Hey Leute, ich hab von einem Bekannten ein Meinl Tenor geliehen bekommen und finds echt cool. Es stand als Deko herum da er auf Alt umgestiegen ist. Ich hab dann ein Böckchen wieder anlöten lassen und die Polster ein wenig geölt, da die sich nicht mehr einstellen liessen, um es halbwegs testen zu können, eigentlich müßten neue rein. Die Kanne klingt garnicht schlecht, ich glaube ich bin doch eher Tenorist, he he. Was mich aber echt wundert ist, dass die Kanne ziemlich undicht ist und sich noch echt passabel spielen lässt. Sind Tenöre da generell unempfindlicher? Mein Alt wäre in dem Zustand kaum spielbar. Gruß, Mischa
Moin, hängt von Fall zu Fall ab, wovon genau weiß ich auch nicht. Bei meinem Alt bin ich allergisch auf kleinste Undichtigkeiten, mein Soopran ist (unter Licht betrachtet) löcherig wie Schweizer Käse, lässt sich aber trotzdem noch passabel spielen. Vielleicht ein Grund ist, dass meine Ansprüche an mich selbst auf dem Alt sehr viel höher sind. Gruß, xcielo
Ja, ist von Fall zu Fall verschieden. Es ist m.M.n wichtig das die Töne gut ansprechen. Ich sollte bei einem Auftritt mal Bari spielen, kein Problem, Bari vom Kollegen genommen, allerdings habe ich beim ersten Stück nicht einen einzigen vernüftigen Ton raus bekommen. Ich war echt geschockt.... Nun es hat einfach daran gelegen das ich die Klappen fester drücken musste. Er hatte sich im Verlauf der Zeit schon daran gewöhnt. Dann ging es tadellos. Viele Grüße Sven
Man kann Undichtigkeiten durch die Fingerdruck kompensieren. Wie empfindlich ein Instrument reagiert, hängt auch vom setup ab. Ein leicht spielbares setup regiert gutmütiger. Ein Trick wäre auch im tiefen Bereich subtone zu spielen, dann gehen auch noch Töne, die sonst flattern. Ist aber alles Käse: denn du gewöhnst dir an, subtone zu spielen, du gewöhnst dich an die Macken, ich meine aber, dass das dem Sound und der Fingertechnik abträglich ist. Mehr Kraft in den Fingern einsetzen zu müssen führt zu Anspannung, eine Spannung die sich auch ganz schnell in den ganzen Körper und in den Ansatz fortsetzt, auch in eine geistige Anspannung (unterschwellig gereizt). Ich teste manchmal die Instrumente, indem ich wirklich ganz langsam und sachte die Klappen runterdrücke, cis h a g f e d ... Die Polster sollten mit minimalen Druck schon rundum dichten. Tun sie meist nicht, erschreckender Weise manchmal auch nicht nach einer (schlechten) Generalüberholung.
Danke für Eure Antworten! Da bleibt echt die Frage: Wieviel besser wäre man, wenn man von Anfang an ein echt gut eingestelltes Sax hätte (und nen guten Lehrer, der einem nicht zu 2`er Blättern rät wie es allgemein üblich ist!). Viva Du hast vollkommen recht, deine Anmerkungen führen noch weiter, ich werde bestimmt nochmal über meine Blätter auf dem Alt nachdenken, denn da geht das Spiel weiter: fester mit den Fingern drücken, fester in das Horn blasen, fester mit den Lippen drücken bis hin zum Beißen mit Kifferdruck! Gruß, Mischa
Ja, schlechte Instrumente vermiesen auch die Laune. Ich bin merklich schneller auf einem guten Instrument. Auch die Federspannung und der Klappenaufgang muss passen. Ärger mich grad mit dem Sopi (Yamaha 675) weil die Haptik ungewohnt ist, weil es nicht gut deckt. Schon nach 20 min tut die rechte Hand weh. Ich werd mal die Federspannung für die dis-Klappe lockern. (Das kann natürlich nach hinten losgehen, da diese Klappe eventuell vom Druck im Rohr aufgeblasen wird). Auch die Dynamik macht mit schlechten Polstern kein Bock. ppp kann man vergessen, pp nur duch Manipulation des Ansatzes möglich. Da beschäftigt man sich nicht mit Musik, sondern mit den Unzulänglichkeiten des Instrumentes. Traurig, traurig... Wie hier im Fo an anderer Stelle schon geäußert wurde, gerade Anfänger sollten ein gutes Instrument haben. Ich möchte ergänzen: alle sollten ein gutes haben.
Moin, muss daran denken, wie ich jahrelang mit einem nicht überholten (und schlecht eingestelltem) Sax gespielt habe. Ich hatte mich so daran gewöhnt fest zu drücken, immer mit Druch (und nur in wenigen Tonberfeichen pp) zu spielen, dass erst das Erschrecken eines Testerin mich zur GÜ gebracht haben. Alles was viva über die üblen Folgen schreibt, kann ich nur bestätigen. Dasselbe Sax nach GÜ und nach tuning bei Mario spricht wunderbar an, ist relaxt zu greifen (obwohl ich mich immer noch beim allzu festen Drücken erwische) und macht einfach viel mehr Spass. Mein Rat an alle ist also auch: JEDES Instrument auf Dichtigkeit etc. nachsehen lassen bevor man´s in Betrieb nimmt (und checken lassen kostet wirklich nicht die Welt) Gruß Kalle