"Sound" entwickeln ?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Perla, 22.Oktober.2009.

  1. Vancha

    Vancha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ahh oke alles klar ^^

    Dankeee schön ;)

    Greets
     
  2. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo rick,

    du schreibst nichts von der länge des langen tones. ist das nicht so wichtig?

    ich mache auch lange töne, integriere diese aber in meine täglichen tonleiterstudien.

    ich habe für mich festgestellt, daß der lange ton, um effektiv zu wirken, auch lang sein muß. ich halte den langen ton 35 sekunden. pro übungstag ca. 20 mal.

    das ergebnis, ich kann mittlerweile fast beliebig lange übungseinheiten realisieren.

    gruß
    hanjo
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Volker!

    Da möchte ich als alter Autodidakt einhaken.

    Ich kenne nicht DEN Schüler, sondern nur verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten.
    Gewiss mag es darunter auch manche geben, die den Weg des geringsten Widerstands gehen, aber ich habe auch schon viele erlebt, die es sich im Gegenteil eher zu schwer machen.
    Deshalb würde ich das nicht so generell unterschreiben.

    Und warum denn nicht?
    Es gibt auch zahlreiche sehr berühmte Saxofonisten (z. B. Ben Webster oder Stan Getz), von denen ich praktisch niemals etwas Anderes als Subtones gehört habe! :-D

    Mir zahlen manche Leute viel Geld dafür, dass ich ihnen stundenlang sanfte Subtones ins Ohr säusele - unterm Strich habe ich damit wohl sogar am meisten verdient... :cool:

    Wenn jemand sich auf ein klassisches Studium vorbereitet - okay.
    Doch wenn einen Amateur (oder auch Jazzer) dieser Sound am meisten anmacht und er etwas Anderes nicht will, warum ihn dann zwingen? :-o

    Und welcher soll das denn genau sein?
    Für die langfristige Motivation ist meiner Ansicht nach zunächst wichtig, dass dem Schüler sein Sound gefällt.

    Auch vom Subtone wegzukommen kann man lernen, vielleicht sogar noch leichter als umgekehrt, da man ja für Subtones die trainiertere Lippenmuskulatur braucht. ;-)

    Das ist natürlich auch für mich das langfristige Unterrichtsziel - doch dorthin führen verschiedene Wege, nicht bloß einer, denke ich.

    --------------------------------------

    Hallo Hanjo!

    Da jeder Einsteiger seine individuellen Voraussetzungen zum Sax-Spiel mitbringt, kann man das nicht pauschal angeben, finde ich.

    So lange wie möglich ohne dass der Ton schlechter wird - das können beim einen Spieler 35 Sekunden sein (sehr beachtlich!!), bei anderen reicht anfangs schon nach fünf Sekunden die Puste nicht mehr.
    Man sollte natürlich dann die Länge zu steigern versuchen!

    Wichtiger als Längenrekorde sind allerdings die Qualität und Konsistenz des Tons auch bei sehr hoher oder geringer Lautstärke, dies sollten die Hauptziele der Übung sein. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Wieder die unsäglichen Universalbehauptungen hinsichtlich Selbstbeibringern und Schülern. Ätzend.

    VolkerKauffmann behauptet:
    Klarer Widerspruch. Da mag ja für viele zutreffen. Aber bei weitem nicht für alle. Den "Schüler " gibt es nicht. Und ich muss feststellen, dass viele Klassiker einfach keinen Sound besitzen, sondern es nur fertig bringen, dem klassischen Klangideal nachzuhampeln.

    Das spiegelt die "klassische" Einstellung zum Klangideal wider. Halte es in diesem Fall für sinnvoll, das abzustellen bzw. dagegen anzugehen. Gehe aber nicht davon aus, das "der" Schüler das immer so macht, wie du es behauptest. ;-)

    Widerspruch. Warum denn? Sind die etwa taub? Vielen muss/kann ein Lehrer allerdings helfen.


    Aha, da haben wir das nächste Dogma. Ich kenne das als Formulierung " alle ernst zu nehmenden Musiker spielen klassischen Ansatz".
    Dazu stelle ich fest:
    Absoluter Widerspruch. Sonst sind über 50% der Jazzmusiker also nicht ernst zu nehmen. Und so meinen es leider auch viele Instrumentalleher, da ihnen der Zugang zu Jazz fehlt. Ich wollte auch mit einem Klassiker als Lehrer beginnen, der mich in die erste "Sinnkrise" geführt hat. Der erzählte mir was von blutigen Lippen, die sein müssten, und so einen Quatsch. Aber das ist ein gaaanz anderes Thema........, das schon ausreichend durchgerührt wurde.

    Logisch, finde ich. Hat aber mit Lehrer ja oder nein nichts zu tun. Sondern wie vieles zuvor mit dem "mündigen" Schüler.

    Und zum Schluss die These: Es gibr nicht universell betrachtet den "schönen" Sound.

    In diesem Sinne B.
     
  5. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    @ rick,

    immer wieder ein genuß, deine diplomatische und gleichzeitig kompetente schreibe genießen zu dürfen. obwohl nicht mein beitrag, bin ich so frei und bedanke mich für deine antwort.

    schäm schäm, auch ich finde diese schmatzenden töne schön.

    zum idealen klang im allgemeinen, ich glaube, den gibt es nicht.

    ich z. b. war jetzt so ca. 2 wochen mit meinem "neuen" sound sehr zufrieden. jetzt fange ich schon wieder an daran herumzumäkeln und bin am verbessern.

    m. m. n. ein lebenslang andauernder lernprozeß, der mit vielen experimenten verbunden ist.

    sorry, volker, wenn ich als anfänger dir als experte ans bein pinkele.

    ich finde diese pauschalisierung als nicht immer zutreffend.

    was ist das?

    gruß
    hanjo
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... ja, aber lass uns mal davon ausgehen, dass sowohl Du als auch Stan Getz und Ben Webster auch anders können/konnten, wenn sie wollen/wollten... :lol: :lol:
    und diese Wahlfreiheit muß man sich halt erarbeiten...
     
  7. Perla

    Perla Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen !

    Sooo viele Antworten, die wie üblich, ein großes Spektrum an Meinungen und Erfahrungen abdecken - und die mich mal wieder ein wenig verwirrt zurücklassen...
    Bitte nicht böse sein, wenn ich nicht auf alle Beiträge antworten kann, aber ich bedanke mich herzlich für eure Mühe.
    Ich werde wohl erstmal so weitermachen wie bisher, Ricks Longtones trainieren und meinen Lehrer "beobachten". Nach einem halben Jahr kann ich sicher mehr über seine Lehrmethode sagen.

    lg und nochmal Danke an alle von
    Hörnchen !
     
  8. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Hörnchen,

    nicht verwirren lassen, das wird schon :)

    Zu Ricks Aussagen zum Bio-Feedback möchte ich noch einen Gedanken hinzufügen. Um beim Üben zu lernen (üben allein reicht nicht) muss ich mir ja selbst zuhören und alle Veränderungen am Klang auch bewußt erleben und formen. Dabei können Zuhörer helfen: Partner, Freunde, Kinder. Sie sagen Dir schon, was aus ihrer Sicht schöner und voller tönt. Manchmal spürt man selbst nicht die richtige Richtung, um seinen Klang weiterzuentwickeln. Da ist ein Feedback hilfreich.

    Auch übe ich gezielt in Richtung Kraft, Klangfülle und auch Lautstärke. Es geht ja um Muskelaufbau. Nach einer anständigen Übungseinheit spüre ich meine Atemmuskulatur recht deutlich. Und ein höherer Blasdruck stellt höhere Anforderungen an die Lippenmuskulatur...

    Weiter viel Spaß beim Saxophon spielen wünscht
    Johannes
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Saxolina,

    es freut mich, dass Dir der Ausdruck gut gefällt!

    Um ehrlich zu sein gibt es den Begriff bereits, allerdings in der Medizin: http://de.wikipedia.org/wiki/Biofeedback

    Dort wird der Lerneffekt erreicht, indem man durch elektronische Hilfsmittel körperliche Vorgänge wahrnehmbar macht, die man sonst nicht oder nur bedingt spürt, z. B. Puls, Blutdruck, Hauttemperatur, um diese bewusst zu verändern.

    Ich fand den Ausdruck aber für die Vorgänge des Spielen-Lernens von Musikinstrumenten recht passend und habe ihn daher "ausgeliehen" (und deshalb in Anführungszeichen gesetzt).
    Dass er hierfür außer von mir noch von anderen Leuten oder gar offiziell in der Wissenschaft verwendet würde, ist mir nicht bekannt.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Brille, was den SOund der Klassiker angeht muß ich dir Recht geben.
    ABer wie kommst du drauf, daß ich ein reiner Klassiker wäre?

    Ich spiele nichtmal in der Klassik mit dem klassischen Ansatz.

    Mit dem perfekten Ansatz meine ich den, mit dem man einen ganz geraden Ton ohne irgendwelches Geschnörkel ohne getröte spielt.

    Egal ob das jetzt ein Klassischer Ansatz oder moderner Ansatz ist.
     
  11. fleurdesax

    fleurdesax Nicht zu schüchtern zum Reden

    jau jau eichhörnchen, ich spiele jetzt 2 jahre, mir gehts nicht anders. Geduld, und üben, musik hören, mitsingen, tanzen vielleicht. ne cd einlegen und mitspielen, am besten mit einem deinem lieblingsaxophonisten,auch mal gehen lassen, bzw blasen lassen, loslassen, unverkrampft. Das wird schon werden, werde eins mit dem horn.
    und 9 stunden, sind ja noch nicht soviele stunden. die cracks machen wohl seit der kindheit nichts anderes wie musik, hast also noch zeitkontingent. ;-)
     
  12. Perla

    Perla Ist fast schon zuhause hier

    Hi fleurdesax !

    Lieb von dir, mich beruhigen zu wollen...
    Ist geglückt ! ;-)

    (erstmal geguckt, wo Oberdürenbach liegt - natürlich bei Niederdürenbach - hätt ich mir ja denken können :-D )

    lg von (Eich :lol: ) -Hörnchen !
     
  13. fleurdesax

    fleurdesax Nicht zu schüchtern zum Reden

    hallo hörnchen,

    hier in der eifel ist dat et so. chuerst kümmt nieder, denn ober. oder anderste rum. jenachdem wo dau herküsst.
    Jetzt wieder, zumindest den Versuch in verständlicherem Deutsch.
    hallo hörnchen,
    hier von wegen Sound, ich habe mir das Saxbuch gekauft:
    David Liebman: der persönlche Saxophonsound.
    Ich finde, ein gutes Buch, es erklärt auf einfache und für mich verständliche weise, einiges vieles über atmung, mundstück, horn, blättchen, und weitere interessante Dinge.
    David Liebman, ist wohl einer der zurzeit genialsten saxer. Spielt schon Ewigkeiten.
    So muss aber gleich noch weiterlesen:)
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ja, a u c h. Macht Spaß. Klar. Aber ansonsten üben, üben, üben.... ;-)
     
  15. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    @ fleurdesax,

    wou lät dat da wou dou heuakiss?

    gruß
    hanjo
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Eieiei, viel Getöse, die Meinungen gehen weit auseinander.

    In Köln sagt man: jeder Jeck is anners.

    Es gibt Lerntypen, die brauchen Bücher, andere einen Lehrer, wieder andere machen es ganz alleine und dazwischen gibt es noch unzählige Varianten.
    Wer will da sagen, was der Wahrheit letzter Schluss ist. Ein Lehrer sollte in erster Linie den Menschen hinter dem Saxophon helfen und wird hoffentlich, auch was den persönlichen Sound angeht, zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen und Antworten kommen.

    Die Idole des Jazz, die ihren gar so eigenen Ton haben, haben diesen in den seltensten Fällen an einer Musikschule gelernt. Ihr Ton ist sicher über lange Zeit und unter verschiedensten Verhältnissen gewachsen.

    Noch zwei Anmerkungen: das, was viele hier mit Ton, Klang oder Sound meinen, liegt nur ca. 35% an diesem selbst. Viel wichtiger für den gesamten Eindruck ist die Behandlung des Tones und die Phrasierung. Nimm Garbarek seine lyrische Verspieltheit weg und gib ihm das Vibrato von Sidney Bechet. Man wird die beiden nicht wieder erkennen. Und das hat mit dem 'Sound', also dem Klang des Sopransaxophones z.B. bei Long-Tone-Übungen, nichts zu tun. Es sind so viele Faktoren wie das Bending, die Phrasierung der Töne, die Art der Betonungen, das Vorne- oder weiter Hintenspielen, die Auswahl der Skalen, die Architektur der Soli und viel viel weniger der 'Sound' an sich, der den Charakter des Saxophonisten ausmacht. Man pitche Dexter Gorden einen 18 Cent höher und er verliert ne Menge seines 'Sounds'. Es war nämlich nur die Tonhöhe, die seine Traurigkeit ausmachte.

    Geradezu absurd kommt mir die Frage an einen solchen Virtuosen vor: 'Und wie kamst du auf deinen Sound?'
    Ich denke nicht, dass irgend einer sagen wird: mein Lehrer hat mir immer Longtones aufgegeben.


    Zum Zweiten: dieser ganz große, ganz eigene, geniale Ton ist für die meisten von uns sowas von bedeutungslos. Einmal klingt jeder Jeck sowieso schon anders auf dem Horn, hat 'seinen' Ton eh schon von Anfang an und zum anderen: wofür braucht ihr den eigentlich? Ist es so schlimm, wenn zwei Saxophonisten gleich oder ähnlich klingen?
    Ich hatte keinen Schüler, den ich nicht von Anfang an an seinem Sound erkennen konnte. Der hat sich zwar über die Zeit weiter entwickelt, aber arbeiten taten wir eher an der Ausgestaltung der Töne. Man braucht nicht erst den neutralen Glockenreinen (was soll das sein?), nein, man muss in der Lage sein, zu spielen. Mit den Tönen, der Phrasierung und natürlich mit dem Sound. Letztendlich aber findet man ihn vor.

    Vielleicht findet man ihn am besten, wenn man aufhört, ihn zu suchen (in Anlehnung an Picasso: 'ich suche nicht, ich finde'). Da aber jeder anders sucht oder findet, wird es auch keine allgemeine Antwort auf diesen Fred geben.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Gerade eingefallen: woran unterscheidet ihr Pianisten? Die können an dem Sound nichts drehen und ändern, haben sogar auf jeder Bühne einen anderen 'Sound'. Das ist, was ich meine. Die Instrumente klingen gar nicht so unterschiedlich, aber die Tonbehandlung macht es.
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin ppue,

    es gibt auch Pianisten, die spielen nur auf einem bestimmten, für sie konstruierten Flügel, bspw. Cyprien Katsaris ;-)

    Was nicht heißen soll, dass ich mit deinen Gedanken nicht sehr sympathisiere.

    Aber in dem einen Punkt hat Volker m.E. doch Recht. Egal, wie es klingt, es ist schon sinnvoll, wenn ein Anfänger erst mal lernt, einen Ton gerade heraus zu spielen. Ob der Ton dann so glockenrein (das erinnert tatsächlich etwas an dogmatische klassische Klangvorstellungen) sein muss, das sei mal dahingestellt.

    Gruß,
    xcielo
     
  19. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Also wenn ein richtiger Pianist an meinem Klavier das selbe Lied spielt wie zuvor ich wundere ich mich schon, daß mein Klavier bei dem ganz Anders klingt.

    Was natürlich auch etwas frustrierend ist.
     
  20. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    pue meint:
    Barer Unsinn, finde ich. Wennde anfangs wie eine Schiffshupe klingst (95%) , kann das nicht so sein ;-)

    Grüß H.A. PPI
     
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