Zur Zeit überlege ich meinem Tenor ein Sopran zur Seite zu geben. Sax spiele ich seit etwa 10 Jahren regelmäßig (fast jeden Tag, erst ca. 5 Jahre nur Alt, dann fast nur noch Tenor). Wie groß ist der Aufwand auch auf dem Sopran einigermaßen zu klingen und zu intonieren ohne auf dem Tenor "schlechter" zu werden? Das Sopran soll ja ein wenig zickiger als ein Tenor sein. Wenn ich mir eines zulege, dann sollte es nicht in Kürze ungespielt in der Ecke verschimmeln. Wer hat Erfahrungen damit? Danke für Eure Hilfe. Liebe Grüße Markus
Mal so gesagt: wenn dir der Sound zusagt, dann mach es! Lernen kann man alles. Problem Atmung: bei dem Ding geht (grob gesagt) halb so viel Luft durch wie beim Tenor, deshalb bei längeren Passagen (wie in der Klasssik) das Problem des Luftstaus. Löung: neue Atemtechnik: atme nach der Phrase aus. Nicht einatmen. Falls du wirklich zuwenig Luft hast, holt sich der Körper diese selbst. Sinn dieser Übung: tiefer ausatmen lernen, vermeiden von "hochatmen" Ich behaupte wieder mal, das Sopran braucht mehr Druck (Luftdruck, Kieferdruck). Auf jeden Fall versuchen, den Druck unten zu halten (Atemstütze), probiere mal viel Druck im Kopf zu machen, dann verlager diese Spannung/Druck nach unten. Man kann auch ein leichtes Blatt am Anfang spielen, der Sound wird eventuell etwas plärrig. Wegen des Sounds spiel ich lieber hartes Blatt, enge Öffnung, da muss aber jeder sein Ding finden. Problem Intonation: Auch mit der engen Bahn kann ich h'' immer noch eine Quinte runterziehen. Man kann ohne Probleme wunderbar schief mit dem Sopi spielen. Das beste dagegen ist Gehörbildung, Intonationsschulung. Und zwar nicht mit einem Stimmgerät, denn das trainiert nur deine Augen, nicht deine Ohren. Ein gutes Sopi ist da natürlich hilfreich. Habe mit Glück ein gebrauchtes Yamaha 675 gekauft (1500€). Im Sax Ensemble hatten wir ein Yamaha 475, das war grottig mit der Intonation. Auf Marken kann man sich da nicht verlassen. Vor dem Kauf sollte das am Besten ein geübter Sopran Spieler checken.
Hallo Markus, ich habe z.B. Erfahrung damit (vieles wurde hier im Forum auch schon diskutiert, siehe "Soprano Special"). Ich kam vom Tenor (und von der Klarinette) und brauchte etwa 3 Monate intensives Training (fast ausschliesslich Sopran), um halbwegs brauchbar spielen zu können. Währenddessen war ich schon knapp dran, es aufzugeben ... Sopran ist anstrengender als Tenor (höherer Blaswiderstand, Haltung für viele nicht unproblematisch) und die Intonation muss sehr sehr sorgfältig geübt werden, besonders natürlich bei den höchsten Tönen. Dazu empfehle ich für den Anfang ein "braves" Mundstück, z.B. bewusst ein Yamaha 4C. Ich behaupte mal: wer damit nicht richtig intonieren kann, kann es mit anderen Mundstücken erst recht nicht. Wichtig ist, den Ansatz wie beim Tenor zu haben und nicht wie bei der Klarinette (Winkel, Tiefe, Lockerheit). Du solltest Dir bewusst sein, dass Du Sopran sehr regelmässig üben musst und am besten als ganz anderes Instrument als das Tenor begreifst. Dafür erschliessen sich auch ganz neue Musikrichtungen und Klangfarben. Sehr schön ist z.B. Barockmusik mit dem Sopran. Viel Erfolg !
Na, da haben ja 2 gleichzeitig gepostet ... Ein Nachtrag: ich selbst spiele ein Yamaha 475, und das Instrument stimmt sehr gut ! Könnte ein Ausreisser gewesen sein, oder eher doch am Spieler gelegen haben ... Ich würde sogar das YSS-475 als extrem gutmütiges und unbedenkliches Instrument für den Einstieg empfehlen, Preis-Leistungsverhältnis ist super ! Ich empfinde sogar die Einteiligkeit als Vorteil (wenn man mit der geraden Form klarkommt).
PS. Gurt Auf die Dauer wird das Sopran ohne Gurt auf dem rechten Daumen zu schwer zu tragen. Mit fest eingestellten ist man aber in der Beegung zu stark eingeschränkt (bei geradem Sopran). Für Klarinetten gibt es Gurte mit Gummizug, von BG, teuer. Die wären ohnehin zu schwach für das Sopran Gewicht. Bastel dir was aus einem alten Gurt, statt der Schnüre nimmst du ein/zwei Lagen schwares Gummiband aus der Kurzwarenabteilung: guckst du hier
Vielen Dank für Eure Hilfe, ich werde demnächst mal einige anspielen und dann weitersehen. So ganz ist die Entscheidung für ein Sopran noch nicht gefallen. Gruß Markus
Hallo Markus, vielleicht hast du Lust, ein Mauriat-Sopran anzuspielen. Ich habe es bei Saxuwe gehört und gesehen. Schöööön, sowohl vom Klang her aus auch von der Optik Saxuwe spielt auch Tenor und erst seit einiger Zeit Sopran. Bei ihm scheint es gut zu funktionieren mit den beiden Instrumenten. Liebe Grüße Saxolina
Hallo Markus, der Aufwand hängt auch sehr stark von Deinem Equipment ab, finde ich. Da kann man es sich schwer oder leicht machen. Ich selbst habe ein leicht ansprechendes Instrument mit wenig Blaswiderstand, dazu ein offenes Lakey-Mundstück. Das ist sehr leicht zu spielen, ich wechsele sehr gern zwischen Tenor und Sopran, ohne dass es mir besondere Mühe bereiten würde. Das mit dem Druck sehe ich nicht so wie viva-la-musica, gerade mein Sopran mag es gern, wenn man alles sehr locker lässt, habe davon sogar schon für Tenor und Alto profitiert. Wenn die Stütze stimmt, ist auch nix von wegen zickig. Marken und Modelle könnte ich, will ich aber nicht empfehlen - probier aus, womit Du am besten klar kommst (und glaub nicht, wenn Dir ein Händler zu extrem teuren Instrumenten rät, weil alles andere bloß Schrott sei - das stimmt definitiv heute nicht mehr). Viel Spaß und Erfolg! Rick
Gestern habe ich mal ein Sopran angespielt, es war schön und gruselig zugleich. Schön hinsichtlich des Klanges, gruselig in Bezug auf die Intonation. Gestimmt auf c", die Oktav auf c"' passt, aber der Rest ... da ist ja soviel an Korrektur angesagt. --> Ist das normal beim Wechsel von Tenor auf das Sopran? Wenn ich Alt spiele, gibt es keine Probleme mit der Intonation. Ich muss sagen, das hat meine Lust doch etwas gedämpft. Zumal das Tenor mein Hauptinstrument bleiben wird. Da muss ich wohl noch einige ausprobieren ... Liebe Grüße Markus
Tja, die Lage über dem Oktavwechsel fällt den meisten anfangs recht schwer. Ich nehme an, du intonierst bevorzugt deutlich zu hoch? Das muss man etwas "lockerer" (!) angehen, dann klappt das schon Es spricht m.E. nichts gegen eine Parallelnutzung eines Soprans, wenn man ansatztechnisch auf sein Hauptistrument eingefuchst ist. Ich selbst habe ein Solist Sopi, das ich leider nur selten spielen kann, das aber intonationsmäßig und soundmäßig gut geht. Nutze dafür ein Selmer MPC mit einer 5er Öffnung, glaube ich. Ich hatte seinerzeit auch ein Keilwerth SX angetestet, das ssgt. war, aber einen Tausender zu teuer. Gruß B.
Hallo Markus, wie hier schon mehrfach geschrieben worden ist: erstmal checken (lassen), ob das Instrument und vor allem das Mundstück wirklich gut sind, sonst quälst Du Dich noch mehr als ohnehin nötig ... Und kein zu leichtes Blatt ! Ist zwar anstrengender, aber viel weniger wacklig. Ein Tipp für die Intonation: mit Playalongs mitspielen, ruhig ganz einfache und langsame Sachen, z.B. für Klarinette oder sogar Trompete (die Noten fürs Tenor sind zwar in der richtigen Tonart, aber meistens vom Charakter nicht so gut für Sopran geeignet). Nicht drücken oder beissen ! Bei gutem Material stimmt der Ton am besten, wenn er am vollsten klingt.
Mach dir nicht zuviel Stress, wenn das nicht gleich klappt mit dem Sopi. Wenn ich das Teil ne Woche nicht spiel, ist die Intonation bei mir auch erst mal grottig. Hol dir erstmal n billiges Teil. Es sollte nur gut decken und halbwegs intonieren, das kannst du allerdings überhaupt nicht selbst beurteieln, da muss jemand mit. Nimm auch erstmal n billiges MPC, zB das 4C wie Flori empfiehlt. Nimm verschiedene Blattstärken, spiel zuerst das, was bequem ist, also erstmal nicht die harten Bretter. Spiel zuerst auch nur die leichte Lage, Töne die funktionieren, ohne am Ansatz rumzuquetschen. Du solltest es zehn Tage spielen, bevor du entscheidest, ob es dir liegt. Vlt. kannst du dir erstmal ein Sopi ausleihen. Lerne es langsam, wie ein neues Instrument, die Griffe sind zwar gleich, aber alles andere nicht. Nach ein/zwei Jahren hol dir bessere Hardware, erst dann kannst du Intonation / Sound selber checken.
Hallo Markus, ich muss da Viva-la-musica widersprechen. Ich spiele Altsax und möchte unbedingt auch Sopran spielen. Ich hatte bei ebay ein Boston (gebogenes Sopran) sehr günstig erworben. Ich kam damit überhaupt nicht zurecht. Ich habe dann geglaubt, Sopran sei zu schwer für mich, bis ich ein gebogenes Expression in die Finger bekam, mit dem ich sofort gut klingende Töne erzeugen und sauber spielen konnte. Nach einiger Zeit mit meinem Expression komme ich jetzt auch einigermassen mit dem Boston klar, aber nur unbefriedigend. Ich habe das Expression über Mietkauf erworben, damit ich es, falls es nicht funktioniert, nach 6 Monaten wieder abgeben kann - aber ich gebe es bestimmt nicht mehr her. ich finde, gerade Anfänger brauchen ein gutes Equipment, damit der Frust sich in Grenzen hält.. Gruß Edith
Na, mir gings nicht um ein gebrauchtes Boston, was womöglich nicht mehr deckt. Aber der Preisbereich streckt sich von ein paar Hundert bis zu vielen Tausend Scheinchen. Klar sollte besonders der Anfänger/Umsteiger ein gutes Instrument haben. Ist nur die Frage, ob's bezahlbar ist. Bei Alt's hab ich durchaus positive Erfahrung mit den Thomann Dingern für Anfänger gemacht. Ein paar Jahre kann man damit durchaus zurecht kommen. Erfahrungen mit Sopran hab ich nicht, vlt. weiss da jemand was.
Hallo Viva-La-Musica, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein Lehrer mit meinem Boston gut zurechtkommt.... Gruß Edith
Hallo viva-la-musica, da kann ich weiterhelfen, habe vor einigen Jahren als Zweitinstrumente insgesamt Sopran, Alto und Tenor von Thomann gekauft. Erster Eindruck: Nett, spielbar, wenn man noch ein wenig dran rumschraubt (waren zumindest damals nicht optimal eingestellt, konnte aber auch am Versand liegen). Langzeiterfahrung: Das Alto hat mir zwei Jahre gute Dienste gekleistet, ist aber mittlerweile leider nur noch Schrott (Reparatur/GÜ übersteigt den Neupreis ums Doppelte). Das Sopran war nicht gerade berauschend, liegt seit Jahren unbenutzt im Koffer. Das Tenor habe ich sehr selten gespielt, zwischendurch hatte es mein Sohn, kam aber nicht gut damit klar. Im Koffer. Mich hat die Qualität der drei Hörner nur als Zwischenlösung befriedigt, vor allem die Mechanik war sehr weich und hat sich schnell verbogen. Schöne Grüße, Rick
Ich wills nochmal betonen: Gerade beim Sopran, das einen wirklich sehr frustrieren kann, sollte das Instrument und besonders Mundstück über jeden Zweifel erhaben sein. Auch zum x-ten Mal wiederholt: ein Instrument, das ich jederzeit (wenns nicht anders geht) ungesehen kaufen würde (und das ich im schlimmsten Fall ohne grossen Verlust wieder verkaufen kann) ist ein Yamaha. Ähnliches gilt evtl. für ein Yanagisawa. Aber erstens sind die seltener, zweitens schon mal teurer und drittens meiner Meinung nach von der Ergonomie nicht für jeden geeignet (sehr enggriffig).
Hallo allerseits, möglicherweise habe ich mich vorhin nicht vorsichtig genug ausgedrückt: Was die Thomann-Saxofone angeht, kann ich nur von meinen Käufen vor einigen Jahren sprechen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich die Qualität inzwischen deutlich verbessert hat. Hallo Edith, das freut mich! Schöne Grüße, Rick
Hallo Florian, natürlich hast du recht. Aber ich denke, durch die hohen Qualitätsansprüche wird auch eine Hürde für manche aufgebaut. Mir ging es auch dem darum, dem unentschiedenen mgsax eine Alternative aufzuzeigen. Das die billigen Chinateile Wegerfinstrumente sind, sollte jedem klar sein. mit Glück halten sie ein paar Jahre. Und sofern das Teil gut deckt, kann man da auch mit Spasss haben. Gruss, vlm
Hallo Rick, es ist ein Genuss, mit meinem Sopran Bach und überhaupt klassische Musik zu spielen. Gruß Edith