spielen auf dem mundstück?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von rohrspatz, 5.Dezember.2011.

  1. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Das Klavier bleibt draußen! :roll: ;-)

    Dass sich das mit dem Silencer anders anfühlen bzw. anhören muss, ist mir irgendwie klar. Die Luftsäule wird ja auch mit so einem kurzen Teil verlängert. Allerdings... habe ich halt empfindliche Ohren und da tut so ein schriller hoher Ton aus dem Mundstück schon etwas weh. Die hohen Töne beim Sopran empfinde ich zum Teil auch als sehr anstrengend für das Gehör.

    Grüße
    Claudia
     
  2. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    In der Gesangsausbildung lernt man, daß der Kehlkopf in der hohen Lage nicht nach oben rutschen soll, da das Resultat ein "enger" Ton ist. Analog verhält es sich mit der tiefen Lage. Außerdem soll dieses unnatürliche hoch- und runterdrücken des Kehlkopfes mit der Zugenwurzel nicht gesund sein.

    Wo sich der Kehlkopf beim Pfeifen verschiebt, ist mir unklar. Die Intonations- und Klangvariation geschieht meines Wissens über Veränderung der Mundhöhle (Zunge, Lippenmuskulatur etc.).

    Wenn man wie Liebman intonieren möchte, dann sind Kehlkopfübungen durchaus sinnvoll und dann klingts auch richtig nach Sax. ;-)
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    man drückt seinen kehlkopf ja nicht "unnatürlich" rauf und runter, das passiert schon beim sprechen vollautomatisch.
    ich weiß nicht wie in deiner mundhöhle die anatomischen gegebenheiten sind, aber wenn ich spreche kann ich mit den fingern merken wie er sich bewegt (bin allerdings auch tieftöner mit einem recht ausgeprägten adamsapfel).
    stelle dich mal vor einen spiegel und beobachte dich beim flöten, die öffnung der lippen ist immer gleich (gleichbleibende spannung) nur die mundhöhle (form und volumen) verändert sich.
    und mit dieser phonetik gelingen dann auch obertonübungen und registerangleichungen.
     
  4. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Hmmm, bei mir nicht. Lege ich die Finger an den Kehlkopf und spreche das Alphabet durch, bewegt sich nichts. Allenfalls findet eine Bewegung des Kehlkopfes durch ausgeprägtes Öffnen und Schließen des Mundes statt und natürlich beim Luftholen. Naja, das ist schon ganz schön ins Detail gegangen, da sollte wohl ein Arzt zu Wort kommen...

    Zu den Mundstücksübungen: Entscheidend daran finde ich, daß man lernt, den Ansatz zu variieren, um die Intonation des Instrumentes korrigieren zu können. Diese Korrektur macht man jedenfalls nicht mit dem Kehlkopf, sondern mit Lippenspannung (Beispiel: Töne fallen lassen oder ziehen, geht ja auch so). Die Übungen helfen auf jeden Fall, im Ansatz flexibel bleiben zu können und eben nicht zu beißen. Mundstückstraining als Obertonübung ist wahrscheinlich wieder eine andere Sache, davon habe ich keine Ahnung.

    Manchmal kommt es mir so vor, als wollen Saxophonisten zeigen, daß zu Beherrschung ihres Instrumentes tausend irrsinnig komplizierte Übungen erforderlich sind, die andere Holzbläser nicht benötigen oder schlicht nicht drauf haben. Ich halte das für Unsinn. Letztlich geht es darum, ein (oder zwei, je nach Instrument) Holzblätter zum Schwingen zu bringen. Das geht nun mal am besten mit einer laminaren (unverwirbelten) Anströmung (Stichwort: Krümel von der Lippe pusten). Je mehr Schnickschnack man im Rachenraum macht, desto mehr Strömungsenergie verpufft, bevor das Blatt erreicht ist. So klingt's dann eben auch oft.
     
  5. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe es gestern ausprobiert. Blatt aufs Mundstück draufgeschnallt und reingeblasen.

    Wenn ich das Mundstück nur mit zwei Fingern festhalte, so dass die Öffnung komplett frei ist, dann kriege ich drei verschiedene Töne raus, die aber mehr oder weniger gequält klingen. Oder es überbläst in den nahen Ultraschallbereich, was richtig weh tut in den Ohren. :evil:

    Wenn ich das Mundstück mit der Hand umschließe, habe ich wilde und unerwartete Effekte: Man kann allein durch Öffnen und Schließen der Hand ganze Tonfolgen spielen. Klingt dann fast wie Effektpfeifen. Und hat natürlich einen ganz anderen Gegendruck als wenn man nicht in die Hand spielt. Das verfälscht die Übung gewaltig, wie mir scheint. Leiser ist es allerdings.

    Nun steh ich da: ich habe keine Ahnung, wie das wirklich funktionieren könnte. Nur auf dem Mundstück spielen - klappt nicht bei mir.

    Können wir vielleicht beim Späteinsteiger-Workshop das mal machen? Ist da jemand dort, der mir das erklären kann? Das wär prima!

    Grüße
    Claudia
     
  6. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Es braucht Geduld, Leute. Man kann nicht von heute auf morgen eine kompette Tonleiter spielen. 2,3 unterschiedliche Töne für den Anfang sind doch schon gut.
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, Geduld ist gut. Auch wird der Tonumfang nicht allzu groß sein, wenn das Blättchen zu leicht ist.

    Der Rest ist schon beschrieben: einmal wird die Tonhöhe durch den Ansatz beeinflusst und zum zweiten durch die Zungenstellung. Man lernt es besser durch ausprobieren denn mittels theoretischer Beschreibung.

    Hier eine (nicht ganz in die Jahreszeit passende) Übung über eine Oktave, ja, schon etwas verstaubt:

    http://pogometrie.de/summertime.mp3
     
  8. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Nicht schlecht Dein Summertime! Respekt! Den Tonumfang schaff ich auch, aber die Töne sind sehr wacklig. Es fehlt bischen am Blaswiderstand.
    War das auf dem Tenor- oder Alt-Mundstück? Auf Tenor geht's leichter , finde ich.
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Danke, das war ein Alto-Mundstück.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Ppue, du bist der Größte! :-D
    Klasse!

     
  11. rohrspatz

    rohrspatz Nicht zu schüchtern zum Reden

    also, nicht gleich verzweifeln!

    heute habe ich mitgekriegt, daß die höhlung der hand meinen tonumfang sehr eingeschränkt hat. allerdings habe ich das mundstückspiel jetzt seit einigen tagen beharrlich und regelmäßig probiert.

    plötzlich, mit »offenem ende« … eine oktave!!!

    und kein ultraschall mehr. ich gebe aber zu, das war heute nach dem üben, während ich es sonst immer als vorübung gemacht hatte.

    von meinem lehrer habe ich den hinweis, auch schnellere »tonbebungen« zu versuchen, kleine intervalle, die dann wie ein vibrato klingen.

    und dann gehen auch tonleitern, intervalle, glissandi usw …
    gruß für heute, M.
     
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