Soundqualität verschiedener Griffe für Bb

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Claus, 4.Juli.2018.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Bei meinem Reference 36 bemerke ich (fast) keinen Unterschied in der Tonqualität der verschiedenen Möglichkeiten, ein Bb zu spielen. Front-Bb, a mit Seitenklappe und die Variante mit h und f klingen alle gut.

    Bei einem Mark VI, bei dem ich das jetzt auch probiert habe, war das anders. Front-Bb und Seiten-Bb sind gleichwertig, die Doppel-Zeigefinger-Variante hingegen ist (zumindest subjektiv) deutlich dumpfer. Es kann etwas verbessert werden, wenn ich (statt des f) e und d gleichzeitig greife.

    Nur mal so aus Neugier: wie ist es bei Euren Hörnern?
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... Du meinst man drückt unten zusätzlich eine Klappe ... eigentlich ist das logisch, da eine Menge Schall auch durch die Klappen nach draußen geht .... deshalb sind auch Mikrofone an Trichter nicht so besonders sinnvoll !!!!!!

    hier mal so eine Idee: Wenn Du Dich mit einem Trichtermikrofon aufnimmst, solltest Du in der Aufnahme keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Bb Varianten hören!

    p.s. heute Abend prüfe ich mal mein Horn ....
     
  3. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Claus,

    die Doppel-Zeigefinger-Variante klingt manchmal nicht gut, wenn (ich muss mich etwas untechnisch ausdrücken - unsere "Schrauber" können das bestimmt besser erklären) die Mitnahme der oberen Klappen durch die F-Klappe (also rechter Zeigefinger) nicht einwandfrei funktioniert und daher nicht perfekt abdichtet. Das fällt bei anderen Griffen weniger oder gar nicht auf, weshalb diese dann gut klingen.

    Ist bei meinem Sax im Moment auch so - ich muss dringend mal zum Saxdoc ...

    So long

    Stevie
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Stevie

    Also reine Einstellungsfrage? Oder gibt es da auch bei einwandfrei eingestellten Instrumenten Unterschiede?

    Ich bin mal auf die weiteren Rückmeldungen gespannt!
     
  5. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Bisschen Info zum Thema:

     
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  6. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Man könnte mal mit Stimmgerät prüfen, ob die hz wirklich genau gleich sind.
     
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  7. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Jein!

    Grundvoraussetzung ist ein sehr gut eingestelltes Sax. Insbesondere im Bereich des Mitnehmers, aber auch generell.

    Natürlich klingen die verschiedenen Griffe anders. Gerade bei dem langen Griff (h und/oder f/e/d-Klappe(n)) alleine schon deshalb, weil noch ein weiteres (oder mehrere) Löcher zugemacht werden. Fühlt sich der Ton dumpf an, könnte dies auf Undichtigkeiten hinweisen, das stimmt wohl. Ich hab bei meinen Saxen eher die Erfahrung gemacht, dass die verschiedenen Griffe eher Klangfarbenabstufungen darstellen, dumpf oder ähnliches klingt keiner.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.Juli.2018
  8. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... wenn mit der rechten Hand die Klappen (E F D) spielt, dann wird oben die Bb - Klappe geschlossen (immer gleich gut/schlecht) ... höre ich einen Unterschied zwischen den drei Varianten, dann liegt es nur an der Tatsache, dass unten zusätzlich eine Klappe geschlossen ist und hier kein Ton mehr entweichen kann ...
     
  9. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Danke @tomaso ,
    Matt Stohrer bringt es genau auf den Punkt.
    Die unterschiedlichen Griffvarianten mögen bezüglich der "Hertz" gleich intonieren,
    klanglich ergeben sich jedoch mehr oder weniger grosse Unterschiede weil die
    Töne unter unterschiedlichen akustischen Gegebenheiten im Instrument
    erzeugt werden. Sie klingen dadurch leicht unterschiedlich hell oder dunkel,
    die Ansprache ist geringfügig leichter oder schwerer. Immer vorausgesetzt,
    das Instrument ist dicht und sauber eingestellt.


    SlowJoe
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... je besser die Konstruktion des Instruments, je geringer sind die Unterschiede ... wichtig ist auch, dass man später nicht die maximale Öffnung der Klappen ändert ... muss so bleiben, wie es der Konstrukteur es ausgelegt hat (Stärke der Korken ....)...
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das lange Bb ist eigentl. nur ein Hilfsgriff für schnelle Wechsel und Läufe von der rechten Hand...z.B.von F auf Bb...wie beim flüssigen Spiel von "In the Mood" sehr sinnvoll.

    Das benutzt man sonst eigentlich auch nie.

    Meinem Empfinden nach klingt das Seiten Bb am besten

    Gr Wuffy
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    bei allen Instrumenten?? Du hattest ja schon einige in der Hand !! ;)
     
  13. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . die Bb-Variante mit Ringfinger rechts ohne ZF und MF rechts wird selten angewandt, ist aber ganz interessant. Klanglich etwas heller als die genannten Varianten, und minimal höher. -
    Auch als F#-Variante interessant, mit Ringfinger rechts ohne ZF und MF rechts, links gegriffenes G. Man trillere zB mal mit D und F# in den verschiedenen Versionen.


    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  14. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Wohl keine reine Einstellungsfrage. Die eher geringen Unterschiede in Klang und Ansprache ergeben sich tatsächlich aus dem Umstand, dass ein anderer Griff genutzt wird, der andere Klappen öffnet oder schließt. (Wurde ja alles auch schon gesagt - aber da ich direkt angesprochen wurde, wollte ich doch auch noch antworten).

    Gerade der Mitnehmer der F-Klappe ist aber oft Ursache für weitere, größere Probleme (gerade bei der Ansprache).

    Das empfinde ich genauso.

    So long

    Stevie
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Richtigerweise sitzt der Mitnehmer (zusammen mit der Gis-Kopplung) auf der Fis-Klappe.

    Und es gibt nur zwei Zustände:

    1. Die Kopplung (Kork, Filz oder Stellschraube) ist zu lasch eingestellt oder hat Luft.....dann funktioniert halt der schnelle Bb-Griff nicht so dolle.

    2. Meist das Tragischere und Kritischere....die Kopplung ist zu hart /straff eingestellt, das kann sich dann auf alle Töne der rechten Hand auswirken, deren Klappen nur bei kraftvollem Druck richtig schließen.

    Also ACHTUNG ! wer selbst an diesen Stellschräubchen dreht.....das muss man sehr sensibel einstellen und immer prüfen.

    Gr Wuffy
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das Front- (nur li. Zeigef.) und das Seiten-Bb sollten gleichermaßen perfekt auf jedem Instrument klingen.

    Das lange Bb mit re. Zeigef. ist oft etwas tiefer und weniger strahlend, mit dem re. Mittelf. bei mir wiederum perfekt.

    Gruß,
    Otfried
     
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  17. p-p-p

    p-p-p Ist fast schon zuhause hier

    … da schließe ich mich @Clownfisch und Matt Stohrer an - alle 5 (-7) Griffvarianten stimmen nicht ganz gleich: bei gleicher Intonation (eben an Alt und Tenor mit dem Stimmgerät nochmal getestet...) gibt es etwas unterschiedliche Klangfarben, Unterschiede in der Obertonzusammensetzung, aber sehr diskret - und im direkten Vergleich doch hörbar, also schön zum gezielten variieren...
    LG p-p-p
     
  18. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... wahrscheinlich nur real und nicht mit Mikrofon am Trichter (Tonabstrahlung durch geöffnete Klappen) ...
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Konstruktiv sind die Saxophone wohl primär auf den SK-Griff entworfen (der hat ein dediziertes Tonloch). Die "langen" Griffe (die ich mit "2" und "3" bezeichne) sind nützliche Nebengriffe für gewisse Verbindungen (gemäß dem Böhm-Griffsystem) und konstruktiv ein Kompromiss. Bei schlechter Kopplung und Deckung werden sie sicher dumpfer klingen. Selbst wenn die Deckung und Intonation perfekt sind, ist mMn eine andere Klangfarbe nur schwer vermeidbar. Man kann jedoch aus der Not auch eine Tugend machen und diese Griffe bewusst als "alternate fingering" einsetzen.
     
  20. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Acoustics is a bitch....
    verschiedene Griffe sind halt akustisch anders und klingen / blasen sich halt in der Regel auch anders.
    Wie sagte mal einer ? Klarinettist zu sein bedeutet, Griffe zu erfinden....
    halb OT: als ich beim Abholen /Aussuchen meiner Klarinette beim Klarinettenbauer auf kleinere klangliche Unterschiede bei 2 verschiedenen Griffen hinwies ( irgendwas in der linken Hand) die mir bei einem Instrument besonders aufgefallen waren, meinte er ( geguckt hat er jedenfalls als ob er mich fressen wollte), dass er da schon noch ein wenig was drehen könnte, aber denn würde andererseits in der anderen Lage, das, das und das wieder schlechter werden... irgendwie gilt es die Unzulänglichkeiten über den ganzen Bereich zu minimieren :)
    ( wenn ich Solist bei Berlin Phil gewesen wäre hätte er natürlich wohl schwitzend nochmal alles Mögliche versucht ... :) )
    LG
    Thomas
     
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