Soft Way Improvisation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von peterwespi, 13.Januar.2005.

  1. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Immer wieder taucht hier die Frage auf, wie man am besten mit improvisieren beginnt. Meine Erfahrung zeigt, dass üblicherweise viel zu früh mit theoretischen Leitplanken wie Akkord-Chiffrierungen, Kirchentonarten usw. die Kunst der Improvisation vermittelt wird.
    Da aber die meisten Neulinge in diesem Tummelfeld einige Jährchen das Spielen nach Noten hinter sich haben, fehlt logischerweise die Routine, Melodien im Moment entstehen zu lassen und die improvisierten Phrasen sinnvoll miteinander zu verbinden.
    Durch die theoretischen Spielregeln wird die vorhandene Kreativität bereits im Keim erstickt und das "freie Spiel" ist von Anfang alles andere als frei. So tun sich die Neulinge mit den Spielregeln schwer, die Improvisationen wirken von Anfang an verkrampft und "theoretisch".

    Ich persönlich vermittle das freie Spiel bereits von der ersten Lektion an parallel mit dem lesen von notierten Melodien. Das zum Download bereitgestellte zip-File enthält folgendes Material von Soft Way Improvisation:

    - 24 Begleit-Tracks (pro Tonart 2) im mp3-Format
    - Track-Liste
    - Dokumentation des Beginner-Workshops für mein anderes Improvisations-Lernmittels SOLO! "Improvisieren ist ja ganz einfach..."

    Damit ist für jede(r)mann/frau eine taugliche Möglichkeit gegeben, ohne viel Theorie die ersten Schritte beim Improvisieren zu tun. Denn zuerst soll ein Gefühl für Phrasen, Melodien, Motive, Motiv-Weiterverarbeitung usw. entwickelt werden. So eignet man sich lediglich mit der Vorgabe einer Dur Tonleiter die Fähigkeit an, erst mal frisch von der Leber weg frei und sinnvoll zu spielen.
    Keine Angst - die grosse Freiheit wird dann noch früh genug mit Theorie eingeengt...

    Das zip-File gibt's hier

    www.wespi.com/SoftWayImprovisation.zip

    und ist 78.8 MB gross.

    enjoy! :cool:

    en Gruess us de Schwiiz

    peter
     
  2. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    @peter,
    ich möchte mich aufschwingen, Dir persönlich und musikalisch Respekt zu zollen:
    :lol: C H A P E A U :lol:

    Ich habe mir das Material angeschaut und ein paar Dinge kurz angespielt. Genial, einfach und schön!!!

    Aus meiner Sicht braucht es die In- und Outros nicht, ich habe mich daran nicht orientiert. Mich irritierte es eher.

    Super finde ich, dass Dein PDF die Grundtonarten enthält, sommit kann ich sowohl mitm Sax, also auch mit Flute oder Waldhorn *grins* mitspielen und habe einen leichten Einstieg.

    Ich vermute mal, dass Du (didaktisch) bewusst auf die Angabe der Harmonienfolge(n) verzichtest, GUT und RICHTIG, denn "wir improvisieren mit den Ohren".

    Auch, dass unterschiedliche Stile und Tempi vorliegen, finde ich Klasse, denn da kann sich jede/r seinem Geschmack und Anspruch entsprechend aussuchen...
    ... und ich bin gerne weiterhin "Testkaninchen" für Deine Ideen, also Moll-Nummern und weiteres. ;-)

    Herzlichen Dank für Deine nichtkommerziellen Angebote, angefangen mit der Grifftabelle, die mir ebenso sehr gut gefällt.

    Herzliche Grüße in die Schweiz!
    Jogi
     
  3. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo lieber Peter Wespi,

    zunächst herzlichen Dank, dass du Material "einfach so" zur Verfügung gestellt hast.

    Ich habe zunächst nur gelesen und gehört - und bin gespannt, wie dein Weg auf mich und andere praktisch wirkt.

    Ist dir - natürlich spreche ich auch alle anderen an - der Name "Werner Pöhlert" über den Weg gelaufen?
    Pöhlert hat in einem sehr dicken Buch (seiner Meinung nach) ausführlich und begründet dargelegt, warum der ganze Theorie -und Skalenkram in seiner jetzigen und überal breitgetretenen Form kaum zum Improvisieren führt.
    Mich interessieren eure Meinungen dazu - da ich das Buch immer wieder aufgreife,dann wieder weglege.

    mfg

    saxclamus
     
  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich hab nur mal kurz reingehört.
    Super-Idee Peter.
    Das fürs erste.
     
  5. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Peterwespi

    Moin aus dem hohen Norden in die Schweiz.....
    Ich habe mir das jetzt weder angesehen noch angehoert.....
    brauche ich auch nicht....denn ich kann Deinen Worten , was die Einengung der Freiheit...ergo der Improvisatiuon...durch zu fruehes Notengebimse betrifft , nur 100 - Prozentig zustimmen.
    Ich kenne Musiker....Trompeter , Posaunisten , Saxer.....die sind wirklich Top ..... aber nimm ihnen das Notenblatt weg....oder die Akkordsymbole...dann sind die stumm wie ein gedörrter Goldfisch.
    Das finde ich ziemlich traurig.....wie bei jemandem der wunderbar vorlesen kann...sobald er / sie ein Buch in der Hand hält....zum Ablesen....aber mit eigenen Worten nicht die kleinste Geschichte erzählen kann...
    Man will sich ja als Musiker selbst verwirklichen....und nicht immer jemandes anderen Gedanken / Kompositionen zitieren ....oder ?....Zumindestens MIR geht es so.
    Grüße
    Benjahmin
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo Peter

    Auch von mir ein ganz herzliches [size=large][color=66FF33]DANKESCHöN[/color][/size] Ich finde es super toll, wie Du Dich immer wieder engagierst und dabei nicht nur an Leute denkst, welche schon weiss ich wie viel draufhaben. Ich kann Deinen methodisch/didaktischen Ausführungen hier nur volle Zustimmung geben - ich finde schon lange, dass es kein vernüftiges Material gibt, welches den Starter in der Improvisation nicht bloss abschreckt - Du versucht da wirklich eine Lücke zu schliessen - Chapeau :) :)

    Liebe Grüsse
    Toni
     
  7. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute

    Vielen Dank für die Feedbacks - wie immer freut es mich sehr, wenn mein Material Anklang findet. Aber gerne bitte ich auch um konstruktive Kritik, da meine Werke nicht als final gelten, sondern in einer ständigen Weiterentwicklung sind.

    @Jogi:
    Danke für die Blumen! Die In- und Outros sind vor allem für die Kiddies gut, da sie sich oftmals nicht bremsen können und vom ersten Ton an in irgendeinem Tempo loströten. Mit dem Intro kann man sie etwas bremsen und dazu animieren, auf den Rhythmus zu hören und erst dann mit spielen zu beginnen...
    Betreffend Grifftabelle sieht es so aus, als dass sie im Laufe des ersten Halbjahres 2005 ein Redesign mit Ergänzungen erfahren wird. Zuerst aber stehen die Redesigns meiner Homepage und des Theoriebuches auf dem Programm, die Kursunterlagen für meinen Wörkschopp "Rhythm' + Reading" müssen fertig gelayoutet werden (achja, dann sind die rhythmischen Archetypen endlich zum präsentieren bereit!) und die Workhsop-Collections Nr. 2 und 3 von SOLO! "Improvisieren ist ja ganz einfach..." sollten auch zu Papier gebracht werden...

    @saxclamus:
    Danke für die Blumen! Von Werner Pöhlert habe ich bis gestern noch nie etwas gehört. Wäre aber spannend, mehr darüber zu erfahren. Ich persönlich bin der Meinung, dass gezielte Skalen und Chord die Impros beleben und aufwerten können. Diese musikalisch-theoretischen Leitplanken dürfen aber nicht zu früh gestellt werden, da die Impro-Beginner zuerst das Flair für freie Melodien und Motive entwickeln sollen. Erst nach und nach soll auf Skalen / Akkordtöne eingegangen werden, welche aber nicht als Regel ("du MUSST mit diesen Tönen spielen"), sondern als Hilfe ("wenn du auf einem von diesen Tönen landest, dann bist du auf der sicheren Seite") gegeben werden sollen. So kann der Solist / die Solistin im Laufe der Zeit zum eigentlichen Akteur der Improvisationen werden und lernt nach und nach, Töne gezielt einzusetzen, ohne dass die Kreativität gross darunter leidet. Es ist nur eine Frage des Masses...

    @matthiAS:
    Danke für die Blumen - Falls du Inputs hast: Raus damit! :)

    @Benjahmin:
    Danke für die Zustimmung. Jaja, es ist zum Teil tragisch, wie in der heutigen Zeit unterrichtet wird. Ich vergleiche das gerne so, wie wenn der liebe Gott vor paar tausend Jahren eine Kiste mit Notenblättern auf die Erde geschickt hat mit den Worten "Baut euch Instrumente und spielt diese Partituren!" Mit Soft Way Improvisation habe ich ein Tool, die Kiddies vom ersten Ton an eigene Melodien zu erfinden. Die spielen zum Teil auf Teufel komm raus Zeugs auf ihren Hörnern, das sie selber niemals aus einem Notenblatt lesen könnten!
    Eine weitere Tragödie ist die Tatsache, dass die klassischen Komponisten in ihren Werken eigentliche Improvisationen vorgesehen haben! Da stand z.B. in einem Violinenkonzert bei einer Kadenz ganz einfach G7 und die Solisten rödeltetn eine Impro-Kadenz über diesen Akkord. Und heute werden diese Kadenzen gegen den Sinn der Komponisten ausnotiert, weil die meisten Klassiker keine Note, die nicht auf einem Notenblatt geschrieben ist, spielen können...

    @antonio:
    Danke für die Blumen! Soft Way Improvisation ist ein an und für sich uraltes Konzept, mit welchem ich vor etwa 10 Jahren -zig Musikalien-Verlage abklapperte. Es fand sich aber kein Interessent, die Lücke von "keine Ahnung von Improvisation" biz zum Niveau "Aebersold" zu stopfen. Leider leiden viele Lektorate der grossen Verlage wie die katholische Kirche an Überalterung und die können mit so neuartigen Aussagen wie "Improvisieren ist ja ganz einfach..." nichts anfangen. Und die Aussage kann gar nicht stimmen, weil sie ja in ihrem Leben noch nie einen Ton ohne ein Notenblatt gespielt haben...
    Ausser Spesen von einigen tausend CHF nix gewesen... :-( Aber der Weg über das Internet ist für die Verbreitung von Lernmitteln geradezu ideal und ich hoffe, dass vor allem die kostenfreien Angebote wie Soft Way Improvisation oder die Grifftabelle den Verlagen, die meine Wenigkeit lächelnd übergangen haben, irgendwann auffallen werden. Was dann passiert - lassen wir uns mal überraschen :cool:
     
  8. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    Peter Wespi schrieb:

    "Danke für die Blumen! Von Werner Pöhlert habe ich bis gestern noch nie etwas gehört. Wäre aber spannend, mehr darüber zu erfahren."

    Für Interessenten:


    Werner Pöhlert - Grundlagenharmonik

    mfg

    saxclamus
     
  9. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    "Werner Pöhlert - Grundlagenharmonik"

    Gute Sache, interessant, fundiert! Ich werde mir mal etwas Literatur darüber besorgen.

    Bei der Harmonielehre besteht in den meisten Newcomern die Gefahr, dass das 1 x 1 der Musik - die Intervalle - zu wenig geläufig sind. Damit man die Harmonielehre wirklich geniessen kann müssen diese 200% sitzen und vor allem im "Ernstfall" (Impro über Changes) im Bruchteil einer Sekunde ausgerechnet und abgerufen werden können. Ansonsten wird die ganze Sache sehr schnell zu einem Desaster...
     
  10. saxoking

    saxoking Nicht zu schüchtern zum Reden

    hi peter!
    respekt für deine arbeit! super sache!!!
    hast du zufällig deine grifftabelle beta 2.0 überarbeitet?
    mich würden da die multiphonics mal interesseiren!
    MfG, saxoking
     
  11. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Habe mir auch grad mal die Playalongs runtergeladen mit der dazugehörigen Track List von Soft Way Impovisation!

    Mir fehlt nur leider etwas der Überblick:

    Hinter jedem Track stehen ja vier Noten:

    z.B.

    Track 1 Ballad - 64 BPM C D A G

    heisst das, dass ich mit den 4 Noten dazu improvisieren soll/kann?
     
  12. mckoi

    mckoi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ne, glaube ich nicht. Ich schätze es sind die Tonarten gemeint. Die erste Stelle (also das C) steht vermutlich für die klingende Tonart (für Piano, Gitarre usw.), die Zweite für Bb Instrumente (Tenor, Sopran), die Dritte für Eb Stimmung (Alt, Bariton) die Vierte für auf F gestimmte Instrumente (eher selten, vermutlich der Vollständigkeit halber)..
     
  13. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Peter,
    stimmt / geht der link noch??
     
  14. straightontheoffbeat

    straightontheoffbeat Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Peter,

    das ist ja eine prima Sache, deine Ideen zur Improvisation finde ich super. Leider kann ich den Link nicht öffnen... Vista?! :roll:

    Dennoch: Vielen Dank, dass du deine Arbeit anderen zur Verfügung stellst, das ist toll! :applaus: Ich denke, mein Saxlehrer "tutet ins gleiche Horn" wie du. Ab und zu bekomme ich zwar auch eine Dröhnung Theorie (will ich aber auch so), aber es bleibt genügend Raum zum Hören und "draufloströten" - Hauptsache, ich ende auf einem skalenverträglichen Ton :)

    Liebe Grüße Straight
     
  15. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage von nanpan wurde duch mckoi korrekt beantwortet - es sind die jeweiligen Tonarten.

    @wolfgang26:
    Nö, der Link führt ins Daten-Nirvana. Musste mal den Server aufräumen und hab das Soft-Way-Improvisation-Zeugs zum BASIC Workshop meines Impro-Lehrmittels SOLO! umfunktioniert. Der Link ist nun:

    www.wespi.com/SOLO/BASIC/SOLO_BASIC.zip
     
  16. straightontheoffbeat

    straightontheoffbeat Ist fast schon zuhause hier

    Dankeschön für den Link! :-D

    LG Straight
     
  17. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ah ok, starte grad erst richtig in Sachen Impro durch!

    Weiss nur von der Pentatonik, werd meinen Lehrer mal noch ansprechen müssen, aber besteht die Pentatonik immer aus den fünf Noten:

    C D E G A?? weil nur die Form ist im Dirko Juchem Buch zu finden!?

    Oder ist das so, dass jede Tonart die eigene Pentatonik zur Impro hat?
     
  18. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Nee, bei der Dur-Pentatonik nimmst du die Durtonleiter und schmeißt alle Noten raus bei denen Halbtonsprünge vorkommen. z.B. G-Dur G-A-B(H)-C-D-E-F# --> C und F# fliegen raus.

    Also jede Tonart hat eine eigene 5-Tonleiter.
     
  19. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    aha so hat ich mir das gedacht und es ist dann so, dass bei einem Song der in z.B. G-Dur geschrieben wurde, auch immer die jeweilige Pentatonik (in dem Falle ja G A H D E) zu passt und nur damit imrpovisiert werden kann?!
     
  20. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Nö. Wär doch langweilig, nur 5 Töne oder? Und vor allem viel zu einfach.

    Es gibt ungefähr 100000000000000000000000000000000000 Scalen die passen können. Is aber nur ne grobe Schätzung. Könnte auch ne 0 mehr oder weniger sein.

    Alles kann, nichts muss.
     
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