Tempowechsel: was bedeutet diese Angabe ?

Hallo Joachim!

Genau, deshalb nennt man einen Verlag ja auch eine "Edition".

(Das Thema scheint aber inzwischen gegessen zu sein...)

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Zum Thread-Problem:

Das habe ich so schon mal gesehen, es bedeutet tatsächlich doppeltes Tempo: "Neue Viertel entsprechen den vorherigen Achteln".

Mir ist praktisch noch keine Notenausgabe ohne Fehler oder zumindest missverständliche Angaben untergekommen, hier scheint wieder so etwas vorzuliegen.

Der Zusammenhang macht schlau, wie schon viele Vorredner angemerkt haben, die Logik spricht für Tempoverdopplung, was ja Saxology anhand seines Hörbeispiels analysierte.


Schöne Grüße,
Rick

 

Hmm, jetzt bin ich natürlich erst recht wieder verwirrt ...

Tja, was für den einen ganz klar und logisch ist, ist für den nächsten vollkommen missverständlich ...

Unsere Dirigentin besteht übrigens auf Tempohalbierung, obwohl sie uns dabei erzählt, wie die Lok immer schneller wird ...

 

Das glaub ich einfach nicht.....der Titel erklärt doch schon alles. Das Orchester soll das Anfahren eines Zuges simulieren...wie bei Chattanooga.

Er fährt langsam an (welche Überraschung)und steigert sein Tempo bis zur "Reisegeschwindigkeit". Sooo viel Fantasie gehört da doch nicht dazu, oder?

Davon abgesehen....wie wollt Ihr denn auf das halbe Tempo BESCHLEUNIGEN?

Ihr spielt dann ab der Stelle mit Tempo 34 bpm? Das möchte ich mal hören.....oder doch lieber nicht?

Leute, Leute.....


Liebe Grüße

Chris

 

Mir hat das jetzt keine Ruhe mehr gelassen, deshalb habe ich mir mal ein paar Versionen auf YouTube reingezogen (man hat ja sonst nix zu tun...) - da sehe ich wirklich keinen einzigen Dirigenten nach dem Accelerando-Teil langsamer schlagen, ganz im Gegenteil!

Rein von der Beobachtung (kenne den Notentext nicht) sieht es so aus:
- Langsames Tempo (ca. 60-70 bpm)
- Beschleunigung
- doppeltes Tempo

Das ergibt auch musikalisch Sinn, und darauf kommt es schließlich am meisten an.

Auch im (von Saxology erwähnten) Finale-Forum war man ja schließlich der Meinung, dass es sich bei so einer Angabe um keine Gleichung, sondern vielmehr um eine Zuordnung, also quasi Definition handelt.
Dabei steht das, was definiert wird, immer links, also in diesem Fall die neuen Viertel.


Schöne Grüße,
Rick

 

Hallo.

Irgendwann mal gelernt. Erst gestern hatten wir in der Big Band ein Stück in [size=large]♩[/size] = [size=large]♩[/size]. gespielt (etwa wie Frank Zapps "King Kong").

Es ist gar nicht so kompliziert.
Der Bezug ist meistens zur Viertelnote (z.B. =[size=x-small]120[/size], Viertel gleich 120 Schläge in der Minute).*

[size=large]♩[/size] = [size=large]♪[/size] ([size=large]♩[/size] wird zu [size=large]♩[/size]/2 → [size=large]♪[/size]) ist eine Halbierung des Notenwerts (im Bezug zur Viertel), somit ist es das doppeltes Tempo.

[size=large]♩[/size] = [size=large]𝅗𝅥[/size] ([size=large]♩[/size] wird zu [size=large]♩[/size]•2 → [size=large]𝅗𝅥[/size]) ist eine Verdoppelung des Notenwerts (im Bezug zur Viertel), somit ist es das halbe Tempo.

Schöne Grüße,
Billy

*Wenn auf der linken Seite eine Halbe Note ([size=large]𝅗𝅥[/size]) steht ist es ein "Feeling" in Halben. Der "Grundbeat" basiert auf Halben.

 

Hallo Billy,
uns brauchst du ja nicht zu überzeugen.
Trotzdem würde ich es gerne mal schwarz auf weiß sehen.

Habe gerade noch mal im Internet gefahndet und nur das gefunden.
In diesem Lehrbuch der Musiknotation von Marc McGrain von 1966 kommt der Verdopplungsfall nicht direkt vor, aber in allen ähnlichen Fällen schreibt der Autor den alten Wert LINKS und den neuen RECHTS vom Gleichheitszeichen (S. 29).

Gruß
Joachim

 

Vielen Dank für Eure Mühe und Anteilnahme ...

Leider kann ich Billy's Symbole nicht erkennen, aber ich kanns erraten.

Das ist ja gerade das Problem: was musikalisch sinnvoll wäre (und was die auf Youtube wohl alle spielen), passt nicht mit unseren Noten zusammen.

Was die Notation betrifft, habe ich in mehreren anderen Noten auch systematisch die Regel von Saxology verifizieren können:

Da darf man sich keine Zuordnung dabei denken, sondern einen Übergang. In meinem Fall: alte Viertel = neue Achtel, also würde es halb so schnell werden.

Übrigens kommt bald nach dem ersten Übergang nochmal so etwas, es steht dann (bei unverändertem 4/4-Takt) "Achtel = Sechzehntel".

Naja, vielleicht lässt sich die Dirigentin belehren und akzeptiert eine pragmatische Interpretation. Aber Ihr wisst ja, wie die sind ...

 

Wenn die Dirigentin bei ihrer Ansicht bleibt, solltet ihr aber den Titel in "The Great Locomotive Slowdown" abändern.
Gruß
Joachim

 

Nach all dem vorher gesagten scheint mir eine logische Erklärung die, dass an dieser Stelle GAR KEIN besonderer Tempowechsel stattfinden soll! Stattdessen geben die Zeichen an, bei welchem Tempo man durch das accelerando nun angelangt sein sollte. Nämlich dem Doppelten.

Wenn Du das schriftlich brauchst, kannste ja einen geeigneten Post ausdrucken, ausschneiden und zur nächsten Probe mitbringen

 

Ich hab erst jetzt Zeit gehabt, mir mehrere Aufnahmen auf YouTube anzuhören (ist ja manchmal nicht soo einladend).

Naja, das zeigt halt ganz unterschiedliche Interpretationen.

Die Aufnahme von Yomomma7826 hat die Stelle genau so, wie es die Noten wohl meinen (ungefähr ab 1:00). Die meisten anderen werden einfach immer schneller ...

Naja, mit einer Unterschriftenaktion aus dem Forum werde ich unserer Dirigentin wohl kaum beikommen ...


Vielen Dank jedenfalls noch an alle !

 

Richtig.