Schwache obere Oktave

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Raggae, 9.Februar.2011.

  1. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin jetzt gerade dabei, mir die tolle Version von Kidney Stew anzueignen, die Roman_A in meinem Blues-Thread (<-klick mich) vorgeschlagen hat.

    Der gute Cleanhead spielt da ja aber die ganze Zeit in einer Tonlage, die auf dem Tenor ziemlich hoch ist, und wo ich auch die Palmkeys brauche. Und da merke ich jetzt gerade (weil ich mich zwischendurch mal aufgenommen habe ...), dass die hohen Töne bei mir doch ziemlich schwach und teilweise unstabil klingen, wärend die Oktave drunter schön voll klingt. Damit bin ich gar nicht zufrieden.

    Gibt es Übungen, die mir helfen könnten, auch in der höheren Lage die Töne nicht nur zu kriegen, sondern auch richtig schön voll zu spielen?

    (Zur Zeit probiere ich es schon mal mit Longtones.)

    Lg,

    Raggae
     
  2. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Das ist vielleicht einfacher gesagt als getan, aber im Prinzip musst du gar nichts machen - sprich: denk nicht daran, dass du hohe Töne spielst. Du sollst ja den kompletten Tonumfang deines Saxophons mit ein und demselben Ansatz spielen können. Dafür sind meine favorisierten Übungen die Oktaven und die Quint-Quart-Übungen.
    Falls du genaueres dazu wissen willst, schreib mir...

    Also wie gesagt, ich vermute, dass dein Hauptproblem darin besteht, dass du oben einen anderen Ansatz verwendest, und zwar dass du den Ton irgendwie "abdrückst" und/oder mit zu wenig Luft/Stütze spielst, wobei man genaueres natürlich nur anhand einer Aufnahme wirklich feststellen kann...

    LG,
    Hot_Dog
     
  3. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ja, das würde mich interessieren! :)
     
  4. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Mich auch :-D

    Michael
     
  5. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Ok, dann versuch ich mich mal an einer kurzen Beschreibung. Wichtig für beide Übungen ist es, den Ansatz NICHT zu verändern!!! Sie eigenen sich auch sehr gut dafür, sein Instrument in Bezug auf Ansprache und Intonation besser kennen zu lernen und man muss natürlich besonders bei den Quint-Quart-Übungen wirklich "präzise" greifen... So, aber nun zu den Beschreibungen:

    1. Oktavübung:
    Man spielt zunächst einen Ton in der unteren Oktave (also von d' bis cis') gerne mit einem kräftigen, vollen Ton. Diesen Ton z.B. 4 Schläge lang halten, dann ohne etwas zu ändern, Oktavklappe drücken - nun müsste die Oktave erklingen. Und zwar sofort ohne irgendwelches Gequietsche oder hängen bleiben (wenn der untere Ton weiter klingt, ist der Ansatz zu locker). Diesen Oktavton weitere 4 Schläge halten und dann die Oktavklappe loslassen. Der tiefe Ton sollte sofort wieder erklingen (bleibt der obere Ton, so ist der Ansatz zu fest oder es wurde etwas geändert beim Drücken der Oktavklappe).
    Falls man das nicht sofort koordiniert bekommt, kann man auch jemanden fragen, der einfach mal auf die Oktavklappe drücken soll, wenn er Lust hat (das kann auch jeder Nichtsaxophonist!!!).
    Also zusammengefasst: man spielt tiefen Ton - Oktave - wieder tiefen Ton alles in einem Atemzug, ohne Anstoßen, ohne Ansatzänderung und wichtig: eher ein Crescendo denken als die Luft wegnehmen!!!

    2. Quint-Quart-Übung:
    Eigentlich vom Prinzip das gleiche wie die Oktavübung, nur dass eben keine Oktaven sondern Quinten und Quarten gespielt werden. Und zwar von ganz unten bis ganz oben und wieder zurück. Beispiel: Bb - f' - bb' - f'' - bb'' - f''' - bb'' - f'' - bb' - f' - Bb (also zu Deutsch: einfach immer den Grundton und die Oktave spielen und das von unten nach oben und zurück!).
    Auch hierbei wieder wichtig, den Ansatz nicht zu ändern, zwischendurch die Töne nicht anstoßen und wenns geht, nicht atmen, obwohl ich das auch nicht schaffe. Wenn atmen, dann aber an einer geschickten Stelle, also z.B. vor dem höchsten Ton oder danach... Bei dieser Übung finde ich es besonders wichtig, mit der Luft dran zu bleiben, d.h. auf jedem Ton ein Crescendo denken und auf den nächsten Ton zuspielen!!! Praktisch ist hierbei eben auch, dass man gleich noch die Gleichzeitigkeit des Greifens trainiert, ohne dass es jetzt wirklich schwierig ist :) (Dies merkt man besonders beim Sprung von a'' auf d'' - wenn da die Finger nicht synchron die Klappen zudrücken, bleibt oft das a'' stehen oder es quietscht, etc).

    Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt??? :) Sonst muss ich notfalls mal 2 kurze Soundbeispiele erstellen, das kann aber noch etwas gehen, sehe mein Saxophon erst wieder in einigen Tagen ;-)
    Hoffentlich helfen die Übungen!!!

    Viele Grüße,
    Hot_Dog
     
  6. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Obertonübungen helfen auch gut. Hier wird beschrieben wie man es macht.
     
  7. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Das stimmt, aber die habe ich in diesem Fall bewusst nicht empfohlen, da viele Menschen anfangen, mit dem Kiefer zu drücken, und das soll ja zunächst einmal vermieden werden... (also das sollte immer vermieden werden, aber erst muss gelernt werden, was das überhaupt bedeutet und wie sich dsa anfühlt).
     
  8. Nillasax

    Nillasax Schaut öfter mal vorbei

    Das Kiefer soll natürlich nicht die ganze Zeit hin und her rutschen, aber, dass die Position unten zB beim c1 marginal aders ist als beim c4 wurde mir von meinen Lehreren wieder gelernt sei normal :-D Aber wie gesagt, eher im "marginale" bereich, und damit wollte ich auch in keinsterweiße deine Aussage anzweifeln

    Mir selbst haben auch verschiedenste Longtone übungen und Obertonübungen am meisten geholfen :)

    lg

    Dominik
     
  9. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Ohje... nicht falsch auffassen!!! Ich wollte nur damit sagen, dass ich bei den Obertonübungen erstmal bedenken hätte bei dem hier genannten Problem - wenn natürlich derjenige weiter ist und gar nicht das Problem hat, dass der Ton abgedrückt wird oder ähnliches, dann können die Obertonübungen auf jeden Fall hilfreich sein!!!
    Und klar ändert sich die Kieferstellung irgendwann ein wenig, aber wie oben beschrieben, soll erstmal die Kontrolle vorhanden sein, dass man eben nichts ändert ;-) Dann merkt man am schnellsten, wo der Haken liegt!

    Liebe Grüße,
    Hot_Dog
     
  10. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    So, ganz vielen Dank schon mal für Eure Antworten! :)

    das mit dem Kiefer setze ich jetzt gerade schon um. Ich mache schon seit mehr als zwei Jahren Obertonübungen und habe gerade vor ein paar Tagen mit dem Altissimo bis zum g#'''' angefangen. Da habe ich teilweise schon etwas "gekniffen", um die Töne überhaupt erst mal zu kriegen. Die Töne kommen aber fast alle auch dann gut, wenn ich mit den Ansatz möglichst konstant lasse. (Die Töne, die nicht gut kommen, sind aber auch mit mehr Lippendruck nicht gekommen: f'''' und f#'''') Da ist jetzt also erst mal Entspannung die Devise.

    Mir ist schon immer aufgefallen, dass der Ton eine Oktave tiefer nicht gut kommt, wenn ich die Oktavklappe einfach nur loslasse. Jetzt habe ich das Mundstück etwas weiter aufgesteckt und lasse den Ansatz noch lockerer. Das geht etwas besser. Aber so locker, dass der Ton absolut problemlos und sofort kommt, kann ich gar nicht lassen.

    Und dann war ich gerade auch noch von 2er auf 2,5er Blätter umgestiegen (bei 9* Öffnung). Damit habe ich mich auch ein bisschen gequält, und bin jetzt wieder zurück auf die 2er gegangen. Das macht schon einen deutlichen Unterschied im Sound in der oberen Oktave! Mit 2ern spiele ich aber leider auch deutlich leiser.
     
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