Theorie & Praxis

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von MathieuR, 3.März.2023.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    OK..hab's kapiert...die Verprellten dürfen sich gerne bei mir melden.

    Werde es unter "SAKRILEG" im Tresor einlagern :)
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie @Silver schon sinngemäß schrieb, schade dass Du nicht konstruktiv diskutieren kannst.

    CzG

    Dreas
     
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Was soll ich bitteschön noch lang und breit diskutieren ?

    In Post Nr. 68 steht meine persönliche Meinung als Formel..und daran wird sich auch nichts mehr ändern.

    Wenn man über 20 Jahre lang mit den verschiedensten Bandkollegen seine realistischen Erfahrungen gemacht hat, sieht man das halt so.

    Gr
     
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  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich finde diesen Ansatz nicht ganz verkehrt:

    Mein Lehrer redet sich auch schon lange den Mund fusselig, dass ich das Sax doch bitte gerade in den Mund nehmen soll und die Backen nicht so aufblasen soll.
    Die Schnelligkeit meiner Umsetzung korreliert mit der momentanen intrinsischen Motivation besonders gut spielen zu wollen.

    Wenn Sax bei mir gerade keine große Rolle spielt, dann check ich es zwar schon was mein Lehrer will, bin aber wenig motiviert es umzusetzen.

    Wie so ein Gaul, der weiß wie er über den Zaun springen kann, es aber nicht tut, weil er gerade ein schönes schattiges Plätzchen gefunden hat.

    Man manipuliert sich doch manchmal selbst.
     
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  5. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    noch zwei Videos über eine junge Frau, die ich als "talentiert" bezichnen würde:





    Ich denke, viele, die mit Kindern in irgeneiner Form zu tun haben, kennen ähnliche Erfahrungen wie sie @Ton Scott beschreibt.
    Eigentlich auch nicht besonders erstaunlich: Vieles spricht dafür, dass die Ausprägung der Fähigkeiten, die wir fürs Musik machen benötigen (Gehör, Merkfähigkeit, Fingerfertigkeit...) genaus so normalverteilt sind wie Körpergröße, Haarwachstum etc.
    D.h., es gibt auch bei diesen Grundfähigkeiten 5-10 Prozent an den Rändern der Verteilung, bei denen diese besonders "stark" bzw. schwach ausgebildet sind.
    Dann braucht es aber immer noch Gelegenheit, Vorhandesein von Instrumenten etc, Förderung und viele weitere Umgebungsfaktoren, damit dieses besonders ausgebildeten Grundfähigkeiten auch sichtbar werden.

    Der größte Teil bewegt sich irgendwo im mittleren Bereich der Kurve, und das empfinde ich weder als schlimm, abwertend, demotivierend etc.: im Gegenteil: heißt doch, dass bei den meisten genügend Grundvoraussetzungen da sind, um bei genügend Förderung, Üben und all den anderen Voraussetzungen, die schon genannt wurden, ein ordentlicher Musiker zu werden, der Spaß an seiner Musik/seinem Instrument haben kann und sich dort immer weiter entwickeln kann.

    LG
    Albrecht
     
  6. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich würde noch bestimmte Ausprägungen psychischer Art als förderlich ("talentbildend") dazu nehmen: Durchsetzungvermögen (Ungeduld?), Durchhaltevermögen (Geduld?), Präsenz,u.a., ohne das jetzt fachmännisch benennen zu können oder auch Widersprüche (Un- vs Geduld) aufklären zu wollen.

    Parker soll eine extreme Merkfähigkeit besessen haben, z.B. Noten 1 x gesehen zu haben und nach Tagen noch auswendig wiedergeben zu können. Bei passender Fingerfertigkeit schafft das natürlich schon in kurzer Zeit Berge von abrufbereitem Material in der Birne. Ich brauche z.B. jetzt als alter Mann mehrere Wochen, um ein 4-taktiges Lick in 12 Keys in angemessenem Tempo auswendig zu können.
     
  8. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Wäre besser wir beenden das, den viele von uns haben eine komplett andere Meinung, was Talent bedeutet , oder fühlen
    sich angegriffen, oder fühlen sich bemüßigt andere zu verteidigen und es auch wurscht ist, wer die Bezeichnung Talent verwendet hat.
    Da werden wir wieder mal auf keinen grünen Zweig kommen, da schau ich jetzt lieber den Tatort an.
     
  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Lernen kann man lernen. Und was man gut kann, kann man schneller und effizienter.
    Das ist ein sich selbst verstärkender Mechanismus - wenn die Motivation da ist.

    @Ton Scott s Maxi und - wie hieß der andere? - trennt Motivation und wahrscheinlich Konzentration.
    Und welchen Stellenwert Musik und Saxophonunterricht zuhause und im Freundeskreis hat, wissen wir auch nicht.

    Wenn @Jacqueline gerade andere Prioritäten hat, kann sich der Lehrer auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln…

    Die Tendenz sich auf seinem vermeintlichen aber immer eingeredeten Talent auszuruhen und eben keinen Schweiß hineinzustecken, wie von @ilikestitt erzählt, gibt es nicht nur beim Musikunterricht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.März.2023
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Du hast eine komplett andere Meinung. Und @Wuffy.
    Sonst hat sich, wenn ich nichts überlesen habe, keiner dazu geäussert.
    Und das ist völlig in Ordnung. Sowohl die andere Meinung als auch, dass Leute nichts dazu schreiben.

    Schade ist nur, dass es auf einmal „Viele“ sein sollen, von denen sich ausser @Wuffy und Dir keiner in das Thema eingebracht hat. Das impliziert, dass die mindestens vier oder fünf, die hier aktiv eine Meinung argumentieren, die Dir nicht behagt, in der Minderheit sein sollen…
     
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  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nein. Ich glaube man muss akzeptieren, dass halt einer Person etwas leichter fällt als einer anderen.
    Was nicht zwangsläufig heißen muss, dass die eine Person weiter kommt als die andere.
    Ich habe Schüler, die recht gut spielen, sich aber alles sehr hart und mit viel Zeitaufwand erarbeiten müssen.
    Und faule Säcke, die die mit minimalem Übeaufwand in der Pfefe rauchen würden, tatsächlich aber nicht deren Level erreichen.
    Wer da mehr "Talent" hat, die Einschätzung überlasse ich Euch.
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist nicht zu bestreiten. Das ist aber etwas anderes als das, was landläufig als „Talent“ bezeichnet und gemeint wird.
     
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  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Aha, ok. Überraschung.
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warst Du es nicht selber, der über Fingerfertigkeit, Gehör, Auffassen von Motiven / Noten usw. geschrieben hast?

    Hat irgendeiner alle diese Aspekte ohne jede vorherige Prägung und aktuelles Umfeld gleichmäßig besser drauf als andere? Das wäre sowas wie „musikalisches Talent“…
    Dass Menschen unterschiedlich schnell lernen hatte ich schon viel weiter oben geschrieben.

    Ausserdem ging es, wenn ich mich recht entsinne, um die Frage, ob „Talent“ eine notwendige Voraussetzung ist, um zu Improvisieren…
     
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  15. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy : Lass dich nicht unterkriegen oder lass dich nicht ärgern. Manche hier im Forum diskutieren und posten nur oder oft des diskutieren willen.
     
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  16. Argonrockt

    Argonrockt Ist fast schon zuhause hier

    ....von einer neu eingeschulten 5er Gruppe (Bläserklasse Gymnasium / kein Brennpunkt) stelle ich in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme an Defiziten in Sachen: Konzentration, Motorik, Auffassungsgabe, Lerndisziplin, Übemotivation und sozialer Kompetenz fest, das ich bei mindestens 2 Schülern einen "Förderschulstandart", bei zwei weiteren einen "Null Motivationsstandart" und bei dem letzten verbleibenden eine (...früher...) normale gute Lernentwicklung attestieren würde. Den letzteren Fall muss ich dann bereits in seinem klasseninternen Maßstab als "sehr talentiert" bezeichnen. Die Normalverteilung des "talentiert sein" hat sich also sehr stark nach "untalentiert sein" in der normalen Grundgesamtheit verschoben. Bei dem in meiner Schullaufbahn hervorstechenden Schüler ( absolutes Gehör, Kompositionen für Sinfonieorchester in der 5 Klasse, asiatischer Kulturkreis) war in erster Linie tatsächlich DRILL an Klavier und Geige seit Kindergartentagen ein grundlegendes Fundament neben einer prof. musikalisch ausgerichteten Familie.
    Talent ist FÜR MICH ein Konstrukt aus: Spass, intrinsischer Motivation, normale bis guter: Motorik, Lerndiziplin, Lehrqualität, Auffassungsgabe, sozialer Kompetenz, soziales Umfeld , funktionierendes Gehör... und all diese "Talente" kann (konnte) man in allen Disziplinen des Lebens gebrauchen, um erfolgreich in seinen Zielsetzungen zu sein . Für mich gibt es das isolierte "Talent" als Rechtfertigung oder Etikette genauso wenig wie die "vermeintliche" Hochbegabung an jeder Ecke.
     
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  17. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Genau so sehe ich das auch.
    Was wir gemeinsam hin als Talent bezeichnen ist das Ergebnis aus sozialen Aspekten, Neigung süß Grund von Vorbildern, Gelegenheiten, Förderung und Wille, Fleiß, Disziplin....
    Und selbiges ist in manchen Situationen inflationär, in anderen aber wiederum nicht.
    Es gibt ja auch die Null Bock, als auch die Karriere beflissene , oder auch Zukunft verbessernde Jugend. Je nach Vorbildern und Gelegenheiten.
    Und das alles in unterschiedlich ausgeprägten physischen und mentalen Möglichkeiten.
     
  18. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Ich frage mich tatsächlich schon sehr lange, was dieses ominöse Talent eigentlich wirklich ist. Vor einigen Jahren habe ich bei einem Diskussionsforum teilgenommen mit dem Titel : ‚Das überschätzte Talent‘. Sinngemäß war das Fazit, 95 % Transpiration und 5% Inspiration. Teilnehmer waren Oliver Kahn, Heiner Brand und auch Teilnehmer aus der Wirtschaft. Auf einer anderen Tagung erklärten Gehirnforscher, dass es Menschen gibt, deren spezifischen Gehirnareale aktiver arbeiten als die des durchschnittlichen Menschen. Und es gäbe tatsächlich auch eine physische, stärkere Verbindung zwischen den die jeweiligen Impulse verarbeiteten Arealen. Das spräche für Ton’s Anmerkung, das es einigen eben leichter falle als anderen. Leider kann ich das nicht perfekt wissenschaftlich wiedergeben. Das spricht aus meiner Sicht auch eher für „Transpiration.“ Für mich gilt, ich muss mir das Wissen erschuften, so richtig leicht fällt es mir nicht zu. Daher werde ich wohl weniger ausgeprägtes „Talent“ mit Arbeit kompensieren. Beantwortet ist für mich die Definition „Talent“ allerdings noch immer nicht final…
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.März.2023
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  19. Rick

    Rick Experte

    Ja, genau das kenne ich ebenfalls, habe es auch schon öfter hier im Forum erwähnt:
    Gerade die "Blitzlerner", denen anfangs vieles leicht fällt, haben ab dem Level, wo sie sich stärker "durchbeißen" müssten (und an den Punkt kommt jeder früher oder später!), keine Geduld mehr, keine Disziplin, sie geben dann irgendwann auf, weil sie aufgrund ihrer ersten schnellen Erfolge das richtige Arbeiten nicht erlebt haben.
    Sie bleiben lieber in ihrer gemütlichen Komfortzone und dilettieren da behaglich vor sich hin - denn für höhere Ziele sehen sie sich nicht "talentiert" genug, nach dem Motto:
    So lange es leicht fällt, ist es Begabung; wenn es schwierig wird, dann ist man dafür nicht geeignet.

    War/bin ich talentiert?
    Keine Ahnung, aber als Kind wurde mir schon früh beigebracht, dass man sich Erfolge erarbeiten muss und kann, dass häufig nur Ausdauer und Geduld zum Ziel führen.
    Ich habe als Grundschüler kein gesteigertes Interesse an Musik gehabt und nur pflichtschuldigst Klavier gelernt - das wurde mir von meiner Mutter als gleichberechtigt mit Kulturfähigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen vermittelt, also musste es eben sein.
    Erst auf dem Gymnasium begann mein Interesse an Musik, durch das freie Fantasieren am Klavier und das Erlebnis, da eigenständig etwas Anhörbares zu produzieren. Ich erfand gerne etwas, Geschichten, Legobauwerke - nun erfand ich eben Musik. Das führte mich geradewegs zu Komposition, Improvisation, Jazz.
    Ich lernte Musiktheorie, weil ich verstehen wollte, warum etwas gut klang, warum sich Beethoven ganz anders anhörte als Bach oder Benny Goodman.

    Talent? Keine Ahnung, und das Singen hat mich auch noch nie gereizt.
    Aber was ich garantiert hatte, war Kreativität, Fantasie und Selbstbewusstsein. Und spätestens vom Lego wusste ich, dass es oft viel Arbeit und Geduld erfordert, um etwas Tolles hinzubekommen.

    Doch immer nur die Ideen anderer nach Noten zu spielen wäre es nie gewesen, dann lieber Plattenspieler. Dass ich trotzdem weiterhin klassischen Klavierunterricht nahm und mich da tatsächlich allmählich durch immer schwierigere Stücke kämpfte, lag (neben dem typischen Teenager-Jungs-Ehrgeiz) vor allem an Neugier: Wie hat der Chopin das gemacht? Warum klingt das bei Brahms so gut?
    Dafür hätte natürlich auch die reine Analyse des Notentexts gereicht, aber dann kam noch die Interpretation ins Spiel: Wie wirkt es, wenn man das Tempo verändert, wie kann man eine langweilige Stelle interessanter gestalten, und zuguterletzt: Wie hätte ich das gemacht? :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.März.2023
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  20. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Das sagt aber nichts über Talent für etwas spezifisches aus, sondern, dass diese wohl in allen Bereichen schneller mehr erreichen können.
    Wenn du das Talent nennen willst ist das auch in Ordnung.
    Ich glaube es geht hier nur darum, wie wir dieses alles benennen wollen.
    Aber gemein hin impliziert der Begriff Talent für etwas zu haben, das man es für etwas anderes nicht so hat.
    Und genau dieses Stelle ich in Frage!
     
    Rick gefällt das.
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