Hallöle, nachdem ich mittlerweile ca. 10 Jahre Alt und Sopran spiele, habe ich es jetzt gewagt und will mein Können an einem Tenor erproben. Ich habe also heute ersteinmal per Mietkauf ein Keilwerth ST 90 IV erstanden, von dessen Handling und Klang ich im Vergleich mit Jupiter und Yamaha am meisten Überzeugt bin. Mann, was für eine Umstellung!!! Mit den höheren Tönen - soll heissen ab F' aufwärts habe ich ja keine Probleme. Auch Intonation, schnelle Läufe und alle Sachen, die ich auf dem Alt kann, gehen auf dem Tenor fast ebensogut. Aber mit den tiefen Tönen - au weia. Ich habe das Gefühl, ich muss den Ansatz so lockern, dass die Kinnlade fast auf den Boden fällt. Und dann steht der Ton zwar, ist aber meistens zu tief. Und in schnelleren Passagen treffe ich Töne wie C' oder H' seltenst. Hat jemand einen Tipp, der das Umsteigen erleichtert? (außer Üben, Üben, Üben...) Gruß Andreas
Ich hab da schonmal was drüber geschrieben, vielleicht hilft's dir ja... ich zitier' mich einfach mal selbst: Die Rede ist zwar vom Alt, für's Tenor passt es aber ebenso. Grüße freejazzer
Hm, kleiner Tip, der schwer zu beschreiben ist: man gibt ja eigentlich immer etwas Druck von unten auf das Blatt. Stell dir mal vor, du würdest das nicht einfach senkrecht nach oben tun, sondern schräg nach vorne und oben. Also nicht auf das Blatt wirken, wo es auf deiner Lippe aufliegt, sondern leicht davor.
Das Tenor Sax ist von der ganzen Palette der Saxophone in der tiefen Lage am schwierigsten zu spielen. Dies beruht auf der Tatsache, dass der Tenor-Korpus in Bezug zu Länge und Dicke in einem Missverhältnis besteht. Und dieses Missverhältnis bewirkt, dass die Luftsäule nicht optimal schwingen kann und dies wirkt sich zuallererst auf die Tiefe Lage aus. Dazu paar Tipps: - Das Horn muss absolut dicht sein. - Die Atemtechnik muss gezielt und bewusst eingesetzt werden, damit eine perfekte Luftsäule aufgebaut werden kann. - Die Töne beginnen im Kopf - man muss sie schon hören, bevor sie angespielt werden. - Dann üben: Töne aushalten, Töne aushalten und nochmals Töne aushalten... Enjoy!
@PeterWespi " Die Töne beginnen im Kopf- man muss sie schon hören, bevor sie angespielt werden" Ich glaube, nebst der richtigen Stütze/Atemtechnik ist genau DAS der entscheidende Faktor....ganz Recht hast Du ! Es ist nicht unbeding ausreichend zu wissen : OK...ich drücke diese oder jene Klappenkombination, und dann kommt dieser oder jener Ton. Ein Sax ist kein Keyboard !! Der ganze Körper produziert den Ton mit....und sowas fängt bekanntlich im Koppe an ( sollte es zumindest ) Grüsse Benjahmin
Wenn es stimmt, dass das Tenor in den Tiefen das am schwierigeste zu spielende Sax ist (keine Ahnung ???), warum ist es dann das Bekannteste und am weitesten Verbreiteste (Frag einen Laien wie ein Saxophon aussieht und er wird dir ein Tenor beschreiben) ?
@Saxratte, Hi, vielleicht liegts daran, dass mit Coleman Hawkins und Lester Young (beide Tenor) das Saxophon erst salonfähig wurde und das Tenor-Saxophon hierzulande im R&R in den 50-60-iger Jahren bekannt wurde. Das Sopran wurde mit Ausnahme Bechet erst mit Coltrane bekannt und wird in BigBand (so weit ich weiß) auch nicht eingesetzt. Das Alt ist kleiner und vielleicht nicht so spektakulär, etwas unauffällig, das Bariton wiederum zu tief und für einen Frontspieler ungeeignet(?), es sei denn man liebt die Extreme. Vielleicht hat das Tenor auch nur die erotischste Form (wer weiß?). Gruß, Sammy-B