Split Tone

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dr-Dolbee, 15.Juni.2008.

  1. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich bin stark daran interessiert den Spezialeffekt "Split Tone" zu lernen, bin dabei bisher aber eher mäßig erfolgreich. :cry:

    Eric Marienthal erklärt den Effekt im Video "Modern Sax" so dass man den Kiefer etwas absenkt bis der Ton fast umschlägt. Diese Variante klappt bei mir aber nur in der 2.Oktave und klingt nicht besonders schön. Ausserdem hab ich da zu wenig Kontrolle über den Effekt.

    In diesem Video erzählt der nette Mensch was vom Rachen öffnen und mehr Luft reingeben...

    Wie auch immer: Habt ihr nen guten Tipp, eine Literaturempfehlung, Link,...???

    Gruß - dr.dolbee
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    soweit ich weiß gibt es 2 verschiedene Möglichkeiten, split tones zu erzeugen.

    Methode 1:
    Grundton und Oberton schwingen gleichzeitig so deutlich, dass man sie als getrennte Töne wahrnehmen kann.
    Einfachstes Beispiel ist, die Oktav ohne Oktavklappe zu spielen, und dann zu versuchen, durch den Ansatz, bzw. die Rachenstellung den unteren Ton mitklingen zu lassen. Gleiches geht natürlich auch vom nächsten Oberton aus, ist aber entschieden schwieriger.

    Methode 2:
    Oberer und unterer Teil der Luftsäule des Saxophons schwingen gleichzeitig, aber in unterschiedlicher Resonanz. Diese Art wird grifftechnisch erzeugt. Ein Beispiel ist, das tiefe B (nicht Bb)zu greifen, und den rechten Mittelfinger loszulassen. Es erklingt ein (ziemlich scheußliger) Mischton aus B und F.

    Literaturhinweise habe ich nicht, da ich das durch einfaches Rumprobieren bzw. Zufall rausgefunden habe. In der modernen Klassik gibt es präzise Anweisungen, wie man welchen Effekt erzeugen kann, und wie es dann klingen soll. Natürlich muss man das dann auch genau so machen.

    Gruß,
    xcielo
     
  3. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Aus dem Video von Cattalano bin ich auch nicht schlau geworden.

    Im englischsprachigen Forum gab's vor einiger Zeit eine lange Diskussion über Splittones, wobei einige Autoren versuchten, genauer zu erklären, was Cattalano meint.

    In der Regel ging's dabei wie von xcielo erwähnt um die Rachenstellung.

    Konkret ist mir von der ganzen Diskussion allerdings bloss eine Übung geblieben: Tief Bb drücken und mittel F spielen (d. h. den zweiten Oberton), dann von einem reinen Oberton (Rachenstellung ungefähr "iii") kontinuierlich und langsam auf Rachenstellung "öu" (wie Englisch "dough") wechseln. So kommt zunächst der erste Oberton und dann auch der Grundton dazu.

    Mit ähnlicher Rachenstellung werden anscheinend auch die Splittones erzeugt, das habe ich allerding bis jetz nicht geschafft ...

    Ergänzung: Ein kurzer Artikel von David Pope beschreibt obenstehende Übung und mehr, siehe

    http://www.schreiber-keilwerth.com/englisch/general/artists_corner_pope_1.htm
     
  4. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin mir zwar nicht sicher ob sich der Pope Artikel auf den gemeinten Effekt bezieht, werd es aber mal ausprobieren.
    Hat sonst noch jemand Hinweise?

    Gruß - dr.dolbee
     
  5. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Also bei manchen tönen ist er ganz einfach möglich. Nimm das g2 und probier n bisschen rum(mal n bisschen ansatz locker lassen, rachen aufmachen, ansatz mal mehr zur mitte ziehen). Diese Probierphase muss einfach sein. Einfacher geht bei speziellen griffen.
    Da ich "moderne" Klassik mache, spiel ich diese auch häufig. In dem Stück welches ich momentan spiele sind die extra griffe mit aufgelistet neben den tönen die schwingen sollen. Bei einem in dem Stück hab ich immer noch Probleme, da er mal kommt und mal nicht.
    Eine Tabelle etc kenne ich nicht, ich kenn nur die Griffangaben in den Stücken und wiemein lehrer mirs erklärt hat.

    Lg Saxklassik
     
  6. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Meint ihr nicht dass man den Effekt auch ohne besondere Griffe hinbekommt? In dem Cattalano Video und auch bei Eric Marienthal wird nichts von extra Griffen erwähnt...
     
  7. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Wie beschrieben durch Ansatz- und Rachenstellung lassen sich fast beliebig Obertöne verstärken.

    Wirklich hörenswert angewendet hat das ja fast nur Michael Brecker und der hat spezielle Griffe benutzt.

    Ich empfehle dir erstmal grundlegend am Sound zu arbeiten bis er dir gefällt (Ansatzumstellung, Phonationsgesten einüben, Trockenübungen).

    Danach findest du den leichtesten Einstieg über die David Sanborn Altissimo Brechungen (die kann man dann sogar wirklich benutzen).

    Es gibt dann für moderene Klassik ein dickes Übungsbuch mit Vierteltönen, Singen, Brechungen etc.... kann ich zuhause mal gucken wie das heisst. Ansonsten gibt es noch ein Lexikon-dicken Wälzer wo alle möglichen Multiphonic Griffe drinstehen, da muss ich aber nochma fragen wie das hiess, denn das habe ich nicht (und brauche ich nicht).

    Gruß Chino
     
  8. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Ja um so nen Sanborn-Sound gehts mir ja. Aber die Frage ist WIE kriegt man den hin???

    Ich versteh nicht so ganz was du mir damit sagen willst.

    Gruß - dr.dolbee
     
  9. S4ndm4n

    S4ndm4n Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke er meint Folgendes:

    Phonationsgesten:
    Man kann jeden Ton auf viele verschiedene Weisen anblasen. Beispielsweise als hartes "t", als weches "g", usw... Ich hörte schon von einem Dozenten, dass es Profis gäbe, die für jeden Ton 26 verschiedene Anblastechniken haben (für jeden Buchstaben im Alphabet eine).

    Ansatzumstellung:
    Eigentlich recht individuell. Ich hörte schon oft davon, dass eine ausgeklappte Lippe (nur der rote Bereich der Lippe berührt das Blatt) große Vorteile bringt. Genauso soll der Zungenstoß nicht "von unten nach oben" ausgeführt werden sondern "von hinten nach vorne" - dies soll die Schnelligkeit verbessern und ein saubereres Anstoßen ermöglichen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass an der Sache mit der Lippe was dran ist, dieses Zungending ist mir noch ein wenig suspekt.

    Grüße aus dem Saarland
    Bernd
     
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