Hallo! Ich möchte gerne etwas für meine Technik tun. Da bieten sich Tonleiterübungen an. Ich habe auch aus meiner Anfängerzeit einige Übungen (Viola, J.: The Technique of Saxophone)- die benutzen diatonische Tonleitern (Das sind beim Klavier die weissen Tasten). Nun spiele ich sehr viel pentatonische Tonleiter (das sind z.B. die schwarzen Tasten b. Klavier) oder mit Halbtönen erweitert: Bluestonleitern. Kennt jemand Technik-Übungen die sich auf pentatonische- oder Bluestonleitern beziehen? Piotre
''Als diatonisch bezeichnet man Tonleitern oder Tonfolgen, die einem Tongeschlecht (z. B. Dur oder Moll, Modi) und einer Tonart (z. B. C-Dur, F-Moll, siehe auch Quintenzirkel) zugehörig sind'' (wikipedia.de) also hat das nicht unbedingt was mit weissen/schwarzen tasten zu tun. hmm. es gibt bestimmt irgendwo eine nette liste mit verschiedenen pentatoniken zB: neue jazz-harmonielehre von frank sikora, da sind ein paar beispiele drin. findest aber bestimmt auch im internet einige. dann könntest du die pentatoniken, die du kennst und alle anderen auch erstmal in alle tonarten transponieren und damit frei improvisieren, vllt. mit metronom. so kommts imho am besten in die finger ohne mechanisch zu wirken. es macht sinn, das feeling jeder tonart für sich zu erforschen und die technik danach zu richten.
Ramon Ricker: Etudes Jazz sur la Gamme pentatonique pour Saxophone und Douze Etudes Jazz viruoses pour Saxophone beide bei Leduc erschienen Der Stoff ist aber nicht ohne, vor allem der zweite Band. Ich habe auch den ersten nie vollständig geschafft. Mien Lehrer hat mich damit zu früh attackiert antonio
will mich nicht eussern ob tonleiterübungen sinvoll oder nicht sind. werden von allen lehrer und lehrbücher empfohlen. mir hat das nichts gebracht - ausser sicherheit das jede taste in bestimmter reihenfolge gedrückt wurde.
@yoyo: genau, wenn man tonleiterübungen mit dem ziel macht, sie spaeter auf seine impro anzuwenden, halte ich se auch fir sehr fragwürdig. natürlich kann man das lernen von bestimmten folgen dadurch beschleunigen...aber letztendlich handelt es sich um nichts anderes als patterns, und ob man impro auf der grundlage von patterns lernen will...muss man selber wissen, ich möchte es jedenfalls nicht. wenn man ein wenig experimentiert, kommt man auch von alleine auf genügend herausforderne griffkombinationen. gut, ab und zu mache ich solche übungen auch (fast nur in der unterrichtsstunde), aber je nachdem, welche ziele man hat, halte ich andere sachen für sinnvoller, solange man timing, intonation etc. immer kritisch genug überprüft und nicht schlampt beim üben. bye
@yoyo Das Video hättest du dem zeigen sollen, der mit Effekten spielen wollte...Hat jmd nen Plan wie man den Effekt am Ende des Songs hinbekommt? Ist das einfach ganz starker chorus? Sehr cool auf jeden Fall das Video!
Ob es was "bringt", hängt davon ab WIE man übt. Wenn man die Griffkombinationen auswendig lernt, dann bringt es nicht viel, das ist richtig, wenn man allerdings nach Gehör die Durskalen, die Mollskalen und die Erweiterungen dazu spielt, dann bringt es sehr viel! Beispiel: Durtonleitern in Halbtonschritten, dann die Septimakkorde aufsteigend und absteigens spielen, dann kann man sicher sein, das richtige auch zu hören. Für die Intonation ist es auch gut!! Erweitert man die gebrochenen Septakkorde im Laufe der Zeit noch um die verschieden Stufen (ausgehend von versch. Grundtönen), so bekommt man ein sehr sicheres Gefühl für die harmonischen Zusammenhänge. Zudem wird man unabhängig von den "gewohnten" Tonarten. D.h. man denkt irgendwann chromatisch, und eine Wertung nach "leicht" oder "schwer", je nachdem wieviel Kreuzchen oder Bs vorgeschrieben sind entfallen. Also wenn ich mich in Fis-Moll genauso sicher bewegen kann wie in F-Dur, dann hat das schon was gebracht! Pentatonische Tonleitern sind auf Quinten und Quarten aufgebaut. Das heißt, jede Umkehrung ergibt wieder eine Quinte oder Quarte, man kann nicht "falsch" spielen. Sie sind Grundlage der Bluestonleitern. Ausgehend von unterschiedlichen Grundtönen ergeben sich sehr wohl Figuren mit B's oder Kreuzchen....
klar @ wildehilde, akkorde & tonleitern sollte man 'im kopf' (& im gehör) haben. die kann man aber auch ohne ausnotierte übungen spielen...darum gings mir ja eigentlich (denke, du hast dich ein bisschen auf meinen post bezogen...!?) und die eher 'schlanken' pentatoniken kann man sich erst recht autodidaktisch erarbeiten, finde ich. aber wie gesagt, auch ich halte übungen nicht für völlig sinnlos und finde sogar, sie können spass machen. es kommt eh immer auf das musikalische ziel an, das man vor augen hat... gute nacht & bye
@ ismail, klar hab ich mich auf dein Post bezogen, zumindest im ersten Teil.... Es klang mir so, als wäre Tonleitern üben gar nicht notwendig. Dass ich Tonleitern nicht nach Noten übe, sondern aus dem Kopf raus versteht sich (für mich) von selbst. Was ich natürlich brauche, sind Ideen, um die Übungen zu variieren. Sowohl rythmisch als eben auch vom Bewegungs-Muster. Es macht ja nen Unterschied, ob ich ne Tonleiter nur rauf und runter spiele, oder sie in Terzsprüngen (als Beispiel blos) durchackere. Oder bis ich mal die Septimakkorde in Halbtonschritten durch hatte, hat auch ne Weile gebraucht. Was ich damit sagen will: verändere ich das Muster, ist das gesamte System gefordert, um die Aufgabe zu lösen. Danach hat man mehr erreicht, als nur ein neues Pattern zu kennen. Es ist ein Schritt dahin, um sich FREI bewegen zu können. Mein musikalisches Ziel: Eine Idee denken, und genau so spielen zu können, ohne durch vorgefertigte Finger-Patterns beschränkt zu sein. Mir geht es oft so, dass ich einen Melodiebogen denke, und wenn ich ihn dann spielen möchte, machen meine Finger irgendwas anderes, weil sie sich im Vertrauten bewegen wollen. Der gedachte Melodiebogen geht dabei verloren.
Das definitive Buch zur Pentatonik hat aus meiner Sicht Bergonzi geschrieben (Band 2 seiner Reihe, gibt's im deutschen Advance-Verlag). Er reitet da nicht nur auf den üblichen Dur- und Moll-Pentatonik herum, sondern stellt noch eine ganze Reihe nützlicher, aber weniger üblicher Skalen vor. Zum Beispiel Moll 6, Dur b6, Dur b9, vermindert, Ganzton. Das Ganze mit einer sehr guten Play-Along-CD- Von Ramon Ricker gibt's auch eine interessante Publikation, allerdings ohne CD. Ich meine nicht die bereits erwähnten Etüden, sondern eine grundsätzliche Methode zur Anwendung von (vorwiegend Dur- bzw. Moll-) pentatonischen Skalen. Name entfällt mir gerade. Bei Richer geht es mehr darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man mit pentatonischen Skalen mehr oder weniger "in" oder "out" spielen kann.
''Mein musikalisches Ziel: Eine Idee denken, und genau so spielen zu können, ohne durch vorgefertigte Finger-Patterns beschränkt zu sein.'' Wie schön, dann sind wir uns ja einig :>. Nur - dass man Tonleitern gar nicht üben muss, habe ich so nicht gesagt haben wollen...klang das etwa so? egal. Happy New Year!