Schmerzen unter den Ohren beim Spielen

@Lagoona: Stimmt, jetzt wo du' s sagst, bei mir war die Schmerzstelle viel weiter vorn.
Danke für die Aufklärung! Ich bin sehr wissbegierig und lerne immer wieder gerne dazu.

Bei mir war es damals Stress, Stress, Stress. Die Schmerzen fingen an mit der Corona Krise. Ich hatte die Corona Grippe ganz früh schon gehabt, im Januar 2020, als alle Welt noch davon redete, dass das Corona Virus wahrscheinlich nicht den weiten Weg von China nach Deutschland schaffen könne. Ich war bei einem Chinesen in seiner Wohnung gewesen wegen eines Jobs. Er hatte mir per Email abgesagt, weil er eine heftige Grippe hatte, aber die Email hatte ich nicht gelesen, weil ich schon auf der Hinfahrt war. Als ich da war, sagte ich, dass ich keine Lust hätte, wieder nachhause zu fahren, weil ich 40 km Fahrt hinter mir habe. Er könne sich ruhig ins Bett legen, ich könne die Arbeit am Computer auch allein machen. Er war zufrieden und bezahlte mich dann in bar. Der kurze Kontakt hat gereicht, dass ich eine Woche später die schlimmste Grippe meines Lebens hatte, drei Wochen lang. Ich hatte einen schlimmen trockenen Dauerhusten, Tag und Nacht. In der dritten Woche bekam ich Angst um mein Leben, weil ich durch das ständige Husten entkräftet war. Und ich hatte auch Angst, weil ich nicht wusste, wann das endlich aufhört. Mein kleiner Kater Funtik (Bild Avatar) fing bei jedem Hustenanfall ängstlich an zu schreien.

Ich rief den ärztlichen Notdienst an und die verwiesen mich ans Gesundheitsamt. Als ich dort anrief und um einen Untersuchung bat, wurde ich zu meiner Überraschung abgewimmelt. Das könne gar nicht sein, dass ich die Corona Grippe habe, wenn "mein Chinese" in Marburg wohnt, dann könne er doch nicht von Wuhan kommen. Ich hätte eine normale Grippe. So war die Begründung.

Als ich endlich wieder genesen war, verspürte ich beim Saxophonspielen plötzlich einen stechenden Schmerz am Kiefer. Und der blieb lange Zeit.

Erschwerend zur Stressbelastung hinzu kamen die Nachrichten über die Corona Krise, die mich aufregten, Scharen von Patienten, die bei meinem Hausarzt bis im Hausflur an der Treppe saßen und die Nachrichten vom drohenden Lockdown. In der Zeit kämpfte ich buchstäblich um mein Leben.
Ich fuhr mit meinem VW Polo durch die Dörfer, sammelte Kisten ein mit Kram und Krempel, die die Leute an den Straßenrand gestellt hatte und verhökerte die Sachen dann bei Ebay. Es war sehr hart, aber ich kam durch. Einige gute Freunde halfen mir auch und schenkten mir einfach so Geld.

Ich lernte allmählich, gelassener zu werden trotz der harten Zeit. Die Schmerzen bekam ich endlich mit Selbsthypnose weg, nachdem ich zuvor Verschiedenes probiert hatte.

Mein Hausarzt empfahl mir, zum HNO Arzt zu gehen. Der hatte den Verdacht auf Kiefergelenkschmerzen und schickte mich zum Zahnarzt.

Dort bekam ich eine Schiene, damit ich nachts nicht mit den Zähnen knirsche. Mit dem Ding konnte ich aber ganz schlecht schlafen.
Ich machte auch Dehnungsübungen mit dem Kiefer und Muskelkräftigungsübungen.
Nun, seit letztem Sommer bin ich völlig schmerzfrei.

Denkst du, die Schmerzen könnten trotzdem irgendwann bei mir wiederkommen, Lagoona?

 

Für gewöhnlich gibt es Phasen, in denen die Probleme stärker zu spüren sind, und Phasen in denen es besser geht.
Die Schiene kann helfen, wenn du mit deinen Übungen weitermachst, bist Du gut aufgestellt.
Viele Grüße

 

Die Übungen mache ich weiter. Am meisten profitiere ich - nach meinem Eindruck - von der Dehnübung, bei der Mund wie beim Gähnen weit geöffnet wird und in der Stellung etwa eine halbe Minute gehalten wird. Vor zwei Jahren, als die Schmerzen los gingen, konnte ich schmerzfrei nur Suppe essen und nicht mal mehr von einer Brotscheibe abbeißen. Die musste ich in kleine Stücke schneiden und selbst das Kauen tat mir weh.
Heute kann ich wieder kraftvoll in einen Apfel hinein beißen. Du kennst sicher die Blend-a-med Werbung?