schnellere finger

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 29.November.2006.

  1. Gast

    Gast Guest

    hallo alle zusammen!
    also ich bin der meinung, dass meine fingerfertigkeit auf dem sax noch sehr zu wünschen übrig lässt :cry: und möchte das daher speziell üben. könntet ihr mir da vielleicht passende übungen empfehlen? oder kennt ihr gute etüden, schulen oder sonstiges, was sich dafür besonders eignet?
    vielen dank schon mal :lol:
     
  2. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo Profijenny :)

    Mein Saxlehrer hat mir da mal eine gute Übung erklärt, die wirklich Früchte getragen hat, er nennt sie Nikrom. Es geht folgendermaßen. Eine häufig problematische Stelle sind G# und a#, hier also ein Beispiel wie man sein Fingerfertigkeit in dem Bereich verbessern kann.

    Die spielst ein kurzes Pattern chromatisch vom f# bis zum a#, und dann wieder runter zum f#. Das wiederholst du dreimal. ohne pause lässt du ein Pattern anschließen, bei dem du mit dem g anfängst, hochspielst bis zum a# und runterbis zum f# und wieder zurück auf den Grundton g. Dann wieder einen Halbton höher anfangen, und jedes Pattern 3 mal wiederholen. Du nimmst dir dann sozusagen jeden Ton, der zwischen f# und a# liegt als Start- und Endton, arbeitest aber immer im ganzen Bereich vom f# bis zum a#. Den höchsten und tiefsten Ton akzentuierst du dann hörbar, den Grundton kannst du dann immer etwas länger ausklingen lassen um dir den nächsten Startton zu verinnerlichen. Die Töne dazwischen versuchst u sauber zu binden. Und wenn du wieder unten beim f# als Grundton angekommen bist, dann hast du eine Übesequenz durch. Am Anfang würde ich das sehr langsam üben, aber gleichmäßig, um dann bei steigender Sicherheit immer schneller zu werden. Wenn du die Übung ne Zeit lang regelmäßig machst wird dir z.B. das G# und a# keine Probleme mehr bereiten. Die Übung kannst du auf jedem schwierigen Bereich am Sax anwenden in dem du den Tonbereich einfach auf die schwierige Stelle legst.
     
  3. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Ja, da gibt es gute Möglichkeiten.

    Schau dir mal die Klavierschule dazu an, da wird gut beschrieben WIE man üben muss.

    1. Beim Spielen immer eine präzise Klangvorstellung entwickeln. Singe ein Stück, oder eine Stelle, die dir schwer fällt, bis sie dir im Ohr ist, dann spielst du sie in dem Tempo, wie du sie übst. Spiele sie melodiös, also mit der genauen Vorstellung, wie sie mal klingen soll.

    2. Die Stellen, die nicht gut laufen, ungenau oder holprig sind, ganz langsam üben, dabei die Klangvorstellung entwickeln bevor du die Töne spielen möchtest. Das mehrmals wiederholen, dabei darauf achten, dass deine Finger ökonomisch und präzise arbeiten (daher die STelle erst schnell spielen, damit deine Finger das Ziel kennen).

    3. Dann das ganze Stück langsam spielen - aufhören!

    Erst mal ne Nacht drüber schlafen, am nächsten Tag wieder in deinem gewohnten Übungstempo spielen. Du wirst merken, dass es schon etwas besser geht!

    Ich arbeite gerade an einer Etüde nach dieser Methode, es ist wirklich erstaunlich: wenn man seinem Körper die Chance gibt, es richtig zu machen, wird er es für dich auch tun!

    Im asiatischen Kampfsport wird übrigends nach genau diesem Prinzip gearbeitet.
     
  4. Delta

    Delta Ist fast schon zuhause hier


    Die C-Dur-Tonleiter und Dreiklang:

    c d e f g a h c d c h a g f e d c e g e c

    Die F-Dur-Tonleiter und Dreiklang:

    f g a b c d e f g f e d c b a g f a c a f

    Die B-Dur-Tonleiter und Dreiklang:

    b c d es f g a b c b a g f es d c b d f d b

    Die G-Dur-Tonleiter und Dreiklang:

    g a h c d e f# g a g f# e d c h a g h d h g

    Die D-Dur-Tonleiter und Dreiklang:

    d e f# g a h c# d e d c# h a g f# e d f# a f# d


    Artikulation:

    1. Staccato
    2. Legato
    3. 4 legato, 4 staccato
    4. 2 legato, 2 staccato
    5. 3 legato, 1 staccato
    6. 1 staccato, 3 legato u.s.w.

    Die Finger sollen wie »Vogelkrallen« leicht gebogen, und nähe an den Klappen sein.


    Gruß, Delta
     
  5. Gast

    Gast Guest

    hallo!
    danke für die übungen. werd ich gleich mal ausprobiern.
    @ delta
    danke, dass du dir die mühe gemacht hast, die ganzen tonleitern aufzuschreiben (sehr nett von dir), aber ich kann die dann doch schon alle auswendig. ist deine übung nicht eher was für ansatz und zunge? weil wenn ich die tonlietern nur schnell rauf und runter rassel, werden meine finger auch nicht schneller und besser.
    wisst ihr vielleicht noch ein paar gute stücke mit schönenen läufen drin?? etüden? ein bisschen was anspruchsvoll vielleicht.
    danke an alle
     
  6. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Bob Mintzer (12 contemporary Jazz etudes), Lennie Niehaus (Jazz conception for Saxophone duets).

    Mit am besten finde ich: Johann Sebastian Bach, (Suiten für Cello, Transskriptionene für Flöte). Band 1, 2 3,4

    Bach hat auch eine sehr, sehr schwere Sonate (D-Dur) für Flöte geschrieben. Die ist wirklich reizvoll zu spielen und s**schwer. Beiße mir schon seit 12 Jahren daran die Zähne aus :))
    Sie ist betitelt mit Sonata I - III für Flöte, BWV 1030

    Das Andante geht schon ganz gut, klingt mit Saxofon sehr kraftvoll und ausdrucksstark, Das Presto ist noch arg holprig....
     
  7. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich selber bin fast so langsam wie Paul Desmond ... und gebe dir trotzdem zwei Ratschläge weiter, die ich von einem (überaus virtuosen) Lehrer bekommen habe:

    1. Les doigts roulent sur le son. Das ist französisch und heisst so viel wie "Die Finger fahren, rollen auf dem Sound". D. h. ein guter Sound ist Vorbedingung für Geschwindigkeit.

    2. Speed comes from precision. Fingerfertigkeit muss du paradoxerweise langsam üben, präzise spielen, die Geschwindigkeit kommt von selbst. Das hat besagter Lehrer bei Joe Viola und Joe Allard mitbekommen, das sind (waren) sozusagen die Fixsterne am Saxophonlehrerhimmel.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    beim saxophon hat man es zum glück einfacher als beim klavier, da die hände nie (außer man experimentiert herum) rhythmisch unabhängig voneinander spielen.
    dafür sind die griffe relativ kompliziert.
    wichtig ist es, dass man jeden einzelnen finger unter kontrolle hat, ohne dass sich die anderen ungewollt mitbewegen.
    ich mache dazu öfter fingerübungen ohne sax.
    hand auf den tisch legen und dann verschiedene finger in wechselnden mustern anheben, ohne dass die anderen "mitgehen".
    zB: daumen+mittelfinger, dann zeigefinger+ringfinger, dann mittelfinger+kleiner finger und zurück und dann fließend über gehen zum nächsten muster, zB finger 1+2, dann 2+3, dann 3+4 usw...

    edit: beim spielen immer drauf achten, dass die zunge präzise mit den fingern mitkommt...sonst hört man die ungenauigkeit sofort.
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Zum einen kann man seiner Fingertechnik sehr gut verbessern, indem man seine Arm-, Hand- und Fingerhaltung überprüft. "Fehlhaltungen" sorgen für Einschränkungen in der Geschwindigkeit.

    Desweiteren halte ich Tonleiter- und Dreiklangsübungen für sämtliche Tonarten für sehr geeignet, da sie die gängigsten Tonkombinationen trainieren.

    Schöne Töne!
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar


    Hallo Hilde!

    Ja, Bach auf dem Sax, ich liebe es :)

    Meine Lieblingsstücke sind:

    die a-moll Partita (in meiner besten Zeit hab ich sie sogar fast mal spielen können auf dem alto)

    BWV 1034 in einer Bearbeitung für alto und Bassklarinette. Das klingt sowas von schön

    Gibt aber noch andere barocke Werke, die schön auf dem Sax zu spielen sind, bspw. die Flötenduette von Telemann, wenn man nen Partner hat.

    Hinsichtlich Fingerfertigkeit trainiert es auch gewaltig, aber die Phrasierung ist doch schon ganz anders als bei neuzeitlicher Saxophonmusik.

    Gruß,
    xcielo
     
  11. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ja der Meister macht mir neuerdings auf dem Sopi auch viel Freude. In Larry Teals "The Art of Saxophone Playing" ist (zum Staccato-Üben) eine Bearbeitung einer Partita zu finden, die ich gerade angehe. Leider ist aber nicht ausgewiesen, welche es im Original ist. Die für Klavier kenne ich alle, aber daraus stammt es nicht. Weiß das jemand?
     
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