Tenor Intonation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bluetraine, 21.Januar.2012.

  1. bluetraine

    bluetraine Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ich habe mir vor ein paar Tagen ein Expression Tenor 426 BBL gekauft.

    Ich bin Tenor-unerfahren (komme vom Alt her) und habe folgendes Problem: ich habe das Gefühl, dass das Tenor insgesamt leicht zu hoch intoniert, wenn ich mit dem Stimmgerät kontrolliere. Ich muss das Mundstück (Keilwerth Jazz 6*, Blätter wechselweise Fiberreed M, Rico Royal 2,5, Legere Studio Cut 2,5, da ich noch herumprobiere) ziemlich weit rausziehen (noch weiter, und es würde beginnen zu wackeln). Dann intoniere ich relativ präzise. Auch habe ich schon probiert, den S-Bogen leicht rauszuziehen und ihn 1cm zu früh zu fixieren, was einen ähnlichen Effekt hat - ist das überhaupt empfehlenswert oder statthaft?
    Grundsätzliche Frage: kann es auch Mundstücken und Blättern liegen, wie ein Sax intoniert? Leider hbe ich beim Kauf kein Stimmgerät hinzugezogen, um das 426 mit anderen Hörnern hinsichtlich Intonation zu vergleichen.

    Bin für jeden Hinweis dankbar.

    Michael
     
  2. Gast

    Gast Guest

    @Bluetraine

    NEIN !
    Du solltest den S-Bogen nicht nur halb einstecken müssen...erst recht nicht auf einen CM Länge erweitern....ebensowenig das MPC so weit rausziehen müssen.

    Ich gehe mal stark davon aus, weil Du vom Altsax herkommst dass daher Dein Ansatz evtl etwas zu hart hast - also Du die Intonation nach oben ziehst.

    Das Tenor muss man mehr aus dem Bauch herraus spielen als mit der Unterlippe...mal ganz grob gesagt...versuch mal den Ansatz etwas lockerer zu lassen und schau, ob das hilft !

    LG

    CBP
     
  3. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    bluetraine,

    stimmt denn die kalibrierung an deinem stimmgerät?
     
  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also den s-Bogen nicht ganz reinstecken, ihn etwas herauszulassen, das kann man schon machen, und ist klanglich ganz interessant. Ich würde das nur nicht am Anfang machen, sondern dann, wenn du mit dem Sax warm bist und seine Reaktionen kennst. Vorher würdest du nur eine weitere Variable hinzufügen, und die Verwirrung vergrössern. -

    Ansonsten spiel einfach mal 2 3 Wochen drauf, da klärt sich vieles. Den Ansatz lockerer lassen, am Anfang auch ruhig mal ohne Playbacks und äußere Klangquellen spielen, dann optimiert sich der Ansatz schon mal leichter, als wenn du noch auf Intonation achten musst.
    Mit zunehmend klaren Ansatz wird sich vermutlich auch das
    Aufsteckproblem entschärfen. Einfach Geduld haben und weiterspielen, anfangs nicht zu hohe Ansprüche haben, die kannst du später wieder rausholen.:-D

    Viel Erfolg!


    [size=xx-small]swingband berlin[/size]
     
  5. bluetraine

    bluetraine Nicht zu schüchtern zum Reden

    Vielen Dank für die raschen Reaktionen!

    Ja, das mit dem Alt-Ansatz kann gut sein.

    Ich habe nämlich auch noch das Problem, das tiefe D und die Töne darunter direkt sauber anzustoßen, ohne dass es flattert. Ich habe gehört, auch das sei typisch für Altisten. Stimmt das?

    Da ich aber komplett auf Tenor umsteige/umsteigen möchte, werde ich also alles daran setzen, 'lockerer zu werden'. Vielleicht sollte ich das Stimmgerät auch wirklich erst einmal in die Ecke stellen; das mit dem Kalibrieren verstehe ich aber nicht: ich habe ein (älteres) Yamaha YT-250, bei dem kann man von 435-446 Hz einstellen, ist das gemeint? Ich habe auf 440 Hz gespielt, da ich auch in einer BigBand mitspielen möchte und dort wohl auch auf 440 Hz gestimmt wird (?).

    Gruß,

    Michael
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    überm Teich 440, bei uns eher 443-445
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Das hängt vom Probenraum und der Stimmung des darin vorhandenen Flügels/Klaviers ab.
    Meiner Erfahrung nach ist dieses oft auf ca. 442 Hz gestimmt.
    Wenn man allerdings mit E-Piano auftritt, passt die Band sich meist an dessen 440er-Stimmung an.

    Gruß
    Joachim
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Michael!

    In Extremfällen kann man den Kork dicker machen (neu bekorken), damit das Mundstück gut sitzt.
    Zum Behelf geht auch etwas Zigarettenpapier - alter Trick. :cool:

    Selbstverständlich.
    Mein Sax-Doc passt mir für mein Mundstück immer extra den Kork an; er meint, da gebe es absolut keine "Normwerte", sondern die Position sei je nach Spieler und Mundstück individuell verschieden.

    Ich habe übrigens auf meinen Expression-Hörnern eher das gegenteilige Problem, muss mit meinen Mundstücken schon für 440 Hertz recht weit rein.
    Am Sax liegt's also nicht. ;-)


    Viele Grüße,
    Rick
     
  9. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Rick schrieb . . .

    Habe ich hier im Forum oder sonst wo nicht mal gelesen, dass das Munstück umso weiter auf den Kork geschoben werden muss, je fortgeschrittener, besser etc. der Spieler ist?

    Ist das nun ein Irrtum, Aberglaube oder stimmt es etwa doch?

    Bin gespannt!
     
  10. bluetraine

    bluetraine Nicht zu schüchtern zum Reden

    @trötömanski

    MMh - wenn der Ansatz fester wird, wird der Ton leicht höher, also müsste man das MPC leicht herausziehen, um den Ton wieder herunterzu ziehen, oder? Also würde ich eher sagen: umgekehrt müsste es sein. Bin aber unsicher.

    @Rick
    Danke für den Hinweis, auch daraus entnehme ich, dass ich noch etwas Geduld haben muss bei der Umstellung auf Tenor.

    Bleibt noch das 'Flattern' der tiefen Töne ab d abwärts. Spiele ich sie in der Tonleiter durch, geht es ganz runter ohne Probleme. Stoße ich aber ab d/db abwärts an, flattert es meistens. Das hei?t für mich: locker lassen? Mund anders formen? Welche Tipps gibt es?

    Danke!
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Ein guter Behelf ist auch Teflonband, dass die Klempner oft anstatt Hanf benutzen. Läßt sich super dosieren und fügt sich optimal dem Kork an und ist dichter als dicht. Als weiß-gelbe Rolle im Baumarkt im Gaswasserscheißeregal.

    Gruß, Herman
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ blutraine

    Ich habe letztes Jahr zusätzlich zum Alt das Tenor dazugekommen.

    Neben einem lockeren Ansatz ist eine gute Stütze extrem wichtig.

    Gerade die tiefen Töne müssen sehr gut gestützt werden, damit die Töne sauber kommen.

    LG

    Dreas
     
  13. Gast

    Gast Guest

    @Bluetraine

    Gehen wir mal davon aus, dass Deine Hupe DICHT ist....dann ist das "Flattern" der tiefen Töne in der Tat ne Ansatzfrage...bzw. eine Frage von genug Zwerchfellstütze.
    Ich selbst habe mit 17 auf nem Alt angefangen und wenige Monate später auf das Tenor gewechselt....das Alt ging ab wie ne Rakete....das Tenor weniger...eben aus genau den Gründen : Ich musste erst die Bauchstütze entwickeln.
    Ich will es mal folgendermassen zu beschreiben versuchen: Das Alt kannste mit oberflächlichem Lungendruck spielen....das Tenor musste mit Kraft aus dem Magen "hauchen".
    Versuch mal Deine Stimme so tief wie möglich anzusetzten und sage ein laaaanges "Hoohhhh" > So in etwa musste in s Tenor reinblasen.
    Ist nicht das Gleiche wie beim Alto....
    Beim Alt und Tenor liegt gewissermassen eine Schnittstellle...Alt und Sopran blasen sich ähnlich...Tenor und Bariton auch....aber zw, Alt und Tenor...da ist eben eine Grenzüberschreitung....

    LG

    CBP
     
  14. bluetraine

    bluetraine Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Dreas und CBP

    Da das Horn wirklich dicht ist, liegt es wohl am Ansatz bzw. Technik. Danke für die ausführlichen Hinweise zur Technik, CBP! Das klingt sehr plausibel. Ich hatte einmal Sopran probiert, da lief es wirklich ohne Probleme, abgesehen von der zickigen Empfindlichkeit des Soprans. Bei den Tenören, die ich in den letzten Wochen zwecks Neukauf in den Händen hatte, hatte ich sämtlich dasselbe Problem in den Tiefen. Muss mich wohl vom Alt noch lange 'entwöhnen'.
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Michael,

    da hast Du wohl Recht, Geduld und Gelassenheit sind immer wichtig.

    Ist das Sax denn wirklich hundertprozentig dicht?
    Manchmal kommt es vor, dass durch den Transport einzelne Klappen minimal verbogen werden, sodass sie nicht mehr richtig schließen.
    Das sollte bei diesem Instrument eigentlich nicht vorkommen, aber wenn man beispielsweise eine ruckelige Geröllstrecke fährt und das Sax ungepolstert auf der Ladefläche liegt, wäre so etwas nicht grundstätzlich auszuschließen... :roll:

    Genau - Lockerheit, Lockerheit, Lockerheit. :cool:

    Und wie Andreas sowie CBP schon erwähnten, ist die Stütze sehr wichtig.
    Aber im Zusammenhang mit der zu hohen Intonation deutet alles auf zu kräftigen Lippendruck hin.

    -----------------------------------------------------------

    Hallo Herman,

    Was Klempner so alles rauchen...! :-o
    :lol: :lol: :lol:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. bluetraine

    bluetraine Nicht zu schüchtern zum Reden

    @ Rick,

    Der Instrumentenmeister hatte sich das Instrument direkt nach Anlieferung angesehen und für den Laden vorbereitet, von daher denke ich, dass alles dicht ist, zumal ich bei allen Tenören dieses Problem hatte/habe. Aber ich kann ja zur Kontrolle mal nachschauen: wie genau sieht man den Undichtigkeit?
     
  17. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Üben, üben, üben ... das ist der einzig wirklich hilfreiche Tipp.

    LG - Chris
     
  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Naja, übenübenüben..... Normalerweise macht's irgendwann "Klick!" und dann hat sich's....
     
  19. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Das kann ich bestätigen: Das Sopran spielt sich auf den ersten "Blick" um einiges "leichter", wobei ich die Intonation viel schwerer finde als beim Tenor. Die tiefen Töne beim Tenor auf Anhieb zu treffen ist nicht einfach. Darum übe ich das gezielt. Und da ich nicht gerne Tonleitern runternudel, hab ich mir ein paar Stücke ausgesucht, bei denen die tiefen Töne häufig vorkommen.

    Nun hat aber mein Saxlehrer festgestellt, dass bei meinem Tenor ab dem tiefen g wohl eine Undichtigkeit vorhanden sein muss. Also werde ich demnächst zum Doc gehen und das nachjustieren lassen. Ich war mir sicher, dass es ausschließlich an meinem Ansatz liegt. Hast Du das bei Deinem Sax wirklich genau überprüfen lassen? Ok, wenn Du das bei jedem getesteten Tenor hattest, dann ist es wohl doch eine Ansatz-Frage.

    Grüße
    Claudia

     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    das ist natürlich richtig, aber das kann man auch ein bisschen zielgerichtet angehen.

    Erstens mal, der Hinweis auf den lockeren Ansatz, so richtig dieser ist, so irreführend finde ich diesen.

    Ich empfehle folgende Übung:

    Weg mit dem Stimmgerät, das macht nur nervös ;-)

    Mundstück ganz normal auf den Bogen drauf, halt so, wie man denkt, dass es passen sollte.

    Spielen, und dabei den Druck vom Blatt nehmen (das ist die Lockerungsübung), und zwar so viel, dass der Ton mindestens 1/4, eher einen 1/2 Ton absackt.

    Nun, genau mit diesem Druck (von unten gegen das Blatt) spielen und einen vollen satten Ton erzeugen.

    Dabei neben der Atmung auf die Spannung der Muskeln rund um die Schnute achten, aber eben gerade nicht die, die unmittelbar auf das Blatt einwirken (da liegt die Irreführung).

    Wenn du so einen schönen satten Ton erzeugen kannst, dann vielleicht noch mal das Stimmgerät zu Rate ziehen. Aber eigentlich sollte sich dann schon das meiste erledigt haben.

    Gruß,
    xcielo
     
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