Hallo, ich spiele seit einigen Jahren ein selmer superaction II tenor und komme damit im Grunde gut klar. Was ich trotz andauernden Übens nicht hinbekomme ist die Bindung zum mittleren d (klingend c') von Tönen herkommend, die einen Tritonus drüber oder noch höher liegen (as, a, b, h, c). Es passiert mir ständig, dass dann das hohe a, also der zweite Oberton zum tiefen d erklingt. Die Klappen scheinen alle dicht zu sein, die Bindung von der Quarte drüber (g) ist völlig unproblematisch. Ich habe auch ein Sopransax (Yamaha), da taucht das Problem nicht auf. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder weiß jemand einen Rat? Auf Antwort hofft CMaj7
Hallo CMaj7 und herzlich willkommen im Forum. Ich spiel zwar noch nicht so lange, aber ich kenn das "Problem" auch. Ich hab damit vor allem in schnellen Passagen teilweise meine Schwierigkeiten. Ich glaube, dass grundsätzlich zwei mögliche Problemursachen verantwortlich sein könnten... 1.) die Kopplung zwischen den beiden Oktavklappen arbeitet nicht perfekt oder marginal zu langsam. Da das A ja ein Oberton zu D ist, neigt es bei Bindung von A nach D natürlich dazu, stehen zu bleiben. Eine nicht exakt arbeitende Mechanik könnte das Problem dann weiter verstärken. 2.) die Fingersynchronität lässt zu wünschen übrig. (Das ist mein Probelm! ) Wenn die Klappen nicht alle exakt gleichzeitig geschlossen werden, neigt das D zum überblasen. Vor allem in höheren Tempi ist es mE schon ziemlich anspruchsvoll, alle Klappen synchron zu schließen. Eine weitere Möglichkeit, die das Problem verstärken könnte, ist natürlich auch ein etwas zu fester Ansatz oder zu leichte Blätter. Möglichkeiten gibts viele, aber ich würde die beiden oben genannten mal etwas genauer unter die Lupe nehmen! LG Phi
Hallo LG Phi, vielen Dank für Deine Antwort! Meine Fingersynchronität ist sicher nicht die beste, ich glaube aber trotzdem, dass es eher an der Kopplung der Klappen liegt, weil ich auf dem Sopran das Problem nicht habe. Vielleicht sollte ich das Tenor mal überholen lassen. CMaj7
Eine Überholung ist nicht zwingend notwendig. Aber Nachschauen lassen, wie es mit der Koppelung bestellt ist, kann sicher nicht schaden. Die anderen Punkte von ashbird würde ich aber auch nicht außer Acht lassen. Vor allem ein zu fester Ansatz lässt gerne mal den 2. Oberton vom tiefen D ansprechen. Bei Coltrane kam das auch vor, aber aus Absicht.
Ich hab auch ein SuperActionII und das selbe Problem. Bei mir allerdings nur vom A zum D. Du kannst bei der Oktavmechanik das Spiel mittels Aufbiegen der Zapfen des Wippmechanismuses und Pergamentpapier an dieser Achse, auf dem das Wippdings aufgesteckt ist reduzieren und schauen, ob es dann besser wird. (Ich denke mal, du hast jetzt kein Wort verstanden! ) Ich hatte mal ein Toneking, da gab es das Problem trotz klappriger Oktavmechanik komischerweise nicht. An anderen Saxophonen hab ich das hängenbleibende A aber auch schon gehabt.
Es ist zwar immer schoen, wenn man die Schuld dem Sax geben kann, aber bei dem Problem, glaube ich liegt es eher nicht am Saxophon. Welche Oktavklappe beim D2 geoeffnet ist, ist auch relativ wurscht. Schuld ist der Ringfinger deiner linken Hand. Der ist meistens zu langsam. Das Problem hast du beim Sopran nicht, weil da der Klappenabstand viel kleiner ist. Ueb einfach den Wechsel zwischen C und D. GAAAAAAAAAAAAAAAAnz langsam und denk dir dabei, dass der Ringfinger der linken Hand als erstes schliessen muss. Dann wird das schon. Liebe Gruesse aus Holland
Genau, entweder ist der Schuldige: a) der Ringfinger der linken Hand (weil zu langsam) oder bestenfalls b) die obere Oktavklappe (auf dem S-Bogen) deckt nicht perfekt (einfach mal ein d2 spielen und dabei diese zuhalten(lassen)zur Kontrolle, ob es jetzt besser anpricht), was man mit sanftem (!) manuellen Nachbiegen beheben kann.
Ich glaube nicht, dass es in erster Linie an meinem linken Ringfinger liegt. Auch die Bindung vom As zum D funktioniert ja nicht. Da ist die vom linken Ringfinger bediente G-Klappe aber von vornherein geschlossen. Viele Grüße CMaj7
Moin CMaj7, einige Fragen, die auch die Herangehensweise verdeutlichen: - in der unteren Oktav klappen die Verbindungen zum D ? - kannst du das D'' (mit OK) Staccato anspielen ? - G'' -> D'' geht, aber G#'' -> D'' nicht ? - klappt das D'' wenn du zwischen A'' und D'' eine winzig kleine, ggf. eine etwas größere (neu ansetzen) Pause machst ? - Gehen die Verbindungen zum D'', wenn du alle Töne ohne Oktavklappe, aber natürlich klanglich oben spielst ? - kannst du das D (ohne Oktavklappe) leicht zum A'' überblasen, und wenn ja, kannst du ohne Probleme wieder runter zum D'' und dann zum D' spielen ? - funktionieren die Oktavbindungen D' -> D'' -> D' und G' -> G'' -> G' reibungslos ? Gruß, xcielo
Hallo xcielo, es ist so: - in der unteren Oktave ist alles ok - das d'' ist staccato spielbar, auch im Wechel mit anderen Tönen - allerdings ist der Anblaswiderstand beim d'' viel höher als z. B. beim es'' oder e'' - G''->D'' ist problemlos, Gis''-> D'' nicht - mache ich eine Pause oder verringere ich den Luftstrom deutlich, funktioniert die Bindung - die Bindung zum D'' funktioniert vom A'' aus auch ohne Oktavklappe nicht - ich kann das tiefe D leicht zum A'' überblasen - ich kann auch das D'' (bei gedrückter Oktavklappe) leicht zum A'' überblasen - die Bindungen D'-D''-D' und G'-G''-G' sind ziemlich ok - vielleicht noch zwei Hinweise: wen ich das Mundstück weniger weit in den Mund nehme, funnktioniert die Bindung, allerdings ist dann der Ton dünner und das Blatt macht nach eingen Minuten nicht mehr mit - wenn ich beim D'' zur Hilfe die tiefe Cis-Klappe zusätzlich drücke (dann sind unterhalb vom d alle Tonlöcher offen) funktiouiert die Bindung auch; alleridngs habe ich dann ein Problem mit der Tonhöhe und der Griff ist kompliziert Viele Grüße CMaj7
Moin CMaj7, ich würde jetzt mal tippen, dass kein mechanischer Defekt vorliegt (Oktavklappe oder sonstige nicht dichte Klappen). Bleibt das Horn, der S-Bogen, das Mundstück, Du. Wäre mal interessant, - ob das gleiche Phänomen auftaucht, wenn du ein anderes Horn, andere Marke oder sogar gleichen Typ spielst - respektive ein anderer Spieler dein Horn spielt (ggf. mit deinem Setup im Gegensatz zu Seinem) - bei gleichem anderen Typ könnte man mal den S-Bogen tauschen - du vielleicht mal ein anderes Mundstück probierst (welches spielst du eigentlich ?), eventuell auch einfach mal eine andere Blattstärke (welche spielst du jetzt ?) Dann ließe sich leicht feststellen, ob es nun an der hardware oder an Dir liegt. In jedem Fall hervorragende Übungen sind: - Die obere Oktave ohne, die untere mit Oktavklappe spielen - Überblasübungen rauf und wieder runter, bis zur Quinte erst mal, dann bis zur zweiten Oktav - D'' spielen, schön satten Klang erzeugen, dann mit absolut Null Ansatzveränderung A'' greifen; und genau so wieder zurück. Wirklich wichtig dabei, dass keinerlei Ansatzveränderung stattfindet. Ggf. auch erst mal das Ganze mit D'' -> A'' -> G'', dann D'' -> A'' -> F#'' usw. Gruß, xcielo
Hallo xcielo, vielen Dank für Deine Hilfe! Ich spiele zur Zeit in erster Linie Klassik und benutze da ein Otto Link Tone Edge 5* mit Vandoren Klassik Blättern (V5), Stärke 3. Wenn ich Jazz spiele, benutze ich ein Vandoren T75 V16 Metal und Vandoren V16 Blätter, Stärke 2 1/2. Ich habe Kautschuk Mundstücke von Selmer (C**, S90 180) und Vandoren (TL3, TL4) und ein Metall Mundstück von Otto Link (Bahnöffnung 6) mit verschiedenen Blättern /Blattstärken (Vandoren KLassik, Java, V16, ZZ, Rico Royal, Plastikblätter von Legere) kombiniert, was aber nicht so gut funktioniert hat. Das Otto Link Tone Edge ist bei mir einfach das zuverlässigste: Der Ton ist immer zumindest gut brauchbar, nach langem Spiel, nach längerem Nicht-Üben, nach Wechsel vom Sopran, nach Wechsel vom Metallmundstück oder auch nach vorherigem Ausprobieren einer "verrückten" Mundstück-Blatt-Kombi. Viele Grüße CMaj7
Vielleicht liegt es zum größtem Teil schon an einem selbst, Fakt ist aber, dass ich mit provisorischen Mitteln an der Oktavmechanik eine deutliche Verbesserung erreicht habe. Bei meinem alten Saxophon musste ich meinen Ansatz auch nicht verbiegen, um den Wechsel zu meistern. Ich glaube, dass das SA80II sehr empfindlich an dieser Stelle ist und eine etwas klapprige und dadurch zu langsame Oktavmechanik einem mächtig Probleme machen kann.
Moin, Link 5* mit Stärke 3 kann ich mir gut vorstellen, dass man da leicht überbläst. Das erfordert m.E. einen sehr genauen Ansatz. Wenn das Horn dann ein wenig sensibel ist, dann wird es schwierig. @mato Ich finde ja auch, dass die Selmer Oktavmechanik eine ziemliche Katastrophe ist. Trotzdem sollte sie präzise genug funktionieren. In diesem Falle passiert es aber auch, wenn der Oktavmechanismus gar nicht beteiligt ist, daher hatte ich das ja abgefragt. Gruß, xcielo
Hallo xcielo, könnte es daran liegen, dass ich das Mundstück zu weit in den Mund nehme? Ich habe da aber Schwierigkeiten mit den Vandoren Klassik Blättern. Die sprechen dann nach ein paar Minuten Spielzeit nicht mehr an, ich weiß nicht warum. Wenn ich sie am nächsten Tag wieder hernehme, funktionieren sie komischerweise wieder. Bei den V16, Java oder ZZ Blättern, die kein so dickes Herz haben, ist das nicht so. Viele Grüße CMaj7
Ich habe so was auch schon öfter gehabt. Die Blätter nehmen beim Spielen Feuchtigkeit auf ,das Holz quillt auf und liegen nicht mehr plan am Mundstück. Wenn sie trocknen, ziehen sie sich wieder in ihre Ausgangsform zusammen und sind erst mal wieder anspielbar bis es von vorn beginnt. Du kannst das per Plopptest (hier beschrieben)feststellen oder auch einfach genau nachsehen: Ein Spalt zwischen Mundstück und Blatt wo es noch plan anliegen sollte. Wenn du die Unterseite des Blattes an ein Lineal oder Rasiermesser hältst, kann st du auch sehen das es sich wegwölbt.
Moin CMaj7, es kann Vieles sein, das ist per Ferndiagnose schwer zu beurteilen. Hinsichtlich der Position im Mund heißt es ausprobieren, da ist jede Schnüss und jedes Blatt anders. Ich vermute mal stark, dass du für die Töne ab G#'' aufwärts einen festeren Ansatz benutzt als für die tieferen Töne, und ergo, hast du erst mal das A'' so gespielt, geht es schlecht zurück, denn das locker lassen ist dann erfahrungsgemäß weniger leicht präzise zu bewerkstelligen. Von A' nach D'' sollte es ja deinen Ausführungen nach locker gehen, halte mal ganz bewusst den Ansatz dabei absolut unverändert. Und von diesem D'' dann, wiederum absolut ohne Ansatzveränderung gehe zum A'', und dann zurück zum A'. Geht das problemlos ? Dann sollte es auch vom A'' zum D'' gehen. Wohlgemerkt ohne Ansatzveränderung. Aber da musst du ganz genau acht geben, weil man da im Laufe der Jahre einiges schon völlig unbewusst macht. Gruß, xcielo