spielt das alt ganz links gut???

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11184, 7.Mai.2016.

  1. Rick

    Rick Experte

    Nun, "Show" muss sein, denn das Auge hört bekanntlich mit, der Durchschnittszuschauer achtet immer besonders auf den, der sich am meisten bewegt, der optisch Auffälligste wird am meisten wahr genommen, das ist der, nach dessen Namen man später fragt... ;)

    Der "Smooth Jazz"-Markt ist schon sehr gesättigt und vor allem sehr eng - wenn's zu jazzig wird, überfordert es das Publikum, aber irgendwie muss man sich ja von der Konkurrenz absetzen. Also macht man das am besten wie hier Eric Darius: man sieht gut aus und fällt aus dem Rahmen - das Erfolgsrezept nicht zuletzt von Candy Dulfer. :cool2:

    Spielerisch ist natürlich nichts an Eric Darius auszusetzen, an keiner seiner Aufnahmen, aber in dem selben Becken tummeln sich eben noch Kenny G, Gerald Albright, Warren Hill und wie sie alle heißen - die sind alle auch gut und klingen sich untereinander verblüffend ähnlich...


    Gut Sax,
    Rick
     
  2. Selmerpiper

    Selmerpiper Nicht zu schüchtern zum Reden

    Sehr cleanes und funkiges Horn. So muss man erst mal, selber spielen können! Und frei nach J.B. geht es beim Funk ja nicht um die Melodie sondern um den Rhytmus - denn jedes Instrument ist ja erst mal eine Trommel! Und den hat er!

    Nicht auszudenken wie die Combo klingen würde, wenn die auf Selmers spielen würden!!!
    :ironie:
     
  3. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Junge, Junge, was macht der da? Atmet der noch? :) Also ich würde auch sagen, wir bleiben lieber beim "einfachen" Jazz. ;) So gut der Junge oben den Uptown Funk auch spielt, aber an den Polka-Artisten kommt er nicht ran.

    Das ist natürlich nicht ernst gemeint. Die sind beide so gut, dass man da keinen über den anderen stellen kann. Vor allem, wenn man nicht mal ein Zehntel von dem kann, was die können. ;)

    Allerdings muss ich sagen: Ich bewege mich auch sehr viel beim Spielen. Ich weiß gar nicht, wie man spielen kann, ohne sich zu bewegen. Der Rhythmus reißt einen doch mit. Also darüber denkt man nicht nach. Das ist wie Tanzen. Man hört die Musik, und dann kann man die Beine nicht mehr stillhalten. Das macht man ja auch nicht unbedingt mit Absicht, der Rhythmus, den man im Körper hat, muss einfach raus.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Mai.2016
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  4. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    In Heidelberg auf der Session gab es mal einen schwarzen kleinen Trompeter und Saxophonisten. Der war technisch eher daneben, Sound mäßig auch. Aber er hat ne riesen Show draus gemacht und ultra laut gespielt. Das Publikum ging zu 80 % voll mit
    ... So kanns gehen....
     
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist eben auch der Unterschied der Kulturen. Ich weiß ja nicht, woher der junge Mann kam, aber die deutsche Kultur ist oft schon sehr steif. Ich war mal bei einem Konzert von Dionne Warwick, als ich in Deutschland war, und die Leute saßen auf ihren Stühlen, ganz ruhig, hörten zu, als wäre das ein Klassikkonzert. Dionne Warwick hat dann nach einer Weil gesagt, dass den Leuten wohl nicht gefiele, was sie singt, weil sie nicht aufstehen und tanzen und mitsingen und mitklatschen. Daraufhin sind dann einige aufgestanden, aber die meisten sind trotzdem sitzengeblieben. :)

    In anderen Kulturen ist es oft viel üblicher, sich zu bewegen und laut zu sein. Das ist gar nicht mal Show, das ist einfach normal. Wenn man hier in Namibia einem Schwarzen sagen würde, er zieht eine Riesenshow ab, nur weil er laut ist und rumtanzt, würde der das gar nicht verstehen, weil das eben normal ist. Show sieht noch ganz anders aus.

    Wenn man sich dann auf der Bühne nicht bewegt, einfach nur dasteht und spielt, sieht einen natürlich keiner. ;) Ob man technisch oder soundmäßig gut ist, das interessiert eigentlich niemanden, das kann ja sowieso niemand beurteilen. Hauptsache, es ist laut. Wir hatten mal einen schwedischen Tenorsaxofonisten hier, der stand auf der Bühne so still, dass man sich immer gefragt hat, ob er überhaupt spielt. Er spielte gut, aber man musste ihn richtig suchen, weil man gar nicht mitgekriegt hat, ob er spielt. Ich meine, wenn er Solo gespielt hat, hat man das gehört, aber weil er so ruhig dastand, konnte man sich gar nicht vorstellen, dass er das ist. Man hat immer nach einem Musiker gesucht, der sich bewegt.
     
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