Sinnkrise

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von _Eb, 14.Mai.2024.

  1. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Habt ihr auch zeitweise diese Zeit in der ihr euch fragt wie es mit der Musik nun weiter geht?
    Die Motivation ist schwach.
    Der Fortschritt will nicht und ihr findet auch keinen Hebel die Blockade beiseite zu räumen.


    Was hilft euch in dieser Situation... ?
     
  2. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Ganz stumpf das zu Üben, was mir am Schwersten fällt. Und das langsam und mit Disziplin. Auf einmal ist dann beim nächsten Üben wieder der Schwung da, weil vorher Hakeliges auf einmal klappt.
     
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  3. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Ich frag meinen Lehrer ob er eine Idee hat.

    Z.B. mein Vorhaben für 2024, Improvisation nochmal von vorn zu beginnen und zu ÜBEN, weil ich auf der Stelle getreten bin und mehr wusste als konnte, hat mein Lehrer mit zwei Ideen "garniert": Mich nicht nur mit einer Tonart pro Monat zu beschäftigen, sondern auch in dieser Tonart je ein Stück zu schreiben.
    Inzwischen ist die Kompositionschallenge in den Fokus gerückt und ich lerne eine Menge dabei. Ich als Komponistin - hätte ich nie von mir gedacht!

    Vielleicht hilft auch drüber reden. Andere haben vielleicht tolle Ideen, die dich inspirieren.

    Oder einen Twist in Bekanntes einbauen: alles staccato spielen, alles legato, Tonleiterausschnitte im 7/8-Rhythmus, alles mit Vibrato, alles ohne... ein Stück rückwärts spielen... sich mit dem Bekannten aus der Komfortzone heraus bewegen; alles ist erlaubt.
    Oder ein Ziel schaffen: eine Gelegenheit zum Spielen vor Publikum schaffen. Bis dahin dafür üben.

    Solche Sachen helfen mir meist. Vielleicht ist ja was für dich dabei, @_Eb .
     
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  4. ilikewoods

    ilikewoods Ist fast schon zuhause hier

    In so einer Situation hilft es mir, mich zu demütigen, indem ich auf eine Session mit sehr guten Spielern, deren Stil meinem Geschmack entspricht, gehe und versuche, Stücke, die ich noch nicht kenne, nach Gehör zu spielen. Ein paar Sachen klappen dann, das meiste ist blöd. Dann hab ich direkt ein, zwei Akkordmodule, die ich auschecken will, um das Stück doch zu verstehen und Inspiration, was Eleganz und Beherrschung des Instruments angeht durch die besseren Spieler.
     
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  5. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Nicht immer so einfach…, mich hat vor 10 Jahren halt ne PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) aus meinem bisherigen Leben gerissen…

    Mich persönlich hat da vor allem auch das Saxophon wieder mit rausgeholt…

    Hab mit dem Bari und professionellen Unterricht wieder begonnen, und mich nach familiären Todesfällen dieses Jahr erstmals wieder mit nem Alt auseinandergesetzt, was einiges an Übung bedarft hat…

    Versuch mich da teils auch mit kleinen Dingen, wenn die Motivation fehl am Platz iss…

    Bspw. Pentaoniken, und die halt dann von jedem Ton hin zu starten, dass die in Fleisch & Blut übergehen…

    Von daher teils kleine, überschaubare Ziele zu setzen, die letztlich ALLES weiterbringen…:)
     
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  6. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Gut zu wissen das es anderen genau so geht.

    Ich hatte die Vermutung schon, und so soll der thread nicht nur für mich sein. Ich hoffe dass es sich zu einem Faden entwickelt der anderen auch hilft wieder Fahrt auf zu nehmen
     
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  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Was anderes, neues üben. Mal weg von dem was man die ganze Zeit gemacht hat.
    Oder auf ein schönes Konzert gehen.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mich motiviert dann das Musizieren mit Anderen oder einfach mal etwas völlig anderes außerhalb der Musik machen.

    Oft sind die persönlichen Ziele einfach zu hoch gesteckt.
     
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  9. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Hm das ist eine der Fragen. Was ist mein Ziel.
    Ich werde jetzt 61 und fühle mich mehr wie 41. Aber mein Verstand sagt ich werde vielleicht noch 20 Jahre leben wenns gut läuft.
    Eben lerne ich Kinderlieder.
    Mir fehlt ein lehrender Mensch.
    Und ein Mensch mit dem ich zusammen musizieren kann oder zwei drei.
    Ich finde den Übergang zur Rente wirklich anstrengend
     
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  10. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Das möchte ich unbedingt unterstreichen. Quasi Starthilfe für die eigene Innere Batterie.
     
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  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wie die Antworten zeigen, gibt es verschiedenste Auswege.
    Ich frage mich in der Situation ggf., warum ich denn Sax spiele, oder was mir daran gefällt. Um die Blickrichtung zu ändern...

    Oder was spielen, was mir Spaß macht. Locker lassen, nicht krampfhaft Fortschritt suchen. Und wenn der Spaß da ist, ist vielleicht auch schon wieder die Motivation da, etwas Konkretes zum Verbessern anzugehen.

    Auch ein paar Tage Pause können mir gut tun. Interessanterweise gehen dann Etüden oft besser als vorher.

    Dann weißt Du ja, was Dir fehlt. Ersteres kann man "buchen"... Falls niemand in der Nähe ist für "wöchentliche" Stunden, kann man auch jemand weiter entfernt für "monatlich" nehmen.
     
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  12. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Außer dem Sax (Musikschule, örtliches Orchester) noch ein anderes Hobby in Gemeinschaft suchen: Sport (Gymnastik, Pilates, Yoga, Qigong, Golf …), Modellieren (Bildhau, Schnitzen, Bronzeguss …), Radtouren (örtlicher ADFC), Theatergruppe …..
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Der Opa meiner Frau fing mit Mitte 50 an so zu reden und lief in altmodischen Klamotten herum — ein neuer Mantel lohne sich ja gar nicht mehr in seinem Alter… Er wurde 97 (und war dann doch immer ganz ordentlich angezogen).

    Als Kind und Jugendlicher hörte ich manchmal Erwachsene über Zeiträume von 20 Jahren reden und dachte dabei „Boa! Bis dahin bin ich ja schon alt und grau und weise! Über 30 — unvorstellbar!“ … Heute versuche ich milde auf die vielen unreifen Mittdreißiger zu blicken.

    Mein Beruf war in meinem Leben immer sehr bestimmend — im Guten wie im Schlechten.
    Irgendwann war es für mich genug, in jeder Hinsicht und ich habe beschlossen, etwas ganz anderes zu machen und das ganz anders als bisher.

    Natürlich kann keiner so ganz aus seiner Haut…

    Aber ich bin gelassener geworden.
    Wenn ich z.B. ein paar Tage nicht zum Spielen/Üben komme, ist das halt so.
    Dann höre ich mir ein paar schöne Platten an oder versuche ein Konzert zu erwischen, das vielversprechend ist.
    Dann versuche ich das fürs nächste Mal am Instrument mitzunehmen, nachzuahmen, was mir gefallen hat, zu verstehen, was ich da gerade nachahme.
    Damit bin ich meistens schon wieder „drin“.

    Als ich noch im Beruf war, habe ich die Musik und das Instrument als wichtigen Ausgleich erlebt und war regelrecht giftig, wenn mich jemand davon abgehalten hat, meine tägliche Stunde für mich und die Musik zu haben.

    Ich lese aus Deinem Satz — und ich hoffe, damit trete ich Dir nicht zu nahe — eher eine grundsätzliche Frage nach Orientierung in diesem Übergang von „Arbeit zu Ruhestand“ als eine Frage nach musikalischen Motivationshäppchen. Letztere wären nur wie Pralinen ;)
     
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  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Kenn ich auch. Die Phasen kommen und gehen. Ist halt so.
    Ich lasse dann das Sax auch liegen und irgendwann triggert mich etwas und die Motivation ist wieder da.

    Ich überhaupt nicht, war spannend und motivierend.
    Bin auch noch nicht ganz raus, mache noch ca. 15h/Woche vom Homeoffice völlig stressfrei.

    So ein gleitender Übergang ist sehr angenehm.

    Dann haben wir die Perspektive gewechselt, sind umgezogen, haben einen schönen Garten, können tolle Radtouren machen und haben meinen alten Freundeskreis wieder reaktiviert, da wir jetzt wieder in meiner alten Heimat wohnen.

    Also ich finde den dritten Lebensabschnitt sehr inspirierend.

    CzG

    Dreas
     
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  15. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich denke, so eine Sinnkrise haben die Meisten schonmal mitgemacht.
    Für mich war das zu den Corona-Lockdownzeiten am frustrierendsten. Nur noch alleine vor mich hin üben, kein Auftritt in der nächsten Zukunft - Aussicht auf Besserung der Lage liegt fern.
    Oder auch mal als der Krankenstand in der Bigband recht hoch war, Schlüsselpositionen vakant waren und von daher die Proben öfters ausfielen.

    Was mir geholfen hat? Schwer zu sagen. Entweder sich mal ne Pause von der Überei gönnen oder mal was ganz anderes üben.
     
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  16. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    @Silver
    Ne die generelle Flugrichtung habe ich schon..
    Aber mir "fehlt" ein wenig der Stress.
    Aber inzwischen baue ich meine Tage neu zusammen.
    Zudem bin ich in eine komplett neue Umgebung gezogen.
    Da muss das Netz erstmal verbessert werden.
    Das ist eigentlich der Hauptnerv.
    Aber es wird... Ich bin ein grundoptimistischer Mensch, auch wenn es nicht immer so klingt r
     
  17. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    In einer örtlichen sozialen Einrichtung (Tafel, Altenbetreuung …) engagieren.
     
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  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    schau mal ins mix-online.de unter Kleinanzeigen/Musik, da annonciert ein Heino Kraft, oder auch gleich auf seine Homepage. Vielleicht ist das ja was für Dich. (Ich kenne ihn nicht persönlich, kann also nichts weiter dazu sagen)

    Das ist der Knackpunkt finde ich. Ohne Band würde ich auch keine Lust haben, irgendwas zu üben. Auch hier mal der Tipp mit obigem Anzeigenblatt und der Musikkategorie.

    Ich habe mich riesig gefreut, dass ich endlich weniger arbeiten musste und mehr Zeit für die Dinge hatte, die mich wirklich interessieren. Das ist halt der Vorteil, wenn einem der Job zum Hals raus hängt ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich denke, dies ist das generelle Thema für viele von uns.
     
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  20. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich bin ja fast im gleichen Alter.

    Die Gedanken habe ich mir vor ein paar Jahren gemacht. Ist die 6 vorne dran ist es spät, aber immer noch machbar.

    Es gibt einiges zu tun, so wie ich es mir einteilen kann und will.

    Ich habe einen groben Plan und Ressourcen für alltägliche Dinge und die Mobilität.

    Morgens i. d. R. Von 9 Uhr aus dem Bett.
    Mit dem Hund eine Runde.
    Kaffee trinken. Zeitung Musik hören.
    Min 30 Minuten bis 1 oder 2 h Saxen.

    Werkstatt, oder irgendwelche Dinge ums und am Haus und Garten erledigen.

    Regelmäßig treffen mit Freunden verabreden.

    Wenn ich die Grünflächen pflege nehme ich das Wohnmobil mit. Koche mir nach der Arbeit einen Kaffee und schmeiß den Grill an.............

    Ich habe gerne gearbeitet, freue mich aber auch auf den Juli.
    In meinem Job werde ich noch geringfügig beschäftigt sein und einspringen wann immer ich gebraucht werde.

    Grüße Gerrie
     
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