises üben für mich keine Option mehr!
     
  18. Oldie43

    Oldie43 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebe Freunde ,

    habe mich ja vor einiger Zeit hier als Wiedereinsteiger vorgestellt.Und ich muß sagen auf dem Niveau bin ich weitestgehend stehengeblieben.Denn auch ich habe diese "Schere" im Kopf , meine Nachbarn nicht belästigen zu dürfen. Während ich 0815-Titel ganz annehmbar hinbekomme , stoße ich bei übungsintensiven Sachen wie Versuche zu Subtones u.ä. immer an die mentale Grenze sowas zu üben. Ich habe zwar ein Reihenhaus ...aber in der Mitte. Also die Nachbarin 3 Eingänge weiter findets gut ...aber die ist auch nett ;-).. der pensionierte Schulrat 2 Eingänge weiter guckt nicht mehr ganz so freundlich ;-( Ich habe deshalb beschlossen das Saxophonspiel wieder aufzugeben ,denn in irgendwelche Proberäume zu rennen habe ich keine Lust mit 68 J. Also bleibe ich beim Keyboardspiel - das geht ja mit Kopfhörer.
    Ich bin nun am Überlegen ob ich das Sax. behalte ( ist ein YTS 475 ) oder ob ich es zum Kauf anbieten sollte? Ich weiß es noch nicht...sieht so schön golden aus ;-)

    Euer Oldie43
     
  19. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Auch ich kenne das Problem, manchmal spiele ich etwas länger, und beglücke die Umgebung.
    Ich habe die Nachbarn darauf schon ab und an mal angesprochen, ob sie das denn auch hören, bekam ein "Ja sehr, sehr schön" zurück. Alleine, keiner war bereit, dafür zu zahlen.
    Folglich mache ich jetzt die Fenster zu, das lasse ich nicht mir machen! Auch Musiker sind liebes- und geldbedürftige Menschen.

    So, die beste Lösung ist für mich der Saxdämpfer "Saxpartner", die weisse Kiste, in die man das Sax reinlegt, und dann mit den Armen rein greift und spielt. Das gibt es zwei Anbieter von, deren Produkt sich wohl nicht groß unterscheidet. Das Produkt war auch schon öfters Thema hier.

    Nachdem nun ein Kollege hier meinte, das bei seinen Schüler der Ton dadurch gelitten hätte, habe ich das System für mich nochmal überprüft. Solange ich das (eingebaute) Mikrophon benutze, also mit Kopfhörer spiele, so den Saxklang mit Feinheiten wahrnehme, ist mein Ton in Ordnung, ich meine sogar, das das Microphonieren eher hilfreich ist.
    Außerdem spiele ich eine gewisse Zeit wenigstens 10 Min oder so ohne den Dämpfer. Mit dem Dämpfer intoniert die Kanne auch leicht anders.
    Ohne Kopfhörer, also nur mit dem abgedämpften Klang verschlechtert sich der Ton allerdings tatsächlich, wenn man das länger und ausschließlich so nutzt.

    Jedenfalls gibt es dadurch eine Möglichkeit, vermehrt zu üben, und es ist deutlich billiger als eine Übekabine.
    Zumindest für mich eine excellente Lösung.

    fG
    Werner


    [size=xx-small]Swing Band Berlin[/size]
     
  20. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @Oldie
    Ne Ne Ne Ne Ne!!!!!
    so geht das ja nicht, einfach wieder aufhören....
    Mensch, lass dir doch nicht von dem Schulrat die Freude nehmen!
    Es gibt immer und überall diese Spaßbremsen, die glauben Grabesstille wäre ein Menschenrecht.
    Wenn du zu normalen Uhrzeiten übst, hat da keiner was zu wollen.

    Lg
    edo
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden