SELMER - Fakten. Fakten. Fakten.

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 5.August.2013.

  1. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Rein faktisch ist für mich das Saxophon ein Gebrauchsgegenstand, bei dem mich eine Verfärbung des Lackes relativ wenig stört, im Vergleich zu klebenden Klappen.
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Genau, Nimo - nachdem Du schon einige Sax-Marken vertreibst und die Vermarktung einer Reparatur-Leuchte angeregt hast UND auf dem Land wohnst (Milchwirtschaft?), bist Du doch geradezu prädestiniert für den Handel mit

    [size=large]garantiert nicht klebenden Joghurts speziell für Holzbläser![/size]

    Ich bin gerne bereit, meine Dienste als Tester (zuerst die verschiedenen Sorten durchprobieren und dann spielen) zur Verfügung zu stellen. :cool:


    Kulinarische Grüße,
    Rick
     
  3. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hmmmm.....Fische vertragen keine Cola?
     
  4. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Diesmal hats richtig lange gedauert, aber seit Thread Nr. #111 kann mal endlich das Popcorn auspacken.
    Danke, danke, danke! ;-)
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Aber nur wenn Du sie grillst.

    Lg Saxhornet
     
  6. Gast

    Gast Guest


    mir läuft auch schon der spielspeichelsaft in mein linguales areal. :)
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Popcorn für alle :-D

    [​IMG] [​IMG] [​IMG]

    LG, Claudia

     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Komisch... es ist doch nicht mehr so heiß...
     
  9. Gast

    Gast Guest

    nr 13,


    da siehste was falsch,

    wenn so ne sau aggressiv gemästet wurde, muss das ja irgendwo wieder raus.


    gegessen mit den fingaaa,.... rausgekommen über! die fingaaa.


    ist sich doch lokkisch, :)




    lokkisch kommt von logisch...eben!...locken...
     
  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Vielleicht frühgisch besser als lokkrisch. oder doch besser ionisch...
     
  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ach so, das habe ich tatsächlich falsch verstanden. Jetzt verstehe ich die Idee.
    Körperschall gibt es tatsächlich, also in dem Sinn, das die Vibration des Korpus Schall abstrahlt? Wie will man Körperschall eigentlich messen, wenn der eben massiv vom normalen Sound durch die schwingende Luftsäule überstrahlt wird? Der Umstand alleine, das da ev irgendeine Vibration des Korpus besteht oder bestehen könnte, heisst nicht automatisch, das da Schall abgestrahlt wird. Kann man gut an Gitarren zeigen, wenn man eine Saite absolut paralell zur Decke zum
    Schwingen bringt, kommt praktisch kein Sound mehr raus.

    Stimmt, war mir auch etwas unangenehm, und habe deshalb dann drei Wörtchen vorwegestellt, nämlich Mit allem Respekt, . . .
    Trotzdem entschuldige ich mich reuevoll, weil Irrtum meinerseits bezüglich der zugrundeliegenden Idee.

    freundliche Grüße
    Werner




    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm
     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das ist ein feiner Zug von dir.
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    das finde ich auch !

    Und bevor jetzt der Nächste meint, er müsse noch seiner Albernheit freien Lauf lassen, könnten wir doch vielleicht wieder zu einer diesem Forum würdigen Sachdiskussion zurückkehren.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Otfried, nicht so schnell!

    Ich muß doch noch meinen Zug zeigen, klein und fein:
    feiner Zug


    . . . nicht so bullig wie der hier:
    bulliger Zug

    Cheers!
    Werner



    http://swing-jazz-berlin.de/#band
     
  15. rbur

    rbur Mod

    Jou, danke Werner.

    Wir müssen aber aufpassen, dass wir uns nicht in den Fachbegriffen verheddern. Ich versuche es nochmal zusammenhängend darzustellen.

    Körperschall ist einfach die Bezeichnung für Schall, der in einem festen Körper übertragen wird und nicht in der Luft.

    Was schwingt jetzt beim Sax:
    Erstmal natürlich das Blatt. Das überträgt seine Schwingungen auf die Luftsäule.
    Das Blatt überträgt außerdem seine Schwingungen auf den Korpus des Instruments, die Luftsäule ebenso.
    D.h. der Korpus schwingt auch. Diese Schwingung kann man mit Lack, Gewichten und ähnlichen Sachen beeinflussen.

    Was kommt beim Hörer an:
    Natürlich die Schwingung der Luftsäule, die durch Tonlöcher und durch den Trichter rausgeht.
    Außerdem regt der schwingende Korpus die umgebende Luft an und strahlt dadurch Schall ab. Das ist aber vielviel weniger, als die eigentliche Luftsäule.

    Was kommt beim Spieler an:
    Der Spieler hört natürlich die Luftsäule schwingen wie der normale Hörer auch. Außerdem überträgt sich die Schwingung des Korpus per Körperschall (Korpus, Kork, Mundstück, Zähne, Schädelknochen) ins Ohr.
    Das kommt recht laut im Ohr an, weil die Kopplung viel enger ist als wenn der Schall durch die Luft muss.

    Deshalb ist der Effekt von solchen Zusatzteilen oder vom Lack beim Spieler viel höher als beim Zuhörer. Das ist die Antwort auf die Frage in #101.

    Wenn man sich einen Stöpsel ins Ohr steckt, dann wird nicht nur der Luftschall von außen unterdrückt, sondern anscheinend auch der Körperschall verstärkt. Wie das funktioniert, weiß ich aber nicht.
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo rbur,

    wie ich bereits sagte, bin ich der Überzeugung, das sich die Schwingung, die sich über die Zähne etc ins Ohr überträgt hauptsächlich die Körperschwingung des Mundstückes ist. Diese wiederum wird, wenn überhaupt nur sehr geringfügig von der Körperschwingung des Korpus tangiert.

    Bei dem komischen Resoblättchen soll genau das allerdings verstärkt werden.

    Gruß,
    Otfried
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ rbur

    Im Zusammenhang mit dem Saxklang vielleicht noch interessant, was Alex und Stefan auch ausgeführt haben.

    Jedes Sax hat einen Kernklang, d.h. einen unveränderbaren Eigenklang, und einen Peripherieklang, d.h. einen Klang, der vom Spieler beeinflußbar ist.

    Jetzt kommt es auf die Philosophie des Instrumentenbauers an.

    Möchte er das Sax in eine gewisse Stilistik drücken, wird er entsprechend den Kernklang groß halten. Damit hat der Spieler weniger Möglichkeit den Klang zu beeinflussen.

    Möchte er mehr Raum zur Entfaltung des Spielers geben, wird er den Kernklang möglichst klein halten (Selmer Philosophie).

    Welcher Schwerpunkt gesetzt wird hat nichts nichts mit Klangqualität zu tun sondern ausschließlich mit der Klangphillosophie.

    Ich hoffe ich habe das richtig wiedergegeben. Wenn nicht, möge man mich korrigieren.

    CzG

    Dreas
     
  18. Marko1974

    Marko1974 Kann einfach nicht wegbleiben

    - Lackreklamationen sind bei Selmer bekannt, aber die Lackqualität ist bewusst so gewählt. Es ist ein sehr dünner und weicher Lack. Gründe dafür sind:

    ? Die Musiker bislang keine Änderung am Lack akzeptiert haben
    ? Die Akustik des Instruments im Vordergrund steht und nicht das Finish
    ? Die gewählte Lackqualität und Lackschicht auf Grund europäischer Umweltgesetze keine höhere Stabilität ermöglicht. In Fernost wird noch mit Stoffen gearbeitet, die in Europa aus Gründen des Umweltschutzes und der Mitarbeitergesundheit nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Für Selmer ist Umwelt- und Mitarbeiterschutz auch eine unternehmerische Verpflichtung.

    Warum verzichtet ihr dann nicht gleich auf die Lackierung eurer Instrumente?
    Dem Musiker scheint es egal zu sein, dem Sound auch und umwelt- und gesundheitsbezogene Gewissensbisse stellen sich erst gar nicht.



     
  19. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    zum Thema Lack einige Anmerkungen:

    aus meiner Sicht hat Lack einen "Dämpfungsfaktor" - also ein unlackiertes Horn schwingt freier und ist lauter (brüllt sogar unter Umständen unangenehm) als ein lackiertes.

    Je nachdem, welche Sorte von Lack und vor allem in welcher Dicke aufgetragen dieser Lack den Dämpfungsjob macht, haben wir unterschiedliche Klangergebnisse. Meiner Beobachtung und Hörung nach betrifft das nicht nur die Eigenwahrnehmung, vielmehr hört das auch das Auditorium.

    Blechblasinstrumente deutscher Hersteller waren früher meistens unlackiert (erinnert Euch an die Posaunenchöre etc.) Ich sehe heute noch meine Mama, wie sie meinem kleinen Bruder das Tubaschallstück gewienert hat vor dem Auftritt in der Jugendblaskapelle.

    Die Lackiererei war in den 70er Jahren die Rettung, heute sagen wir dazu Convenience Faktor (schreibt man das so?). Jedenfalls Putzen nein danke, das war der Zeitgeist.

    Unlackierte Instrumente damaliger Bauweise klangen sicher anders als unlackierte heutiger Bauweise, weil man den Dämpfungsfaktor Lack (wenn die Entwicklung tatsächlich ernsthaft betrieben wird, so wie im Fall Selmer) bei der Body-Konstruktion berücksichtigen muss. Was heute unlackiert verkauft wird, ist zumindest bei den Saxen der gleiche Body, nur halt ohne Lack.

    Früher war das eben nicht so. Die Instrumentenbauer haben ein Horn roh designt, so lange bis es klang. Heute müssen die Komponenten rohes Horn und Lack als Dämpfungsfaktor aufeinander abgestimmt werden.

    Also glaube ich gerne, dass Selmer - zurück zum Thema - seine Entwicklungsarbeit inklusive der Lackthematik betreibt und zwar mit dem Ziel, die "Musiker" (nach meinem Verständnis der Beraterstab aus professionellen Saxophonisten verschiedener Genres, die dafür bezahlt werden, sich dort regelmäßig mit den Weiterentwicklungen auseinander zu setzen) entsprechend der Philosophie vor allem klanglich zufrieden zu stellen.

    Sound ist der Hauptgrund, sich für ein Horn zu entscheiden. So sehe ich das zumindest.

    Die Lackmotzerei ist nach meiner Erfahrung im früheren Leben - Großhandel international - ein Phänomen, dass wir nur in Deutschland und der Schweiz so extrem haben. Andere Mentalitäten beurteilen Instrumente eher nach dem Sound als nach der Optik.

    Das wird jetzt doch ein längerer Beitrag, aber man muss es ja nicht lesen. Trotzdem:

    In den 80er Jahren habe ich in einem Laden in Kaiserslautern als Instrumentenreparateur und Verkäufer gearbeitet. Die Kunden waren Blasmusiker, Leute vom SWR und Amerikaner aus der Ramsteiner Gegend.

    Wenn die deutschen Kunden beraten wurden, stand die Optik meist im Mittlepunkt, bevor ein Ton gespielt wurde. Manche Instrumente wurden garnicht erst ausprobiert, weil der Koffer die falsche Farbe hatte.

    Kam der amerikanische Lehrer zum Ausprobieren für seinen Schüler, spielte er die Hörner an und empfahl das mit dem geilsten Sound.

    Unsere "deutsche" Mentalität ist nach meiner Beobachtung gewohnt "gründlich", wir machen uns mehr Gedanken über die Optik als andere. Wie gesagt, meine Beobachtung.

    Zurück zum Lack.

    Drei Betrachtungen dazu:

    bis in die späten 70er Jahre wurde mit Trichloräthylen (so heißt es glaube ich) entfettet, also vorbehandelt vor der Lackierung. Das ist ein ganz übles Zeug, das früher einfach in den Ausguss gekippt wurde. Zum Glück haben Umweltverordnungen diesen Wahnsinn gestoppt.

    Allerdings hat es prima funktioniert, der Lack gleich welcher Art hielt deutlich länger - daher die Geschichte, dass früher die Lacke besser waren. Seit Anfang der 80er beobachte ich die massiven Lackprobleme, die seit der neuen EU-Gewährleistungsrichtlinien Anfang dieses Jahrtausends für alle Beteiligten in der Handelskette viel Geld gekostet haben (vor allem hierzulande, wo Samstags immer die Straße gekehrt wird).

    Zweite Betrachtung: einige Hersteller haben die Lackprobleme minimiert, indem sie mehrere Schichten aufbrachten, wir haben Asiaten, die "blühen" auch nach zwanzig Jahren noch nicht. Aber mit welchem klanglichen Ergebnis?

    Ganz ohne Lackprobleme schafft es auf Dauer übrigens keiner - zumindest kenne ich keinen.

    Selmer jedenfalls hat nach meinem Verständnis zahlreiche Versuche unternommen, andere haltbarere Lacke zu verwenden, kam aber nicht zu einem Ergebnis, dass dem Beraterstab geschmeckt hat.

    Deshalb ist aus meiner Sicht der Kompromiss des besten klanglichen Ergebnisses der beste. Wer als Spieler von einer perfekten Optik schwärmt, der darf kein Selmer kaufen. Er wird nicht glücklich werden. Ihr oder ihm rate ich ein Yanagisawa, das alle acht Jahre ausgetauscht wird. (Tolle Saxophone übrigens).

    Dritter Aspekt und dann ist es genug: Nachlackierung - eine Mode, die zum Glück wieder aus der Mode gekommen ist. Da wurden viele schöne Hörner getötet. Vorbehandelt mit Feile und Schmiergel und Polierrad und dann richtig fett Lack drauf, damit es auch lange glänzt. Diese Hörner sind fast alle wirklich tot. Da klingt nix mehr, vierzig Socken stecken da drin. Aber es sieht halt schön aus.

    Als Selmer Händler ärgere ich mich schon manchmal über die Qualität der Auslieferung - aufwändiges Nachstellen ist unerlässlich, das kostet Zeit und Geld, aber lohnt sich, weil alle dichten Selmers sich einfach hervorragend spielen lassen.

    Über Lackprobleme habe ich mich noch nie geärgert. Das ist halt so.

    Sorry für den zu langen Beitrag, es ist ein komplexes Thema.

    Grüße aus Marburg,

    Armin
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    das verstehe ich jetzt nicht ganz.
    Die Aussage, dass sich die neuen Yanagisawas mehr wie ein Selmer spielen als die neuen Selmer selbst ist nicht von mir, aber interessant und vielleicht etwas bissig.

    http://woodwindforum.com/?page_id=57

    Wenn bei meinen Yanagisawas morgen der Lack runterfallen würde, wäre es mir völlig wurscht (bei meinem Bari ist das auch so, dass stammt aus der Serie, wo Yanagisawa Probleme mit dem Lack hatte.)
    Die Polster bei dem etwa 25 Jahre alten Horn sind bis auf 2, die getauscht wurden, weil es mal umgefallen ist, noch immer die originalen.
    Und das Horn wurde viel - und auch oft im Freien - gespielt.

    Ich finde man sollte auch nicht so tun, als ob andere Marken die Entwicklung nicht mit gleicher Akribie wie Selmer betreiben würde.
    Gerade bei Yanagisawa ist das so.

    Es hat mich aber auch das Lackproblem bei meinem Reference 54 nicht gestört.
    Es war nur insgesamt von schlechterer Qualität.

    Liebe Grüße,
    Guenne


     
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