Theorie und Praxis

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von ppue, 21.Januar.2018.

  1. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    nun, wenn du der wald bist, ist der sog. "blöde spruch" nichts als die berufliche wahrheit.

    aber das waldsterben ist ja auch viel älter als das klimasterben.

    :-D
     
  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Vielen Dank an alle die sich soviel Mühe gemacht und versucht haben mir das zu erklären.
    Ich habe immer das Gefühl, dass ich mich bei der Improvisation im Kreis drehen.
    Wo ist der Anfang? Was muss ich zuerst lernen?
    Ich werde es mal mit einem leichten Stück, mit 2 oder 3 Akkorden, versuchen. Diese Akkorde auswendig in die Finger und ins Ohr zu bekommen.
    Vielen Dank nochmals für die Hilfe

    LG
    Paedda
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Warum improvisierst Du nicht ohne Play-Along über einen einzigen Akkord.
    Spiel Dir die Zerlegung vor, z.B. G7 G-H-D-F, und versuche dann, mit Metronom auf langsamer Zählzeit den Sound in den Kopf zu kriegen.
    Über mehrere Akkorde wäre erst der nächste Schritt IMHO.
    Oder: Nimm Dir die Melodie eines Songs, wie er im Realbook notiert ist, und verändere die rhythmisch. Füge Töne hinzu (Diationisch, chromatisch), lass Töne weg etc.
    Das beschäftigt doch eine Weile, oder nicht?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24.Juli.2019
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  4. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @Ton Scott,
    danke für den ersten Schritt. Im Prinzip ist es das, was ich meine. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
    So werde ich beginnen.

    LG
    Paedda
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Du könntest das mit dem Gehörbildungs-Aebersold (Jazz-Eartraining) kombinieren, damit Du auch immer das Feedback hast, wie verschiedenen Akkordtypen klingen.
    (Kleines Keyboard dazu schadet auch nicht :))
     
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  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Einfachste Lieder mit Ohrwurmcharakter halte ich für sehr geeignet. Man hört nach kürzester Zeit "wo es lang geht". Z.B. Down by the Riverside, Eh la bas, This Land is my Land, Freedom ist just another Word usw Tonart frei wählbar - "alles in 12 Tonarten" halte ich in dem Stadium übrigens für eine abschreckende Drohkulisse.
     
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  7. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Naja, seine Frage war ja "um vernünftig zu improvisieren".
    Man kann sich auch irgendwie durchfaken, und die meisten Zuhörer merken es noch nicht mal...

    Akkorde liefern Dir die Eckdaten. Deine Start- und Landepunkte. Wenn Du die auf die richtige Zählzeiten setzt, kannst Du dazwischen noch so abgefahrenes Zeugs spielen, was erstmal scheinbar nichts mit Akkorden oder Skalen zu tun hat. Wenn Du Dein Akkordgrundgerüst kennst, kannst Du überlegen, wieviele Varianten es gibt, von A nach B zu kommen, und die sehen je nach Können, Geschmack und Stilistik völlig unterschiedlich aus. Da wird man mit einfachen Dingen anfangen. Wenn Du die Eckdaten nicht kennst, wird das alles schnell zum sinnlosen Gebrabbel.

    LG Juju
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Jo,
    man könnte "Improvisieren" auch so definieren, dass man eine einfache Jazzetüde (Niehaus, Fishman) hernimmt, und versucht, stilgerecht die Notenwerte zu verändern.
    Das bringt auch schon unheimlich viel. Schlägt er ja auch auf den ersten Seiten vor.
     
  9. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Scheinst mir ja ein ganz ein kluger, wie du mit Vergleichen arbeitest und überzeugende Analogien findest, ich bin beeindruckt.:finger:
     
  10. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Exakt, lieber Gaga.
    Aber die gute Nachricht: wenn man das Modell der Grundharmonien, Alterierungen und Skalen an einer Tonart verstanden hat und, wenn auch langsam, umsetzen kann, geht es ab der zweiten Tonart schon schneller, bei der dritten noch schneller.....bis es wirklich überall fluppt. Wichtig dabei ist Geduld, Achtsamkeit, Zielorientierung und immer das Hören und vielleicht sogar das Singen oder Summen.
    Ich habe mit meinen Schülern im Musikunterricht regelmäßig Intervall-Wettkämpfe veranstaltet (kommt in dem Alter gut), und am Start waren nur kleine Sekunde und große Sekunde (Halbtonschritt, Ganztonschritt). Ihr glaubt gar nicht, wieviele Schüler und auch Erwachsene schon bei dieser ersten Klippe aussteigen beim Hören und Bestimmen ("Raten").
    Versucht mal einfach, Halb- und Ganztonschritte zu singen, und realisiert danach mal "Alle meine Entchen" (C-D-E-F-G.....) mit dem gewohnten Dur-Halbtonschritt an dritter Stelle (von drei nach vier). Was fällt auf? Im Verbund der Dur-Tonleiter (auch der Moll-Tonleiter) saugen wir ein bestimmtes Muster von Ganz- und Halbtonfolgen mit der Muttermilch auf und transportieren es in das Repertoire der "Selbstverständlichkeit". Die "Entchen" schafft jeder. Singt man aber ein "lydisches Entchen" mit C-D-E-F#-G..... und verlagert den Halbtonschritt auf die vierte Position, steht man als ungeübter "Ausbrecher aus dem Gewohnten" sofort auf der Seife. Übung macht den Meister. Das "lokrische Entchen" (C-Db-Eb-F-Gb.....) ist das auf den ersten Blick hässlichste und schwierigste, aber auf den zweiten Blick ein schon sehr "jazz-affines Entchen".
     
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  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    gelöscht (Doppelpost durch LTE-Absturz).
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Beim natürlichen Moll kann wenigstens der Smetana mit seiner Mol(l)dau helfen.
     
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  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Hehe, "Mol(l)dau" habe ich noch nicht auf dem Plan gehabt. Super Eselsbrücke.
     
  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nicht das man mich falsch versteht. Selbstverständlich bringt einen das Wissen um Akkorde und deren Anwendung weiter.

    Übe selbst auch immer Akkordbrechungen, improvisiere über Akkordfolgen, II-V-I, (für Anfänger immer noch super m. E. „Aebersold Major & Minor“)....u.v.m.

    Inzwischen weiß ich auch bei gängigen Akkorden welche Töne sich dahinter verbergen, wenn ich das Akkordsymbol sehe.

    Zur Musik wird es aber m. E. erst, wenn ich Melodieideen im Kopf habe und die abrufen kann.

    Sonst wird es „Akkordtöne spielen“, was sich eher nach lernen als nach Lied anhört.

    Wie @Ton Scott schrieb ist es daher auch ein sehr guter Weg das Thema zu variieren und darüber einen Zugang zur „vernünftigen Impro“ zu finden....

    Beide Wege machen m. E. Sinn, auch sie gleichzeitig zu verfolgen.

    CzG

    Dreas
     
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  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Was ist gegen "lernen" einzuwenden? Auf einem Workshop forderte uns (mehr oder weniger versierte Improvisatöre und -tösen) der Tutor auf, zu einem PA ausschließlich Akkordtöne zu spielen, im zweiten Anlauf dann, nur mit Akkordtönen "was Schönes" zu spielen. Es funktioniert, ist sehr lehrreich und kann gut klingen, was man auch auf vielen Jazzaufnahmen hören kann - u.a. bei Scott Hamilton.
     
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  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nix....aber ich glaube Du weißt schon sehr gut was ich meinte...

    CzG

    Dreas
     
  17. last

    last Strebt nach Höherem

    Ich finde es hilfreich erstmal mit der zur Tonart passenden Pentatonik zu arbeiten (geht natürlich nur solange gut bis kein Tonartwechsel ansteht). Aber die fünf Töne hat man schnell drin und das schafft einem Raum/Freiheit damit zu improvisieren und überhaupt ein Gefühl für sowas zu entwickeln.
    (Oder mache ich das falsch?) Wenn man dann ein Gespür für das Stück hat, kann mann hier und da dann einen Akkord einbauen.
    Jedenfalls hat mir die Pentatonik erstmal die Angst genommen, was falsches zu spielen. Klingt (fast) immer passend.
    Ich weiß nicht, ob das "lege artis" ist, aber ich finde, so kann die Hürden etwas abbauen...

    Mittlerweile hab´ ich fast sowas wie Spaß am Improvisieren...

    Liebe Grüße

    letzter
     
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich weiß schon, was du meinst - nach deinen Worten ist die Beschränkung auf Akkordtöne beim Improvisieren bäh. Gegen diesen Eindruck wehre ich mich. Nochmal: man kann unter ausschließlicher Verwendung von Akkordtönen schöne Melodien spielen, man hört immer wo es langgeht und wo man gerade ist und spielt immer richtige Töne.

    Dass das irgendwann langweilig wird, ist doch gut, denn spätestens dann hat mans drauf und kann dran arbeiten, wie man etwas Spannung in die Sache bringt.
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nein, habe ich nie behauptet. Ich kenne tolle Beispiele, wo das sehr gut klingt.

    „Bäh“ ist, wenn jemand mechanistisch den Changes über Akkorde nur krampfhaft vertikal folgt, nicht als Übung - völlig o. k. - sondern auf der Bühne als Impro.....das klingt wirklich „Bäh“.....und für mich nicht musikalisch.

    CzG

    Dreas
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    das geht sogar sehr gut und dafür muss man gar nicht alle Töne des Akkords spielen. Beim letzten Einsteigerimprovisationsworkshop von mir habe ich das vorgemacht. Viele waren erstaunt, mit wie wenig man schon melodisch so viel machen kann.

    das dauert aber, das muss überhaupt nicht schnell langweilig werden.
     
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