Sprache und Musik

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Isachar, 10.September.2015.

  1. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Dabei unterscheide ich ziemlich genau zwischen Rampensau (uns allen bekannt)
    Ja, dieses Talent ;-) ist auch bei vielen vorhanden. Ich habe es nicht!

    Leider oder zum Glück?
    Wenn ich spiele ist es echt ;-)

    LG
    Dabo
     
  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also für mich würde es zutreffen, dass mein Spiel meiner sprachlichen Ausdrucksweise recht ähnlich ist. Ich bin eher zurückhaltend und brauche ein wenig Zeit, um in mir unvertrauter Umgebung "aufzutauen". Meine Aufsätze waren immer extrem kurz aber sehr präzise auf den Punkt gebracht. Mit Schnörkeln und Verzierungen und umständlichen Satzbau habe ich es nicht so, und mein Saxophonspiel würde ich auch eher als "plain" bezeichnen. Auch mein Sprachtempo ist eher langsam und gemütlich. Dave's Spiel passt auch sehr gut sowohl zu seiner Persönlichkeit als auch zu seiner Art, sich auszudrücken oder Geschichten zum Besten zu geben.
    Ich kenne aber genausogut Musiker, bei denen das überhaupt nicht passt, zum Beispiel der 2. Altist in meiner Big Band, der zwar Saxophon spielt wie Cannonball Adderley aber sprachlich wie persönlich eher ganz zurückhaltend und laid back ist, also das totale Gegenteil - vielleicht kommt bei ihm auf dem Saxophon eine Art Alter Ego durch...?

    LG Juju
     
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  4. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    vielleicht fehlt ihm im Leben Selbstsicherheit, die er aber auf dem Instrument (oder durch das Instrument?) hat.
    Ich finde schon, dass es schwierig ist sich selber so ein zu schätzen wie andere einen sehen, oder wie man bei anderen ankommt.
    In der Schule hielten mich einige für arogant - ich war aber nur unsicher. als Beispiel.
     
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  5. RomBl

    RomBl Guest

    Ich meine, dass ein sehr starker Zusammenhang zwischen Sprache und Musik besteht.
    Ein schönes Beispiel ist jemand, der des Öfteren bei Offenen Bühnen hier in Berlin was erzähltechnisches vorträgt. Dieser Mensch stottert extrem (vermutlich die Aufregung), was aber mit einem Schlag aufhört, wenn unsere Band-Bassistin einen Rythmus unter den verbalen Vortrag legt. Der Sprachfehler ist durch den Musikhintergrund wie weggeblasen.
    Weiterhin ist es wissenschaftlich erwiesen, dass sich die Zentren von sprachlicher und musikalischer Verarbeitung im Gehirn überlappen. Quellen hierzu findet man genug.
     
  6. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    ich bin sprachlich völlig talentfrei :mad: hatte eher etwas mit Mathe.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Weiß nicht mehr, wie er hieß, wurde aber gerade vor kurzem im Talentthread schon erwähnt der Mann: Als Kind hatte er einen Unfall, war blind und redete nicht. Dann wurde von einem Ehepaar adoptiert. Eines Tages setzte der Junge sich ans Klavier und spielte die dollsten Stücke auf dem Klavier, die nur vom Hören her kannte. Er fing auch an zu singen, obwohl er immer noch kein einziges Wort gesprochen hatte.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ah, ich habe ihn, war kein Unfall, sondern eine Frühgeburt:

    (aus Wikipedia)

    "Leslie Lemke kam 1952 in Wisconsin als Frühgeburt zur Welt und litt von Beginn an zerebraler Lähmung und grünem Star, worauf ihm die Augen entfernt wurden. Er wurde von seiner leiblichen Mutter zur Adoption freigegeben und von der Krankenpflegerin May Lemke adoptiert. In seiner Kindheit fiel er durch die Fähigkeit auf, Gespräche vollständig wiederzugeben. Im Alter von vierzehn Jahren fand ihn seine Adoptivmutter mitten in der Nacht am Klavier, wie er ein einmal gehörtes Stück aus dem Fernsehen spielte. Sie förderte daraufhin seine Inselbegabung, denn trotz seiner schweren Behinderung ist er in der Lage, ein einmal gehörtes Musikstück fehlerlos auf dem Klavier nachzuspielen. Neben seiner Fähigkeit, etwa 1000 Musikstücke aus dem Gedächtnis nachzuspielen, komponiert er selbst Musikstücke. Sein Können stellt er bei Auftritten und Konzerten in den USA und außerhalb unter Beweis."
     
  9. Isachar

    Isachar Guest

    OK,

    Zusammenfassend kann man also sagen, daß zw, Sprache oder auch Persönlichkeit und Musik durchaus eine Verbindung besteht. Vielleicht sogar in der Auswahl des Instrumentes. (Diesen Aspekt finde ich besonders spannend)
    Ich muß mal unseren Bassisten fragen : Spielst Du Bass,weil Du keine Schnörkel spielen willst und weil auch ansonsten bei Dir immer alles klar geregelt und möglichst einfach gehalten ist ? (selbst wenn er mal eines seiner wenigen Soli spielt, ist er eher direkt und geradlinig)

    @ppue

    Die Geschichte mit Leslie Lemke ist ja der Hammer ! Aber es ist ja auch nicht unbedingt etwas Neues, daß Leute mit irgendwelchen Behinderungen das auf andere Art wettmachen.
    Ich sah auf einem Dancehallevent mal einen Rollstuhlfahrer, dessen Rollstuhl an sich schon aussah wie ein Sportwagen : Abgeschrägte Räder, Chromdesign, fast als hätte sich ein moderner Designer daran ausgetobt. In und mit diesem Rollstuhl konnte der Mann tanzen und herumwirbeln, wie selbst wir mit gesunden Beinen das nicht könnten.
    Ich habe den halben Abend damit verbracht,ihm fasziniert zuzusehen und mich immer gefragt :Wie macht der das bloß ?
    Später habe ich ihn angesprochen und ihm meine Bewunderung mitteilen wollen, aber darüber war er nicht so glücklich und wollte davon garnichts wissen.

    Gruß

    Isachar
     
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