Suche geduldige/n Saxlehrer/in

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Spiegelchen, 29.April.2013.

  1. Weltklänger0815

    Weltklänger0815 Ist fast schon zuhause hier

    Autsch,so eine Diskussion wollte ich jetzt eigentlich nicht los treten! Ist aber trotzdem schön die unterschiedlichen Ansichten zu lesen!
    Vielleicht sehe ich das auch zu sehr unter dem Aspekt der "sozial Schwachen" wie z.B. Kranke,Rentner Hartz IV usw.
    Heutzutage ist man schneller ins Hartz IV gerutscht als man denkt und wollen wir mit dem Saxen aufhören,nur weil wir dann Betroffene sind? Ich bin z.B. leider schon Rentner und wohne wohl in einer Region wo Musikstudenten rar und gute Lehrer noch seltener sind! Es gibt hier einen guten aber die Preise kann ich nicht zahlen! Na ja,wo fängt es an und wo hört es auf?
    Ich werde weiter suchen und hoffe ich finde bald einen!!! ;-)
     
  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Rick,
    vielleicht erscheine ich jetzt auch ketzerisch. Für mich ist nicht wichtig, wie viel jemand arbeitet, sondern das, was "hinten raus kommt".

    Was nützt es, wenn jemand 12 Stunden täglich im Steinbruch von Hand Steine kloppt mit einem Ergebnis, das ein Bagger in 2 Minuten erreichen könnte...?

    Entlohnung nach der Menge vergossenen Schweißes? :)

    Ist vielleicht etwas überspitzt, ich möchte damit nur etwas deutlicher machen, wie ich das meine.

    Wenn der Lehrer in der Lage ist, den Schüler bei offensichtlichen "Fehlern" bei Ansatz, Stütze, Intonation, Technik, Tonbildung etc. richtig zu beraten und auf den "richtigen" Weg zu bringen, ist das m.E. eine Leistung, die entsprechend honoriert werden muss.

    Noch ein Wort zu den Anwälten: Die können auch nicht nehmen, was sie wollen. Es gibt da auch erfolgreiche und weniger erfolgreiche. Ich habe in einem speziellen Fall lange nach einem diesbezüglichen Spezialisten mit gutem Rennommée gesucht. Der kostete zwar ein vielfaches eines Feld-Wald- und Wiesenanwalts, war aber jeden Cent wert.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Weltklängler0815

    Bei allem Verständnis und Respekt für die harten Bedingungen von Rentnern, Hartz IV, Studenten etc. ist das kein Argument von wem auch immer niedrigere Preise zu erwarten.

    Du kannst ja auch nicht zu. Autohändler gehen und sagen "Ich hätte gerne
    den Passat, lebe aber von Hartz IV, also möchte ich nur die Hälfte zahlen".

    Dann reicht es eben nur für einen Polo.

    Genauso beim Saxlehrer. Kannst Du Dir den Profi vier mal den Monat nicht
    leisten, geh nur zweimal oder einmal hin (guter Hinweis von Gallitz),
    oder such Dir einen Amateur, der es für die Hälfte macht.
    (wobei abzuwägen ist, ob nicht der gute Profi zweimal im Monat mehr bringt als ein nicht ausgebildeter Amateur viermal im Monat).

    CzG

    Dreas
     
  4. correze

    correze Ist fast schon zuhause hier

    Also ich zahle bei meinem Lehrer ( Berufsmusiker ) für 45 Min. 30 €, finde ich nicht viel. Gehe, wie Gallitz schon geschrieben hat, nur alle 14 Tage. Das hat nebenbei noch den Effekt, dass man etwas länger Zeit hat, um ein Stück zu üben.
    Grüsse aus dem verregneten Schwabenland
    ilona
     
  5. Weltklänger0815

    Weltklänger0815 Ist fast schon zuhause hier

    30 Euro ist m.E. auch ein akzeptables Honorar aber zu solchen Konditionen werde ich in unserer Region keinen finden!
    Und doch ersieht man hier wie unterschiedlich die Preise sind!
    Der eine nimmt 80 Euro der andere 60 und der nächste nur 30.
    Im voraus und als Anfänger weiß ich sowieso nicht ob mein Lehrer gut ist oder nicht.Ich kann mich dann auch nur an den Meinungen der anderen orietieren aber auch da gehen die Geschmäcker wohl auseinander!
    Im Handwerk usw. liegen die Preise doch auch einigermassen dicht beieinander und das hätte ich auch gerne im Bezug auf Musiklehrer!
     
  6. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    @ weltklängler 0815: nunja, die preise z.b. bei den kfz-werkstätten liegen auch nicht so nah beieinander. beispiel: meine freie werkstatt € 39.-/h, bmw-werkstatt € 93.-/h

    @ alle: ich kann zu alledem nur sagen: qualität hat ihren preis.

    es steht ja jedem frei, zu einem lehrer zu gehen, der / die nur 10/h verlangt. wenn man da was lernt: wunderbar! ich kenne hier einige solcher preisdrücker (von lehrerseite). trotzdem habe auch ich einige schüler. und ich verlange mehr als €10.-.

    der preis hängt natürlich auch immer von der region ab. hier in leipzig kann ich keine € 45.- verlangen. zum einen, weil die leute die kohle nicht haben und zum anderen weil's einen haufen guter saxleute gibt.

    meine preise errechnen sich an dem, was ich verdienen muss, um meine unkosten decken und davon leben zu können und zum anderen an den erwähnten regionalen gegebenheiten.

     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Region Rhein/Main. Übliche Preise:

    Stundenpreis (45 Minuten): 25- 30 Euro für einen qualifizierten Lehrer. Damit liegt man umgerechnet auf das Jahr bei ca. 80 Euro pro Monat, wenn man annimmt, dass in den Ferien kein Unterricht ist.

    Die selbe Summe ergibt sich auch in etwa für Musikschulen.

    Ansonsten stelle ich fest: Neben der reinen Qualifikation des Lehrers (Kann er mir was beibringen?) ist das "Zusammenspiel" mit dem Schüler entscheidend (Habe ich positive Gefühle vor der Stunde, habe ich das Gefühl, dass er was beibringen kann, möchte ich die angebotene Musik spielen, lässt sich der Lehrer auf mich ein??) und je nach Unterrichtslevel differieren die Preise schon mal stark.

    Grüße
    B.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    bin im raum heidelberg.

    25/h bei der tochter einer musiklehrerin
    25/h bei privaten gut verdienern
    12,50/h bei der jugend eines musikvereines
    12,50/h privat und
    7,50/h ebenfalls privat

    ich sehe den mensch und das einkommen dahinter.

    ein rentnergärtner bekommt hier 10/h.

    rein rechnerisch müsste ich ALLE unter 20/h beenden, da bei einer berechnung tatsächlich tausende pro jahr zusammen kommen als MINDERverdienst.

    trotzalldem - ich fühle mich wohl dabei weiter zu geben was mir als junger mensch gegeben wurde, damals teils für umme, teils für 15 DM je 45 min.
    das war allerdings vor rund 40 jahren. :cool:

    anfragen habe ich genug -

    nimo
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dreas,

    nach meiner Beobachtung macht gerade die AUSBILDUNG des Lehrers den geringsten Teil aus.
    Ich kenne zahlreiche Hochschulabsolventen, die praktisch kein Einfühlungsvermögen in Schüler und deren Lebenswelt haben.
    So ein voll ausgebildeter Musiker war oft schon von Kindheitstagen an extrem ehrgeizig (Stichworte "Wettbewerb", "Aufnahmeprüfung") und kann kaum nachvollziehen, wenn seine Schüler mal keine Zeit zum Üben finden oder wenn ihnen überhaupt etwas anderes im Leben (fast) so wichtig ist wie das Musizieren.
    Da kann schnell der Spaß zu kurz kommen und der Frust steigen. :roll:

    Deshalb gebe ich da lieber Brille Recht:
    Es muss passen, Lehrer und Schüler müssen einen "Draht" zueinander haben. Kein Lehrer ist außerdem allwissend und unfehlbar, aber dafür gibt's ja Workshops, das Internet und dieses Forum! ;-)

    -----------------------------------------------------------

    Hallo Nimo,

    Deine Haltung in allen Ehren, finde ich sympathisch und nett - jedoch nicht gegenüber den Kollegen!

    "Großkopf" hat das Thema Preisdumping angesprochen, das ist leider gerade in Ballungsräumen immer wieder ein Problem für Berufsmusiker.
    Während in manchen abgelegenen Regionen offenbar jeder seine Honorare gestalten kann, wie er will, muss man in der Stadt auch immer zusehen, was man den Mitbewerbern damit antut.

    Wenn Du es Dir leisten kannst, mit Verlust zu unterrichten, ist das ja schön und gut - aber was macht etwa der Kollege in der Umgebung, der gerade so über die Runden kommt und dem Du damit die Schüler abspenstig machst?

    Wir hatten in der Heidelberger Altstadt, als ich dort um 1990 noch wohnte, das Problem erkannt und uns deshalb grob einen Rahmen abgesteckt, in dem man die Honorare immer noch flexibel gestalten kann, ohne damit praktisch dem Kollegen "die Butter vom Brot zu klauen".

    Solche regionalen Absprachen finde ich sehr wichtig, um einen fairen Wettbewerb, der nicht allein über die Preise geht, zu gewährleisten.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hmm... illegale Preisabsprachen zwischen Wettbewerbern zum Nachteil der Kunden? Uih... da möchte ich jetzt aber mal lieber nicht die Meinung eines auf Kartellrecht spezialisierten Anwalts wissen :):)

    Viele Grüße, Dirk
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Nö, keineswegs zu irgendeinem Nachteil, Dirk!

    Aber es geht bei uns Einfaltspinseln, die wir "unser Hobby zum Beruf gemacht" haben, immer auch um den unfairen Wettbewerb durch wohlmeinende Amateure, die extra nicht so viel Geld nehmen, um den Unterschied zum Profi zu wahren.
    Am schlimmsten sind die Musikstudenten, die "noch nicht so viel Erfahrung haben" und deshalb teilweise zum halben Preis unterrichten.

    Von ihnen aus nicht falsch gedacht, aber ein verheerendes Signal an die Kundschaft. :-(

    Auch ein Musikstudent kann guten Unterricht bieten - wenn sein Unterricht schlecht wäre, dann sollte er ihn sowieso nicht ausüben - und gute Leistung sollte ihren Preis haben.

    ODER wir führen endlich die allgemeine Grundsicherung ein, dann unterrichten und spielen wir alle umsonst und haben trotzdem noch genug zum Leben! :)

    Das wäre mir sowieso am liebsten, denn diese Preisverhandlungen und der ganze Geschäftskram nerven total, ich bin schließlich Künstler und kein Kaufmann.


    Viele Grüße,
    Rick
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Rick,

    andere "Betroffene Profis"

    in deinen sätzen steckt viel Wahrheit und vor allem existenzüberlegung.

    ich war immer ein Hobby Musiker mit hohem Anspruch - aber ben kein profi.
    aufgewachsen in einem orchesterverein der KEIN Geld genommen hat und ein Klarinettist ( ehemalige berliner sym) seine zeit an mich verschwendet hat, zum schluss im Einzelunterricht. so etwas prägt - auch wenn man ein alter sack geworden ist.
    Man gibt wieder!!

    jetzt steht da ein Menschlein vor mir, der sein Geld zusammenhalten muss und TROTZDEM gerne musik lernen möchte.
    mit der kalten schulter zucken kann ich nicht und der satz: kosten...Euro und damit basta zweimal nicht.

    Jugendarbeit, davon redet jeder, ich mache sie für wirklich wenig Geld.
    einigen Überlegungen hier folgend müsste ich auch die tafelfreunde ( mensch hilft mensch) verurteilen, da sie ware an bedürftige geben, die im laden sonst zu kaufen wäre. damit "schneide" ich auch den Kaufmann.

    ein schwieriger und scharfer weg auf dem wir hier wandern.

    ich bin hobbytuter und das ist meine welt
    profituter haben ihre welt.

    vor zwei jahren habe ich einen Anfänger WS gemacht, für lau, einen tag lang und tipps gegeben.
    das wäre dann auch falsch, da ich den Profis entgegenwirke.

    hmmm...alle haben sich damals bedankt und gefreut, dass sie antworten bekommen haben, die sie bei ihrem Lehrer (profi) nicht bekommen habe.

    jetzt stellt sich die frage, wie gut muss ein profi sein um als profi zu gelten.
    32tel runterrasseln und alle tonart-kadenzen am stück hintereinander durchnudeln?

    wir sind hier in einem zu 95%tigem hobbyforum.

    morgen ist der 1.mai - AMEN.


    ich schaue niemanden an und suche KEINE Auseinandersetzung- freue mich aber über weitere fachliche sachliche äusserungen.

    das Weizenbier dass ich jetzt trinken werde ist genau so teuer wie das Weizen eines Profis - ich musste dafür länger arbeiten.

    ;-) :pint: :pint:
     
  13. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Meine Lehrerin ist Studentin. Nein nicht Musikstudentin. Sie nimmt 15 Euro und finanziert sich mit dem Untericht. Find ich gut bezahlt 15 € netto. Eine Küchenhilfe verdient 8 € brutto. Ich war ein paar Stunden bei einem Profi. Der hat mir viel am Ansatz und der Luft verbessert. Der Untericht war didaktisch gut durchgeplant Hat aber 36 € gekostet. Das war es wert aber ich kann es mir nicht leisten. Beide sind auf das Geld angeqwisen. Der Profi hat seineSchühler im teuren Vordertaunus und die Studentin auch.
     
  14. Christiane

    Christiane Kann einfach nicht wegbleiben

    Da hab ich ja Glück mit meinem Lehrer.
    Kommt ins Haus, kostet 23 Euro für 45 min. :-D
     
  15. Sax-Shrapnell

    Sax-Shrapnell Schaut öfter mal vorbei

    Hallo zusammen,

    ich hab vor 30 Jahren bei unserem Dirigenten Querflöte gelernt, obwohl er selbst nicht Querflöte spielen konnte. Wir waren 4 Kinder und haben alle so kostenlos ein Instrument lernen können. Wäre anders nicht möglich gewesen, Mutter Hausfrau, Haus gebaut. Der Dirigent wurde für seine gesamte Dirigenten- und Ausbildungstätigkeit mit einem pauschalen Honorar bezahlt. Ich bin froh, dass das damals möglich war. Die Lehrer meiner Kinder wurden allerdings ordentlich entlohnt, da sie davon leben müssen. Allerdings ist das ein echter Kostenfaktor für eine Familie. Dazu muss ich sagen, dass wir alle unsere Instrumente vom Musikverein finanziert bekamen (auch mein neues YAS62) sonst wäre das zu teuer geworden. Dafür schufte ich auch schon 30 Jahre bei jedem Fest, damit Kohle in die Vereinskasse kommt (und habe auch immer Spaß, weil wir uns schon ewig kennen. Da auch die Partner oft helfen müssen, sind wir eine große Musikerfamilie). Mit der Vereinmeierei muss man allerdings etwas aufgewachsen sein, obwohl bei uns "Zugezogene" auf diese Weise schon toll Anschluss gefunden haben.
    Es muss wohl jeder seinen Weg finden, wie er die Kosten tragen kann.
    Grüßle Sax-Shrapnell
     
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