tiefe Töne ab f1

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von yts62, 21.Oktober.2005.

  1. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    zunächst mal möchte ich mich ganz kurz vorstellen - ich bin heute zum ersten mal in diesem Forum und würde es toll finden, wenn mich der Meinungsaustausch mit euch weiterbringt.

    Ich spiele etwa seit einem 3/4 Jahr ein yts62 und seit neuestem darauf ein Jody Jazz HR 6*. Ich bin seit 15 Jahren Berufsmusiker und habe von daher schon so einiges an Erfahrung in Sachen Musik - auf dem Sax jedoch noch blutiger Anfänger.

    Ich komme mit meiner Kanne recht gut zurecht, nur am Anfang des Übens komme ich immer nur bis zum tiefen f - beim f# fängt der Ton schon an zu flattern - beim e wirds noch schlimmer - beim d# ist es richtig heftig und ab dem d geht am Anfang gar nichts mehr.

    Kurioserweise geht das nur die ersten 5 - 10 Minunten so. Wenn die Kanne warmgespielt ist, komme ich ohne Probleme bis zum tiefen Bb.

    Ich glaubte zunächst, dass mit dem Sax etwas nicht stimmt, allerdings würde doch dann dieses Phänomen immer da sein, oder??

    Bleibt also nur der Ansatz - aber der ist doch nach 10 Minunten nicht besser als am Anfang, oder sehe ich das falsch??

    Ich würde mich sehr freuen, wenn einige Spezies unter euch mir bei meinem Prob weiterhelfen könnten.

    Ich bin lange noch nicht gut auf dem Sax, aber ich spiele, so denke ich, schon ganz passabel. Ich beabsichtige, das Instrument in naher Zukunft (etwa 2 - 3 Monate) für einige Dinnermusikstücke mit auf die Bühne zu nehmen.

    Aber das kann ich doch nicht, wenn in den ersten 10 Minuten die tiefen Töne flattern :-?

    Also, wie gesagt, wäre schön, wenn ihr mir auf die Sprüngen helfen könntet - ich bin für jede Hilfe dankbar.
    Gruß
    Rolf
     
  2. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde sagen: doch, es liegt am Ansatz! Denn nicht nur das Sax wird warm gespielt, auch du musst dich zunächst einmal Aufwärmen!
    Ich sehe das wie beim Sport, ich kann keine 4 km in 10 min. laufen, wenn ich nicht ordentlich warm bin, ich kann keine 1m 40 hochsprung machen, wenn ich fast erfriere :-D
    Und genauso ist es beim Sax.

    Übrigends: Herzlich wilkommen im Forum ;-)
    Wirst hier sicherlich noch hilfreichere Antowrten erhalten!

    Pps: was spielst du denn sonst noch für Instrumente?
     
  3. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Mein Saxophon habe ich noch nie warm gespielt, geanusowenig den Es-Bogen. Deshalb kann es mit Sicherheit nicht daran liegen.

    Vielleicht geht das Instrument besser, wenn das Blatt nach 5-10 Minuten eingespielt wurde.

    Ansonsten ist das ein typisches Anfängerproblem, dass die Töne nicht kommen. Noch ein Jahr oder zwei dann lachst du darüber. Das braucht schon seine Zeit, biss der Ansatz geformt ist.
     
  4. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo benu,

    zunächst einmal vielen Dank für deine Anwort.

    bzgl. meines Ansatzes - ich habs beinahe befürchtet. Stellt sich mir natürlich daraufhin die Frage - wie mache ich das später auf der Bühne.

    Ich werde das Sax nicht als Hauptinstrument, sondern nur gelegentlich einsetzen. Nun kann Ich mich ja nicht jedesmal vorher warmspielen - das wäre für das Publikum schon etwas wunderlich :-D

    Ich spiele übrigens als Hauptinstrumente Keyboard, Orgel, Akkordeon und dazu singe ich noch. Ich spiele als Alleinunterhalter sowie als 2, 3 und 4 Mann-Band.

    Gruß
    Rolf
     
  5. rbur

    rbur Mod

    Ich würde mal sagen, das Teil ist undicht.
    Wenn du ein paar Minuten spielst wird dein Ansatz besser und du kannst das Flattern besser ausgleichen. Außerdem kann es sein, dass durch das Spielen die Polster etwas zusammengedrückt werden und besser schließen. Die gehen dann aber wieder in die Ausgangsform zurück, wenn du eine Weile nicht spielst.
    Du solltest auf jeden Fall mal die Dichtigkeit prüfen lassen, und Einstellen kostet auch nicht so viel, wenn nicht grade neue Poslter fällig sind.
    Und wenn du einen anderen Saxspieler kennst, der mal reinbläst, dann weißt du auch mehr.
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hi yts 62

    da es um Tenor geht (glaube das stimmt oder?) kann ich dein Prob sehr gut verstehen, weil ich es selber kenne - allerdings erst ab Tief D oder erst C, je nachdem...Ich glaube das ganze Problem ist "multifaktoriell" Instrument, MPC, Blatt, Ansatz, und was ich erst jetzt so richtig rausfand, Stütze. Ich erlebe auch nach 5 Jahren Tenor immer ab und an so Phasen, wos unten rum "blubbert" , also der Ton umspringt für einen ganz kurzen Moment - ekelhaft. Neben meinem Selmer Ref 54 hab ich noch ein uralt Buescher '29. Dort ist dieses Problem noch kaum mal aufgetreten. Das Selmer scheint mir da einfach viel anfälliger. Auch verschiedene Mundstücke, Blätter,brachten letztlich nicht den gewünschten Erfolg. Nachdem ich den Original S-Bogen im Verdacht hatte bin ich jetzt aber nach einem Wechsel doch auch noch nicht restlos überzeugt, dass ursächlich für das Problem verantwortlich ist. Ich denke, letztlich ist es doch mein Ansatz und meine Stütze - je nach Material wie Blatt oder MPC wirken sich die Ansatz/Stürtfehler mehr oder weniger krass aus. Viel abhilfe brachte das Spielen langer Töne, diese varieren, pp-ff, verschiedene Artikulationen, einfach damit spielen, aber regelmässig. Wünsche dir viel Erfolg - was spielst du denn sonst noch?

    Gruss
    antonio
     
  7. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    hi @ all,

    ich glaube, hier bei euch werde ich mich recht wohl fühlen :-D

    sponata Hilfe, ohne langes Lammentieren oder irgendwelche Besserwisserei.

    Ich bin noch in einem Keyboardforum, da geht es leider sehr viel anders zu.

    Da bleib ich lieber bei euch, glaube ich.

    Ich denke, ich werde mir mal so eine Inspektionsleuchte für Saxophone besorgen, um die Dichtigkeit meiner Polster zu kontrollieren.

    Das Instrumente wurde vor kurzem von einem befreundeten Musiker (Saxophonist) auseinander genommen, gereinigt und wieder zusammen gesetzt.

    Dabei stellte er fest, dass das Instrument ein leicht verzogenes Chassis hat. Unten am Knie ist eine ziemlich heftige Delle und wahrscheinlich hat der Sturz, der diese Delle verursachte, wohl auch den Verzug des Chassis zur Folge gehabt.

    Er hat das aber alles wieder suber hinbekommen - hat mit den großzügigen Verstellmöglichkeiten beim yts62 alles so justiert, dass die Kanne einwandfrei spielt.

    Er hats mir vorgeführt, das Sax spielt bei ihm wirklich ohne Mucken.

    Es ist jedoch möglich, dass die Polster mal alle gewechselt werden müssen. Er hatte mal so was geäußert. Vielleicht liegt es daran.

    Es scheint aber auch definitiv ein Ansatzproblem zu sein. Denn wie gesagt, nach ca 10 Minunten gehts reibungslos.

    Ok, ich muss mir bei den tiefen Töne ab d1 mit einem Rittardando nach unten hin behelfen, aber das klingt sogar gut.

    Die tiefen Töne direkt anblasen (z.B. wenn in einer Sequenz ein tiefer Ton der erste ist), dann gehts auch in die Hose. Deutet, so glaube ich, wohl auf den Ansatz hin.

    Auf jeden Fall freue ich mich, hier ein Forum Gleichgesinnter gefunden zu haben, in dem der Austausch von Erfahrungen im Vordergrund steht. :cool:
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Rolf

    P.S. sorry - ich glaube ich habe ganz vergessen hinzu zu fügen, dass mein yts62 ein Tenor-Sax von Yamaha ist.
     
  8. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    "Wenn´s unten nicht klappt
    ist oben was faul."
    Das gilt auch für Saxophone, also Klappen und Einstellungen gucken.

    Was antonio sagt, leuchtet mir sehr ein: Multifaktoriell denken.
    2 Beispiele:
    Als ich in Havanna einen tollen Sound hörte, kam ich mit dem Saxophonisten ins Gespräch. Er hatte ein völlig verfaultes altes Conn, mit Tapes geflickt, mit Gummibändern gefedert, aber atemberaubendes Donna Lee. Grinsend gab er mir das Ding (wie wohl schon vielen anderen Touristen): Nicht einTon, nur Quitchen.

    Und:
    Als ich mein Bariton einem bekannten Profi gab, weil ich es so schön klingend fand, kriegte der keinen vernünftigen Ton raus, obwohl es bei mir als blutigem Amateur noch ordentlich klang. Gut, ich war gerade auf dem Weg in die Saxklinik. Jetzt klingt´s wieder bei jedem.

    Facit: Die Gewöhnung an sein eigenes Gerät überdeckt viele Macken.
    Macken sollten sowohl am Gerät wie am Spieler fachgerecht abgeklärt und behandelt werden.
    Also: Lass vom Lehrer und vom Saxdoc prüfen.
     
  9. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    hi Leute,

    ich denke das interessiert euch evtl.

    Ich habe heute, aufgrund meines Problems mit den tiefen Tönen, mein Reed (Vandoren JaZZ 2,5) vor dem Spiel ca 15 min. in kaltes Wasser "eingelegt".

    Und siehe da, ich kam von Beginn an gleich bis zum tiefen d - ohne Problems.

    Nach ca. 2 - 3 min. Spiel waren auch die restlichen tiefen Töne kein Problem mehr.

    Was will mir das nun sagen. Ist das Reed evtl. nicht das richtige für mich?? - das wäre sehr schade, weil mir der Sound und das dynamische Verhalten des JaZZ sehr gut gefällt. Ich habe alternativ dazu auch das V16 getestet - gefällt mir aber vom Sound her nicht so gut - ist mehr für Funk und Pop geeignet.

    Ich werde in der nächsten Woche (ich muss jetzt erst mal los zum Auftritt) mal die Blattnachbearbeitung mittels schleifen des Blatttisches antesten, wie in dem Erfahrungsbericht von Bastian Fiebig zu lesen war. Diese soll die Ansprache des Blattes erheblich verbessern.

    Ich poste dann auf diesem Thread weiter, sobald ich da näheres zu berichten weiss.
    Bis dann, schönes WE
    Gruß
    Rolf
     
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