Hallo miteinander, ich spiele neuerdings mit dem Sopran-Saxophon in einer BigBand im Trompetensatz mit. (Alt und Tenor waren schon übervoll belegt). Jetzt gibt es in den Trompetennoten ein paar Besonderheiten. Mir ist klar, dass das Sopran nicht echt wie eine Trompete klingt, aber man tut ja immer sein Bestes. Deshalb: wie soll ich spielen, damit ich möglichst in den Trompetensatz einfüge: - 'Play in Stand': Mir ist klar, dass ich da in den Notenständer hinein spielen soll, damit es etwas gedämpft klingt. Aber das ist eigentlich meine gewöhnliche Haltung beim Sopran... Sollte ich bei 'play in Stand' einfach etwas leiser spielen? Oder beim normalen Spiel den Notenständer so tief stellen bzw. das Sopran so hoch halten, dass ich darüber hinweg spiele? Aufgrund der Schallabstrahlung kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass 'Play in Stand' beim Sopi einen ausgesprochenen Effekt hat? - 'Harmon' / 'Open' nacheinander: 'Open' hört sich ja ein bisschen danach an, als ob man einen Dämpfer weg täte... bedeutet demnach 'Harmon' = mit Dämpfer? - 'Bucket' : Auch ein kleiner Dämpfer? Scheint da mehrere Arten von Dämpfern zu geben. - generell 'Dämpfer': Kann ich ja bei Saxophon nicht. Gibt es irgend etwas - ausser leise spielen - wie zB. Ansatz verändern, was ich da machen sollte? Was die gewöhnlichen Zeichen für Trompete bedeuten, ist mir klar. (p = power, mp = mehr power, ppp = triple power usw.) (<- Spässle-Smiley!) Habt ihr Tipps bezüglich mpc? Also - falls jemand Erfahrung mit der Situation hat wäre ich für eure Ratschläge sehr dankbar. Grüße, Wanze
Der "Harmon" ist die Alubüchse mit Einsatz, die Miles Davis bekannt gemacht hat. Durch Verschieben des Einsatzes kann man den Grad der Piepsigkeit des Tones verstellen. Den Harmon kannst du nicht imitieren. Der "Bucket" ist tatsächlich ein Eimer, der mittels Klammern auf den Schalltrichter geklemmt wird und die tp hauptsächlich leiser macht. Hör dir die Dämpfer an und pass dich an, wo und wie es geht. Außer laut/leise gibt's bei dir m.E. keine Stellschrauben.
Die Alubüchse hat Miles bekannt gemacht oder anders herum? Als bekennender Miles-Nichtschätzender sind mir beide Aussagen recht
Ich würde das alles größtenteils mit der Lautstärke abstimmen und das sollte eigentlich während des Spielens intuitiv gelingen. Ich würde mich als Klangfarbenzusatz der Trompete sehen, sie also nie lautstärkemäßig überspielen, sondern in erster Linie ein wenig zurückhaltend sein und dafür umso mehr auf die Intonation achten. Je dichter ihr zusammenspielt, desto besser der Klang. An Klangfarbe hast du auf dem Sopran eine nicht allzu breite Palette zu bieten. Setzen die Trompeten Dämpfer ein, würde ich in den Subtone-Bereich gehen, ansonsten einfach leise spielen. Phrasierung sollte mit der Trompete abgesprochen sein, damit ihr euch auch da auf dem gleichen Weg befindet.
Und wenn Du da einmal mit den Trompetenspielern redest? Oder hat der Bandleader vielleicht bestimmte Klangvorstellungen dazu?