Ich habe bis vor ein paar Tagen "Subtones" ausschließlich mit den tiefen Tönen in Verbindung gebracht. Jetzt habe ich aber irgendwo gelesen, dass sie praktisch in allen Registern angewendet werden können. Frage 1: ist das richtig? Frage 2: Was steckt eigentlich hinter der Subtone-Technik? Ist es "nur" die Tatsache, dass man Töne leise spielt um sie "fetter" klingen zu lassen? Das hört sich ja zunächst paradox an. Muss ich da einen anderen Ansatz haben, eine andere Atmung? Ihr seht, ich schwimme da ganz schön. Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar. Uli
Hi, der für Subtones charakteristische sound kommt durch einen sehr lockeren Ansatz zustande; der ist nicht nur bei den tiefsten Tönen möglich, wirkt da aber am meisten. Durch den lockeren Ansatz werden auch die "Nebengeräusche" wie Rauschen etc. hörbar. Gruß Wolfgang
Servus, ich habe ein Prob mit den Subtones... Beim Alto und Tenor ist Subtone bis zum Bb kein Problem, beim Bari ist schon beim F oder so Schluss...tiefer gehts nimmer. Der Ton stottert dann oder bricht weg. Wie kann man das Üben? Viele Grüße Chris
Hallo, ich zitiere einmal zwei Textpassagen aus David Liebman: "Der persönliche Saxophonsound": "... Zum Beispiel haben die älteren Jazz-Tenoristen aus der Zeit des Bebop oder noch vorher oft Mundstücke mit kleineren Öffnungen und mittlere Blätter benutzt. Sie spielten so eine Art Subtone: Sie beugten den Kopf vor und senkten das Kinn, um bestimmte Töne und Nuancen zu erzeugen." "Subtone: Dieses Mittel der Dynamik wird, wie bereits gesagt, erzeugt, indem die Unterlippe bis an den Rand des Mundstücks zurückgezogen wird. Dabei wird sie soweit wie möglich herausgestreckt und bedeckt das Blatt. Der Luftstrom muss dabei sehr leicht seine." Ich denke, gerade, weil der Luftstrom sehr leicht sein sollte, ist es wichtig ein Mundstück zu verwenden, das leicht anspricht, deshalb wohl auch ein Mundstück mit kleiner Bahnöfnnung. Schöne Grüße - Thomas
Hi, und gerade wegen des "leichten Luftstroms" muß die Stütze sehr stabil sein, damit der Ton nicht abreißt. Gruß Wolfgang
Mal eine ganz blöde Frage: Wo gibts den Liebman, wenn Amazon den nicht hat? Kann einer der Besitzer mal nach einer ISBN Numemr schauen? Danke und Gruß, Jens
Hi, das Buch ist im Chili-Verlag erschienen: Liebman, persönlicher Saxophonsound Amazon ist bei Musik-Büchern nicht immer optimal; mehr finde ich z.B. bei www.alle-noten.de Gruß Wolfgang
Moin Thomas, dein Fazit aus der Erklärung von Liebmann ist m.E. falsch. Das Ansprechverhalten eines Mundstückes ist nicht primär von der Bahnöffnung abhängig, sondern vom Zusammenspiel von Bahn und Blatt. Offene Bahn und leichteres Blatt geht, bei gleichem Mundstück grundsätzlich genau so gut, wie geschlossenere Bahn und schwereres Blatt. Allerdings gehen bei einer offenen Bahn die Subtones leichter, da man das Blatt lockerer lassen kann, und es kommt überhaupt noch ein Ton. Erschwerend ist dann nur, dass die Intonation leicht zu tief gerät. Ich muss einräumen, ich verstehe die Erklärung von Liebmann nicht so richtig. Beim Subtone wird m.E. nicht nur die Unterlippe zurückgezogen, sondern auch der Ansatz gelockert. Um dann noch einen Ton zu erzeugen, muss man recht viel Luft durch das Horn blasen, das meiste davon allerdings wird nicht in Ton, sondern in Rauschen umgesetzt. Gruß, xcielo
Ja, stimmt, klar, hatte ich nicht bedacht, da ich die Kombination offene Bahn und leichteres Blatt noch nicht probiert habe. Ich denke, Du hast das gut dargestellt. Ab und zu mal Subtone zu spielen, finde ich total stark.
Tja, mich befriedigen alle Antworten nicht so recht, weil meines Erachtens ein Aspekt zu kurz kommt. Mag sein, dass der Ansatz sich lockert; das alleine würde aber eher ein zu tief intoniertes Hupen erzeugen. Ich für meinen Teil spiele Subtones, indem ich mit der Unterlippe einen Teil des sonst frei schwingenden Blattes abdämpfe, das heißt, die Unterlippe wandert ein Stück Richtung Blattspitze (oder ist das Mundstück nicht mehr ganz so weit im Mund? Morgen nachfühlen). Das erfordert im Gegensatz zu Lippenmanns Aussage erhöhten Blasdruck, weil ich das Blatt nicht mehr frei schwingen lasse. Das sind Übungen für Fortgeschrittenere, da es eine optimale Einstellung zum guten Ton braucht, um ihn dann wieder zu zerstören. Achtet also darauf, wo ihr seid. So ist das beim Lernen, erst alles schön und dann wieder kaputt machen; geht immer so weiter bis tot
Moin, ist ja manchmal schwierig mit den Dingen, die man irgendwann mal mehr durch Nachmachen gelernt hat, und dann gar nicht mehr richtig reflektiert. Ich versuche mal aus dem Kopf heraus zu deuten, wie das bei mir funktioniert: Um subtones zu spielen ziehe ich auch die Unterlippe zurück, dabei muss nicht zwangsläufig das Mundstück auch weiter aus dem Mund raus. Der Blasdruck wird bei mir geringer, allerdings erhöht sich der Durchsatz (ich kann auch mit weniger Durchsatz, dann leiser spielen, aber dann wird es noch komplizierter, und das konnte ich anfangs auch nicht) Ergo vergrößert sich die Öffnung, ich lasse im Ansatz etwas lockerer. Die dadurch induzierte Senkung der Intonation gleiche ich irgendwie aus. Aus meinen Anfangszeiten weiß ich noch, dass das bei meiner großen Bahnöffnung das Hauptproblem war. Das Rauschen des Tones scheint mir zumindest teilweise dadurch zu entstehen, dass ein gewisser Teil der Luftströmung nicht zur Blattschwingung und dadurch zur Tonerzeugung benutzt wird. Die veränderte Dämpfung des Blattes durch die zurückgezogene Lippe spielt natürlich auch eine Rolle bei der entstehenden Toncharakteristik. Vielleicht muss man bei engeren Bahnöffnungen auch ganz anders rangehen, das weiß ich nicht. Mit dem Alt und einem 5* mit 3 1/2 er Blatt habe ich keine subtones spielen können, ab etwa 7* hatte ich keine Probleme. Auf meinem Tenor habe ich mit 7* und 3er Blatt schon ziemliche Schwierigkeiten bei den ganz tiefen Tönen. Gruß, xcielo
Ist aber komisch - habs nochmal gezielt probiert. Bis zum F hauts hin. E funzt nimmer ? Für mich ist der Effekt am Bari somit irgendwie witzlos...