Sopransaxophon / ungeteilt vs. zwei S-Bögen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dexter, 22.April.2005.

  1. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Wer hat das Für und Wieder erwogen und hat womöglich beide Arten ausgiebig getestet?

    Beste Grüße aus MH
    Dexter

    PS. Bringt der Codera-Balancer möglicherweise bei einem ungeteilten Sopran etwas in Bezug auf die Möglichkeit, den Winkel zwischen Gurt und Sax zu erweitern?
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallöle!

    Ausgiebig getestet: leider nein.

    Aber ich hasse das herumgefummle mit S-Bogen, Mundstück und Blatt. Ich spiele nur und ausschliesslich den gebogenen S-Bogen, und mir wäre lieber, der wäre fest dran, wie bei meines Leherers Sax (YSS-62R). Es gibt aber derzeit - soweit ich weiss - kein gerades Sopransax mit festem gebogenen S-Bogen wie das oben erwähnte legendäre Modell.

    Der auswechselbare S-Bogen ist auch das Einzige, was ich an meinem Sax nicht so gut finde, von daher kann ich damit leben ... :)

    Andererseits hat man mit einem auswechselbaren Bogen eine "Tuningoption" mehr ... so ein Glogerscher Silberbogen reizt mich ja schon ... :)

    Grüsse
    Roland
     
  3. cantaloupe

    cantaloupe Kann einfach nicht wegbleiben

    Pro geteilter S-Bogen:

    ich finde den gekröpften wesentlich angenehmer zum Spielen, da ich das Sax nicht so weit hochhalten muss, um den richtigen Winkel des Mundstücks zum Mund zu kriegen. (Kann ganz schön schwer werden mit der Zeit !)
    Und so ein Bogen fest dran - wüsste ich auch nicht, wo's das gibt.

    Contra geteilter S-Bogen: ich hab immer Angst, an der Oktavmechanik was kaputtzumachen, wenn ich das Mundstück auf- oder abziehen will. Beim Tenor kann man halt doch fester zupacken :)
     
  4. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Ich habe den Vergleich des öfteren durchgeführt, und IMMER hat die gebogene Variante für mich klar gewonnen - ich finde so ein Sopran-Saxophon einfach zu schwer, um es ohne Gurt zu spielen, und mit Gurt ist ein ganz gerades total unhandlich.
    Witzig fand ich, als Wolfgang Sander vor einigen Wochen mal feststellte, dass normalerweise Leute, die "von der Klarinette kommen" (so wie ich ja auch...), eher zu klarinetten-ähnlicheren geraden Form greifen - da habe ich ja schon voller Stolz gedacht: "Hui, du bist schon ein waschechter Saxophonist geworden!"

    :-D Du hast mein vollstes Verständnis! :-D
    (ist wirklich ein Super-Teil, der Bogen)

    Alles Liebe

    Toffi
     
  5. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Die bisherigen Antworten liessen darauf schließen, dass die unterschiedlichen Bögen nur eine Sache des Spielkomforts seien. Dem kann ich einerseits zustimmen. Andererseits fand ich bei meinen, allerdings nicht sehr ausgiebigen Testversuchen, den Sond mit dem graden Hals besser.
    Nicht umsonst heisst eine der besten Scheiben mit Sopran:
    [​IMG]

    ;-)

    Ich kenne kaum Jazzer, die den gebogenen Hals verwenden. Wayne Shorter vielleicht, wenn ich mich recht entsinne. Klassiker, die ich sah und hörte, spielten auch immer den graden. Soll jetzt nichts weiter besagen. Aber ich werde bei Gelegenheit betreffende Leute mal fragen.
     
  6. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Matthias
    Kann Dir da nur zustimmen !
    Ich hatte mal das Yanagisava "Elimona" mit austauschbarem Hals....aber den gebogenen hätten sie meintehalben echt weglassen können.
    Ergo habe ich mir die gerade Version "am Stück" besorgt....
    Das war einfach solider und vom Spielkomfort genauso gut.

    Da ich das Sopran eh ohne Gurt (und mit nem halben Pfund extra Messing drangelötet) gespielt habe , kam es da auf einen gebogenen Hals auch nicht mehr an....aber ich habe den Eindruck , so eine gerade Hupe strahlt einfach besser den Ton raus, es ist "krasser " , "aggressiver" und modulationsfähiger als ein gebogenes....oder eines mit geknicktem Hals. Also ich würde mir wenn dann NUR ein Gerades am Stück wiederkaufen.
    Das ist aber echt nur meine ganz persönliche Meinung....und mein Geschmack. Ich kenne halt auch eine professionelle Klezmer-Sopranistin , die auf einem Gebogenen Sopran spielt ( also nicht nur auf den gebogenen Hals ...sondern ein komplett gebogenes)....das sieht dermassen affig und Clownig aus.....aber wenn man sie hört , fliegen einem die Ohren weg. Also jedem das Seine sag ich mal.... ;-)
    Grüße
    Benjahmin
     
  7. Gast

    Gast Guest

    OT:
    Ich will mal was neues einwerfen...: Wie sieht´s eigentlich mit geraden Altos aus? Hat da jemand Erfahrungen? Könnte mir vorstellen, dass ein gerades Alt ein paar Vorteile gegenüber gebogenen haben könnte.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Vor Urzeiten hab ich mal auf der Messe ein grades Alt von Keilwerth gespielt. Ich kann mich aber nicht mehr dran erinnnern wie das abging. Welche Firma baut denn sowas noch?
     
  9. Koppi

    Koppi Kann einfach nicht wegbleiben

    Ein gerades Alto würde sich mir allein schon aus Stylegründen verbieten. Abgesehen davon dass es wohl sehr unpraktisch zu handhaben wäre.
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Gerade Altos gibt es sonst noch von LA Sax und als out-of-production von Buescher. Zumindest vom geraden Tenor von Keilwerth kann ich sagen, dass es durch den veränderten Schwerpunkt sehr angenehm zu spielen ist. Mit dem Alt habe ich leider keine Erfahrungen.

    EDIT: Mit Entsetzen musste ich eben feststellen, dass die geraden Modelle von Keilwerth in der 2005er Preisliste nicht mehr enthalten sind. Schade, sehr schade.
     
  11. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich habe folgende gerade Soprane über Jahre gespielt:
    Selmer MK 6 und Super Action 80,
    und jetzt spiele ich seit ungefähr 5 Jahren das Yana 880 mit auswechselbarem Hals.
    Probiert habe ich außerdem das Yamaha 875, ebenfalls mit 2 Hälsen.

    Ich persönlich will nie wieder auf einem geraden Sopran spielen. Dabei ist der größere Komfort schon ein wichtiger Faktor und tut meinem Nacken und meinem rechten Daumen gleichermaßen gut. Aber der Hauptgrund ist der Klang. Mir ist er bei den geraden Saxen nämlich immer ein bißchen zu direkt und in der Höhe schrill, wogegen ich immer angearbeitet habe. Mit dem gebogenen Hals besteht das Problem nicht. Ich finde den Klang runder, wärmer und vielseitiger. Und ich spiele Jazz, und ich finde, daß mein Klang zu Hard-Bop und Fusion gleichermaßen passt. Und im übrigen komme ich auch von der Klarinette her.
    Und das mit Steve Lacy und "Straight Horn of" ist wirklich eine erstklassige Platte, aber damals gab es noch keine Instrumente mit auswechselbarem Bogen, selbst die gebogenen Soprane waren in der Regel aus einem Stück.
    Ob das Vorteile hat, aus einem Stück? May be, aber witzigerweise war das erste Sopran mit Wechselbogen, das Yana 880, gleichzeitig das mit der besten Intonation.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Zum Schluß hat Lacy das Serie III gespielt. Da hätte er den gebogenen nehmen können.
     
  13. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hm, ja,
    ich habe auch diesen Vergleich gemacht, ich hatte ein wenig den Eindruck, dass das Instrument mit geradem S-Bogen eine Idee besser, also schneller, anspricht, aber das war ein äußerst kleiner Unterschied.
    Den Klang habe ich auch aufgenommen, in der Hinsicht war ich ein wenig verblüfft, dass ich wirklich keinen Unterschied hören konnte, denn das hätte ich eigentlich auch so erwartet, wie MatthiAS und Benjahmin es schildern.
    Daraufhin habe ich wieder einmal meine Frau zum Blindtest gebeten, auch sie konnte keinen Unterschied hören, ich habe das mit dem Klangunterschied also schlicht dem subjektiven Empfinden zugeordnet...ts, schon wieder unterschiedliche Erfahrungen, so was...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  14. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Das Cover kam mir doch so bekannt vor. Kramte also in meinem CD-Schrank und siehe da - Steve Lacy.

    Also die Musik ist nicht so mein Ding, aaaber, mir ist da was aufgefallen. Der liebe Steve hat einen Klang, der dem von Paul Harvey sehr ähnlich ist. Gut, der eine spielt Jazz und der andere Klassik, aber der Klang erinnert in beiden Fällen an einen dicken Strahl Öl. ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Ein Teil der modernen Saxophone erinnern mich an einen scharfen Wasserstrahl. Und der Klang von den o.g. eben an einen dicken Strahl Öl.
    Sie klingen beide in den unteren Lagen auch nicht so trötig.
    Ich äußere mal den starken Verdacht: Das liegt am Mundstück (und vielleicht auch ein bißchen am Saxophon).
    Weist du da vielleicht zumindest über Steve Lacy genaueres?

    Beste (hoffentlich zukünftig auch ölige ;-) ) Grüße aus MH
    Dexter

    PS. Wie war das mit dem Codera Balancer?
     
  15. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Steve Lacy spielte zuletzt ein Otto Link Ebonit mit der unglaublichen Öffnung 12. Das hat er aber sicher nicht zu Zeiten der Aufnaheme Straight Horn of.. gehabt.
    Deshalb auch hier wohl zu einem großen Teil der Klang im Kopf, erst danach die Frage, wie setzt man das um, also Setup.
    Übrigens noch ein paar Links zu Steven Lakritz:
    http://www.melmartin.com/html_pages/Interviews/lacy.html
    http://www.allaboutjazz.com/php/article.php?id=2124
    Viel Spaß beim lesen.
     
  16. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Gestern abend auf dem Colosseum-Konzert spielte Barbara Thompson (um hier mal etwas Neid zu erregen ;-) ) ein Sopran mit gebogenem Hals. Und Nobuya Sugawa als Klassiker spielt auch auch ein gebogenes.

    Gruß
    saxfax

     
  17. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    @Dexter
    Kennst du die Scheibe Hocus-Pocus / book 'H' of "Practitioners" von Lacy? Vielleicht kommst du dann ja noch mehr auf den Geschmack. Leider hab ich es nur als LP und kann es mangels Plattenspieler nicht mehr hören. Aber ich werde die Scheibe mal von einem Bekannten digitalisieren lassen.
    Von Paul Harvey kenn ich leider nichts.
    Übrigens spielte Lacy auf besagtem Link 12 ein ganz leichtes Blatt. 1er Marca, die er noch abschmirgelte.


    @lakriz
    Coole Links. Hab ich jetzt erst gelesen!
     
  18. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Wo sind die ganzen Sopranisten/innen :)

    Also hier nochmal meine zwei Fragen:

    1. Wer hat das Für und Wieder erwogen und hat womöglich beide Arten ausgiebig getestet?

    2. Bringt der Codera-Balancer möglicherweise bei einem ungeteilten Sopran etwas in Bezug auf die Möglichkeit, den Winkel zwischen Gurt und Sax zu erweitern?

    Beste Grüße aus MH
    Dexter


     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich hab den Balancer zwar noch nie getestet, aber so wie ich seinen Verwendungszweck verstanden hat wird er bei einem graden Sopran keine Vorteile bringen.
     
  20. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Am Sopran macht der Balancer aus meiner Erfahrung keinen Sinn, da es nicht wie ein Alt oder Tenor am Körper runter hängt.

    Nun gibt es ja das gebogene Sopran. Aber da ist das Gewicht doch wesentlich geringer als beim Alto. Ob da der Balancer was bringt,. wäre mal ztu testen. Da stellt sich auch sofort die Frage, ob er überhaupt passt.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden