Spezialgriffe-Sammlung

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 12.September.2020.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Es sind einige dazugekommen.
    Gerade fallen mir ein:

    Vom D2 zum C2 zum Bb2 kommt man am leichtesten, indem man für's C2 das überblasene C1 nimmt. Diese Bewegung des kleinen rechten Fingers ist leichter, als vom normalen C2 zum Front-Bb umzugreifen.
    Auch das Seiten-C kann sich hier empfehlen.


    Und vom D2 zum C#2 und zurück kann man am leichtesten trillern, indem man einfach nur den linken Zeige- und Mittelfinger loslässt, bzw. dann wieder greift.
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Statt trickreiche Vermeidungsaktionen in der regulären Griffreihe zu überlegen, würde ich auch in diesem Fall dringend zu den normalen Griffen raten, und einem gezielten Training. Auf solche Umwege kommt man doch nur, wenn man solche kritischen Grifffolgen nicht genug geübt hat. Wir internalisieren ja Tonfolgen mit Gedächtnis, Ohren UND Fingern - und wenn ich G-Moll denke und blitzartig überlegen soll, welches C ich denn jetzt greifen soll, dann mache ich es mir unnötig schwer.

    Das interessiert sicherlich Klarinettisten. Ich halte davon nichts, nach dem D ein Seiten-C zu spielen - außerdem: wie greifst du dann das folgende Bb?
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich schließe mich da @gaga voll an. So würde ich das nie spielen. Das normale C und dann das Seiten-Bb ist die m.E. natürlichste Fingerbewegung. Da braucht man auch das Front Bb nicht, wenn man das ungemütlich findet.
    Geht gar nicht, wenn das Bb danach kommt. Als Vorläufer zum B (deutsch H) hingegen, wenn das Seiten C günstig liegt kann ich mir das vorstellen.
    Und wehe, du kommst dann an ein Sopran, bei dem die Mechanik der rechten Hand nicht nur die B-Klappe mitnimmt, sondern auch eine weiter oben, undn die gibt es recht häufig. Dann kommt ein ziemlich unschönes C dabei heraus.
    Nachdem ich mir angewöhnt hatte, vom D'' zun C#'' die rechte Hand liegen zu lassen, und dann Sopran anfing (Mark VI) habe ich ewig gebraucht, mir das wieder abzugewöhnen, und noch heute passiert es mir manchmal (jetzt Buffet S1)

    Hilfsgriffe aller Art können sehr hilfreich sein, ich habe da alles mögliche ausprobiert, schon auf der Flöte für die dritte Lage damals, aber man muss schon auch sehr aufpassen, was man da macht.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle,
    aber ist das nicht immer sehr von der konkreten Passage abhängig ?

    Ich merke z.B. beim "Full House" mit Tenor ..... da gibt's Takte, da flutscht die eine
    Griffvariante für -C- super und im nächsten Takt, -gleicher Ton-,
    .... gehts schneller mit dem anderen Griff !

    VG
     
  5. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Bei vorgegebenen Noten schon - da legt man sich was zurecht und kann dann auch nach Belieben in Pauls Trickkiste greifen. Wenn du aber improvisierst, läuft die Greiferei so automatisiert wie möglich ab.
     
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  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @gaga
    ok ... verstehe !
    Mir ist aufgefallen, dass ich kaum -Griffvarianten- kenne.;)

    Müsste vlt. mal in Grifftabellen aus meiner Anfängerzeit nachsehen.

    Nutze genaugenommen nur für -c- und -fis- zwei Varianten.
    Front Bb schon ewig nicht mehr.
    VG
     
  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Beide Griffe sind für mich Sackgassen. Versuch mal vom F# mit Trillerklappe oder vom Seiten-C zum D oder E zu kommen.

    Das Schlimmste aber ist, dass hinter der häufigen Verwendung dieser Griffe das Bemühen steckt, die immens wichtige saubere "Fingertauscherei" H - C und F - F# ausreichend zu üben. Das so popelige wie wichtige Tonleiterpattern G - A - H - C - D - C - H - A kannst du z.B. nur "normal" spielen. Wenn du das aber in jedem Tempo sauber kannst, brauchst du das Seiten-C wirklich nur noch zum "Trillern". (Desgleichen D - F -F# - D - F - F# - D - F - F#)
     
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  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Natürlich geht das auch mit dem Seiten C. Frag mal deutsche Klarinettisten, was die damit alles können müssen. Die haben im unteren Register gar keine andere Wahl.

    Gleichwohl gebe ich Dir Recht. Den Wechsel zwischen Zeige- und Mittelfinger kann man gar nicht genug üben.
    Bei dieser Kombination spiele ich das F# mit dem Ringfinger. Ist viel bequemer. Aber man sollte schon auch den Mittelfinger üben.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Natürlich sollen die Hauptgriffe in schnellem Tempo funktionieren.
    Aber es gibt Stellen, da geht der Hilfsgriff schneller. Warum also nicht...
     
  10. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Mit dem Front Bb?

    Ich habe das normale Front-Bb ja internalisiert.

    In einer Transkription kam aber ein Triller vor, der vom C zum D hoch ging und dann runter zum Bb. Den spielt Lester Young öfters, und er geht einfach leichter mittels des überblasenen C1 (für ihn ist es ja eine Quarte höher).

    Wenn ich nur Tonleitern spiele, nehme ich natürlich ganz normal C2 und Front Bb.

    Bei absteigenden Tonleitern (sagen wir etwa klingend C-Phrygisch), geht es trotzdem besser mit dem Seiten C.
    Einfach Seiten C und Front Bb gleichzeitig, dann Seiten-C loslassen.


    Wenn Charlie Parker z.B. bei Tempo 240 vom Bb3 zum C3 und zurücktrillert, nimmt er bestimmt auch nicht das normale C, sondern das Seiten C. (Ich meine den Mollpentatonik-Lick. den Django Reinhardt auch auf "Stomp" mehrmals spielt, bei 1:15).

    Ich lehne ja nicht einen Griff komplett ab, aber Spezialgriffe machen vieles leichter, wenn man weiß, wann man sie benutzt und wann nicht.

    Von daher verstehe ich deine Argumentation nicht. Hast du das Seiten-C deines Saxophons abmontiert?
    Wie spielst du dann die Eb-Bebop-Durtonleiter absteigend? Vom D2 zum normalen C2, Finger umgeschlenkert zum B2, Finger runtergerutscht zum Front-Bb2?

    Bei einer sauberen Technik ist es immer wichtig, Bewegung zu minimieren. Warum also nur einen einzigen Muskel benutzen und bis zum Exzess trainieren?
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Danke für den Hinweis!
    Dann lass ich das mit dem "Quick-C#" beim Üben erstmal sein.

    Ich merke auch, dass meine Formulierung verwirrend, bzw. vor allem unpräzise, war, weil sie den Eindruck erweckt, ich würde immer vom D2 zum C2 mittels des überblasenen C1 spielen.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das F# mit Trillerklappen hat dennoch seine Berechtigung. Zum Beispiel, wenn du vom G2 zum D2 chromatisch runtergehen willst.

    Man macht sich doch beim Spielen immer erstmal bewusst, was man spielen will, also wie es klingen wird, welche Töne vorkommen.
    Entsprechend kann man die Griffe mitentscheiden.

    Vom C zum Front Bb und vom F zum F# hin- und herzuwechseln ist dennoch sehr wichtig und sollte regelmäßig geübt werden, da hast du recht.


    Würde ich aber möglichst idiomatisch üben (wie auch sonst alles gedrillte). Zum Beispiel mit den Takten 7 und 8 des A-Teils von A Scrapple From The Apple.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich merke auch gerade noch, dass ich den Übergang von Front-C2 zu Seiten-Bb zu A1 noch nicht genug geübt/verinnerlicht habe.

    Danke auch dafür, Ottfried :^)
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Wo wir schon mal bei Spezialgriffen sind. Ich habe endlich eine gut funktionierende Alternative für das F#''' gefunden, mit der ich ganz gut leben kann.
    Auf meinem Alt- und Tenorsaxophon ist der übliche Alternativgriff, nämlich wie A plus Font-F plus Seiten Bb etwas tief, ich muss ihn hoch drücken, bzw. das G# dazu öffnen, was ich umständlich finde.

    Andererseits bindet der zweite super klingende Alternativgriff, nämlich Font-Bb plus Hoch-F# eben entweder Ring- oder Mittelfinger der rechten Hand, und von da auf andere Töne, die diese Finger benötigen ist manchmal doof.

    Auf dem Altsaxophon habe ich nun folgenden Griff entdeckt: Front-F (nur Zeigefinger) plus rechte Hand Mittelfinger, natürlich alles mit OK dazu.
    Zur Not geht das auch vom H-Griff aus, also ohne Front-F

    Beim Tenor ist es nicht ganz so einfach, da ist das etwas tief, da funktioniert bei mir aber Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand zum Fornt-F, ggf. noch das Eb mt dem kleinen Finger öffnen dazu.

    Gruß,
    Otfried
     
  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habe nichts abmontiert. Das b9-#9-Pattern (über A7: C#-E-G-A-(Bb-C-Bb)-A-G) spiele ich mit dem Seiten-C, deshalb heißt sie ja auch Triller-Klappe. Diese schnellen "turns" sind unsere Triller.

    Bb-Stimme? (Takt 9 auch noch) Da gibts für mich nur in Takt 8 auf der 3 ein Seiten-C. H-C-H ist mit dem Seiten-C einfacher, weil es sofort wieder zurück geht.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Tut mir leid, ich denke immer nur aus Alt-Sicht :<
     
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  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Sorry. Und ich spiele nur Tenor. :-?

    Das Beispiel passt aber trotzdem: der Auftakt zu Takt 8 ist bei mir die Triole H-C-C#/D. Für mich sind die regulären Griffe da einfacher. Für C-C# müsste ich bei Verwendung des Seiten-C zwei Klappen simultan öffnen, für C#-D muss die rechte Hand wieder in Normalposition sein. Da ist die Blödflockengriffweise für mich im Vorteil und klappt auch bei 230 sehr gut (schneller bin ich nicht).
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juni.2021
  18. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    230 sind schon verdammt schnell, finde ich. Respekt!

    Und ja, hier stimme ich dir auch zu.

    Den Apex-Blues-Zitat-Lick (kleine Terz chromatisch rauf und wieder runter) greife ich von B nach D auch aufsteigend mittels des normalen C. Absteigend finde ich hier aber trotzdem das Seiten-C schneller.
     
  19. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Paul2002 als TE und @alle -Mitdenker und Mitschreiber-

    Ich wollte nur mal Danke sagen:
    "Danke !"

    Weil, .... ich komme grade aus'm Proberaum.
    Und dank des Treads haben zwei Griffvarianten zu mir zurückgefunden.

    Das normale -C- und das Front -Bb-
    Ich weiss nicht warum.
    Aber sie waren weg, wurden von mir nicht mehr benutzt. :)

    War der Lehrer Schuld oder hab' ich damals was falsch verstanden ?!
    Nach dem Motto ..... so oder so, du musst dich für eine Variante entscheiden.

    Egal, ich hab' sie nun wieder.
    Und sie erleichtern mein Spiel ungemein !

    Ich würde gleich noch "einen draufsetzen" wollen und die aktiven Saxophonisten
    in diesen Tread fragen .....

    Könntet ihr mir bitte maximal -vier- Griffvarianten nennen, die ihr oft einsetzt und nicht mehr
    missen möchtet ?
    Nur für den -normalen- Tonbereich bis hoch fis ?

    Mir fällt nur Front -F- ein ..... hab' ich von gehört.
    Seh' ich mir auf alle Fälle mal an !

    Und @Paul2002 ..... sei mir nicht böse !
    Deine Varianten sind sicher alle sehr ok.
    Aber für meine Bedürfnisse scheinen sie "zu viel des Guten" zu sein.;)
    VG
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich benutze F# und C Trillerklappen schon auch mal ganz gerne, geht auch ein bisschen ins Hirn über, kann aber @gaga's Argumentation dagegen gut verstehen und auch nicht entkräften.

    Was ich auch gerne mache, ist bestimmte Griffvarianten tonartabhängig einzusetzen. Wenn ich z.B. was in Gb-Dur (notiert) spiele, benutze ich für Bb eigentlich immer das H (Cb in dem Fall) mit dem 2. Finger rechts (F#). Damit sind fast alle erdenklichen Kombinationen im diatonischen Tonraum relativ unkrampfig und für mich besser als Seiten-Bb. Auch in H-Dur ist das gut. Aber es gibt noch viel mehr Tonarten, da würd ich nicht auf die Idee kommen, diesen Griff zu benutzen.
     
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