Hallo Saxer, seit dem ich Sax spiele habe ich Probleme mit dem Ansprechen der tiefen Töne. Allerdings nur beim Tenor, hier kippt der Ton gerne mal ins Überblasregister also 1 oktave höher. Zu mir ich selbst , ich bin eigentlich gelernter Klarinettist (seit 1977), habe Sax dann später quasi autodidaktisch dazugelernt. Auf meinen beiden Es-Saxen (Yanagisawa 990u u. Keilwerth Mod.King) habe ich keinerlei Probleme, jedoch auf dem Tenor. Hier besitze ich auch 2 , ein Selmer mark 7 und B&S ohne Modellbez. SerNr2105. Ich habe auch schon einige Mundstücke durchprobiert, daran kanns auch nicht liegen. Ich blase zur Zeit ein Kautschuk Vandoren Java T45, daneben habe ich noch ein Otto Link New York Bahn 7. (dazu Fiberreed von Harry hartmann). Meine Frage an euch , hat jemand ähnliche Probleme? Was kann man üben oder tun um die Ansprache in den tiefen Lagen zu verbessern. Ich vermute es liegt am Ansatz, der sich doch ein wenig vom Klarinettenansatz unterscheidet. Vielleicht hat ihr ja ein paar Tips auf Lager . Gruss Slowhand
Hallo Slowhand, herzlich willkommen im Forum. Ich vermute auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das es am Ansatz liegt. Du presst vemutlich unbewußt zuviel durch die Gewohnheit von der Klari, das Tenor muss man ziemlich locker anblasen, dann geht es besser. Und die Tonvorstellung musst du beim Tenor im tiefen Register entsprechend anpassen. Gruß Torsten
Hi Showhand Bin seit einem guten halben Jahr in den Anfängen das passiert e mir auch hin und wieder. ( von Bb bis F ) Kann sein daß eine Klappe nicht 100% abdichtet. Nachdem ich jetzt die Klappen durchgesehen und die Polster mit Plsterpapier gereinigt hab, vermute ich daß es an der Oktaveklappe gelegen hat. Was jetzt noch hin und wieder passiert ( von Bb bis D ) dürfte an meinem Ansatz liegen wenn ich mich zu wenig konzentriere. Trotzdem werd ich das Horn mal in die Obhut meines Saxdocs geben, damit er sich´s mal ansieht und eventuelle Fehler korrigiert. CU Norbert Ps. Beim Alt meines Freundes hatte ich das Problem komischer Weise nicht.
slowhand schrieb: hallo Slowhand Immer diese Klarinettisten... Bin selber einer mit diesem Problem Du sagst es, der Ansatz ist wirklich unterschiedlich. Lange habe ich dieser Tatsache auch zuwenig Beachtung geschenkt. Es gibt zwar auch Leute, bei denen scheint das nie ein Problem geesen zu sein - ich gehöre auf jedenfall nicht dazu. Es ist wirklich sehr wichtig, den Ansatz locker zua halten und den rachenraum schön zu öffnen. Kürzlich hat jeamnd beschrieben, wie er den Ton fallen lässt, um den lockeren Anstaz hinzukriegen. Dafür schiebt er dann das MP weiter rein, so oder ähnlich hat er das beschrieben. Ich übe das auch immer wieder. So ein leicht verkrampfter Ansatz ist Gift für die tiefe Lage bein Tenor. Komischerweise hatte ich nie Probleme damit beim Bari und auch kaum beim Alto. Zwischenzeitlich denke ich, dass das Tenor vielleicht auch durch seine Abmessung/Bauform da besonders zickig ist. Aber so einen schönen weichen Subtone-Sound à la Ben Webster ist und bleibt wahrscheinlich Wunschtraum für mich. Obwohl Subtone ja dann nochmal was anderes ist. Ich nehme mal an, dein Horn ist wirklich dicht? Dann bleibt dir wahrscheinlich wirklich nur das Ueben und pflegen des Ansatzes - ohne das Klarinetten-Lächeln (ist meine Auffassung, vielleicht werde ich jetzt dann sybermässig gefedert und geteert ) antonio
Dass beim Tenor lockerer als bei höheren Saxophonen gespielt werden muss, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Es funktioniert auch locker (dann klingen die tiefen Töne aber meist nach Nebelhorn und oben wird es extrem dünn), aber richtig gut wird es nur, wenn man in etwa so hart wie auf einem Alt spielt. Die tiefen Töne kommen sogar besser, wenn man im Ansatz fester wird. Probiert es aus, ihr müsst nur den Hals entsprechend weiter machen. Die tiefen Töne kommen sogar, wenn das Blatt fast abgedrückt ist, entscheident ist der entsprechend offene Rachenraum.
Hi Leute, der "Irrglaube" ist insofern keiner, als (vor allem) bei subtones der Ansatz durchaus extrem locker sein kann. Für die Schwingung des Blatts brauchts dann aber einen ziemlich kräftigen und genau kontrollierten Luftstrom: Also wieder mal longtones üben. Das Problem scheint mir doch auf die Möglichkeit von Undichtigkeiten zu deuten: Die sind gerade bei den tiefen Tönen oft ganz schwer festzustellen, weil jede höhere Klappe quasi zur Oktavklappe werden kann, wenn sie nicht vollkommen dichtet. Und beim Blasdruck können sich dann (bei einem ganz klein wenig zu geringen Federdruck) ja auch Klappen minimal öffnen, die im Ruhezustand dicht sind. Gemein ist auch, daß sich diese Veränderungen, die zu schlechterer Ansprache führen, ganz langsam einstellen, so daß man das oft gar nicht merkt. Saxdocs können hier manchmal (anscheinend) Wunder tun. Gruß Wolfgang
Erst mal vielen Dank für die Antworten, es zeigt mir dass ich nicht allein bin mit diesem Problem. Die Thematik mit den undichten Klappen möchte ich fast 100% ausschliessen, da beide meiner Saxe schon mal generalüberholt wurden das Selmer schon zum 2ten mal und ich auch schon andere Saxophone testweise gespielt habe. Interresant finde ich die bestätigung, dass dieses Problem beim Tenor am häufigsten Auftritt. Insbesondere wenn man längere Zeit hohe Lagen mit grosser Lautstärke spielt , erscheint es mir fast unmöglich ein tiefes C treffsicher anzublasen. Auch möchte ich noch hinzufügen, dass die Subtones besser ansprechen, als der "normal" geblasene Grundton. Hätte gerne gewusst ob ihr spezielle Übungen für der Ansatz kennt oder sonstige Übungen um die Intonnaton der tiefen Lagen zu verbessern. Vom Blasgefühl bin ich der Meinung muss man schon eher mehr Luft strömen lassen und das Blatt anstossen und eine gewisse Spannung im Unterkiefer zu halten. Die Kunst ist es, so scheint mir, dann das Blatt im ersten Moment soweit abzudämfen dass nicht der Überblaston entsteht. Gruss Slowhand
Hallo Slowhand, geht es dir um die Ansprache, die Intonation, oder beides? Dir werden wohl alle Übungen weiterhelfen können, bei denen es gezielt um die Ansatzkontrolle geht. Da wäre zum einem die beliebte Mundstückübung - einfach mit Mundstück und Blatt alleine spielen. Dabei sollte beim Tenor ein g, beim Alt ein a klingen. Den Ton so lang wie möglich konstant halten. Ab dem Punkt gibt es dann verschiedene Arten, das fortzuführen. Du kannst den Ton um einen Halbton absinken lassen, und wieder hochbinden, oder voneinander getrennt in Halbtonschritten so tief runter spielen, wie es geht, und wieder zurück. Was sicher auch hilft, sind Obertonübungen. Hier ist es ja das Ziel, die Obertöne erklingen zu lassen. Wenn du weisst, wie du bewusst deinen Ansatz modifizieren musst, um das sauber hinzubekommen, dann ermöglicht dir das, auch beim normalen Spielen deinen Ansatz wesentlich besser kontrollieren zu können. Als kleiner Hardware-Tip: nicht immer das selbe Blatt spielen und langsam abnudeln. Das wird mit der Zeit so weich, dass man wirklich viel zu leicht überbläst. Die Intonation in der Tiefe zu korrigieren, kann besonders dann ein Problem sein, wenn man die Töne anheben muss, da sie dann ebenfalls wieder zum Überblasen neigen. Da hilft nur üben, üben, üben. Mit der Zeit bekommt man den Dreh raus. Wenns nach unten gehen soll: den Hals öffnen und den Kiefer etwas absenken.
Das Problem mit den tiefen Tenortönen kenne ich auch. Meine Erfahrung ist, das es am Luftvolumen im Mundraum ankommt, ob diese Töne leicht ansprechen. Es hilft, wenn man sich vorstellt, den Ton singen zu müssen. Dann macht man automatisch einen dicken Hals. Das ist es wohl, was Thor545 mit sich den Ton vorstellen meint. Außerdem braucht das Bättchen auch die Freiheit mit tiefer Frequenz zu schwingen. Wenn man zu sehr darauf beißt wird das schwieriger. Das Blatt anzustoßen - wie slowhand schreibt - bringt bei mir auch was.
... ein Tipp von einem Sax-Doc hier im Forum lautete mal: Blasrichtung ändern! Damit meinte er, bei tiefen Tönen so zu blasen als ob man auf die Kinnspitze zielen würde und bei den hohen Tönen an die Nasenspitze. Weiter schrieb er etwa in diesem Sinne: Wer's nicht glaubt, versuche es mal andersrum! Das war für mich ein richtiger aha!-Effekt. Probiers mal aus Kaputt geht sicher nichts.
Wenn die Instrumente in Ordnung sind, dann liegt es wohl am Ansatz. Dieses Problem hatte ich die ersten 2 Jahre auch. Es wurde aber mit der Zeit immer besser, vor allem als ich vermehrt Lieder in den unteren Lagen spielte. Verbessert hat sich mein Ansatz auch, indem ich Toptones übte. Ich glaube auch, dass das bei mir auch einen Einfluss auf ein besseres Ansprechverhalten in den unteren Lage hatte. Als Anfänger überbläst man oft die unteren Lagen. Gute Blatt-Mundstückkombination kann auch helfen.
Hallo Feunde Nachdem ich hier eine Beschreibung gelesen hab was dran schuld sein könnte, hab ich dran gearbeitet. Erst dachte ich an eine undichte Klappe,´nunmer weiß ich aber, daß es mein Ansatz war, es wird zusehends besser. gerade mal bei schnellerem Tempo, kommt mir jetzt noch ab und zu ein Oktavquietscher aus. Zudem bin ich dann durch das Arbeiten an diesem Problemchen und durch Experimente noch auf einige andere Sachen gekommen, was mit so einem Horn alles möglich ist, wenn Haltung, Atmung Ansatz und Intonation stimmen. Auf diese Dinge wird oft vergessen und man muss sich das gerade als Newbie immer wieder ins Gedächtnis holen. Norbert
Ich hatte das selbe Problem ab dem tiefen D abwärts. Mein Tenor ist aber dicht. Bei mir lag es am Ansatz, seit ich das begriffen habe und daran bewusst arbeite ist es immer besser geworden. Zwei Dinge haben mir, neben regelmäßigem Üben, geholfen. 1. den Ton im Kopf haben, d.h. ich stelle mir den Klang des Tons vor und aus welchem Grund auch immer kommt er dann wesentlich besser. 2. Nicht zwischen den Instrumenten hin und her wechseln. Ich habe ursprünglich mit Alt Sax angefangen. Wenn ich nun einige Tage hintereinander Alt gespielt habe, muß ich mich am Tenor zusätzlich konzentrieren, da der Ansatz etwas unterschiedlich ist. Also ignoriere ich zur Zeit mein Alt und konzentriere mich solange auf das Tenor, bis der Ansatz wirklich gefestigt ist. Ich habe jetzt auch das passende mpc und probiere kein anderes, da bei jedem neuen mpc der Ansatz ein wenig anders ist. Gruß bmnct