Spielen nach Gehör.

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Alex_Usarov, 25.Mai.2025.

  1. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen, liebe Mitforisten,

    Wie ich bereits erwähnt habe, ist für mich das Nachspielen nach Gehör wohl das Schwierigste überhaupt.
    Wir machen recht viel für Gehörbildung: Töne spielen und nachsingen, Stücke mitsingen und nachsingen. Beim Nachspielen vom Gehörten habe ich aber kaum Fortschritte zu Verzeichnen.
    Sobald mein Lehrer eine Verbindung spielt, die ich nachspielen soll, bin ich überfragt und muss seine Griffe ersehen und erraten.
    Wie kommt man an die Sache näher ran? Wie beginne ich, um irgendwann an das Ziel zu kommen, das Gehörte am Sax wiederzugeben?

    Würde mich freuen auf zahlreiche Tipps und Antworten.

    Liebe Grüße, Alex.
     
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  2. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Was da am meisten hilft ist üben und hören und üben und hören und hören und üben, immer immer immer wieder
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Schritt 1 wäre für mich Intervalle sicher erkennen zu können. Griffe zu sehen bringt meistens nicht viel, weil du ja idR auch mit Musikern mit anderen Instrumenten zusammen spielen wirst. Das Ohr ist die leitende Instanz beim Musizieren! Die Augen kommen - wenn - nur hilfsweise zum Einsatz.
     
  4. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

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  5. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Alex,
    Ich spiele seit 48 Jahren nach Gehör, habe mit 5 Jahren nach der Suzuki-Methode Geige gelernt (nur nach Gehör) und improvisiere seit Ewigkeiten mit Geige und Saxophon in Bands. Mit Jazztheorie, Skalen und den ganzen anderen Dingen, die angeblich so wichtig sind, habe ich mich bis vor ganz kurzem überhaupt nicht beschäftigt. Deshalb schnell von mir, bevor die ganzen Profis hier loslegen, der aus meiner Sicht eine wichtige Tipp, auf den sich vermutlich auch die meisten anderen einigen können:

    Du kannst dann nach Gehör spielen, wenn Du das, was Du spielen willst, singen kannst und wenn Du das, was Du singen kannst, auf dem Instrument intuitiv (ohne über Tonhöhen und Griffe nachzudenken) spielen kannst.

    Der Weg dahin mag unterschiedlich sein. Ich würde mal mit Nachsingen von einfachen Melodien und dann Nachspielen des Gesungenen anfangen. Den Anfangston brauchst Du nicht auf Anhieb treffen, den kannst Du Dir suchen. Wenn das nicht funktioniert, wäre mein Tipp, die Melodien einfacher zu wählen und so lange weiter zu üben, bis es klappt. Eine Abkürzung kenn ich nicht.

    Ich hoffe, das hilft.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Stimme @Onkel D zu.
    Ich kann allerdings nicht singen, ich pfeife es.

    Dann höre ich mir ein Stück erst einmal an und versuche, leittöne zu finden und die tonart zu bestimmen. Damit habe ich die Vorzeichen.
    Dann vereinfache ich, indem ich alle schnellen Töne weglasse bzw durch lange ersetze.
    Der Rest ist üben, üben, üben.
    Vllt hilft es dir auch mal Stücke mitzulesen. Geht bei YT gut. Dann bekommst du ins Ohr, wie so typische "Bausteine" klingen, aus denen Stücke typischerweise zusammen gesetzt sind.
     
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  7. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Onkel D . Ich tue alle meine Stücke vorweg einsingen. Außerdem immer, wenn ich im Auto bin, singe ich zu Musik mit, mal Melodie, mal Bässe, mal Leittöne.
    Neulich habe ich noch eine Möglichkeit gefunden: bei manchen langsamen und pausenreichen Stücken besteht die Möglichkeit, in den Pausen Phrasen nachzusingen. Wie bei diesem Titel hier:

    Man kann hier auch das Verhältnis Akkorde / Melodie gut verfolgen.
    Mir fehlt aber die Verbindung Hören / Greifen. Das kriege ich nicht so richtig hin.

    Ach ja, P.S.: ich kann auch halbwegs ertasten (brauche vielleicht paar Minütchen Zeit und paar Versuche), in welcher Tonart das Stück geschrieben ist und welche Töne nicht gut klingen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Mai.2025
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  8. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt hier bereits viele gute Tips, ich würde noch etwas warten, was noch kommt.
    Aber schon jetzt: riesen Zwischendank an alle Beteiligten
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Singe dir einen Ton vor und versuche ihn auf dem Instrument zu treffen. Anfänglich wirst du etwas suchen müssen, nach einem Jahr aber wird das schon besser klappen (-:
     
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  10. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Du meinst, einen X-Beliebigen Ton, keinen bestimmten?
     
  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Onkel D

    Na ja ..... ich weiss nicht, ob man das so verallgemeinert sagen kann ?

    Ich spiele zum Beispiel Läufe von Bebop-Leuten nach Gehör ....

    .... nachdem ich sie mir mit Hilfe von Noten, und nicht von heut' auf morgen,
    raufgedrückt habe.

    Aber nie im Leben könnte ich diese Sachen singen. ;)

    Mein Tipp wäre:

    Man muss eine Beziehung zu dem, was man nach Gehör spielen will,
    aufbauen.

    Deshalb sind Kinderlieder sehr hilfreich.

    Man kennt' den Text, kann im Kopf beim Blasen mitsingen.

    Merkt dabei, wenn die Synchronität "Wort - Ton" verloren geht
    und kann sofort -nachbessern-

    Tonfolgen, die ein definiertes Muster als Vorlage haben, sind auch sehr hilfreich.

    Quinton-Folgen oder TL-Übungen in 1 / 3 / 2 / 4 / ... usw.

    Aber "wahllose" Töne, die ein der Lehrer vorspielt,
    sofort nachspielen ....

    das ist schon schwierig.

    Es sei denn, der Tonraum, in dem man sich bewegt,
    ist vorgegeben.

    z.B. .... C - Dur kombiniert mit C - harmonisch moll.

    VG
     
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  12. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Danke. Schon bestellt :)
     
  13. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

  14. Onkel D

    Onkel D Schaut öfter mal vorbei

    Da bin ich voll bei Dir, aber ich glaube, es ging @Alex_Usarov um den Einstieg in das Thema und da würde ich bei meiner Aussage bleiben.
     
    bthebob gefällt das.
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Onkel D
    Ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden.
    Die leittöne und Vorzeichen erdudle ich mir auch, vielleicht etwas zielgerichteter, als ein neueinsteiger, aber trotzdem mit dudeln.
    Die Abkürzung ist, wenn ich erdudelt habe, dass ich statt D Dis greifen muss, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich auch Fis statt F, Cis statt C und Gis statt G greifen muss (in Dur). Hier kann ich mir, über Erfahrungen, eben einen Schritt sparen. Mehr nicht. Gerade, wenn das Gehör noch nicht so eingefahren ist, kommt man schnell dahin, bspw C hoch zu drücken, weil es nicht passt, man nicht weiß, intoniert man zu hoch oder tief,.... wo ist der Fehler?
    Ich habe das bei manchen YT-videos. Da liegen die Töne manchmal alle nicht richtig passend. Da muss ich dann rausbekommen, ist es mein Gehör, oder ist beim upload die Tonhöhe verrutscht.
     
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  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    OK .... dieses "Dudeln" ist ein Weg.

    Eine Art "try and error" Methode.

    Schneller geht's mit dem Nachspielen von neuen Melodien,
    wenn man zuvor raushört (Klavier) oder nachliest, ....

    in welcher Tonart / Tonraum sich die unbekannte Melodie bewegt.

    Nötig ist aber, das man durch üben, üben und nochmals üben

    100% zu Hause ist in technischer Hinsicht (Finger und Hirn)

    und in akustischen Belangen (Intonation).

    Wenn man diesen Punkt erreicht hat, (das kann durchaus Jahre dauern)
    übernimmt die Intuition / der musikalische Flow das Kommando.

    Dann geht der Spass richtig ab.:)

    Aber zuvor, ich wiederhole mich, muss jede Note stehen wie eine "Eins"

    Ich sag mal so:

    "Der Spieler muss mit jedem einzelnen Ton machen können, was er will"

    Nicht, das der Ton macht, was er grade will ":D

    VG
     
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  17. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Genau das hab ich als Übung erstmal gemeint.
    Ton am Horn spielen, nachsingen (mit Namen).
    Dann Melodien aus dem Kopf von diesem Ton weg (einfache Linien) nach oben oder unten, mitgreifen, mitsingen (mit Tonnamen).
    Dann durch Spielen überprüfen, ob es stimmt, wie man es sich vorgestellt hat. So einfach.

    Tonleiter hernehmen, z.B. Dur.
    Dann immer vom Grundton ausgehend in der Tonleiter einen Ton höher bis zur Oktave.
    Schult schon mal das Gehör.
    Mit anderen Skalen wiederholen, so man denn will.
     
    Joachim 1967, bthebob, altoSaxo und 3 anderen gefällt das.
  18. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jetzt den Post von @ppue anders verstanden: einen x-beliebigen Ton zu singen, ohne zu wissen/ denken, was für ein Ton es ist. Und dann versuchen, ihn am Saxophon zu finden. Dass was Du meinst, mache ich die ganze Zeit. Die Tonhöhe vom reinen Hören zu erkennen und den Ton zu benennen, gelingt mir nach wie vor nicht.
     
    Rick gefällt das.
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja klar, sonst wüsstest du ja, welcher das ist, hehe.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Üben
     
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